Wheel of Fortune © SonyPT
Zwischen dem zu Paramount gehörenden CBS und Sony ist in den USA ein Kampf um "Wheel of Fortune" und "Jeopardy" ausgebrochen. Sony hat schon im vergangenen Monat Klage eingereicht, weil man CBS vorwirft, im Vertrieb nicht die bestmöglichen Einnahmen für die beiden Shows zu erzielen, CBS reichte nun eine Gegenklage ein. Zum Hintergrund: Sony produziert die Sendungen, CBS ist für den Vertrieb zuständig - so wurde es vor 42 Jahren festgelegt, damals noch von Merv Griffin Enterprises und King World, die später von Sony und CBS übernommen wurden. Dieser Vertrag sichert CBS diese Rechte für unbegrenzte Zeit zu. Sony bot laut CBS zuletzt aber einen neunstelligen Betrag, um die Rechte komplett zu übernehmen, was CBS ablehnte.

Jeopardy! © Jeopardy
Sony wirft CBS nun beispielsweise vor, dass man die Gameshows nur im Paket mit eigenen Formaten anbiete, womit der Preis für die Sony-Formate zu gering ausfalle - dies verstoße gegen die "Best Effort"-Regelungen im Jahrzehnte alten Vertrag. Zudem untergrabe man die eigenen Geschäfte durch groß angelegte Entlassungen und habe zudem Sony teilweise keinen Anteil an Lizenz-Deals gezahlt. CBS stelle die eigenen Geschäftsinteressen über die Verpflichtungen aus dem Vertrag. Bei CBS bestreitet man die Vorwürfe und sieht darin ein durchsichtiges Manöver. "Sony versucht, vor Gericht das zu bekommen, was es am Verhandlungstisch nicht bekommen konnte", heißt es von dort und hat nun seinerseits Gegenklage eingereicht und verlangt im Gegenzug Schadensersatz und eine gerichtliche Verfügung, dass Sony den Vertrag nicht kündigen kann. Am Ende dürften sich beide Parteien also wohl vor Gericht treffen.

Prime Video © Amazon
Prime Video hat bei der Produktionsfirma von John Krasinski und Allyson Seeger, Sunday Night, zugeschlagen und eine spannungsgeladene Dramaserie beauftragt, die auf den Titel "Silent River" hört. Darin begegnen sich der besagte und kürzlich zum "Sexiest Man Alive" gekürte Krasinski ("Tom Clancy's Jack Ryan // "The Office") und Matthew Rhys ("Perry Mason // "The Americans") als zwei Figuren, aus deren Perspektive die Geschichte dann auch jeweils erzählt wird. Etwas abstrakter lautet das Motiv der Produktion: die Serie offenbart die Risse im Zusammenhalt einer amerikanischen Kleinstadt, nachdem dort ein Serienmörder auftaucht. Die Leben der beiden Protagonisten sind dabei enger miteinander verwoben als zunächst angenommen. 

Desperate Housewives Promotrailer © ABC
Mit "Why Women Kill" und "Devious Maids" widmete sich Marc Cherry nach dem Ende von "Desperate Housewives" der Aufarbeitung weiterer schmutziger Geheimnisse. 20 Jahre nach dem Start der acht Staffeln umfassenden Dramedy mit den verzweifelten Hausfrauen aus der berühmt gewordenen Straße Wisteria Lane, formuliert der Autor und Fernsehmacher Wünsche über ein Prequel seines ABC-Klassikers, das einst Teri Hatcher, Marcia Gross, Eva Longoria und Felicity Huffman in der Nachbarschaft vereinte. Allerdings würde er dafür in der Zeit reisen wollen, in eine Wisteria Lane der 1960er-Jahre, konkret 1966. Noch wird laut gedacht, aber manchmal kann dies ja schon ein Anfang sein. Vor allem mit solch einem Jubiläum der etablierten "Desperate Housewives" im Rücken. 

Disney © Disney
Disney will eine Sammelklage, in der es darum ging, dass weiblichen Angestellten systematisch weniger Lohn gezahlt wurde als ihren männlichen Kollegen, nun mit einem Vergleich beenden und lässt sich das 43,25 Millionen US-Dollar kosten. Der Vergleich muss vom Gericht noch genehmigt werden. Tausende Frauen, die seit 2015 für Disney in Kalifornien gearbeitet haben, würden dadurch einen finanziellen Ausgleich erhalten. Die 2019 eingereichte Klage führte aus, dass die Disney-Richtlinien zu einer Diskriminierung von Frauen führe. Eine Studie kam zur Erkenntnis, dass die Unterschiede im Schnitt nicht riesig, aber erkennbar sind: In einer Kategorie verdienten Frauen demnach etwa zwei Prozent weniger als Männer, in einer anderen 0,58 Prozent. Disney bezweifelt zwar die Grundlage der Studie weiterhin, stimmte aber zu, sie als Grundlage für den Vergleich zu nehmen.

