BBC © BBC
Die BBC stand in den vergangenen Monaten wahrlich nicht immer in gutem Licht. Rund ein halbes Jahr ist es her, dass Senderchef Richard Sharp zurücktreten musste, weil es Ungereimtheiten bezüglich eines Kredits für den ehemaligen Premier Boris Johnson gab. Nach der Vermittlung wurde Sharp als BBC-Vorsitzender vorgeschlagen. Nun geht es darum, ob der BBC-Verwaltungsrat Sir Robbie Einfluss bei der Wahl des Chefs der Medienaufsichtsbehörde Ofcom genommen habt oder nehmen wollte. Ein Journalist des Magazins "Prospect" hat der BBC jedenfalls dazu zehn sehr detaillierte Fragen geschickt – pikant dabei: Die BBC verweigerte die Beantwortung jeder einzelnen davon.



Ofcom © Ofcom
Dazu passt vielleicht auch: Die Ofcom hat die britische Regierung nun aufgefordert, dass sie die Finanzierung der BBC nochmals überdenken solle. Er bezeichnete die "Rundfunkgebühr" als "regressive Steuer": Eine alleinerziehende Mutter mit drei Kindern in einer kleinen Mietwohnung zahle genauso viel wie Ofcom-Chef Michael Grade. Zudem stellte er zur Debatte, ob es der BBC erlaubt sein sollte, mit kommerziellen Sendern um Werbegelder zu konkurrieren. Auch auf der Insel ist der Werbemarkt in diesen Monaten enorm unter Druck. Zudem forderte Garde, dass die BBC transparanter mit Beschwerden umgehen müsse. Es wird allgemein erwartet, dass die Regierung das Beschwerdesystem der BBC im Rahmen einer bevorstehenden Überprüfung überarbeiten wird.

GB News © GB News
In einem anderen Punkt will die Ofcom sich heraushalten. Die Behörde hat mitgeteilt, dass sie dem umstrittenen rechten Sender GB News nicht verbieten möchte, (Ex-)-Politiker als Moderatoren und Kommentatoren zu verpflichten. In den vergangenen Wochen sorgte etwa eine Abmachung mit Ex-Premier Boris Johnson für Aufsehen. Klargemacht hat die Ofcom aber nochmals, dass auch GB News auf Fairness und Genauigkeit in der Berichterstattung achten müsse (weil das nicht geschah, laufen genug Untersuchungen gegen den Sender). Ofcom-Chair Garde erklärte: "Es gibt Regeln für Wahlen und Politiker zu Wahlzeiten, es gibt sehr strenge, klare Regeln", aber es sei nicht die Aufgabe der Behörde, Sendern zu sagen, wen sie beschäftigen und wen nicht. "Unsere Aufgabe ist es, im Rahmen der Regeln der Unparteilichkeit dafür zu sorgen, dass es eine große Auswahl und freie Meinungsäußerung" gebe.

Big Brother UK 2023 © ITV
Von kleineren Ausnahmen abgesehen erreichte die neue "Big Brother"-Staffel bei ITV in den jüngsten Wochen etwas mehr als eineinhalb Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer. Paul Mortimer, bei ITV für dieses Format zuständig, bezeichnete die Publikumsresonanz in einer Mitteilung als "fantastisch". Eineinhalb Wochen lang wird das Format noch laufen – doch schon jetzt hat ITV die Rückkehr des großen Bruders für 2024 bestätigt. Nach sechs Jahren Pause wird im nächsten Jahr "Celebrity Big Brother" auf der Insel zurückkehren. Geplant ist auch ein Live-Stream. Somit sieht sich ITV im Reality-Bereich bestens aufgestellt. Schon bestätigt sind weitere Staffeln von "Love Island" (diesmal mit einer Allstars-Staffel), "My Mom, Your Dad" und "The Fortune Hotel".

Sky © Sky
Sky Max plant für den 14. Dezember eine Live-Sendung mit dem Magier Dynamo. In dieser will der Künstler sich lebendig begraben lassen. Als Teil der Sendung will er zunächst sein eigenes Grab schaufeln, um sich dann dort hineinzubegeben. Sky verspricht: In "Dynamo is Dead" begibt sich der Magier auf eine Reise, die von Verlust und Hoffnung geprägt ist. In der Dunkelheit hat Dynamo nach schwierigen Kämpfen mit seiner psychischen Gesundheit und dem Verlust seiner Identität den Tiefpunkt erreicht. Doch im Licht fand er Kraft, indem er seinen Weg der Genesung und der Wiedergeburt teilte, während er sich in die nächste Phase seines Lebens und seiner Karriere begibt."



ITV © ITV
Bei ITV ist am Montag die Miniserie "The Playboy Bunny Murder" gestartet – und erreichte im Schnitt 1,8 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer und somit 13,6 Prozent Marktanteil. Das ist kein Erfolg, holte ITV auf dem Slot zuletzt im Schnitt nur 0,7 Millionen zusehende Personen mehr. Stark unterwegs war am Montagabend derweil BBC1 mit einer weiteren Folge von "MasterChef: The Professionals", das auf zweieinhalb Millionen Fans kam und somit den Sendeplatz um 21 Uhr für sich entschied. Eine Wiederholung von "24 Hours in Police Custody" bei Channel 4 erreichte eine Million Menschen. "Big Brother" bei ITV2 sicherte sich linear rund eine Million Fans.