US-Update vom 15. März
Kein "24"-Film, Malkovich bei NBC, "Smash" am Ende
© Fox
Aus dem "24"-Film wird nun wahrscheinlich doch nichts, dafür kommt "Veronica Mars" dank Crowdfunding in die Kinos. NBC hat seiner Serie "Smash" de facto den Todesstoß verpasst, dafür aber John Malkovich für die Piratenserie gewonnen.
© flickr/tom.tziros (CC BY 2.0) NBC ist ein Kunstgriff gelungen. Nachdem Hugh Laurie ("Dr. House") lange Zeit als heißester Kandidat für die Verpflichtung im Serienprojekt "Crossbones" galt, konnte nun ein ganz anderes Hollywood-Schwergewicht an Land gezogen werden, das jedoch nicht so viel Fernseherfahrung mitbringt, wie der über 177 Folgen praktizierende Diagnostiker mit Vicodin-Vorliebe. In die Hauptrolle des englischen Piraten Edward "Blackbeard" Teach wird nun John Malkovich schlüpfen, der damit zum Zentrum der Abenteuerserie wird und die Piratenprovinz New Providence, in der sich Ganoven versammeln und eine eigenständige Gesellschaftsform neben den aristokratisch geprägten anderen Ländern gründen, regiert. Große Hoffnungen setzt NBC in das Projekt, welches aufgrund der hohen Kosten direkt eine erste Staffel mit zehn Folgen erhielt und sich auf das Buch "The Republic of Pirates" stützt. Prestigepunkte dürften mit dem Namen Malkovich schon mal gesammelt sein.
© NBC Im vergangenen Jahr gehörte die Musical-Serie "Smash" noch zu den großen Hoffnungsträgern von NBC - doch der zumindest anfänglich große Erfolg hing offenbar größtenteils am Sendeplatz nach "The Voice". Schon im Lauf der ersten Staffel waren die Quoten deutlich gesunken. Staffel 2 musste nun ohne die Unterstützung durch die Castingshow ran - und ging völlig unter. Zuletzt sahen weniger als drei Millionen Zuschauer zu, das Zielgruppen-Rating lag unter 1,0. Das Aus war damit nur eine Frage der Zeit. Nun hat NBC bekannt gegeben, dass die restlichen Folgen von "Smash" ab dem 6. April samstags gezeigt werden - der Sendeplatz, auf dem de facto abgesetzte Serien für gewöhnlich zu Ende gebracht werden. Staffel 3 ist damit ausgeschlossen. Den Dienstags-Sendeplatz übernimmt stattdessen die Reality-Serie "Ready for Love" von Eva Longoria.
© NBC Doch "Smash" ist mitnichten das einzige Problem von NBC, das im Herbst noch den ersten Platz der Networks zurückerobert hatte, Anfang des Jahres ohne "The Voice" aber brutal abstürzte und auf Rang 5 durchgereicht wurde. Auch die anfangs so erfolgreiche Sitcom "Go On" mit Matthew Perry enttäuscht inzwischen völlig. Doch NBC gibt ihr noch eine letzte Chance: Die letzten beiden Ausgaben werden nun donnerstags im Anschluss an "The Office" gezeigt. Nun muss sich "Go On" beweisen, ob es kommende Saison evtl an diesem Sendetag bestehen könnte. "The New Normal", das bislang im Anschluss an "Go On" noch schlechter läuft, darf sich mit einer Doppelfolge verabschieden - und zwar im Anschluss an "The Voice". Auch hier könnte es dadurch womöglich noch zu einer Last-Minute-Rettung reichen. Die Produzenten haben das Staffel- aber vorsichtshalber aber schonmal als Serien-Finale angelegt.
