Wie in der vergangenen Woche wollen wir auch diesmal wieder schwerpunktmäßig beleuchten, wie die neuen Formate der jüngst gestarteten US-Season aus den Startlöchern gekommen sind.

  • Terra Nova© FOX
    Nachdem FOX mit "X Factor", das in Woche 2 noch an Boden verlor und sich am Mittwoch mit 11,9 Millionen Zuschauern und 11 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe zufrieden geben musste, schon eine erste große Enttäuschung hinnehmen musste, kam auch das zweite Prestige-Projekt nicht so gut wie erhofft aus den Startlöchern: Die überaus teure Dino-Serie "Terra Nova" blieb mit 9,2 Millionen Zuschauern und 8 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe unter den Erwartungen. "Terra Nova" blieb damit klar hinter "How I met your mother" (10,5 Mio./12% MA) und "2 Broke Girls" (11,75 Mio./12% MA), das ohne "Two and a half Men" als Anschub zwar siebeneinhalb Millionen Zuschauer verloren hat, sich aber trotzdem auf einem sehr starken Niveau hielt. "Two and a half Men" lief übrigens auch in Woche 2 sehr gut: 20,5 Millionen Zuschauer sahen zu, in der Zielgruppe reichte es für 7,4/12 Prozent Marktanteil (Rating/Share), was auch "Mike & Molly" im Anschluss zu einem Serien-Rekord zum Staffelstart verhalf. 13,9 Millionen Zuschauer schalteten ein.
  • Person of Interest© CBS
    Bei seinen neuen Drama-Serien tat sich CBS schon ein wenig schwerer. Am Donnerstag kam "Person of Interest" auf dem Ex-"CSI"-Sendeplatz zwar auf insgesamt starke 13,2 Millionen Zuschauer, in der Zielgruppe lag der Marktanteil mit 8 Prozent aber auf einem Niveau, das schon kaum noch Luft nach unten lässt. Für eine neue Serie ein schlechtes Zeichen, zumal man hinter "X Factor", "Grey's Anatomy" und "The Office" erst auf Rang 4 der großen Sender lag. Ähnliches Problem bei "A Gifted Man" am Freitagabend. Mit insgesamt 9,31 Millionen Zuschauern kann man bei CBS sehr zufrieden sein. Doch ein Zielgruppen-Marktanteil von 5 Prozent schon zum Start lässt keinerlei Spielraum mehr nach unten.
  • Suburgatory© ABC
    Der Sitcom-Höhenflug zudem hielt auch am Mittwochabend an. Dort legte "Suburgatory" bei ABC einen sehr guten Start hin und überflügelte zum Auftakt sogar das etablierte "The Middle". 9,8 Millionen Zuschauer sahen zu, in der Zielgruppe lag der Marktanteil bei 3,3/9 Prozent (Rating/Share). "The Middle" hatte 8,7 Millionen Zuschauer. "Modern Family" gab nach dem super Staffelauftakt zudem nur leicht ab und erreichte auch in Woche 2 wieder herausragende 13,45 Millionen Zuschauer und 15 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. "Happy Endings", dessen Verlängerung um eine zweite Staffel schon überraschte, kam danach auf 3,1/8 Prozent in der Zielgruppe und 7,25 Millionen Zuschauer insgesamt. Nicht schlecht - doch für den Vorlauf trotzdem ein bisschen wenig.
  • Pan Am© ABC
    Mit Spannung erwartet worden war auch, wie sich "Pan Am" bei ABC am Sonntagabend nach den "Housewives" schlagen würde. Und es lief gar nicht mal schlecht: Knapp 11 Millionen Zuschauer sahen zu, in der Zielgruppe reichte es für 3,1/8 Prozent (Rating/Share). "Pan Am" hatte damit insgesamt sogar mehr Zuschauer als die vorausgehenden "Desperate Housewives", die erstaunlich mau in die finale Staffel starteten. 9,93 Millionen Zuschauer sahen zu - vergangene Season interessierte der Staffel-Auftakt noch rund 13 Millionen Zuschauer. In der Zielgruppe reichte es nur für 3,2/7 Prozent Marktanteil (Rating/Share).
