BBC Newsnight© BBC
In der vergangenen Woche hat es reichlich Wirbel um Aussagen der BBC-Journalistin Emily Maitlis gegeben. Die "Newsnight"-Moderatorin hatte in einer Ausgabe den Politikberater Dominic Cummings scharf kritisiert, weil dieser trotz Lockdown-Maßnahmen mit seiner an Corona erkrankten Frau und seinem Sohn quer durchs Land gefahren war. Premier Boris Johnson hatte Cummings verteidigt, woraufhin Maitlis Johnson "blinde Loyalität" vorwarf. Das sorgte für Kritik, vor allem bei konservativen Politikern, die die BBC schon seit Monaten im Visier haben - wobei sie sich während der Coronakrise deutlich zurückhielten. Aber auch die BBC räumte ein, dass die Passage nicht den Standards einer angemessenen Unparteilichkeit entsprochen habe. Dabei geht es vor allem um die Eröffnungssequenz der Sendung, in der Maitlis Cummings gleich mehrfach kritisierte. Man habe besser klarmachen müssen, dass es sich dabei um eine Zusammenfassung handele, die man im weiteren Verlauf der Sendung bespreche, so die BBC. Insgesamt sei die Sendung fair gewesen. Die Mitarbeiter seien dennoch an die Richtlinie zur Einhaltung von Unparteilichkeit erinnert worden. Für die Reaktion wiederum wurde die BBC scharf angegriffen, teilweise von Personen aus dem eigenen Sender, teilweise von Politikern. Maitlis selbst nahm sich nach dem Trubel erst einmal eine mehrtägige Auszeit, kehrte am Montag aber zurück an den Moderationstisch von "Newsnight". 


Premier League© Premier League
Die Bundesliga hat es vorgemacht, nun zieht die Premier League nach: Ab dem 17. Juni soll die unterbrochene Saison fortgesetzt werden - und die restliche Saison wird einem größeren Publikum zugänglich gemacht. Wie die BBC nämlich angekündigt hat, hat man sich erstmals in der Geschichte Rechte an Live-Spielen gesichert. Insgesamt vier Partien wird man übertragen. 64 Spiele werden zudem bei Sky Sports zu sehen sein, das aber auch immerhin 25 Übertragungen kostenlos zugänglich machen will. Stephen van Rooyen, CEO von Sky und EVP in Großbritannien und Europa, sagt: "Mit unserer Zusage, zum ersten Mal in der Geschichte von Sky Sports 25 Spiele frei zugänglich zu übertragen, erkennen wir die außergewöhnlichen Zeiten an, in denen wir uns befinden. Wir wollen in diesen schwierigen Zeiten unsere Rolle ernst nehmen."

Coronation Street© ITV
Erst in der vergangenen Woche hat ITV angekündigt, wieder neue Folgen von "Emmerdale" produzieren zu wollen. Die Produktion war wegen des Coronavirus unterbrochen wurden. Wie es mit "Coronation Street" weiter geht, war damals noch nicht klar. Nun hat der Sender auch hier die Fortsetzung der Dreharbeiten angekündigt, ab dem 9. Juni soll auch hier wieder gedreht werden. Bis dahin werde man sich mit den neuen Sicherheits- und Hygieneregeln vertraut machen. Durch das Wiederhochfahren der Produktion stellt ITV sicher, dass die Serie, die im Dezember 60 Jahre alt wird, auch im Juli on Air bleiben kann. Und auch andere Sender fahren nach und nach immer mehr Produktionen hoch und kehren zurück in die Produktionsstudios. Eine der ersten Shows, die wieder klassisch im Studio produziert werden soll, ist "Peter Crouch: Save Our Summer" von der BBC. Auch die "Gadget Show" von Channel 5 geht bald weiter, nachdem Staffel 31 im März unterbrochen werden musste.