© Fox "Sex And The City", "Star Trek" oder "Drei Engel für Charlie": Eine einst erfolgreiche Serie nach deren Ende auf der großen Leinwand fortzuführen, ist nichts Neues. Auch die 192 Folgen der Echtzeitserie "24" sollten ihre Fortführung im Kino finden, der Film zur Fox-Serie schien schon fast ausgemachte Sache. Aber eben nur fast. Ein Interview des designierten Regisseurs Antoine Fuqua mit dem Branchendienst für die Filmwirtschaft, Indiewire, brachte nun mächtig Furore in die Thematik, weil dieser nicht nur das Ende seines Engagement beim Projekt selbst verkündete, sondern auch beiläufig davon sprach, dass die Realisierung des Vorhabens eher unwahrscheinlich erscheint ("Yeah, that's not happening. I don't think it's gonna happen at all, definetely not with me."). Als Grund nennt Fuqua terminliche Probleme und Verhandlungsschwierigkeiten des Hauptdarstellers Kiefer Sutherland mit Fox. Ob Jack Bauer also nochmals auf die Jagd gehen darf, steht nach dieser Aussage zumindest zur Debatte.
© Photocase/apfelholz Für den einen schließt sich sehr wahrscheinlich die Tür, für den anderen ging hingegen eine auf. Und zwar rekordverdächtig schnell: Kristen Bell, ihres Zeichens "Veronica Mars" und momentan unter anderem bei "House of Lies" zu sehen, hat mit dem Schöpfer ihres ehemaligen Alter Egos Rob Thomas, ein Crowdfunding gestartet, das zur Finanzierung eines Low-Budget-Spielfilms der 2007 eingestellten The CW-Krimiserie dient. Und das hat erstaunlich gut funktioniert. Das selbst gesetzte Ziel, zwei Millionen Dollar bis 12. April zu sammeln, wurde bereits deutlich übertroffen. Warner Bros. hat angesichts dessen zugesagt, Marketing- und Verleihkosten zu tragen. Die Fans, die Geld gespendet haben, können sich somit nun nicht nur über eine Realisierung des Films freuen, sie erhalten auch andere Belohnungen, die je nach Höhe der Spende von einem T-Shirt bis zu einer Sprecherrolle im Film reichen.
(Korrektur-Hinweis: Anfänglich stand an dieser Stelle eine veraltete Meldung, nach der das Ziel noch nicht erreicht war. Wir bitten das zu entschuldigen.)
© RTL II Nachdem das Mastermind von "True Blood", Alan Ball, nach der fünften Staffel seinen Showrunner-Posten abgegeben hatte, war ihm Mark Hudis nachgefolgt, was unter Beobachtern bereits als Überraschung galt. Dieser ist nämlich erst seit der vierten Staffel Teil der HBO-Serie und hatte im Gegensatz zum hoch gehandelten Nachfolger Balls, Brian Buckner, einen Frischlingsstatus. Nun sind vier Folgen der sechsten Staffel der Vampirserie im Kasten und das Stühle rücken fängt fast wieder von vorne an. Mark Hudis verabschiedet sich und Buckner, der bereits seit der zweiten Folge Teil des Teams ist, bekommt mit etwas Verspätung den begehrten Showrunner-Posten. Angeblich soll es unüberbrückbare Differenzen zwischen HBO und Hudis wegen der weiteren Ausrichtung der Serie gegeben haben. Während sich Hudis der Entwicklung anderer HBO-Formate widmen soll, wird sich der ursprüngliche "True Blood"-Showrunner Alan Ball weiterhin um seine neue Serie "Banshee" kümmern.
© VOX/ABC, INC./KG Nachdem James Spader Wahlfreiheit hatte und ihm mehrere Piloten zur Auswahl standen, hat er sich nun final für einen entschieden. Der Zeigefinger richtet sich dabei auf den Drama-Piloten "The Blacklist" von NBC, in dem er die Rolle des vielfach gesuchten Schwerverbrechers Red übernehmen wird, der die Seiten wechseln möchte, nachdem er als Ex-Mitarbeiter des militärischen Geheimdienstes lange Zeit Geschäfte unter Kriminellen koordinierte. So bietet er nun unerwarteter Weise seine Zusammenarbeit mit dem FBI an, allerdings unter der Prämisse, dass seine Ansprechpartnerin bei der Ermittlungsbehörde die junge Elizabeth Keen (Megan Boone) wird. Etwas absurder liest sich im Vergleich dazu der Ablauf bei einem anderen Serienpiloten, der nur von NBC bestellt wird, wenn Wunschkandidatin und Bindeglied zwischen "Grey's Anatomy" und "Privat Practice", Kate Walsh, für die Hauptrolle verpflichtet werden kann. Dabei handelt es sich um "Bad Judge", das Projekt über eine bitterböse Richterin von Will Ferrell, Adam McKay und Anne Heche.
