Nach 19 Rennen ist die Formel-1-Saison am vergangenen Wochenende zu Ende gegangen. Und anders als im vorigen Jahr, als die Weltmeisterschaft erst im letzten Rennen entschieden wurde, wollte diesmal nur selten echte Spannung aufkommen, weil Sebastian Vettel seinen vierten Titel schon sehr früh sicher hatte. Den Einschaltquoten tat das erwartungsgemäß nicht gut, auch wenn sich das Minus bei RTL in Grenzen hält. Gestoppt werden konnte der nun schon seit Jahren anhaltende Abwärtstrend aber nicht: Waren vor zwei Jahren im Schnitt immerhin noch knapp sechs Millionen Zuschauer pro Rennen dabei, so brachte es die Formel 1 diesmal bei RTL nur noch auf 5,22 Millionen Fans.

Bei den meisten Rennen musste der Kölner Sender verglichen mit dem vergangenen Jahr Zuschauerverluste hinnehmen. Am deutlichsten fiel der Unterschied beim Saison-Abschluss aus: Weil die Spannung raus war, kam der Große Preis von Brasilien in diesem Jahr nur noch auf 5,40 Millionen Zuschauer. Beim spannenden Saison-Endspurt des Vorjahres hatte RTL dagegen noch 10,62 Millionen Zuschauer vor dem Fernseher versammeln können. Damit sahen damals sogar mehr Fans zu als bei Vettels erstem WM-Triumph zwei Jahre zuvor. Seither hatte RTL mit der Königsklasse im Motorsport nie mehr eine höhere Reichweite erzielen können.

Zuschauer-Trend: Formel 1 (RTL)
Zuschauer ab 3 Jahren

Formel 1-Quoten 2013© DWDL

Quelle: DWDL.de-Recherche

Auch der Bezahlsender Sky tat sich mit dem letzten Rennen schwerer und kam diesmal nur noch auf 460.000 Zuschauer. Ein Jahr zuvor gab's dagegen mit 600.000 Zuschauern sogar einen neuen Bestwert. Und doch kann man bei Sky mit dem Quoten-Verlauf der Saison sehr zufrieden sein: Von 20 Rennen gelang es 13 Mal, die Reichweite gegenüber dem Vorjahr zu steigern. RTL schaffte das hingegen nur bei acht Rennen. Besonders kräftig fiel der Zuwach für die Kölner beim Monaco-Grand-Prix aus, der mit 7,47 Millionen Zuschauern in der nun zu Ende gegangenen Saison den Bestwert markierte. Das waren über zwei Millionen Zuschauer mehr als noch 2012.

Das meistgesehene Rennen bei Sky war dagegen der Große Preis der USA, der von 550.000 Zuschauern gesehen wurde - damit erreichte der Bezahlsender an diesem Abend mehr als ein Zehntel der Reichweite, die RTL mit seiner frei-empfangbaren Übertragung verzeichnete. Dabei hatte die Saison für Sky gar nicht so gut begonnen. Bei den ersten vier Rennen musste der Pay-TV-Sender gegenüber der Vor-Saison sogar Zuschauerverluste hinnehmen. Erst mit dem Großen Preis von Monaco zogen die Reichweiten spübar an. Mitunter gelang es sogar, die Zahlen gegenüber dem Vorjahr zu verdoppeln. Sahen das Japan-Rennen vor einem Jahr noch 210.000 Zuschauer, so brachte es Sky diesmal auf 450.000 Fans.

Unterm Strich hat sich die Investition in die Formel-1-Rechte für Sky also gelohnt - zumindest aus Sicht der Quoten. Während die Reichweiten im Bezahlfernsehen steigen, hat RTL noch kein Mittel gegen den Abwärtstrend gefunden. Womöglich könnte im nächsten Jahr ein spannenderer Saison-Verlauf Wunder bewirken.