Channel 5 © Channel 5
Kurz vor Weihnachten ist Channel 5 ein Malheur passiert, über das wir an dieser Stelle noch nicht berichtet hatten. Der Sender hatte aus Versehen den Gewinner der BBC-Show "Celebrity MasterChef" verkündet, noch bevor das Finale in der BBC zu sehen war. Kurz darauf entschuldigte sich der Sender für das Missgeschick, das so offenbar nicht beabsichtigt war. Siegerin des Weihnachtsspecials war übrigens Comedienne Judi Love, die im vergangenen Jahr auch an der BBC-Tanzshow "Strictly Come Dancing" teilnahm. 

Queen Elizabeth © Screenshot BBC
Apropos "Strictly Come Dancing": Ein Weihnachtsspecial der Tanzshow entpuppte sich als Quoten-Erfolg. 5,8 Millionen Menschen sahen sich die Show an, mehr Zuschauerinnen und Zuschauer hatte an den Weihnachtstagen nur die Festtagsansprache der Queen. 7,4 Millionen Menschen wollten sehen, was die Queen über Corona und den Tod ihres Mannes zu sagen hatte. Und das war nur die Reichweite, die die BBC mit der Übertragung der Rede erreichte. Weitere 1,7 Millionen Menschen schalteten bei ITV ein. Zusammengerechnet holte die 10-minütige Rede einen Marktanteil in Höhe von 65 Prozent. 

Einschaltquoten © DWDL.de
Mit guten Quoten zurückgemeldet hat sich an Neujahr zudem "The Masked Singer" bei ITV. 4,2 Millionen Menschen schalteten ein und sorgten so für einen Marktanteil in Höhe von 23 Prozent. Damit lag die Show in etwa auf dem Start-Niveau von 2020. Richtig gut sah es auch für die BBC-Serie "The Tourist" aus, die an Neujahr mit 4,6 Millionen Zuschauenden und 27 Prozent Marktanteil startete. Das war die höchste Start-Reichweite einer Serie seit "Vigil" im August 2021. Einen Tag später kam Folge zwei von "The Tourist" auf 3,7 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer sowie 24,2 Prozent Marktanteil. 

Justizia © Photocase
BBC-Moderatorin Louise Minchin und ihre Tochter waren in der Vergangenheit Opfer eines Stalkers, der sie belästigte. Nun ist der Mann zu einer Haftstrafe verurteilt worden, er muss zwei Jahre und acht Monate ins Gefängnis. Der Stalker hatte die Frauen mit einschüchternden Nachrichten über einen Zeitraum von wenigen Tagen im Sommer 2020 bedroht und belästigt. Die Moderatorin und ihre Tochter sagten vor Gericht, das Stalking habe "entsetzliche, verheerende und dauerhafte Auswirkungen" gehabt und sie litten mehr als ein Jahr später immer noch unter einem "Gefühl tiefer Not", so der Richter.

Interview mit Harry und Meghan © Harpo Productions / Joe Pugliese
Die "Mail von Sunday" muss Meghan Markle für die Verletzung ihrer Privatsphäre nur 1 Pfund (sic!) Schadenersatz zahlen. Das geht aus den Gerichtsdokumenten hervor, aus denen mehrere britische Medien zitieren. Die Zeitung hatte einen Brief von Markle veröffentlicht, den sie an ihren Vater geschickt hatte. Die "Mail von Sunday" hatte eine Niederlage vor Gericht akzeptiert. Wie hoch die gezahlte Schadenssumme aber tatsächlich ist, bleibt unklar. Neben dem 1 Pfund muss die Zeitung Markle nämlich auch eine nicht näher spezifizierte Summe zahlen - und das wegen der Verletzung der Urheberrechte im selben Fall. Die "Mail von Sunday" wird darüber hinaus die Anwaltskosten von Markle zahlen - diese betragen wohl mehrere 100.000 Pfund. 

Line of Duty © BBC/World Productions
Meistgesehenes TV-Programm (News und Sport ausgenommen) im vergangenen Jahr im britischen Fernsehen war "Line of Duty" mit 15,2 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern sieben Tage nach der linearen Erstausstrahlung. Auf Platz zwei folgt mit 13,9 Millionen das Interview von Oprah Winfrey mit Harry und Meghan. Bronze erhält in dem Ranking "Strictly Come Dancing" mit 12,2 Millionen Zuschauenden. Weitere Formate in der Liste sind "I’m A Celebrity… Get Me Out Of Here!", "Vigil", "The Masked Singer", "The Great British Bake Off" oder auch "Call The Midwife". 

Good Morning Britain © ITV
Eigentlich wollte ITV seine erfolgreiche Morgensendung "Good Morning Britain" auch zwischen den Jahren zeigen, aufgrund der Corona-Pandemie hat man davon aber kurzfristig Abstand genommen. Zwischen Weihnachten und dem neuen Jahr gab es daher keine neuen Ausgaben des Formats. Ein Sendersprecher erklärte, man lege die Pause zum Schutz des Teams ein, das die Sendung produziert. Inzwischen ist aber wieder alles beim Alten, die erste neue Ausgabe des neues Jahres gab es am 4. Januar. Der Schritt von ITV zeigt dennoch, wie ernst die Situation in Großbritannien derzeit ist. Bis zur jetzt erfolgten Unterbrechung sendete "Good Morning Britain" lange ohne Pausen - auch in Lockdowns. 

BBC © BBC
Die BBC feiert in diesem Jahr 100. Geburtstag. Im Oktober 1922 wurde das Unternehmen gegründet. Feiern will man das Jubiläum unter anderem mit Ausstellungen im Netz. Auf einer eigens dafür eingerichteten Webseite gibt es seit wenigen Tagen verschiedene Sammlungen aus 100 Jahren BBC zu entdecken. Userinnen und User finden in den Online-Ausstellungen unter anderem frühe Mikros der BBC, Requisiten beliebter Serien und Porträts von BBC-Mitarbeitenden. Zusätzlich gibt es Highlight-Ausschnitte aus verschiedenen Sendungen, etwa den Aufruf des späteren französischen Präsidenten General Charles de Gaulle aus dem englischen Exil im Jahr 1940 an seine Landsleute, Widerstand gegen die deutschen Besatzer zu leisten.

Piers Morgan © Screenshot ITV
Auch die Medienbehörde Ofcom hat Bilanz des Jahres 2021 gezogen. Das Fazit: Nie gab es mehr Beschwerden über Sendungen im Radio und im TV als im vergangenen Jahr. Insgesamt zählte die Ofcom mehr als 150.000 Beschwerden, 124 Prozent mehr als im Jahr davor. Und die Beschwerden gegen die BBC, die von dem Unternehmen selbst bearbeitet werden, sind darin noch gar nicht erfasst. Die "Good Morning Britain"-Ausgabe vom 8. März, in der Moderator Piers Morgan gegen Meghan Markle schoss, war mit fast 55.000 Beschwerden die Sendung, die die meiste Kritik auf sich zog. Aber auch "Love Island" (fast 25.000 Beschwerden, ITV2) und "Celebrities: What’s happened to your face?" (7.125, Channel 4) erhielten eine große Anzahl negativer Resonanz.