© DWDL Auch zwei weitere bekannte Fernsehgesichter dürfen sich über Engagements in Serienpiloten freuen. CBS gibt Michael Rapaport ("The War at Home") und Kathryn Morris ("Cold Case") eine Chance. Rapaport konnte eine Rolle in einer noch namenlosen Familiencomedy ergattern, bei der er neben Will Arnett ("Arrested Development") und Beau Bridges zu sehen sein wird. Nach 43 Jahren Ehe der Schwiegereltern muss er nun seinem Schwiegervater ein Dach über dem Kopf bieten. Kathryn Morris und CBS kennen sich durch die sieben Staffeln "Cold Case" etwas besser. Nachdem sie in Philadelphia als Lily Rush bereits zu den Akten gelegte Fälle wieder aufrollte, wird sie in "Surgeon General" nun die Rolle der Stabschefin Lydia übernehmen, die ihren Chef, Dr. John Sherman, einen Art Staatssekretär des Gesundheitsministeriums, bei der Arbeit unterstützt. Keine Lust mehr hat hingegen Mandy Moore bei ihrem vierten Versuch mit ABC ins Geschäft zu kommen. Sie stieg beim Comedypiloten "Pulling", einer Adaption der gleichnamigen britischen Serie, aus. Grund sei eine unerwünschte Veränderung der Figur Louise, die sie ursprünglich verkörpern sollte. Ersetzt wird sie übrigens durch Kristen Schaal. Mandy Moore übernimmt nun stattdessen eine Rolle im CBS-Pilot "The Advocates".
© FX Networks Dass der Schöpfer von "Homeland", Howard Gordon, derzeit einen Drama-Piloten bei FX in der Mache hat, ist bereits bekannt. Das Drehbuch zum Projekt "Tyrant" stammt dabei aus den Federn Gideon Raffs, der wiederum für das isrealische Original kreative Verantwortung hatte, Gordons selbst und Craig Wrights ("Lost"). Das, was sich auf dem Papier bereits eindrucksvoll liest, wird nun noch durch den Namen Ang Lee gewürzt, der erst jüngst und nach "Brokeback Mountain" zum zweiten Mal mit dem Regie-Oscar ausgezeichnet wurde. Der Oscar-Preisträger ("Life of Pi: Schiffbruch mit Tiger") hatte bereits vor der Verleihung das Angebot zum Einstieg in die Fernsehwelt bekommen, jedoch erst jetzt eingeschlagen. Damit wird er in den kommenden Monaten in Marokko auf dem Regiestuhl für den FX-Piloten "Tyrant" Platz nehmen - für FX auch der Versuch nach der Ablehnung der Erfolgsserie "Homeland" für so etwas wie Wiedergutmachung in Sachen Image zu sorgen. Sollte das Projekt in Serie gehen, wird der im Fernsehbereich noch recht jungfräuliche Lee auch einen Posten als Executive Producer übernehmen. Im Fokus der Serie steht übrigens eine amerikanische Familie, die in Konflikte des Nahen Ostens gerät.
