Tim Davie © BBC
BBC-Generaldirektor Tim Davie hat die politischen Entscheidungen der vergangenen eineinhalb Jahrzehnte kritisiert. Seinem Haus stünden real inzwischen 30 Prozent weniger Einnahmen zur Verfügung. Die Kritik kam zeitgleich mit der Ankündigung einer neuen Sparrunde, die in der Größenordnung um 200 Millionen Pfund betragen soll. Die Kürzungen seien "besonders problematisch, da eine solide Bilanz und die Fähigkeit, Kapital strategisch einzusetzen, von entscheidender Bedeutung sind, wenn wir den digitalen Wandel bewältigen wollen", sagte er. Der BBC aktuell Geld zu entziehen nannte Davie "kurzsichtig". Längst haben die Entscheidungen deutliche Auswirkungen auf das Programm. Eines der jüngsten Beispiele sind die Einschnitte bei der Spätabendsendung "Newsnight": Die Sendung besteht nun hauptsächlich noch aus Interviews und hat auch Sendezeit einbüßen müssen.



Disney+ © Walt Disney
Eine Lösung, um finanziell um die Runden zu kommen, sind vermehrt internationale Partnerschaften. Auch das hat Davie angekündigt. Schon seit einiger Zeit arbeitet die BBC bei der Herstellung von "Doctor Who" etwa mit Disney+ zusammen. Davie strebt für die nahe und mittlere Zukunft weitere solche Vereinbarungen an. In allen Ländern außerhalb von UK wird die neue Staffel von "Doctor Who" ab dem 10. Mai zu sehen sein. In UK legen der BBC iPlayer und wenige Stunden später BBC One nach.

Channel 4 © Channel 4
Eigentlich will Channel 4 vermehrt Stellen in Büros außerhalb von London schaffen. Gleichzeitig aber soll die Zahl der Personen, die für den finanziell gebeutelten Sender arbeiten, sinken. Beides passt nicht so einfach zusammen. Das macht sich jetzt wieder bemerkbar. Caroline Hollick, die Leiterin der Drama-Abteilung des Senders, muss nun ihren Posten räumen. Sie arbeitete bisher von Leeds aus. Die Drama-Abteilung soll künftig unter die Zuständigkeit von Ollie Madden, dem Direktor von Film4, gestellt und vom Londoner Büro von Channel 4 aus geleitet werden. Hollick war die einzige Abteilungsleiterin, die von Leeds aus arbeitete.

Celebrity Big Brother 2024 © ITV
Bei ITV ist kürzlich die jüngste "Celebrity Big Brother"-Staffel zu Ende gegangen. Sie startete Anfang März – und somit zeitgleich zur deutschen Normalo-Staffel. ITV wird mit den eingefahrenen Ergebnissen nur halbwegs zufrieden sein können. Die Finalshow erreichte nämlich 1,7 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer – in der Spitze waren sogar mehr als zwei Millionen dabei. Rechnet man alle Geräte und Empfangsmöglichkeiten sowie die zeitversetzte Nutzung mit ein, dann sei die Eröffnungsshow sogar auf eine Reichweite von etwa 3,7 Millionen gekommen, heißt es. Um die Zahlen vergleichen zu können: Auf üblichem Wege hatte die Eröffnungsshow 2,7 Millionen Fans erreicht, also eine Million mehr als jetzt das Finale.

Channel 4 © Channel 4
Die letzte Folge von "Celebrity Big Brother" auf ITV1 wurde um 21 Uhr von einer Folge des Channel 4-Dauerbrenners "Gogglebox" geschlagen, die im Schnitt auf 2,1 Millionen Fans kam. Und auch BBC1s "Would I Lie To You?" landete mit zwei Millionen vor dem Großen Bruder. Ebenfalls etwas mau lief bei ITV am Wochenende die neue Serie "Passenger": Sie erreichte am Samstag nur 13,4 Prozent Marktanteil und 1,9 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer. Das waren weit weniger als auf dem Sendeplatz üblich. Der Schnitt liegt hier bei rund 2,8 Millionen.