Am Montag beginnt für das ZDF eine Woche der Wahrheit. Dann nämlich startet mit "Inka!" der zweite Versuch einer Erneuerung des Nachmittagsprogramms. Der erste, die Dokusoap "Der Star auf meiner Couch", hatte sich kürzlich auf dem Sendeplatz der "Küchenschlacht" äußerst schwer getan - die inzwischen auf ihren angestammten Sendeplatz zurückgekehrte Kochshow erholt sich von ihrer Pause derzeit nur langsam. "Inka!" übernimmt nun den Sendeplatz der "Topfgeldjäger" mit Steffen Henssler, die sich auf unbestimmte Zeit von den ZDF-Zuschauern verabschieden werden.

Der Talk mit Inka Bause soll auch für eine Verjüngung sorgen. Doch was gerne übersehen wird: "Topfgeldjäger" erreicht für ZDF-Verhältnisse recht viele jüngere Zuschauer. Zwar lag der durchschnittliche Marktanteil im August bei nur 5,8 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen, doch gemessen am recht mäßigen Gesamtmarktanteil von nur 8,4 Prozent ist der Anteil der jungen Zuschauer eben vergleichsweise hoch. Und dass eigentlich mehr drin ist, wurde erst im Laufe der zurückliegenden Woche deutlich. Gleich mehrfach lagen die "Topfgeldjäger" mit Marktanteilen von über sieben Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen klar über dem ZDF-Schnitt.

Langzeittrend: Topfgeldjäger
Topfgeldjäger

Das sind Werte, die Inka Bause mit dieser völlig neuen Farbe im Nachmittagsprogramm erst mal holen muss. Seine einst größte Baustelle am Nachmittag hat das ZDF derzeit aber erst mal geschlossen: Auf dem Sendeplatz um 16:15 Uhr, auf dem in der Vergangenheit gleich mehrere tägliche Serien floppten, haben sich die Wiederholungen von "SOKO Kitzbühel" inzwischen fest etabliert. Seitdem die Mainzer die alten Krimi-Folgen im Programm haben, liegt der durchschnittliche Marktanteil bei fast 15 Prozent. Hier ist der Anteil ältere Zuschauer übrigens deutlich größer als bei den Kochshows im Vorfeld: Im August erzielte "SOKO Kitzbühel" im Schnitt nämlich nur 5,2 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen.

Unterm Strich wird Inka Bause keine leichte Aufgabe vor sich haben. Andererseits hat "Topfgeldjäger" mit Steffen Henssler in den vergangenen Jahren die Messlatte mit Blick auf die Gesamtzuschauerzahlen auch nicht so hoch gelegt, dass eine Verbesserung nicht im Rahmen der Möglichkeiten wäre.