Sat.1 hat derzeit an vielen Stellen mit Problemen zu kämpfen - in erster Linie denkt man an den Vorabend, für den der Sender zwischenzeitlich zwar mal die Dokusoap "Yellow Press" ankündigte, dann aber doch erst mal nicht starten wollte. Zu den Problemzonen gehört nach wie vor allerdings auch das Nachmittagsprogramm. Hier behalf sich der Sender zuletzt mit der Scripted Reality "Familien-Fälle" im Dreierpack. Bevor in der kommenden Woche mit "Auf Streife", "Im Namen der Gerechtigkeit" und "Anwälte im Einsatz" gleich drei neue Formate an den Start gehen werden, werfen wir noch einmal einen Blick auf die Quoten, die "Familien-Fälle" bisher holte.

Gestartet als Nachfolge-Format von "Richterin Barbara Salesch" schlug sich die Sendung anfangs gar nicht schlecht. Zunächst bewegten sich die Marktanteile noch klar oberhalb des Senderschnitts: Marktanteile von 12,6 und 12,4 Prozent waren in den ersten beiden Monaten im Schnitt bei den 14- bis 49-Jährigen drin. Damit schlug sich "Familien-Fälle" sogar besser als Salesch in ihren letzten Zügen. Doch allzu lange hielt die Euphorie nicht an: Bereits vier Monate nach dem Start bewegte sich der Marktanteil in der Zielgruppe erstmals im einstelligen Bereich - während man damals allerdings noch die Olympischen Spiele dafür verantwortlich machen konnte, fielen dieses Argument in den vergangenen Monaten weg.

Langzeittrend: Familien-Fälle
Familien-Fälle

Im September vergangenen Jahres reichte es dann im Schnitt noch einmal für knapp mehr als zehn Prozent, doch seither waren zweistellige Werte im Monatsmittel nicht mehr drin. Den Tiefpunkt markierte "Familien-Fälle" im Winter, als es mehrfach für gerade mal noch 7,5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe reichte. Und auch im Juni dieses Jahres sah es ähnlich schlecht auf. Immerhin: Im September konnte sich die Scripted Reality dann doch noch einmal steigern. Mit durchschnittlich 9,7 Prozent Marktanteil bewegte sich die Sendung sogar auf Höhe des aktuell tristen Senderschnitts. Besser sah es zuletzt vor elf Monaten aus.

Unterm Strich reicht all das nicht, um den Sender aus der Krise zu führen, sodass die Veränderungen folgerichtig sind. Zwangsläufig besser muss es deshalb aber freilich nicht laufen.