US-Update vom 19. Oktober
"Top Model" mit Männern, NBC kickt verhasste Sitcom
© The CW
Der Blick in die USA: "America's Next Top Model" wird für männliche Models geöffnet, NBC setzt eine verhasste Sitcom ab und beendet eine weitere noch vor dem Start, "American Horror Story" startete sehr gut und der "The Walking Dead"-Schöpfer produziert eine neue Serie
© The CW Wer sagt eigentlich, dass "America's Next Top Model" immer eine Frau sein muss? Eben! Nach 19 Staffeln kam man nun auch bei The CW zu dieser Erkenntnis und hat angekündigt, dass bei der 20. Staffel der Castingshow erstmals auch Männer teilnehmen dürfen. Die in dieser Saison eingeführte Neuerung, dass nicht nur die Jury, sondern auch die Zuschauer über das Weiterkommen der Models entscheiden, wird beibehalten. Statt im Frühjahr wird "America's Next Top Model" allerdings erst im Sommer auf den Bildschirm zurückkehren. Ob es auch künftig zwei Staffeln pro Jahr geben wird, ist aktuell noch unklar. "America's Next Top Model" hatte im vergangenen Frühjahr einen massiven Quoteneinbruch erlitten und wurde daraufhin auf den Freitagabend verschoben. Dort läuft es derzeit geringfügig besser - doch von einstigen Quoten-Höhen ist man meilenweit entfernt.
© TNT „Spektakulär“ ist der Begriff, den man mit dem Start der dritten Staffel von „The Walking Dead“ beim Sender AMC verbinden kann, denn die Serie ist beim jungen Publikum die momentan erfolgreichste in den USA. Nun wurde bekannt, dass ein anderer amerikanischer Kabelsender, und zwar TNT das neueste Seriengewächs namens „L.A. Noir“ des „The Walking Dead“-Ideengebers, Frank Darabont, bestellt hat. Die erste Staffel der Serie soll allerdings lediglich sechs Folgen umfassen. Zurückgeführt wird das momentan noch auf die Tatsache, dass Darabont bei diesem Projekt mehrere Funktionen, wie Drehbauch, Regie und Produktion auf seine Person vereint und der Mehraufwand zu einer kürzeren erste Staffel führe. Das auf realen Ereignissen basierende Buch „L.A. Noir: The Struggle for the Soul of America's Most Seductive City“ bietet Grundlage der Serie, die diverse Konflikte um und in der Stadt Los Angeles zum Thema hat. Das L.A. Police Department kämpft gegen wachsende Kriminalität und das organisierte Verbrechen - gleichzeitig blüht jedoch die Stadt des Glamours rund um Hollywood auf.
© ABC Family Doppelt hält in Sachen „Cedar Cove“ anscheinend besser. Die Eigenproduktion aus dem Hause Hallmark Channel bekam bereits im März das Okay für eine Pilotproduktion und zwei Monate später für eine Serienbestellung mit Filmschauspielerin Andy MacDowell in der Hauptrolle als Richterin, die in der Kleinstadt Cedar Cove am Gemeindegericht ihre Urteile spricht und in einem Netz aus Freunden und Familie mit Problemen des Alltags konfrontiert wird. Allerdings stand MacDowell noch in Diensten von ABC Family bei der Modeserie „Jane By Design“. Die wurde jedoch im August dieses Jahres nicht verlängert. Des ABC Familys Leid, ist des Hallmark Channels Freud, denn durch den größeren terminlichen Freiraum MacDowells wurde die Drama-Serie nun erneut, also ein zweites Mal, bestellt. Der zwei Stunden umfassende Serienpilot soll am 19. Januar zu sehen sein.
© NBC Der wohl meistverhasste Serien-Neustart dieser US-Saison ist Geschichte: NBC zieht bei "Animal Practice" den Stecker. Am 7. November wird die Serie, von der bislang fünf Folgen gezeigt wurden, zm letzten Mal ausgestrahlt. Die Quoten am Mittwochabend waren katastrophal, zuletzt sahen nur noch 3,9 Millionen Zuschauer zu, der Marktanteil lag bei 1,1/3 Prozent in der Zielgruppe (Rating/Share). Dabei hatte NBC mal so große Stücke auf "Animal Pracitce" gehalten und war sogar bereit, für eine Preview der ersten Folge die Schlussfeier der Olympischen Spiele zu unterbrechen - womit man sich aber in erster Linie den Zorn aller Olympia-Fans auf sich zog. Auf die Quoten hatte es dauerhaft jedenfalls offensichtlich keinerlei positiven Effekt. Wie erwartet muss nun eine der eigentlich für den Freitagabend eingeplanten Sitcoms als Ersatz herhalten: Die zweite "Whitney"-Staffel übernimmt ab dem 14. November den Sendeplatz mittwochs um 20 Uhr, die Ausweitung der Comedy-Schiene auf den Freitag ist damit wohl endgültig vom Tisch.