© Comedy Central Bereits im November 2011 versuchte Amy Poehler, die Webserie "Broad City" in Zusammenarbeit mit FX Networks vom Internet auf den Fernsehbildschirm zu bringen. Nachdem die Realisierung jedoch gescheitert war, konnte Poehler ("Parks and Recreation") nun in Comedy Central einen Abnehmer finden. Auf direktem Wege geht die Adaption zur Webserie über zwei Mittzwanzigerinnen in New York City in Serie. Dabei werden die beiden Darstellerinnen Abbi Jacobson und Ilana Glazer auch die Hauptrollen in der Fernsehserie bei Comedy Central übernehmen. Auf ihrer Facebook-Seite "Broad City" ist zu lesen, dass die Freude unermesslich sei und sie bereit seien, ihr Format einem größeren Publikum vorzuführen. Los geht es jedoch frühestens 2014, dann mit zehn Episoden. Poehler selbst fungiert als ausführende Produzentin.
US-Quoten-Update
© VOX/NBCUniversal, Inc. Nach einer fast viermonatigen Pause kehrte am Freitag "Grimm" ins NBC-Programm zurück. Glänzend waren die Zahlen mit 4,9 Millionen Zuschauern und einem Zielgruppen-Marktanteil von 1,5/5 Prozent (Rating/Share) zwar nicht - doch das Network ist derzeit insgesamt in einer so desolaten Lage, dass "Grimm" damit schon positiv heraussticht, zumal die neue "Fashion Star"-Staffel zuvor mit weniger als drei Millionen Zuschauern und einem Zielgruppen-Rating von 0,8 floppte. Auf dem 21-Uhr-Sendplatz am Freitag war "Grimm" jedenfalls die erfolgreichste Serie und setzte sich nicht nur gegen den Fox-Totalausfall "Touch", sondern in der Zielgruppe auch gegen die noch recht neue CBS-Serie "Golden Boy" durch (Zielgruppen-Rating: 1,0). "Golden Boy" bleibt der dauerhafte Wechsel auf den Freitag aber ohnehin erspart - und Dienstags, wo die Serie nun außerplanmäßig weiter laufen darf, sah es schon wieder deutlich besser aus (8,53 Mio. Zuschauer, 1,5/5 Prozent in der Zielgruppe).
© ABC Erstmal durchatmen dürfen Fans der ABC-Serie "Revenge": Nachdem die Quoten seit Mitte Januar durchgehend unter den Erwartungen lagen, hat sich die Serie nun wieder etwas erholt. Am Sonntag stieg die Zuschauerzahl auf knapp 7 Millionen, in der Zielgruppe reichte es für 2,0/5 Prozent Marktanteil (Rating/Share) - keine herausragenden, aber zumindest wieder ordentliche Werte. Der eine Woche zuvor neu gestarteten Serie "Red Widow", die im Anschluss zu sehen war, half das allerdings auch nicht. Mit 5,31 Millionen Zuschauern und einem Zielgruppen-Marktanteil von 1,1/3 Prozent darf sie schon jetzt als fast sicherer Absetzungskandidat gelten.
© ABC Mehr Freude hatte ABC da schon an der mittlerweile 17. Staffel von "The Bachelor". Nachdem im vergangenen Jahr die Quoten deutlich abgefallen waren, konnte diesmal zum Finale wieder die Marke von zehn Millionen Zuschauern geknackt werden. 10,42 Millionen sahen zu, beim nachfolgenden Special "After the Final Rose" waren es sogar 10,81 Millionen. Das Zielgruppen-Rating lag beim Finale schon bei tollen 3,5, beim anschließenden Special dann sogar bei 3,8 Prozent. Ein Format, das im Vergleich zum Vorjahr zulegen kann - ein seltenes Glücksgefühl für die Networks in diesem Jahr. Am Dienstag ging dann übrigens das von der ProSiebenSat.1-Tochter Kinetic Content produzierte "The Taste" zu Ende. Die starken Quoten vom Auftakt konnte das Format im Lauf der Staffel nicht halten. Zum Schluss sahen nur noch rund 3,5 Millionen Zuschauer zu, ein Zielgruppen-Marktanteil von 1,2/3 Prozent (Rating/Share) sind eine recht maue Ausbeute.
Kein "24"-Film, Malkovich bei NBC, "Smash" am Ende
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