Es ist schon ein wenig fragwürdig, dass ARD und ZDF allabendlich auf Blaulicht-Magazine setzen - umso kurioser, dass sie es auch noch zur selben Zeit tun. Doch offenbar stört es die Zuschauer nicht, wenn "Brisant" und "Hallo Deutschland" gegeneinander antreten, denn beide Formate haben ihr Publikum. Nicht selten liefern sich die beiden Magazine am späten Nachmittag ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Das zeigt sich übrigens vor allem bei der Quotenentwicklung der vergangenen Monate: Einen echten Gewinner gibt es nämlich gar nicht.

Mit im Schnitt 1,93 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 13,7 Prozent hat "Brisant" hauchdünn die Nase vorn, das ZDF-Pendant kam in diesem Jahr bislang auf 1,85 Millionen Zuschauer sowie 13,5 Prozent - die zumeist quotenschwächeren Samstags-Ausgaben beider Formate haben wir übrigens in dieser Rechnung ebenfalls berücksichtigt. Dass die Zuschauer keinen klaren Favoriten haben, zeigt auch die wechselnde Marktführerschaft. So lag Hallo Deutschland" im Juni mit im Schnitt 13,6 Prozent Marktanteil einen halben Prozentpunkt vor den Kollegen im Ersten, während "Brisant" aktuell im Juli auf 13,5 Prozent kommt und damit 0,6 Prozentpunkte vor dem ZDF-Magazin rangiert.

Zuschauer-Trend: Brisant vs. Hallo Deutschland
Zuschauer gesamt

Brisant vs. Hallo Deutschland© DWDL

Quelle: DWDL.de-Recherche

Der stärkste Monat des laufenden Jahres war für "Hallo Deutschland" der April, als im Schnitt ein Marktanteil von 14,3 Prozent auf der Uhr stand. "Brisant" hatte es im Januar sogar mal auf 15,2 Prozent gebracht - solche Werte sind inzwischen allerdings die Ausnahme. Vor zwei Jahren war das noch anders: Damals kam "Brisant" im Schnitt meist auf mehr als 14 Prozent, auch die 15-Prozent-Marke wurde mehrfach geknackt. Schuld ist ein Stück weit wohl das ZDF: Dort profitiert "Hallo Deutschland" seit einigen Monaten nämlich vom stärker gewordenen Vorprogramm. Als im Vorfeld noch schwache Telenovelas liefen, musste sich das Magazin bisweilen mit weniger als elf Prozent begnügen. Diese Schwächephase hat "Hallo Deutschland" inzwischen jedoch hinter sich gebracht.

Unterm Strich ist im deutschen Fernsehen also nach wie vor Platz für zwei Blaulicht-Formate zur selben Zeit. Ob das tatsächlich nötig ist, steht dagegen auf einem anderen Blatt.