Corona Dreharbeiten © ARD/Jens-Ulrich Koch
Durch die Corona-Mutation steigen die Infektionszahlen in Großbritannien derzeit rasant, die Regierung hat daher einen neuen Lockdown verkündet. Anders als in der Vergangenheit hat das auf TV- und Filmproduktionen aber nur wenig Auswirkungen, sie können auch im Lockdown fortgesetzt werden. Medienminister Oliver Dowden erklärte, dass von zu Hause aus gearbeitet werden soll, wo es nur gehe. Ausnahmen würde es eben für Film- und Fernsehproduktionen, aber auch für Aufnahmestudios geben. 2020 hatte die britische Regierung einen 500 Millionen Pfund schweren Ausfallfonds aufgelegt, "Film and TV Production Restart"-Topf aufgelegt, um die von der Pandemie angeschlagenen Produzenten zu unterstützen. 

Brexit © DWDL/Pohlig
Aber nicht nur Corona hält die Branche weiter in Atem, auch der Brexit hat zum Jahreswechsel für einige Änderungen gesorgt. Die BBC hat ihre Verbreitung in Europa gesichert und sendet außerhalb des Heimatmarktes jetzt unter Lizenzen aus den Niederlanden und Luxemburg. Die Ofcom-Lizenzen sind seit dem Brexit im Rest der EU ja bekanntlich nicht mehr wirksam. Auswirkungen hat der Brexit auch auf viele Briten mit Pay-TV-Abo. Denn egal ob sie Netflix, Sky, Prime Video oder einen anderen Dienst abonniert haben: Wenn sie sich künftig im europäischen Ausland befinden, können sie die Dienste nicht mehr wie gewohnt und im bisherigen Umfang nutzen. 

Ofcom © Ofcom
Schon 2019 ist in Großbritannien eine Debatte entbrannt, wie sehr TV-Sender und Produktionsfirmen Protagonisten von Fernsehshows schützen müssen. Damals kam es zu mehreren Todesfällen unter Teilnehmern von Realityshows. Nun hat die Medienaufsichtsbehörde Ofcom neue Regelungen in dieser Sache erlassen. Neu ist etwa die Anforderung, durch die Rundfunkveranstalter das Wohlergehen von Menschen, die durch die Teilnahme an einem Programm einem erheblichen Schaden ausgesetzt sein könnten, gebührend berücksichtigen müssen. Sorgfalt müssen die Veranstalter demnach auch walten lassen, wenn ein Programm ein hohes Maß an Medien- und Social-Media-Interesse auf sich zieht. Nach den neuen Bestimmungen müssen die Protagonisten auch über Risiken informiert werden, die sich aus ihrer Teilnahme ergeben können - sowie über alle Schritte, die die Sender unternehmen, um diese Risiken zu minimieren. Geschützt werden sollen durch die neuen Regelungen Personen, die es nicht gewohnt sind, in der Öffentlichkeit zu stehen. 

Strictly Come Dancing © BBC
Noch vor Weihnachten ist das Finale von "Strictly Come Dancing" zu sehen gewesen - und mit in der Spitze 13,2 Millionen Zuschauern lief es richtig gut. Im Schnitt sahen 11,6 Millionen Menschen zu, der Marktanteil lag bei 53,3 Prozent. Die Tanzshow kam damit auch auf mehr Zuschauer als der Start der jüngsten Dschungelcamp-Staffel. "Strictly Come Dancing" war damit das erfolgreichste Format in 2020, Nachrichtensendungen ausgenommen. An Weihnachten, konkret den 25. Dezember, war die Rede der Queen das meistgesehene Programm. 8,2 Millionen Menschen verfolgten die Ansprache, die von BBC und ITV gezeigt wurde. Gut lief es aber auch für "Call the Midwife": Mit einer Weihnachtsausgabe erreichte die Serie im Schnitt 5,4 Millionen Zuschauer bei BBC One. 

