Union Jack © Ree Saunders/flickr (CC BY-SA 2.0)
Nachdem Impfgegner vor einigen Tagen den Newsbetrieb der BBC stören wollten und sich dabei im Gebäude irrten, wurde nun das Foyer des Nachrichtenproduzenten ITN in London gestürmt. Bei ITN werden unter anderem die TV-Nachrichten von ITV, Channel 4 und Channel 5 produziert. Auf Videos, die im Netz kursieren, sind Parolen zu hören, mit denen die Impfgegner gegen die Impfungen und Corona-Maßnahmen protestieren. Journalisten, die das Gebäude betraten, wurden beleidigt. Später zogen die Impfgegner weiter und protestieren auch am Sitz von Google, dort wurden sie allerdings von der Polizei daran gehindert, in das Gebäude zu gelangen. 

Netflix © Netflix
Netflix ist offenbar gewillt, mehr Geld in die Produktion von nicht-fiktionalen Inhalten zu stecken und hat nun gleich drei britische Reality-Formate bestellt. In "Snowflake Mountain" werden junge Erwachsene zu einer Art Survival-Urlaub in die Wildnis geschickt. Ohne fließendes Wasser, Eltern und WLAN sollen sie lernen, "voll funktionsfähige Erwachsene" zu werden. "Dance Monsters" ist ein Tanz-Wettbewerb mit einem speziellen Twist. Durch VFX und Gesichtserkennung verwandeln sich die Teilnehmenden in Monster, die auf der Bühne zum Leben erwachen. Und dann hat Netflix von "Dated and Related" angekündigt. Darin suchen Geschwisterpaare nach einer Partnerin bzw. einem Partner. Die nächste Staffel von "Too Hot To Handle" soll es übrigens Anfang 2022 zu sehen geben. 

The Simple Life © Channel 4 The Simple Life
Reality-Nachschub steht auch bei Channel 4 auf dem Programm - und hier holt man eine bekannte Marke zurück: "The Simple Life". Anders als bei der US-Version in den 00er Jahren wird die Neuauflage aber ohne Paris Hilton und Nicole Ritchie auskommen. Stattdessen schickt der Sender 24 Briten in eine Gruppe der Glaubensgemeinschaft Amish. Dort müssen sie ohne ihre Smartphone und jegliche Art von Technologie leben. Gedreht wird über einen Zeitraum von sechs Monaten. Eine Gruppe von Wissenschaftlern wird das Projekt begleiten und das Wohlergehen der Teilnehmenden analysieren. Zudem hat Channel 4 unter dem Titel "One Question" eine neue Quizshow angekündigt, in der die Kandidatinnen und Kandidaten exakt eine Frage richtig beantworten müssen, um 100.000 Pfund zu gewinnen. Von 20 möglichen Antworten ist nur eine richtig, nach und nach müssen die Antworten eliminiert werden - möglichst natürlich die falschen. Moderiert wird die Show von Claudia Winkleman ("Strictly Come Dancing"). 

Channel 4 © Channel 4
Weiterhin viel Kritik gibt es an den Privatisierungsplänen der Regierung in Bezug auf Channel 4. Der Content-Chef des Senders, Ian Katz, hat nun öffentlich erklärt, das besondere an dem Sender würde zerstört werden bei einem Verkauf. Der ehemalige Channel-4-Chairman Lord Burns zweifelte außerdem daran, dass ein neuer Eigentümer die große Berichterstattung rund um die Paralympics aufrechterhalten würde. Wie anders Channel 4 ist, zeigt sich auch an dieser Meldung: Der Sender hat angekündigt, als erster klassischer Broadcaster Performance-Zahlen aus seinem Streamingbereich mit Produktionsfirmen teilen zu wollen. Bislang sind Reichweiten von Streamingangeboten, angeführt durch die Vorgangsweise der internationalen Plattformen, weitgehend unbekannt. Mit seinem Producers Performance Report will Channel 4 den Produktionsfirmen nun Daten bereitstellen, die zeigen, wie ihre Programme online performen. Künftig will man den Produzentinnen und Produzenten monatlich einen solchen Bericht vorlegen. 

Love Island © ITV
Am Montag ist die siebte Staffel von "Love Island" nach fast zwei Monaten bei ITV 2 zu Ende gegangen - und die Quoten waren fantastisch. 3,2 Millionen Menschen schalteten die letzte Episode ein, mehr waren es in den vergangenen Wochen nie. 2,8 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer sahen klassisch im Fernsehen zu, das waren 430.000 mehr als beim Finale der Staffel davor. Weitere 400.000 Fans sahen sich das diesjährige Finale im ITV Hub an. Dort ist die aktuelle Staffel drauf und dran, die meistgesehene überhaupt zu werden. 

Über die Sichtbarkeit von Minderheiten im Fernsehen ist in den vergangenen Jahren viel diskutiert worden - gerade auch in Großbritannien. Glaubt man Drehbuchautor Jack Thorne gibt es aber noch immer gewaltige Probleme. So würden Produktionsfirmen noch immer Menschen mit Behinderungen ablehnen - und zwar mit der Begründung, sie seien zu behindert. Auch dann, wenn es um eine Rolle geht, in der die Figur selbst eine Behinderung hat. Thorne hat beim prestigeträchtigen MacTaggart-Vortrag beim Edinburgh TV Festival die TV-Sender nun dazu aufgefordert, Quoten für Menschen mit Behinderungen einzuführen. Die Rede in Edinburgh trägt immer wieder dazu bei, Diskussionen innerhalb der Branche zu formen. Thorne erkennt durchaus an, dass sich, gerade in Bezug auf die Darstellung verschiedener, ethnischer Minderheiten, in den vergangenen Jahren einiges verbessert hat. Andere Aspekte von Vielfalt würden aber vergessen, so der Drehbuchautor.