ITV © ITV
Das Staatsbegräbnis von Queen Elizabeth II. findet am kommenden Montag statt. Inzwischen haben erste Sender des Landes ihre genauen Pläne für eine umfangreiche Live-Berichterstattung enthüllt. Weitere werden folgen. Privatsender ITV wird nicht nur den ganzen Tag über von dem Begräbnis live berichten, sondern den kompletten Montag über auch keinerlei Werbung ausstrahlen. An diesem Tag soll sich schon die Morgen-Sendung "Good Morning Britain" mit dem Begräbnis befassen. Im Laufe des Abends wird ITV einen Dokumentarfilm ausstrahlen, der die Ereignisse der letzten zehn Tage vom Tod Ihrer Majestät der Königin bis zum Staatsbegräbnis nachzeichnet. Um 21.00 Uhr wird eine Sondersendung zu den Ereignissen des Tages ausgestrahlt, gefolgt von einer verlängerten Nachrichtensendung ab 22 Uhr. ITV spricht davon, dass anlässlich des Staatsbegräbnisses die größte ITV-Außenübertragung in der Sendergeschichte auf die Beine gestellt wird. Ebenfalls bis dato einmalig: ITV, ITV Hub und alle fünf ITV-Digitalkanäle werden von morgens um sechs Uhr bis Mitternacht simultan übertragen.

Paddington © Studiocanal/Nickelodeon
Mit der anstehenden Beerdigung der Queen gehen natürlich auch größere Programmänderungen einher. Dazu gehört auch, dass die BBC die kommende Staffel von "Strictly Come Dancing" verschiebt. Eigentlich sollte die Auftaktsendung am Samstag, 17. September zu sehen sein. Nun ist der Freitag, 23. September als neuer Starttag offiziell bestätigt worden. Zudem wird BBC One zwei Tage vor der Beisetzung und nach der Live-Berichterstattung rund um das Begräbnis die beiden "Paddington"-Filme zeigen. Die Queen und der Bär hatten bekanntlich eine besondere Beziehung, anlässlich ihres 70. Thronjubiläums wurde etwa ein Kurzfilm der Queen mit dem Bär veröffentlicht. "Paddington" soll am Samstag ab 19 Uhr laufen, der zweite Teil dann am Begräbnis-Tag um kurz vor 19 Uhr. Die BBC wird am Montag ab sechs Uhr "Breakfast" senden und ab acht Uhr dann Sondersendungen zum Staatsbegräbnis anbieten. Ab 17 Uhr sollen sich "BBC News" und "BBC London News" anschließen, ab 20:30 Uhr will man in mehreren Sendungen nochmals auf die Ereignisse des Tages zurückblicken. Bereits am kommenden Wochenende sind zudem verschiedene Queen-Dokus geplant, am Sonntagabend beteiligt sich die BBC obendrein auch an einer nationalen Schweigeminute.

Sky News © Sky News
Sky News will an diesem Tag seine Live-Berichterstattung schon um fünf Uhr morgens starten – und durchgehend live aus der Westminster Abbey berichten. Während des gesamten Tages wird Sky-Kommentator Alastair Bruce die historischen Ereignisse analysieren. Ab 19 Uhr abends ist eine zusammenfassende Sendung geplant, die Mark Austin präsentieren soll. Nach aktuellem Stand sollen die aktuellen Berichte zum Begräbnis erst gegen 23 Uhr enden. Den kompletten Montag über wird auch Sky News werbefrei sein. 

King Charles © Screenshot BBC
Neuer König in Großbritannien ist bekanntlich Charles III. Er sprach erstmals am frühen Freitagabend vergangener Woche zu den Britinnen und Briten und natürlich zur ganzen Welt. Im britischen Fernsehen kam die Ausstrahlung der Rede auf addiert rund 16,5 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer. Die generierten Marktanteile fielen grandios aus – über drei Viertel der zu dieser Zeit Fernsehenden sahen den König. Auf 50,7 Prozent kam die Übertragung bei BBC1, sie sicherte sich rund achteinhalb Millionen Zusehende. ITV erreichte 3,3 Millionen und 20 Prozent. Sky News und BBC News lagen mit etwa 300.000 Zuschauerinnen und Zuschauern gleichauf mit Channel 5. Bei Channel 4 schauten etwa 800.000 Personen zu. 

