BBC © BBC
Bei der BBC, die zuletzt schon diverse Sparmaßnahmen angekündigt und/oder umgesetzt hat, wird sehr wahrscheinlich auch künftig sehr genau auf die Kosten geschaut werden müssen. Allerdings: Die britische Regierung hat nun in Aussicht gestellt, dass die aktuell eingefrorene Rundfunkgebühr steigt – wenngleich nicht so stark wie die allgemeine Inflation. Würde man die Gebühr entsprechend der Inflation anheben, würden pro Jahr rund 15 Pfund mehr fällig. Das bezeichnete aber Kulturministerin Lucy Frazer nun als "unwahrscheinlich". Steigen solle die Gebühr stattdessen um "einen angemessenen Beitrag, den die Menschen sich leisten können." Dass die BBC jetzt schon nach Einsparmöglichkeiten sucht, begrüßte die Ministerin derweil.



BBC Newsnight © BBC
Und die BBC hat auch etwas gefunden – Gerüchte über drastische Kürzungen beim Nachrichtenformat "Newsnight" gab es ja schon vor Monaten. Nun ist die Katze aus dem Sack. Starke Budgetkürzungen bei dem Format sind Teil eines Programms, mit dem die BBC 500 Millionen britische Pfund sparen möchte. Siebeneinhalb Millionen Pfund will man konkret bei "Newsnight" sparen, das nun zu einer Debatten- und Gesprächssendung umgebaut werden soll. Zudem wird aus dem einstündigen Format eine Sendung mit 30 Minuten Dauer. Der Umbau kostet Arbeitsplätze – gestrichen werden sollen "mehr als die Hälfte" der aktuell 60 Stück. Eine verlängerte und dann einstündige Ausgabe von "BBC News at One" wird nach Salford verlegt und ist damit die einzige tägliche BBC-Nachrichtensendung, die außerhalb von London ausgestrahlt wird. Von den Kürzungen betroffen sind auch Dokumentationsprogramme von BBC Two sowie die "Our World"-Programme. Investiert werden soll in digitale Plattformen. "Wie viele Unternehmen auch befinden wir uns in einem schwierigen finanziellen Umfeld und da unser Publikum schnell vom Fernsehen zum Online-Nachrichtenkonsum wechselt, müssen wir Entscheidungen darüber treffen, wo wir unsere Ressourcen einsetzen", sagte die bei der BBC für Nachrichten zuständige Deborah Turness.

The Traitors © BBC
Die BBC hat kürzlich das Geheimnis um den Starttermin der zweiten "The Traitors"-Staffel gelüftet. Das Format, dessen deutsche Adaption hierzulande bei RTL als "Die Verräter" zu sehen war, wird am 3. Januar bei BBC One starten. Die Folgen zwei und drei der Staffel werden unmittelbar nach der linearen Premiere auf Abruf zur Verfügung stehen. Am Konzept hat sich nichts geändert. Schauplatz des Formats wird erneut ein Schloss in den schottischen Highlands sein. Teilnehmen werden 22 Personen – also deutlich mehr als in Deutschland. Die erste Staffel, von der BBC Ende 2022 ausgestrahlt, steigerte die Zuschauerzahlen Stück vor Stück. Episode zwölf, das Finale, kam damals auf rund 4,7 Millionen zusehende Personen, fast eine Million mehr als beim Auftakt dabei waren.

Prime Video © Amazon
Die britische Premier League hat derweil in dieser Woche ihre inländischen Medienrechte bis Sommer 2029 vergeben. Mit dem Ergebnis, dass Prime Video nach nur einem Zyklus nicht mehr Übertragungspartner ist. Prime hatte sich schon zuvor Champions-League-Topspiele gesichert und wird bald regelmäßiger als mit dem kleinen Premier-League-Paket Live-Fußball anbieten. Auch andere große Tech-Konzerne kamen nicht zum Zug, DAZN, dem Interesse nachgesagt wurde, erhielt ebenso keinen Zuschlag. Ab Sommer 2025 und bis Sommer 2029 gibt es somit wieder nur zwei Partner: Sky Sports und TNT Sports. TNT Sports wird das Samstagsspiel um 12:30 Uhr britischer Zeit zeigen sowie einige Spiele an Spieltagen unter der Woche. Alle anderen Pakete hat sich Sky Sports gesichert. Das heißt: Im Vergleich zum jetzigen Deal wird Sky Sports rund 70 Prozent mehr Spiele zeigen: nämlich mindestens 215. Ab Sommer 2025 erhöht die Premier League die Anzahl der live angebotenen Matches im Inland. Unter anderem laufen dann auch alle Partien, die sonntags um 14 Uhr stattfinden, neu im TV. Und: Am letzten Spieltag einer Saison darf Sky Sports – wie seit Langem in Deutschland – ab 25/26 alle zehn zeitgleich laufenden Matches senden. Alle Free-TV-Highlightrechte liegen erneut bei der BBC.

Sky Sports © Sky
Denn nur weil die Premier League deutlich mehr Spiele auf den Markt wirft, kann sie überhaupt eine Steigerung der Einnahmen vorweisen. 6,7 Milliarden Pfund wird die Premier League in den vier Jahren von den TV-Anstalten erhalten. Das ist eine Steigerung von rund vier Prozent zum derzeitigen Deal. Geht man aber nach Lizenzkosten pro Spiel, dann bekommt die Premier League weniger. Das sagen die Verantwortlichen: Barbara Slater (BBC Sport): "Seit fast 60 Jahren ist 'Match of the Day' die meistdiskutierte Fußballsendung Großbritanniens und bietet eine komplette Zusammenfassung des Wochenendgeschehens. Diese erweiterte Vereinbarung mit mehr digitalen Inhalten bedeutet, dass wir die Geschichte der Premier League jeden Tag auf allen BBC Sport Plattformen erzählen können. Sky-CEO Dana Strong: "Sky ist das unumstrittene Zuhause für Sportfans in UK." Andrew Georgiou, bei WBD Sports Europe verantwortlich, sagte über den TNT-Sports-Deal, dass es "aufregend" sei, fünf weitere Jahre Premier-League-Spiele zu übertragen.

ITV © ITV
ITV hat derweil grünes Licht für eine zweite Staffel der Serie "Malpractice" gegeben. Die erste Staffel sei binnen 28 Tagen auf durchschnittlich 6,7 Millionen Fans gekommen – und somit nach ITV-Angaben das meistgesehene neue Serienprogramm des Jahres. Kritikerinnen und Kritiker nannten die Serie gleichzeitig authentisch wie kompliziert und lobten ihre Thriller-Eigenschaften. Ein Sendetermin für Staffel zwei steht natürlich noch nicht fest.

BBC Four © BBC Four
BBC4 hat kürzlich eine Dokumentation über einen niederländischen "Fruchtbarkeitsarzt" gestartet. Dieser nutzt sein eigenes Sperma, um Frauen ihren Kinderwunsch zu erfüllen. Doch die Aufregung auf der Insel hielt sich in Grenzen. Die erste Folge des Formats kam nur auf schwache 0,7 Prozent Marktanteil – knapp 70.000 Personen schauten bei "Seeds of Deceit: The Sperm Donor Doctor" zu. Andere Dokuprogramme kamen in jüngerer Vergangenheit mitunter auf doppelt so hohe Werte. Am Montag weiterhin stark gewesen ist die laufende Staffel von "I'm a Celebrity – Get Me out Of Here", also das britische Dschungelcamp. Es bescherte dem Privatsender ITV1 5,7 Millionen Fans. Die ermittelte Quote lag bei sehr starken 41 Prozent.