Love Island© ITV
Sowohl ITV als auch die BBC haben sich auf dem australischen Markt umgesehen und sich nun die Rechte an jeweils einem Format gesichert. ITV wird noch in diesem Monat damit beginnen, bei ITV2 "Love Island: Australia" auszustrahlen. Damit füllt der Sender die Lücke, die entstanden war, weil man die eigene Staffel Corona-bedingt absagen musste. Die australische Show wird von ITV Studios produziert und feierte im letzten Jahr bei Nine Network seine Premiere. Die BBC hat sich außerdem die Rechte an der Dramaserie "The Heights" gesichert und wird sie ab Mitte des Monats in der Daytime von BBC One ausstrahlen. Bislang sind etwas mehr als 40 Episoden in Australien gezeigt worden, die zweite Staffel ist dort aber noch im Gange. 

Netflix© Netflix
Die Anzahl der UK-Haushalte, die einen Zugang zu einem SVoD-Dienst haben, liegt erstmals bei mehr als 15 Millionen. Laut den neuesten Zahlen der BARB hatten Ende März 15,01 Millionen Haushalte einen entsprechenden Zugang zu beispielsweise Netflix, Prime Video oder Now TV. Im Vergleich zum ersten Quartal 2019 wuchs die Anzahl der SVoD-Haushalte um 12,6 Prozent. Im nächsten Quartal dürfte wohl ebenfalls ein dickes Plus stehen, schließlich ging Großbritannien Corona-bedingt Ende März in den Lockdown, was SVoD-Diensten in die Karten gespielt hat. Der beliebteste Dienst bleibt unterdessen Netflix mit einem Wachstum von 13,4 Prozent, 13 Millionen Haushalte haben den Dienst abonniert. 

Total Wipeout© BBC
Die Show "Total Wipeout" feiert demnächst ihr Comeback im britischen TV. BBC One hat eine Art Neuauflage der Show bestellt, die zwischen 2009 und 2012 mit sechs Staffeln beim Sender zu sehen war. Neu sind die Ausgaben allerdings nicht. Der vermeintliche Clou: Freddie Flintoff und Paddy McGuinness sollen einige alte Ausschnitte neu vertonen und mit Kommentaren versehen. Daher heißt die Neuauflage auch "Total Wipeout: Freddie and Paddy Takeover", sechs "neue" Ausgaben sind geplant. Es gibt also keine neuen Kandidaten, die sich dem "Wipeout"-Parcours stellen müssen. In Deutschland war unter dem Titel "Wipeout - Heul nicht, lauf!" 2009 eine Staffel bei ProSieben zu sehen. Die neu vertonte Version in UK wird von der Endemol-Shine-Tochter Initial produziert. 

Boris Johnson© Screenshot ITV
Die britische Regierung hat angekündigt, künftig keine regelmäßigen Pressekonferenzen mehr am Wochenende abhalten zu wollen, um über Neuigkeiten zum Coronavirus zu informieren. Ein Regierungssprecher begründete das mit dem gesunkenen Interesse der Zuschauer vor den TV-Geräten. Die regelmäßigen Pressekonferenzen zur Entwicklung in der Coronakrise der Regierung werden auf etlichen großen Sendern übertragen und erreichen ein Millionenpublikum. Die Reichweiten am Wochenende sind zwar etwas geringer als unter der Woche, aber immer noch höher als das, was die Sender sonst mit ihren News-Sendungen erreichen würden. 

BAFTA Television Awards© BAFTA
Die British Academy of Film and Television Arts (BAFTA) hat einen neuen Termin für die Vergabe der British Academy Television Awards bekanntgegeben. Ursprünglich sollten die Preise im Frühjahr vergeben werden, durch die Coronakrise musste die Verleihung aber verschoben werden. Nun soll der britische Fernsehpreis am 31. Juli vergeben werden, übertragen wird die Veranstaltung bei BBC One. Die Nominierungen sollen noch in dieser Woche veröffentlicht werden. Durch die Corona-Pandemie wird die Show ganz anders aussehen als in den vergangenen Jahren. Produziert wird das Event als geschlossene Studio-Show samt Social Distancing. Die Gewinner erhalten ihre Auszeichnung zudem virtuell. Durch den Abend führt Comedian und Schauspieler Richard Ayoade