  • Prime Suspect© NBC
    Bei NBC kriselt's hingegen weiter: Mit "Prime Suspect" ist auch eine neue Krimiserie nach britischem Vorbild schwach gestartet. 6 Millionen Zuschauer und 5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe sind auf Dauer etwas wenig. Gegen "The Mentalist" (13,5 Mio. Zuschauer) war die Serie wie erwartet chancenlos, auch "Grey's Anatomy" lag mit seinem zweistündigen Saison-Auftakt deutlich vorn. Allerdings ging es im Vergleich zum Vorjahr für die Serie massiv von 14,3 auf 10,4 Millionen Zuschauer bergab. Zwei NBC-Serien gelten unterdessen schon als akut absetzungsgefährdet: "Playboy Club" und "Free Agents", die beide in dieser Woche weiter verloren und nur noch 3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe erreichten. Immerhin ein kleiner Lichtblick: Die neue Sitcom "Whitney" holte zum Auftakt gute 8 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe, profitierte dabei aber vom vorausgehenden "The Office", das ohne Steve Carell nur leicht unter Vorjahres-Niveau rutschte.
  • The CW Logo© The CW
    Zweites Krisen-Network ist ganz klar The CW: Während der Premieren-Woche lagen die Quoten rund ein Drittel unter den ohnehin schon schwachen Vorjahreswerten. Am Montag legte "Hart of Dixie" nun auch noch den bislang schwächsten Start einer neuen Serie hin. Nur 1,88 Millionen Zuschauer sahen zu, in der Zielgruppe reichte es für 0,8/2 Prozent Marktanteil (Rating/Share). "Gossip Girl" hatte direkt davor sogar nur 1,37 Millionen Zuschauer und ein Zielgruppen-Rating von 0,7.

Was sonst noch auf dem US-Markt passierte...

  • Charlie Sheen© Warner Brothers Entertainment Inc
    Positiv-Schlagzeilen für Charlie Sheen: Der Rechtsstreit mit seiner Produktionsfirma Warner Bros. TV ging die Tage in die letzte Runde. Die beiden Streitparteien konnten sich nun auf einen Vergleich einigen. Der Schauspieler hatte das Studio wegen seines Rauswurfs in der achten Staffel auf 100 Millionen US-Dollar verklagt. So entgingen ihm, laut Mutmaßungen der Presse, 1,2 Millionen Dollar für seine Rolle als ganzer Mann und zusätzlich dazu weitere Gewinnanteile. Die Gegenseite und damit sein ehemaliger Arbeitgeber verweigerte nach der Entlassung weitere Zahlungen an Sheen. Sein Arbeitsvertrag sah aufgrund einer Klausel vor, dass das Verfahren direkt in die Schlichtung geht. Nun wurde, trotz des Abkommens zum beiderseitigen Stillschweigen, eine Summe bekannt, die Sheen erhalten soll. Im Raum stehen 25 Millionen Dollar – das ist angeblich die Summe, die er für die bereits abgedrehten Folgen bekommen hätte und die nur aufgrund des Rechtsstreits nicht ausbezahlt wurde. An den älteren, mit ihm produzierten Episoden erhält er vertragsgemäß zudem weiterhin Gewinnanteile. Erfreulich für Sheen ist vor allem die Tatsache, dass er keine weiteren Einschränkungen für sein neues Serienprojekt hinnehmen muss, welches auf dem Kinofilm "Die Wutprobe" basiert.
  • The Walking Dead© AMC
    Einen interessanten Schachzug hat man sich beim Kabelsender AMC überlegt. Dieser bringt passend zur Serie "The Walking Dead" eine begleitende Talkshow "The Talking Dead" an den Start, die immer nach der Wiederholung der aktuellen Folge laufen wird. Gehostet wird die Talkshow zur Serie, die von einer Zombieapokalypse und dem daraus resultierenden Überlebenskampf der noch nicht Untoten handelt, von Komiker Chris Hardwick. Der kennt sich als Fanboy der Comic-Reihe aus dem Hause Image Comics und der Adaption nach eigenen Angaben bestens aus. Unterstützung bekommt er jeweils von Schauspielern, Anhängern oder Produzenten der Serie, die zusammen mit ihm das Geschehen der Episode besprechen. Zum Wohle einer interaktiveren Gestaltung können auch Zuschauer Fragen und Kommentare abgeben. Ob der Sender sich einen Gefallen damit tut, die Talkshow auf die Wiederholung folgen zu lassen, statt auf die quotenstarke Erstausstrahlung, bleibt abzuwarten.