A+E Networks © A+E Networks
Rechtsstreit, die Dritte: A+E Networks hat den Rechtsstreit mit der zu Amazon gehörenden Produktionsfirma Big Fish Entertainment und dem Sender Reelz beigelegt. Big Fish Entertainment produzierte viele Jahre das Format "Live PD", das die Polizei mit Kameras begleitete. Für A&E war es stets ein großer Quotenerfolg war, im Zuge der Proteste gegen Polizei-Brutalität und des Todes von George Floyd wurde es aber trotzdem eingestellt. Zwei Jahre später legte "Big Fish" das Format als "On Patrol: Live" beim Reelz Channel mit dem gleichen Host neu auf, woraufhin A+E eine Klage einreichte, weil die Rechte an "Live PD" dort lagen. Teil der Einigung ist nun, dass Amazon einen mehrjährigen Lizenzdeal mit A+E abgeschlossen hat und Inhalte und Marken von A+E bei Prime Video verbreiten wird.

Fox Alternative Entertainment © Fox Alternative Entertainment
Der US-Spielzeughändler Toys "R" Us arbeitet gemeinsam mit Fox an einem eigenen Reality-Competition-Format: In "Toys 'R' Us Family Faceoff" sollen Familien in einem "Larger-than-Life Spielzeugladen" gegeneinander antreten, bei den Spielen sollen gerade angesagte Spielzeuge ebenso wie Spiele-Klassiker zum Einsatz kommen. Das Format "stellt eine Weiterentwicklung des familienfreundlichen Wettbewerbsgenres dar und spricht Fans an, die die kultigen Spielzeuge und Spiele lieben, mit denen wir alle aufgewachsen sind... und auch einige neue", sagte Allison Wallach, Leiterin von Fox Alternative Entertainment.

Verlängert oder abgesetzt

From © MGM
"From": Weiteren Horror zeigt MGM+ mit seiner sehr erfolgreichen Serie "From". Der dortige Schauplatz ist eine albtraumhafte Kleinstadt, die jeden in ihren Fängen hält, der sie betritt. Nachts wird diese nämlich von tötenden Kreaturen bevölkert, die sich ihre menschlichen Opfer suchen. Diese können jedoch nur bedingt entkommen. Von dem Sci-Fi-Horror von Jon Griffin wurde nun eine vierte Staffel bestellt, die für 2026 eingeplant ist.

"Happy's Place": Zwar keine Staffel, aber immerhin weitere Folgen bekommt die Multi-Kamera-Comedy mit Reba McEntire, "Happy's Place". Erst kürzlich wurden fünf weitere Drehbücher geordert, bereits ein Vorbote für das Vorhaben, weitere Episoden in Auftrag zu geben. Die erste Staffel wird es damit auf insgesamt 18 Folgen bringen, was in der Network-Denke einer vollen Staffel gleich kommt.

"Wolfs": Kommando zurück heißt es in Sachen "Wolfs". Apple TV+ brachte unter Federführung des Regisseurs Jon Watts ("Spider-Man") erst kürzlich die privat befreundeten Schauspieler George Clooney und Brad Pitt auf dem Bildschirm in einem Krimi-Abenteuer zusammen. Auch wenn die von den beiden Schauspielern aus der "Oceans"-Reihe gewünschte große Kinopräsenz vor Veröffentlichung des Films auf dem Streamingdienst kurzerhand sehr stark verknappt wurde, so sollten doch alle die Zusicherung für eine Fortsetzung um einen zweiten Film bekommen. Vor drei Monaten wurde dies zumindest schon vertraglich zwischen dem Apfelkonzern und dem Regisseur abgesichert, doch nun wurden die Pläne für "Wolfs 2" auf Eis gelegt. Watts selbst gab gegenüber "Collider" bekannt, dass er nicht von einem Sequel bei Apple TV+ ausgeht. 

Your Friends and Neighbors © Apple
"Your Friends & Neighbors": Noch nicht einmal gestartet und schon gibt es grünes Licht für die neue Serie "Your Friends & Neighbors" mit Jon Hamm ("Mad Men") bei Apple TV+. Darin spielt er den Hedgefonds-Manager Andrew "Coop" Cooper, der wüst entlassen wurde und auf privater Ebene auch noch seine Scheidung verdauen muss. In dieser ungünstigen Gemengelage kommt er auf die Idee, bei seinen "Freunden und Nachbarn" - siehe Titel - Dinge zu stehlen und stößt dabei auf Geheimnisse, die ihn noch weiter in spezielles Fahrwasser bringen. Klar ist nun auch, wann der Startschuss zur Serie fällt: am 11. April feiert die Dramaserie mit einer Doppelfolge Premiere. Im Anschluss geht es wöchentlich mit den restlichen sieben Episoden der Serie von Jonathan Tropper weiter. 

US-Quoten-Update

Dancing with the Stars © ABC
Es war das Jahr 2022 als Disney eine kleine Revolution verkündete: "Dancing with the Stars" (was hierzulande "Let's Dance" entspricht) sollte nach 30 Staffeln künftig nicht mehr im linearen Fernsehen laufen, sondern nur noch bei Disney+. Nach nur einer Staffel wurde dieses eigentümliche Experiment schnell wieder beendet - und der Blick auf die Quoten dieses Jahres unterstreichen einmal mehr, wie wichtig diese Show für ABC eigentlich ist. Das Finale verfolgten nun rund 6,4 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer, was die höchste Reichweite für das Format seit 2020 war. Doch eigentlich noch bemerkenswerter ist, dass das Zielgruppen-Rating bei 1,1 Prozent, der Share (das entspricht etwa dem deutschen Marktanteil) bei 15 Prozent lag. Beim jungen Publikum erreichen im US-Fernsehen längst eigentlich nur noch Sport-Events höhere Werte. Dabei galt das Format einst mal als eines mit einem vergleichsweise alten Publikum.