Einschaltquoten © DWDL.de
Sehr groß war das Interesse bereits am Donnerstag gewesen. Im Vorabendprogramm hatten die Nachrichtensender über den Tod der Monarchin informiert. Die Spezialsendungen hatten addiert rund 85 Prozent Marktanteil erreicht. Auch hier dominierte klar die Berichterstattung der BBC: 9,7 Millionen Menschen entschieden sich zu diesem Zeitpunkt für die Sondersendung von BBC1, weitere 800.000 verfolgten das Programm bei BBC2. ITV erreichte rund drei Millionen Menschen. BBC News lag mit rund 900.000 Zusehenden vor Sky News mit 700.000. Rund eine halbe Million Menschen schalteten zu besagtem Zeitpunkt Channel 4 ein, etwa 200.000 Channel 5. Auch im Laufe des vergangenen Donnerstagabends war ein hohes Informationsbedürfnis zu spüren. Zwischen 20 und 22 Uhr etwa informierte BBC1 in Sondersendungen noch etwas mehr als fünf Millionen zusehende Britinnen und Briten, ITV kam zum besagten Zeitpunkt auf knapp zweieinhalb Millionen. 

BBC © BBC
Die Vielzahl an Sondersendungen rund um den Tod der Queen hat übrigens kaum zu Beschwerden geführt. So seien in den ersten Tagen nach dem Tod nur knapp 700 Beschwerden eingegangen. Das waren also deutlich weniger als in den Tagen nach dem Tod von Prinz Philip – damals hielten über 100.000 Zuschauerinnen und Zuschauer die Anzahl an Sondersendungen für nicht angemessen. Für Aufregung gesorgt – und somit auch vereinzelte Beschwerden hervorgerufen – hat indes der Moment, in dem BBC-Starmoderator Huw Edwards die Meldung des Todes verkündete. Die Beschwerden galten jedoch nicht ihm, sondern zwei Personen im Hintergrund, die ihre Handys in die Höhe hielten und den geschichtsträchigen Moment darauf verewigten. In Beschwerden von Zuschauerinnen und Zuschauern soll von "unreifer Dummheit" und "Respektlosigkeit" die Rede gewesen sein. Für Verärgerung sorgte in manchem Haushalt aber auch die Tatsache, dass die Moderierenden der BBC schon einige Zeit vor der offiziellen Bekanntgabe des Todes in schwarz gekleidet waren.

 

Last Week Tonight © HBO
Für Diskussionen hat derweil auch die aktuelle Ausstrahlung der HBO-Late-Night "Last Week Tonight" im britischen Fernsehen bei Sky gesorgt. Sky nämlich hatte die Sendung leicht gekürzt. Bei der Ausstrahlung im Vereinigten Königreich fehlten zwei Gags, die entfernt Bezug nahmen auf den Tod von Elizabeth II. So machte sich Oliver über mehrere unerwartete Hommagen an die Königin in den sozialen Medien lustig, unter anderem von der Zeichentrickfigur The Crazy Frog und Dominos Pizza. Außerdem reagierte Oliver auf das Lob der neuen britischen Regierungschefin Liz Truss für gewinnorientierte Unternehmen mit den Worten: "Das Schönste, was die Königin von England je für jemanden getan hat, war, in der Woche zu sterben, in der diese Frau Premierministerin wurde." Sky hat bis dato keine Stellung dazu genommen, warum die Show gekürzt wurde. Nach Informationen von "Deadline" sollen besagte Ausschnitte aber auch nicht wieder hinzugefügt werden.