  • FOX Logo© FOX
    Was lange währt wird endlich gut? So sieht das zumindest FOX, was das Comedy-Projekt "Little Brother" anbelangt. Mike Royce, der sich durch seine Mitarbeit an "Alle lieben Raymond" und "Men of a Certain Age" einen Namen machen konnte, durfte eine ältere Version des Drehbuchs überarbeiten, so dass der Sender nun den dazugehörigen Serienpiloten bestellt hat. Die Order ist jedoch mit der Bedingung verbunden, dass das Produzententeam die richtigen Hauptdarsteller findet, die die Serie tragen können. Im Zentrum der Serie steht das Verhältnis zweier Halbbrüder, wobei der ältere der beiden von der Existenz des jüngeren nichts wusste. Eine weitere Überraschung ist für diesen die Tatsache, dass der "Little Brother" einst hinter schwedischen Gardinen saß. Weiteres in Sachen Comedy und FOX gibt es mit der Serie "The Goodwin Games". Dahinter stehen die Kreativköpfe von der erfolgreichen CBS-Sitcom "How I Met Your Mother", die nun in FOX einen Abnehmer für ihren Piloten gefunden haben. Drehen soll sich die neue Comedy um drei Geschwister, deren Wege sich nach dem Tod des Vaters wieder kreuzen. Damit immer noch nicht genug. Die Bestellung eines Piloten von FOX gab es auch noch bei Kevin Williamson, der momentan gleich zwei Jobs als Showrunner für die Serien "The Vampire Diaries" und "The Secret Circle" bei The CW hat. Auch wenn das Projekt bisweilen noch keinen Titel hat, so ist doch bekannt, worum es gehen soll und in welchem Genre die Serie angesiedelt ist. Ein Serienkiller treibt sein Unwesen und wird von seinem Gegenspieler, einem FBI-Agenten, gejagt. Der klassische Antagonismus vom Jäger und Gejagtem soll Elemente des Thrillers beinhalten.
  • CBS Logo© DWDL/CBS
    Rob Schneider darf sich freuen, denn CBS hat sein Comedyprojekt
    zur Midseason bestellt. Bereits im Mai diesen Jahres war es der noch namenlosen Serie nicht vergönnt, Eingang in das Programm von CBS zu finden. Nach Gesprächen mit dem Sender konnte Rob Schneider einen Kompromiss erzielen, wonach er eine neue Pilotfolge erstellen durfte. Die Serie dreht sich um einen eigentlich überzeugten Junggesellen, der eine jüngere Frau mit mexikanischen Wurzeln heiratet und damit Teil der Familie seiner Frau wird – ob er will, oder nicht. Der Sender hat nun acht Episoden der Serie bestellt. Auch Jonathan E. Steinberg, Mitglied des Erfinderteams der Serie "Jericho", hat CBS einen Serienpiloten namens "Legacy" verkauft. Ein ehemaliger US-Präsident, der das oberste Amt der USA jedoch nur für eine Amtszeit ausüben durfte, kehrt in seinen alten Job als Anwalt in seine Heimatstadt zurück und lässt sich bei der Auswahl der Fälle nur von seinem Interesse leiten. Nicht zur Ruhe kommt auch JJ Abrams. Neben seiner neuen Serie "Alcatraz" arbeitet der 45-Jährige momentan mit Eric Kripke zusammen, der vor allem für seine Fernsehserie "Supernatural" bekannt ist. Aus der Kooperation der beiden geht eine Serie mit Abenteuer- und Thrillerelementen hervor, die nun NBC unter dem Arbeitstitel "Revolution" verkauft werden konnte.
  • How I met your mother Logo© 20th Century Fox International
    Wer schon fast vergessen hatte, dass Katie Holmes, neben dem Ehefrauen-Dasein an der Seite von Tom Cruise, auch über sechs Staffeln Protagonistin in einer Fernseh-Serie war, der wird spätestens durch ihren Gastauftritt in der CBS-Serie "How I Met Your Mother" wieder daran erinnert. Nach ihrem langjährigen Engagement bei "Dawson's Creek" als Joey Potter ergänzt sie nun einmalig den "How I Met Your Mother"-Cast und taucht damit für kurze Zeit wieder in das Seriengeschäft ein. Kurioserweise wurde ihre Figur bereits in der ersten Staffel etabliert, allerdings nur teilweise und ohne Hinzutun von Katie Holmes. Damals war eine als Kürbis kostümierte Angebetete des Architekten Ted Mosby zu sehen, die jetzt sechs Staffeln später mit Katie Holmes ein Gesicht und eine menschliche Silhouette bekommt - denn die 32-Jährige soll die so genannte "Kürbis-Schlampe" verkörpern und in der Halloween-Folge der siebten Staffel auftreten.