BBC Studios © BBC Studios
Da knallen die Korken: Der kommerzielle Zweig der BBC, die BBC Studios, haben im Geschäftsjahr 21/22 nicht weniger als ein Rekordwachstum verbucht. So stieg der Gewinn im Vergleich zum Jahr zuvor um rund 50 Prozent auf 226 Millionen Pfund. Der Umsatz wurde auf 1,63 Milliarden Pfund gesteigert, was einem Plus von zirka 30 Prozent im Vergleich zu 20/21 entspricht. Erstmals in der Geschichte gelang es BBC Studios überhaupt, über 200 Millionen Pfund Gewinn zu erwitschaften. Erreicht wurde indes auch das Ziel, in den ersten fünf Jahren der laufenden BBC-Charta 1,2 Milliarden Pfund an die BBC zurückzugeben. "Hervorragend" nannte Tom Fussell, der frühere Finanzchef von BBC Studios und jetzige CEO, die zurückliegenden Monate. "Mit neuer Investitionsfreiheit und einem neuen kaufmännischen Vorstand ist es jetzt an der Zeit, dass das Unternehmen einen Gang höher schaltet. Trotz des unsicheren Wirtschaftsklimas sind wir sehr zuversichtlich, was die vor uns liegenden Möglichkeiten angeht." Die nun anstehenden Investitionen würden die Gewinne kurzzeitig beeinträchtigen, sagte Fussell voraus.

 

BBC © BBC
Auch die BBC hat übrigens im Geschäftsjahr 21/22 so viel Geld eingenommen wie niemals zuvor. Aus dem Jahresbericht geht hervor, dass ihr 5,33 Milliarden Pfund in die Kassen gespült wurden – das sind 0,27 Milliarden mehr als in den zwölf Monaten davor. Es wurde ein Überschuss von 206 Millionen Pfund gemeldet. Die Rundfunkgebühren sind die Haupteinnahmequelle der BBC. Dennoch bezeichnete BBC-Vorsitzender Richard Sharp die Entscheidung, dass die Rundfunkgebühr für zwei Jahre "eingefroren" wurde als enttäuschend. Dadurch werde eine gewaltige Einnahmelücke entstehen.

ITV © ITV
ITV verlängert seine Serie "The Tower", in dem es eine zweite Staffel des Formats bestellt hat. Gemma Whelan, die unter anderem auch in "Game of Thrones" mitwirkte, spielt wieder eine der tragenden Rollen in dem Format, dessen vier kommende Folgen nun auf dem zweiten Roman der "Collins & Griffiths"-Reihe der früheren Streifenpolizistin Kate London beruhen. Polly Head, ITV’s Head of Drama, sagt: "Es ist wirklich aufregend, 'The Tower' mit einer exzellenten Besetzung und einem hervorragenden Drehbuch von Patrick Harbinson und dem Team von Mammoth Screen wieder in Betrieb zu nehmen." Patrick Harbinson bezeichnete Londons zweiten Roman gar als besser als der erste.

Boris Johnson © Screenshot ITV
Für Beobachter der britischen Politik werden die kommenden Monate spannend. Seitdem Premier Boris Johnson seinen Rücktritt bekanntgegeben hat (der aber nicht sofort, sondern erst später erfolgen soll), ist das Rennen um seine Nachfolge eröffnet. Bereits in den kommenden Tagen treten nun die konservativen Politikerinnen und Politiker vor die Kameras, die seinen Platz einnehmen wollen. ITV überträgt am kommenden Sonntagabend eine Debatte rund um das Spitzenamt der Konservativen, Sky News zieht am kommenden Montag nach. "ITV war in den letzten zehn Jahren Schauplatz einiger der größten politischen Debatten. Die Debatte am Sonntag wird ein wichtiges Ereignis sein", erklärte Michael Jermey, der beim Privatsender unter anderem für die Nachrichten zuständig ist. Und John Ryley, Head of Sky News, sagte: "Noch nie war es so wichtig wie heute, das Vertrauen der Wähler in das Amt des Premierministers wieder zu stärken. Diese Live-Fernsehdebatte auf Sky News gibt den Kandidaten die Chance, sich einem Millionenpublikum zu präsentieren, indem sie über die wichtigsten Themen diskutieren, mit denen Großbritannien konfrontiert ist." 2019, als sich bei ITV Boris Johnson und Jeremy Hunt zur Debatte trafen, sahen rund viereinhalb Millionen Briten zu.