© NBC Gar nicht erst auf den Bildschirm schafft es eine andere NBC-Sitcom: Unüberbrückbare Differenzen gab es zwischen NBC und den Produzenten der Comedyserie „Next Caller“, sodass sie nach gerade einmal vier produzierten Folgen eingestellt wird. Konkreter heißt es, dass keine Einigkeit im kreativen Bereich zu erzielen gewesen sei, so dass dieser drastische Schritt, eine Serie bereits vor Ausstrahlung abzusetzen, gewählt wurde. Die Zuschauer bekommen dadurch nicht zu sehen, wie eine Radiomoderatorin aus einer Kleinstadt nach New York zieht und dort als emanzipierte Frau auf ein Alphatier von Mann, beziehungsweise Radiokollegen stößt – ein ungleiches Paar am Arbeitsplatz zwischen Sexismus, Alkoholismus und unberechenbarem Verhalten. Eigentlich hätte die Serie zur Mid-Season anlaufen sollen.
© USA Über Verlängerungen freuen, dürfen sich folgende Serien: Angesichts überzeugender Quoten (3,8 Millionen Zuschauer im Schnitt und 1,2 bei der Zielgruppe), geht die Anwaltsserie „Suits“ beim Kabelsender USA Network in eine dritte Runde. Wie bereits die Vorgängerstaffel, soll der Neuling 16 Episoden umfassen. Zunächst werden jedoch erst noch die letzten sechs Episoden der zweiten Staffel Anfang des Jahres 2013 gezeigt. Dass das siebte Jahr ein verflixtes wird, steht bei der Animationsserie „Robot Chicken“ in weiter Ferne. Cartoon Network hat nach über hundert Folgen eine siebte Staffel bestellt, in der via Stop-Motion-Technik Themen mit popkulturellem Hintergrund persifliert werden. Freuen kann sich darüber auch adult swim, das die Serie im Mitternachtsprogramm ausstrahlt und gute Zuschauerresonanz beschert bekommt. Weiter in Sachen Animation: Die animierte Comedy-Serie über ein schäbig ausschauendes Schnellrestaurant und seine Betreiber, "Bob's Burgers", bei FOX bekommt zum ersten Mal in der Geschichte des Burgerbratens mehr als 13 Episoden pro Staffel geschenkt. Die vierte Staffel soll mit 22 Episoden in der Season 2013/14 an den Start gehen. Und schließlich hat BBC America auch noch seine erste eigenproduzierte Serie "Copper" um eine zweite Staffel verlängert, die dann auch nicht nur zehn, sondern 13 Folgen umfassen soll. Die Serie war im Augsut so gut wie keine andere Serie zuvor bei BBC America gestartet.
© NBC Bei der Verleihung der Golden Globes muss man im kommenden Jahr auf die bissigen Kommentare von Ricky Gervais verzeichten, der in den vergangenen beiden Jahren durch den Abend geführt hatte und dabei überaus pointiert und ohne Rücksicht auf Anwesende oder Veranstalter die Geschehnisse der TV-Branche kommentierte. Doch es gibt Ersatz, der ebenfalls einen unterhaltsamen Abend verspricht: Durch die 70. Verleihung, die am 13. Januar erneut bei NBC zu sehen sein wird, werden Tina Fey und Amy Poehler führen. Beide bildeten schon gemeinsam bei "Saturday Night Live" ein Traumpaar, ehe sie mit ihren eigenen Sitcoms "30 Rock" und "Parks & Recreation" reüssierten.
© FOX Die Suche nach neuen Moderatoren für "The X Factor" ist endlich beendet. Die zweite Staffel der Castingshow war zunächst gestartet, ohne dass feststand, wer durch die Liveshows führen wird, nachdem Simon Cowell Steve Jones nach der ersten Staffel gefeuert hatte. Ganz überraschend kommen die Namen allerdings nicht: Schon zuvor wurden die Namen Khloé Kardashian Odom und Mario Lopez kolportiert. Dementsprechend kommentierte Simon Cowell auch: "Das am schlechtesten gehütete Geheimnis Hollywoods ist gelüftet." Khloé Kardashian Odom wurde vor allem durch die Reality-Sendung "Keeping up with the Kardashians" bekannt, Mario Lopez präsentiert die Entertainment-News-Show "Extra".