Coronation Street © ITV
Die ITV-Serie "Coronation Street" hat gerade erst ihren 60. Geburtstag gefeiert, kurz vor dem Jahreswechsel hatte man allerdings Ärger mit einem Regisseur. Der hatte seit 2019 einige Folgen des Dauerbrenners umgesetzt, wurde nun allerdings vor die Tür gesetzt. Der Grund? Der Regisseur hatte in mehreren Posts auf Facebook über Rassismus geschrieben und sich darin selbst rassistisch geäußert. So antwortete er unter anderem auf einen etwas älteren Vortrag von Historiker und Filmemacher David Olusoga, der von rassistischen Erfahrungen in der Branche sprach. Der "Coronation Street"-Regisseur stellte das infrage, nannte den Historiker einen "Idioten" und rechtfertige rassistische Vorgehensweisen. Menschen wie Olusoga seien Betrüger, die man auch so nennen müsse, sagte der Filmemacher. Die getätigten Aussagen würden nicht mit den Werten von Serie und Sender übereinstimmen, erklärte eine ITV-Sprecherin. "Der Regisseur wird daher nicht in die ‘Coronation Street’ zurückkehren."

BBC © BBC
Eigentlich hatte die Regierung geplant, die Nicht-Zahlung der Lizenzgebühr an die BBC zu entkriminalisieren. Die BBC selbst fürchtete dadurch enorme Einnahmenverluste. Nun hat das Team um Boris Johnson vorerst Abstand von den Planungen genommen. Laut dem "Telegraph" wolle man bis mindestens 2022 warten, um den Vorschlag zur Entkriminalisierung erneut zu prüfen. Im schlimmsten Fall droht Menschen, die sich weigern, die Rundfunkgebühr zu zahlen, eine Gefängnisstrafe - und das wird vorerst wohl auch so bleiben.  

Doctor Who Jodie Whittaker © BBC
Seit 2017 ist Jodie Whittaker nun schon als Doktor in der BBC-Serie "Dr. Who" zu sehen, sie ist die erste Frau in der Rolle gewesen. Zuletzt gab es allerdings Gerüchte, dass die Zeit der Schauspielerin schon wieder abgelaufen ist. So soll sie angeblich aus der beliebten Serie aussteigen. Bislang gibt es dafür aber keine Bestätigung, die BBC kommentiert die Gerüchte derzeit nicht. Der Sender dementiert die Spekulationen damit zwar nicht, bestätigt aber auch nicht den möglichen Abgang Whittakers. Derzeit wird an der 13. Staffel seit dem Neustart im Jahr 2005 gearbeitet. 

Wilde Dynastien © WDR/BBC/Nick Lyon
Die BBC hat eine Fortsetzung der erfolgreichen Naturdoku "Dynasties" angekündigt. 2018 lief die erste, fünfteilige Staffel der Reihe und erreichte damals im Schnitt mehr als acht Millionen Zuschauer. Nun hat man vier weitere Folgen angekündigt, in denen Elefanten, Pumas, Hyänen und Geparden im Mittelpunkt stehen werden. Wie in Staffel eins geht es auch in den neuen Ausgaben in einer Folge um ein Tier bzw. dessen Familie und darum, wie sie um ihre Zukunft kämpfen. Präsentiert werden die neuen Folgen erneut von Sir David Attenborough

BBC One © BBC
Martin Lambie-Nairn ist im Alter von 75 Jahren verstorben. Lambie-Nairn war Grafikdesigner und verantwortlich für einige in Großbritannien sehr bekannte Logos und Grafiken. So gilt er beispielsweise als Erfinder der Senderlogos von Channel 4. Lambie-Nairn ist auch Schöpfer der satirische Puppenshow "Spitting Image", die zwischen 1984 und 1996 bei ITV zu sehen war und in der Spitze mehr als 15 Millionen Zuschauer erreichte. Auch eine Reihe von BBC-Grafiken gehen auf Martin Lambie-Nairn zurück, etwa die Sequenzen zwischen den Programmen, die die Kanäle identifizieren. So stammen die von BBC One zwischen 1997 und 2001 genutzten Globusballons von ihm.