Channel 4 © Channel 4
Es scheint eine schier unendliche Geschichte zu sein – die Privatisierung des Senders Channel 4. Die aktuelle Regierung hatte die Pläne gegen Widerstände des Sendermanagements, aber auch trotz der Empörung einiger Künstlerinnen und Künstler vorangetrieben. Jetzt ist die Hoffnung derer, die gegen einen Verkauf sind: Wer auch immer auf Johnson als Premier folgt, könnte die Pläne stoppen. Denn einige Mitglieder der Konservativen haben bereits ihre Zweifel geäußert, unter anderem Jeremy Hunt und Tom Tugendhat. Hinzu kommt, dass die Geschenisse rund um Boris Johnson tendenziell eher dazu führen dürften, dass der bisherige Zeitplan schwer einzuhalten sein wird.

Channel 4 © Channel 4
Andrew Neil kehrt mit seiner gleichnamigen Show bei Channel 4 zurück. Der für seine Interviews bekannte Politjournalist wird zehn neue Episoden herstellen, die im Herbst sonntags um 18 Uhr ausgestrahlt werden sollen. Versprochen werden darin noch mehr Diskussionen mit Spitzenpolitikern, Nachrichtensprechern und den bestinformierten politischen Journalisten des Landes. "Es ist eine faszinierende Zeit in der britischen Politik und der Weltpolitik, und wir versuchen jede Woche, das Rauschen zu durchbrechen und den Zuschauern aufschlussreiche Interviews und Analysen zu bieten, die sie sonst nirgendwo bekommen. Ich kann es kaum erwarten", erklärte Neil. Die erste Staffel bei Channel4 lief im Frühjahr und Frühsommer 2022. 2019 und 2020 liefen zwei Staffeln der "Andrew Neil Show" bei der BBC.

Adam Dalgliesh © Channel 5
Channel 5 und der kleine US-Streamer Acorn TV haben grünes Licht gegeben für eine Fortsetzung der Serie "Adam Dalgliesh, Scotland Yard". Die Serie, die in Deutschland übrigens von Sky Krimi ausgestrahlt wird, ist eine Neuauflage von "Dalgliesh", die ab 1984 fast 20 Jahre lang lief. Die erste Staffel fand bei Channel 5 derart großen Anklang, dass neben einer aktuell in Produktion befindlichen zweiten Staffel auch schon eine dritte offiziell bestätigt ist. Bertie Carvel spielt die Hauptrolle. Die erste Staffel war zeitlich in den 70ern verortet, ob die Vermutungen stimmen, dass es mit der zweiten Runde nun in die 80er geht, ist noch offen.

Mo Gilligan © Imago / Future Image
Die BBC hat eine britische Version der Sendung "That's My Jam" geordert. Moderieren soll der von Channel 4 bekannte Mo Gilligan ("The Lateish Show with Mo Gilligan"). Die Idee der Sendung kommt eigentlich von Jimmy Fallon, weil sie auf eine Rubrik in dessen Late-Night-Show zurückgeht. Versprochen werden in der BBC-Show proiminente Gäste ebenso wie Tanz und Musik. Acht Ausgaben sind geplant, die Prpduktion übernimmt Universal International Studios' Monkey in Zusammenarbeit mit Universal Television Alternative Studio.



Djokovic gewinnt Wimbledon © Imago / Paul Zimmer
Einen Marktanteil in Höhe von 43 Prozent erreichte am zurückliegenden Wochenende das Herren-Finale in Wimbledon, das von der BBC übertragen wurde. Den Sieg von Tennisspieler Novak Djokovic über Nick Kyrgios wollten sich im Schnitt 4,1 Millionen Menschen in UK nicht entgehen lassen. Die Werte lagen somit mehr oder weniger deutlich unterhalb der Ergebnisse des Jahres 2021, als im Schnitt 5,1 Millionen Personen das Männer-Finale von Wimbledon ansahen. Das hatte damals zu 45 Prozent Marktanteil geführt. Schwächer hatte am zurückliegenden Samstag das Frauenfinale abgeschnitten. 1,7 Millionen Menschen (24%) sahen dieses. Die BBC übertrug am Freitag unter anderem das Deutschland-Spiel der Frauen-Fußball-EM und sicherte sich damit rund 1,3 Millionen zusehende Personen (11%).

BBC in Schottland © DWDL/BBC
Am Sonntag lief bei der BBC die sechste und letzte Folge des Comedy-Thrillers "The Outlaws" von Stephen Merchants. Die durchschnittliche Reichweite rutschte auf etwas weniger als eine Million. 0,95 Millionen Personen schalteten ein, das hatte rund 6,7 Prozent Marktanteil zur Folge. Der Staffelschnitt des Formats lag bei rund 1,6 Millionen. Die Debütfolge hatte etwa 1,8 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer angelockt.