© Warner Brothers Entertainment Kutcher größer Sheen! Zumindest wenn es nach der aktuellen Forbes-Liste geht. Als wäre es nicht schon demütigend genug, dass Ashton Kutcher Charlie Sheens Platz bei „Two And A Half Men“ einnahm, nein, jetzt hat er ihn auch noch vom Thron der Bestverdiener im US-Fernsehen verdrängt. Im vorigen Jahr konnte Sheen die Liste noch mit 40 Millionen Dollar im Jahr anführen, dieses Jahr schafft das Gesicht der neuen Serie „Anger Management“ es erst gar nicht auf die Liste. Stattdessen steht ganz oben der jüngere Kutcher mit von Mai 2011 bis Mai 2012 verdienten 24 Millionen Dollar. Dass Sitcoms recht erträgliche Einnahmequellen sein können, zeigt die Präsenz von anderen Sitcomstars, wie Ray Romano („Alle lieben Raymond“), Alec Baldwin („30 Rock“), Jason Segel („How I met your Mother“) oder eben auch Kutchers Co-Star Jon Cryer auf der Liste des Wirtschaftsmagazins Forbes. Führend auf der Liste der bestverdienenden Kinoschauspieler ist übrigens Tom Cruise mit 75 Millionen Dollar.
© DWDL Einen zweiten Versuch nimmt das Projekt des „Veronica Mars“-Schöpfers Rob Thomas in Angriff. Das Vorhaben die Adaption des britischen Originals von „Metropolis“ an den Mann zu bringen, gab es bereits um die Jahrhundertwende, damals beim Sender ABC. Nun ist „Veronica Mars'“-Heimatsender The CW dran, der den Piloten nun bestellt hat. Darin geht es um die Ideale und Erwartungen von Teenagern und der Konfrontation mit den einst geschmiedeten Plänen im Rückblick und Status des Erwachsenenlebens. Auch ein anderer Herr will es nochmals wissen. Der Mann hinter „Law & Order“, Dick Wolf, arbeitet momentan an einem Projekt namens „The Church“ für NBC. Zusammen mit dem Drehbuchautor von „Der Name der Rose“ wurde vom Sender ein Pilot bestellt, der sich mit einer Familie auseinander setzt, die sich aus den Armen einer Sekte lösen will. Einen Abnehmer in NBC hat auch das ehemalige „Scrubs“-Mastermind Bill Lawrence für seine Comedy „Undateable“ gefunden. Wie bereits bei „Scrubs“, geht der Produzent erneut eine Liasion mit dem Network ein und konnte diesem einen Piloten verkaufen. Auch inhaltlich gesehen, erinnert das Ganze ein wenig an die Beziehung seiner „Scrubs“-Lieblingscharaktere J.D. und Turk, denn im Fokus steht eine Freundschaft zweier unterschiedlicher junger Männer, die sich allerdings im Unvermögen in Bezug auf das weibliche Geschlecht ähneln. Bromance, die Zweite! FOX versucht sich unterdessen an einer britischen Adaption der Comedy „Gavin & Stacey“ (BBC). Das Drehbuch zum Pilot ist bestellt – inhaltlich geht es um die titelgebenden Figuren Gavin und Stacey, die versuchen ihre Liebe über eine Fernbeziehung aufrechtzuerhalten. Beide wohnen zusammen mit ihren Familien, die wiederum Unterschiede in der Lebensführung aufzeigen.
US-Quoten-Update
© CBS Die kurzfristige Absetzung von "Made in Jersey" hat sich für CBS bezahlt gemacht. "CSI: NY" profitierte von der dadurch ermöglichten Rückkehr auf den alten 21 Uhr-Sendeplatz und legte deutlich zu. Die Gesamtzuschauerzahl zog um 1,1 Millionen auf 9,5 Millionen an. Auch in der Zielgruppe lief es wieder besser - mit 1,4/4 Prozent Marktanteil (Rating/Share) wird es die Serie trotzdem schwer haben, noch eine zehnte Staffel zu erreichen. Auch "Blue Bloods" konnte wieder zulegen und erreichte nun 10,5 Millionen Zuschauer und 1,4/5 Prozent Markanteil in der Zielgruppe. Für den 22 Uhr-Sendeplatz solide Werte.
