Symbolbild© DWDL
Es ist eine traurige Woche für die britische Medienbranche, und speziell das Fernsehen gewesen. Die ehemalige Moderatorin von "Love Island", Caroline Flack, ist tot. Die 40-jährige Frau beging vor wenigen Tagen Suizid. Flack stand in den vergangenen Wochen im Fokus vieler Boulevard-Blätter, weil sie ihren Freund mit einem Gegenstand geschlagen haben soll. Der Prozess gegen die Moderatorin sollte im März beginnen. Deshalb war sie während der aktuellen "Love Island"-Staffel auch nicht mit dabei. Sie wolle nicht von der Show ablenken, sagte Flack noch im Dezember. ITV akzeptierte die Entscheidung seiner Moderatorin und erklärte gleichzeitig, in Kontakt mit Flack bleiben zu wollen. Ein Comeback war also nicht ausgeschlossen. 

Doch für Flack wurde der öffentliche Druck in den vergangenen Wochen offenbar zu groß. ITV reagierte auf den Tod von Flack und nahm am Samstag und Sonntag "Love Island" aus dem Programm. Am Montag ging es regulär weiter, zu Anfang der Ausgabe erinnerte man kurz an die verstorbene Moderatorin. Channel 4 hat unterdessen die Ausstrahlung von "The Surjury" kurzfristig abgesagt. Die Show war die erste, die Flack für den Sender moderierte. Aufgezeichnet wurde bereits im vergangenen Jahr. In dem Format entscheidet eine 12-köpfige Jury, ob Menschen die Schönheitsoperation bekommen, von der sie immer geträumt haben. Flack moderierte in den vergangenen Jahren zahlreiche große Reality-Hits in UK, neben "Love Island" waren das unter anderem "The X Factor" und die Begleitshow zum Dschungelcamp. Außerdem belegte sie 2014 in der BBC-Tanzshow "Strictly Come Dancing" den ersten Platz. 

Der tragische Tod der jungen Moderatorin hat auch mal wieder die britische Boulevardpresse in den Fokus der Kritik gerückt. Sie war es, die in den vergangenen Wochen eine regelrechte Hetzjagd veranstalteten und die Moderatorin auf Schritt und Tritt verfolgten und jede noch so kleine Geschichte zur großen Story aufpumpten. Nachdem der Tod von Flack bekannt wurde, nahmen Titel wie die "Sun" online schnell negative Artikel über die Moderatorin offline. Die Kritik richtet sich zum Teil aber auch gegen ITV, das die Moderatorin nach ihrem Aus nicht gut genug unterstützt haben soll. Flack ist außerdem nicht die erste aus dem "Love Island"-Kosmos, die sich das Leben genommen hat. Zwei Kandidaten haben in den vergangenen beiden Jahren Suizid begangen 

Empfohlener externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Twitter, der den Artikel ergänzt. Sie können sich den Inhalt anzeigen lassen. Dabei können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

 

Weitere News aus UK

BBC New Broadcasting House© DWDL
Nachdem Premierminister Boris Johnson im vergangenen Jahr viele Giftpfeile Richtung BBC geschossen hat, wird es nun offenbar ernst. Auf der Insel macht derzeit ein internes Papier der Regierung die Runde. Darin steht, dass die Rundfunkgebühren abgeschafft werden sollen. Stattdessen soll es künftig ein Abomodell geben. Heißt: Nur noch wer BBC-Inhalte will, muss dafür zahlen. Die öffentlich-rechtliche BBC würde damit massiv schrumpfen. Darüber hinaus soll die BBC nach den Plänen der Regierung einen Großteil ihrer mehr als 60 Radiostationen verkaufen und auch die Zahl der TV-Sender soll verringert werden. Zuerst über das Regierungspapier berichtet hatte die Murdoch-Zeitung "The Sunday Times". In Kraft treten würden die Änderungen aber wohl frühestens 2027 - bis dahin ist der Auftrag der BBC gesichert. Bei den Briten regt sich aber bereits Widerstand gegen die Pläne der Regierung. So kam eine "Save Our BBC"-Petition innerhalb von nur 24 Stunden auf mehr 100.000 Unterschriften. 

The Masked Singer UK© Screenshot ITV
"The Masked Singer" ist am vergangenen Wochenende bei ITV mit sehr guten Zahlen zu Ende gegangen. 6,4 Millionen Menschen sahen sich das Finale an, mehr Zuschauer hatte die Show in den vergangenen Wochen nie. Gut möglich, dass das "Masked Singer"-Finale durch zeitversetzte Nutzung plus die Nutzung auf mobilen Geräten noch auf mehr als sieben Millionen Zuschauer innerhalb der ersten Woche nach der linearen Ausstrahlung springt. Durchschnittlich kam die erste Staffel der Show in den Overnight-Ratings auf 5,2 Millionen Zuschauer - zeitversetzt waren es deutlich mehr. 

Intelligence© Expectation Entertainment
Sky UK hat unterdessen drei seiner Serien fortgesetzt, so erhalten "Intelligence", "Cobra" und "Brassic" neue Staffeln. Bei "Intelligence" handelt es sich um eine Spionage-Comedy mit "Friends"-Star David Schwimmer. Trotz der prominenten Besetzung kam die Fortsetzung überraschend, weil die erste Staffel noch gar nicht angelaufen ist. "Cobra" ist ein Polit-Drama und läuft derzeit noch bei Sky, "Brassic" war dagegen schon im Sommer 2019 beim Sender zu sehen. 

BBC Scotland© BBC Scotland
Donalda MacKinnon, seit vier Jahren Chefin bei BBC Scotland und erste Frau überhaupt in dieser Position, wird ihren Posten im Herbst räumen, das hat sie nun bekanntgegeben. Sie wird die BBC damit nach rund 33 Jahren Zugehörigkeit verlassen. MacKinnon erklärte, es sei jetzt an der Zeit, die Führung an eine andere Person abzugeben. Sie unterstrich auch noch einmal, dass BBC Scotland unter ihr die größte Programmreform aller Zeiten erlebt habe, hinzu kam auch der Start des Senders BBC Scotland im vergangenen Jahr. BBC-Generaldirektor Tony Hall dankte MacKinnon und bezeichnete sie als "leidenschaftliche Verfechterin sowohl der BBC in Schottland als auch der Interessen Schottlands innerhalb der Organisation". Die Suche nach einem Nachfolger oder einer Nachfolgerin haben bereits begonnen. 

BBC One© BBC
BBC One hat laut einem Bericht des US-Portals "Deadline" einen Piloten des neuen Formats "Rat In The Kitchen" bestellt. Dabei handelt es sich um eine Produktion von Possessed TV, das zu ITV Studios gehört. Possessed-Chef Glenn Hugill stellte das Format in der vergangenen Woche internationalen TV-Sendern vor und bezeichnete die Sendung als Mischung aus "Hell’s Kitchen" und "The Masked Singer". Das Konzept ist schnell erklärt: Sechs Köche treten gegeneinander an und müssen verschiedene Herausforderungen meistern, der Sieger erhält einen Geldpreis. Allerdings gibt es einen Haken: Ein Koch versucht, seine Kollegen zu sabotieren. Er ist eben die Ratte in der Küche. Die Zuschauer sollen mitraten, wer die Ratte ist. Ein Profi-Koch im Studio bewertet die Gerichte.