Channel 4 © Channel 4
In der vergangenen Woche fiel die Entscheidung: Die in Großbritannien unter anderem für Kultur und Medien zuständige Ministerin Michelle Donelan gab bekannt, dass sie der Regierung vorschlagen werde, Channel 4 nun doch nicht zu privatisieren. Stattdessen soll der Sender verpflichtet werden, mehr Stellen abseits von London zu schaffen und die Möglichkeit erhalten, Sendungen besser zu vermarkten. Channel 4 begrüßte die Entscheidung, hatten Managerinnen und Manager des Kanals doch lange genau dafür gekämpft. In einem langen Statement des Kanals heißt es unter anderem: "Diese Entscheidung bietet eine solide Grundlage für die nachhaltige Ausrichtung von Channel 4, die sicher in den Händen des britischen Volkes liegt. (…) Seit mehr als 40 Jahren ist Channel 4 ein Grundpfeiler der universellen, kostenlosen, öffentlich-rechtlichen Rundfunkarchitektur Großbritanniens. Wir haben uns für ein vielfältiges und junges Publikum in ganz Großbritannien eingesetzt und neue Talente gefördert. (...) Doch Stillstand war für Channel 4 im Laufe seiner Geschichte nie eine Option. In der Tat ist unsere nächste Entwicklungsstufe bereits in vollem Gange." C4-Chefin Alex Mahone glaubt, dass ihr Sender nun in der digitalen Welt eine noch stärkere Rolle spielen könne. Weiter sagt sie: "Wir werden uns schneller bewegen, mehr investieren, mehr Risiken eingehen, Barrieren einreißen und Grenzen verschieben."

Channel 4 London © DWDL
Das Ziel, dass Channel 4 mehr und mehr Arbeitsplätze abseits von London schaffen soll, sorgt bei Mitarbeitenden dort aber durchaus für Unruhe. Auch dazu hat sich Mahone geäußert. Sie versprach, dass niemand binnen der kommenden zwei Jahre aufgefordert werde, aus London wegzugehen. Auch sei nicht beabsichtigt, dass Mitarbeitende, die London nicht verlassen wollen, auf Befehl zu versetzen. Stattdessen sollen freiwerdende Stellen dann mit Menschen aus anderen Regionen besetzt werden. "Das verändert den Charakter der Organisation; wenn man Leute aus London nimmt, die nicht gehen wollen, und sie versetzt, ändert das nichts, man bekommt nur eine Menge unwilliger Leute." Insgesamt sollen um die 600 Stellen innerhalb des C4-Betriebs außerhalb Londons entstehen.

Love Island © ITV
ITV verschärft seine Sorgfaltspflicht gegenüber Kandidatinnen und Kandidaten der insbesondere beim jungen Publikum sehr populären Show "Love Island". Alle Teilnehmenden sollen vor, während und nach der Produktion der neunten Staffel umfassend geschützt und betreut werden. Das ist auch eine Folge von Suiziden ehemaliger Teilnehmender der britischen Reality-Show. Künftig sollen die Kandidatinnen und Kandidaten ihre Social-Media-Konten während der Teilnahme an "Love Island" pausieren. Vor dem Einzug bekommen alle zudem Videos zu sehen, in denen Ehemalige über ihre Erfahrungen in der TV-Show sprechen. Darin soll es unter anderem um die zweiwöchige Zeit vor dem Einzug in die Villa gehen, den Umgang mit den Dreharbeiten rund um die Uhr, die Interaktion mit den Produzenten in der Villa, die Unterstützung für Familienmitglieder und den Umgang mit Internet-Trollen. Außerdem sollen die Teilnehmenden Anleitungen zu inklusiver Sprache in Bezug auf Behinderung, Sexualität, Rasse und ethnische Zugehörigkeit angeboten werden. Auch ein Training bezogen auf respektvolles Miteinander in der Villa ist Teil der Maßnahmen. 

BBC Plaza © DWDL
BBC One hat die Rückkehr des Ratespiels "Bridge of Lies" mit Ross Kemp in Aussicht gestellt. Nach BBC-Angaben war die 2022 gestartete Sendung damals der erfolgreichste Neustart der zurückliegenden zwölf Monate. Die neue Staffel der Sendung startet am kommenden Samstag gegen 18 Uhr im BBC-Programm. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kämpfen in dem Format um Geld, indem sie eine Brücke aus Trittsteinen auf dem Studioboden überqueren. Sie  müssen den Boden sicher überqueren, indem sie auf die "Wahrheiten" treten und den "Lügen" ausweichen, - Ross stellt dazu entsprechende Fragen.

Prinz Harry © ITV
Viel wird dieser Tage in Großbritannien über das Harry-Interview gesprochen, das der Prinz dem Sender ITV gegeben hat – nicht zuletzt sicher auch, um das Erscheinen seines neuen Buches zu promoten. 4,1 Millionen Menschen hat ITV mit dem Interview linear angelockt, möglicherweise weniger als erwartet. Erzielt wurden somit rund 26 Prozent Marktanteil. Bei Weitem nicht erreicht wurden aber die über elf Millionen Zusehenden und rund 54 Prozent Marktanteil, die ein Oprah geführtes Interview 2021 generierte, in dem auch Meghan befragt wurde. Zudem musste sich ITV im direkten Duell der BBC geschlagen geben. BBC1 kam mit "Happy Valley" auf knapp fünf Millionen Zusehende und annähernd 30 Prozent Marktanteil. An anderer Stelle ist das Interview ein herausragender Erfolg. In 77 Länder hat ITV das Interview mittlerweile verkauft; in Deutschland bekanntlich an RTL Deutschland. Wer hat noch eingekauft? Ein Auszug: Network Seven hat die Rechte für das Interview in Australien erworben; TVNZ für Neuseeland; Paramount+ in Kanada; Globo in Brasilien; Now TV in Hongkong; Discovery in Polen; VMI in Irland und DBS in Israel. ITV hofft, die Bilder noch in weitere Länder zu verkaufen.



King Charles © Screenshot BBC
Harrys Vater, King Charles III., ist seit Weihnachten auch Quoten-König. Seine Weihnachtsansprache war die meistgesehene Weihnachtsansprache eines Monarchen aller Zeiten. Im Schnitt schauten 10,6 Millionen Personen zu – am ersten Weihnachtsfeiertag wurde sie von BBC1, BBC 2 und ITV gesendet. Die meisten zusehenden Menschen verfolgten die Rede übrigens bei BBC1, das waren 8,1 Millionen.