© ABC Bei ABC werden die Sorgenfalten unterdessen tiefer: "Last Resort" gab in Woche 3 weiter ab und kam nur noch auf 6,9 Millionen Zuschauer und 1,6/4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe (Rating/Share) - damit ist die Serie akut einstellungsgefährdet. Auch der Neustart "666 Park Avenue" am Sonntagabend gerät zunehmend unter die Räder. 4,8 Millionen Zuschauer waren bei Folge 3 noch übrig, 1,5/4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Die Serie liegt damit deutlich unter den "Pan Am"-Werten im vergangenen Herbst - und das wurde nach einer halben ersten Staffel bekanntlich eingestellt. Und auch "Nashville" konnte mittwochs die starken Auftakt-Quoten nicht bestätigen: Von 8,9 rutschte die Zuschauerzahl in Woche 2 auf 6,7 Millionen ab. In der Zielgruppe sank das Rating von 2,8 auf 2,0. Solide sind die Werte damit aber trotzdem noch - und deutlich besser als beim NBC-Neustart "Chicago Fire" der zur gleichen Zeit schon in den roten Bereich rutschte. Nochmal zurück zu ABC: Dort startete die zweite Staffel "Suburgatory" am Mittwoch dank Schützenhilfe durch "Modern Family" deutlich stärker als die erste endete. 7,5 Millionen Zuschauer, ein Zielgruppen-Rating von 2,8 sind gute Werte.
© DWDL Nach dem Traumstart für "Arrow", das die Topquoten aus Woche 1 in der zweiten Woche zumindest in der Zielgruppe bestätigte, konnte The CW mit "Beauty and the Beast" auch eine zweite neue Serie erfolgreich an den Start bringen: 2,8 Millionen Zuschauer sahen die erste Folge, ein Marktanteil von 1,2/3 Prozent (Rating/Share) in der Zielgruppe sind nach den Tiefschlägen der letzten Jahre für The CW ein sehr ordentlicher Wert. Apropos Tiefschläge: Die Premiere der neuen Serie "Emily Owens M.D.", die gegen die Übertragung des nächsten TV-Duells zwischen Obama und Romney lief, wollten nur 1,7 Millionen Zuschauer sehen, 0,5/1 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe sind sehr ernüchternd. Und montags schleppt sich "Gossip Girl" gar mit weniger als 800.000 Zuschauern und einem Zielgruppen-Rating von 0,4 dem Ende entgegen. "90210" läuft mit 1,1 Millionen Zuschauern und einem Rating von 0,6 nur wenig besser. Dafür startete "Vampire Diaries" sogar geringfügig stärker in die neue Staffel als im letzten Jahr: 3,2 Millionen Zuschauer und ein Marktanteil von 1,6/5 Prozent in der Zielgruppe sind hervorragende Werte.
© FX Einen hervorragenden Start legte am Mittwochabend die zweite Staffel von "American Horror Story" mit dem Untertitel "Asylum" bei FX hin. 3,85 Millionen Zuschauer sahen die erste Folge. Zum Vergleich: Den Serien-Start im vergangenen Jahr hatten 3,18 Millionen Zuschauer gesehen, das Staffel-Finale 3,22 Millionen. Die Serie ist zudem sehr jung: 2,78 Millionen der Zuschauer kamen aus der werberelevanten Zielgruppe der 18- bis 49-Jährigen. Damit lag "American Horror Story" in der Zielgruppe im 22 Uhr-Timeslot am Mittwoch vor den neuen ABC- und NBC-SErien "Nashville" und "Chicago Fire".
© DWDL Das größte TV-Ereignis der zurückliegenden Woche war aber fraglos erneut weder eine Serie noch Sport, sondern das zweite TV-Duell zwischen Barack Obama und Mitt Romney, das auf zehn Sendern gleichzeitig lief. Alle zusammen erreichten 65,6 Millionen Zuschauer. Beim ersten TV-Duell waren am 3. oktober sogar 67,2 Millionen Zuschauer dabei. Zum Vergleich: 2008 sahen nur 52,4 Millionen Zuschauer das erste TV-Duell, beim zweiten waren 63,2 Millionen Zuschauer vor dem Bildschirm dabei. Das Interesse in den USA ist in diesem Jahr also - anders als man es von hier aus vermuten könnte - spürbar höher.
"Top Model" mit Männern, NBC kickt verhasste Sitcom
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