Jimmy Fallon © NBC
Der Autorenstreik in den USA hat schon wenige Stunden nach Beginn erste Auswirkungen auf die Fernsehsender. Während fiktionale Serien ja mit gewissem Vorlauf produziert werden, hier also noch schon fertig gestellte Episoden vorliegen, sind akut vor allem die Formate betroffen, die aktuell produziert werden: Late-Night- und Comedy-Shows. Nicht nur "Saturday Night Live" hat angekündigt, in den kommenden Wochen zu pausieren, auch die wochentäglichen Sendungen von Seth Meyers, Jimmy Fallon, Jimmy Kimmel, Stephan Colbert oder das Comedy-Central-Format "Daily Show" oder "Last Week Tonight" fallen also aus. Einer der internalen Abnehmer einiger dieser Formate ist Sky UK, das eine Abendschiene bei Sky Comedy mit US-Late-Night-Formaten bespielt. Nach Informationen von "Variety" hat Sky von London aus daher sehr eilig Kontakt mit den Formatgebern in Übersee aufgenommen – freilich ließ sich das Problem aber nicht in Gänze lösen, sodass die späte Abendschiene bei Sky Comedy umgebaut wurde. Alles passiert sehr aktuell, für Ende dieser Woche sind offiziell noch neue "Tonight Show"-Folgen angegeben – das wird noch geändert werden. Zuletzt wurden die Shows durch fiktionale Comedy-Programme ersetzt.



BBC © BBC
Wie gut ist die BBC im Digitalen aufgestellt? Vielleicht nicht ganz so gut. Zu dieser Ansicht ist jeden Fall der britische Rechnungsprüfungsausschuss vor wenigen Tagen gekommen. Er fordert eine Zusammenarbeit der Anstalt mit der Regierung, um auf die Zeit vorbereitet zu sein, wenn BBC-Inhalte ausschließlich via Internet verbreitet werden. So müsse sichergestellt werden, dass in einem solchen Zeitalter kein Bürger und keine Bürgerin "zurückbleibe" – etwa, weil entsprechende Anschlüsse zu teuer sind oder keine Empfangsmöglichkeiten bestehen. Zudem soll die BBC dafür sorgen, dass die Fluktuation in der BBC-Digitalabteilung niedriger wird. Sie liege aktuell bei 23 Prozent. Eigentlich will die BBC jährlich 500 Millionen Pfund in digitale Projekte stecken, aber niemand weiß so ganz genau, ob das angesichts der Inflation auch reichen wird.

The 1% Club © ITV
In Deutschland ist das "1% Quiz" mit Jörg Pilawa so gut gestartet, dass Sat.1 schnell eine zweite Staffel orderte. In Großbritannien hat ITV nun eine dritte Staffel vom "1% Club" bestellt. Die zweite Staffel kam zuletzt auf mehr als 30 Prozent Marktanteil und hatte fast vier Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer. Die dritte Staffel soll nun doppelt so viele Episoden umfassen wie bisher, nämlich 16. Zudem sind zwei Weihnachtsspecials des Formats geplant, die 2023 und 2024 laufen sollen.

Richard Sharp © Screenshot BBC
Seit dem Rücktritt von BBC-Chef Richard Sharp (DWDL.de berichtete), die die Geschäfte noch knapp zwei Monate lang führen wird, um eine ordentliche Nachfolgeregelung zu ermöglichen, ist natürlich eine gewaltige Debatte entbrannt, wer denn nun der BBC vorsitzen soll. Kernforderung ist aktuell, dass die Personalie "entpolitisiert" werden soll. Das ist naheliegend, trat Sharp doch zurück, weil er dem damaligen Premier Boris Johnson bei Finanzgeschäften geholfen haben soll – diese Verbindung einst aber unter Verschluss hielt. Lucy Powell, Shadow Secretary of State for Digital, Culture, Media and Sport, fordert etwa, dass sich kein Minister und keine Ministerin in die Arbeit des Berufungsgremiums einmischen solle. Entsprechend möchte sie eine Reform des Prozesses anschieben, da man sonst in den selben "Schmuddeleien" und derselben "Vetternwirtschaft" wie einst zu versinken drohe. Der Ansicht ist auch Oppositionsführer Keir Starmer. "Wir würden ein unabhängiges Verfahren einführen und prüfen, wie dieses Verfahren aussieht, um sicherzustellen, dass solche Fehler und solche Verbindungen unter einer Labour-Regierung nicht möglich sind", sagte er in einem Sky-Interview.

Jeff Stelling © Screenshot Sky
Eine Sky-Legende hat bekanntgegeben, den Sender zu verlassen: Jeff Stelling, der 25 jahre lang "Soccer Saturday" präsentierte, macht zum Saisonende Schluss. "Jetzt ist es an der Zeit, weiterzuziehen und den Sky Sports-Zuschauern eine Pause von meinen unerbittlichen Schimpfwörtern, schlechten Witzen und übertriebenem Jubel über Tore von Hartlepool United zu gönnen", sagte er am vergangenen Wochenende live on air. Gary Hughes, Sky-Fußballchef in Großbritannien, erklärte, dass er Stelling "schmerzlich vermissen" werde. "Sky Sports wird ihm den großen Abschied geben, den seine bemerkenswerte (…) Arbeit verdient hat, bevor er uns Ende Mai verlässt, um mehr Samstage mit seinem geliebten Hartlepool United zu verbringen." Nach 15 Jahren mit dem Sky-Mikro in der Hand wird zudem auch Graeme Souness, ehemaliger schottischer Spieler und Trainer, seine Position als Sky-Fußballexperte im Sommer beenden.

 

I'm a Celebrity South Africa © ITV
Auch in den vergangenen Tagen zeigte ITV reichlich von seinem Dschungelcamp-Ableger "I'm a Celebrity" – derzeit werden in Südafrika vorab produzierte "Legend"-Episoden ausgestrahlt, die natürlich nicht an den Erfolg des Originals anknüpfen. Von (fast) zweistelligen Millionen-Reichweiten ist die Sendung demnach ein gutes Stück entfernt und dennoch kann ITV zufrieden sein. Vergangenen Freitag etwa sicherte sich der Dschungel dominante 3,3 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer im Schnitt, also 22,3 Prozent Marktanteil. Am Montag schauten dann 3,5 Millionen Menschen (20,6%) zu. BBC1 hat zudem vergangenen Freitag das Finale der zweiten "The Cleaner"-Staffel gesendet. Die UK-Version vom "Tatortreiniger" kam hier auf 1,2 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer (nur 8,4%) – im Schnitt wurden die Folgen von 1,3 Millionen Menschen gesehen gesehen. Verfügbar sind alle Episoden auch auf Abruf, was die Reichweiten womöglich beeinflusst hat.