Girls© ZDF/Jojo Whilden
Ab Sonntag wird Lena Dunham wieder bei HBO durch den New Yorker Alltag stolpern und versuchen, sich mit ihren drei Freundinnen und ihrer On-Off-Beziehung einen Weg ins Erwachsenenleben zu bahnen. Die Serie "Girls" von und mit Dunham in der Rolle der urbanen, egozentrischen und neurotischen Hanna Horvath, die sich in drei Staffeln mal mehr mal weniger ambitioniert eine Karriere als Schriftstellerin aufbauen will, geht dann nämlich in eine vierte Runde. Das Go für diese Staffel gab es noch vor Ausstrahlung der dritten. Daher verwundert es nun nicht, dass HBO analog zum letzten Jahr bekannt gab, die bei Kritikern angesehene Serie um eine fünfte Staffel verlängert zu haben. Aus Sicht der Einschaltquote ist bei "Girls" zwar Luft nach oben, aber der Status bei Kritikern, ebenso wie die Stärke im Bereich des zeitversetzten Aufrufs, verschafft der gerne als schmutziges Abziehbild von "Sex and the City" deklarierten Serie eine gute Position bei den Programmverantwortlichen.

Hulu.com© Hulu.com
Sieben Folgen "The Hotwives of Orlando" sind nicht genug für Hulu. Der Streamingdienst hat nun grünes Licht für eine zweite Staffel über ebenso vermögende, wie zank- shopping- und luxussüchtige Hausfrauen gegeben, die jedoch nicht in Florida, sondern in Las Vegas angesiedelt sein soll: "Las Vegas ist eine naheliegende Wahl für die zweite Staffel. Immerhin handelt es sich bei Las Vegas um eine Stadt, die auf geplatzten Träumen, falschen Brüsten und wahrer Zauberei basiert", so Produzent Paul Scheer. Des Weiteren soll sich die zweite Staffel der Parodie des Reality-Programms "Real Houswives" von Bravo anfühlen, wie "eine zweite Ehe, die noch besser ist als die erste - plus mehr Sex". Für Hulu ist es neben "The Awesomes", "Quickdraw", "East Los High" und "The Wrong Mans" ein weiterer Schritt, um mit Netflix, Amazon und Co. konkurrieren zu können.

Bob's Burgers© Fox
Nachdem im vergangenen Jahr auch die Kritiker ihre Liebe für "Bob's Burgers" entdeckt haben und die Serie erstmals mit einem Emmy als beste animierte Serie auszeichneten, hat man auch bei Fox die Serie wieder lieb gewonnen. Im vergangenen Jahr war man nämlich zunächst nicht besonders pfleglich mit der Serie umgegangen und hatte sie im Frühjahr in den Vorabend verbannt. Als in diesem Herbst aber "Mulaney" ganz übel floppte, durfte "Bob's Burgers" wieder auf den deutlich besseren Sendeplatz im Anschluss an "Family Guy" wechseln, was die Quoten wieder auf Trab brachte. Nun hat Fox eine weitere Staffel bestellt: In der kommenden Saison wird es somit 22 weitere Folgen in der dann bereits sechsten Staffel geben. Traurige Zeiten sind hingegen für "Happyland" angebrochen: MTV hat beschlossen, der Serie, die die Schattenseiten eines Vergnügungsparks beleuchtet, keine zweite Staffel zu gönnen. Die Quoten waren enttäuschend, obwohl die Serie gemeinsam mit den erfolgreichen Formaten "Awkward" und "Faking It" programmiert wurde. Zudem stieß sie wegen einer Inzest-Storyline auf Kritik.

George Clooney© HotGossipItalia/flickr (CC BY 2.0)
Auch wenn Christian Slater mit "Breaking In" oder beispielsweise "The Forgotten" bislang nicht sehr viel Glück mit Serienrollen hatte, setzt USA Network nun auf ihn und die Serie "Mr. Robot". Bestellt hat der Sender zehn Folgen des Cyberkrimis, in der es unter anderem um den ängstlichen Programmierer Rami Malek geht, der sich in das Leben anderer Menschen hackt. Unterstützung erhält dieser von einer anarchistischen Untergrundorganisation mit Christian Slater, alias "Mr. Robot", an der Spitze. Geplant ist die Serie für die TV-Season 2015/16. Neues gibt es unterdessen auch von einem weiteren Projekt, das mit einem schwergewichtigen Namen daher kommt. George Clooney arbeitet derzeit bekanntlich an einer Serie über die Filmindustrie der 1990er Jahre namens "The Studio". Dass sich Sender und Streamingdienste dabei am liebsten gegenseitig ein Bein stellen und das Projekt unter das eigene Dach bringen wollen, ist nahezu zwangsläufig. Ein Sender konnte sich nun durchsetzen: Showtime hat ein Drehbuch bestellt. Sollte der Sender es sich doch noch anders überlegen, droht eine Geldstrafe.

24© FOX
Gegenüber dem Telegraph hat Kiefer Sutherland zu Protokoll gegeben, dass er sich selbst nicht mehr in der Rolle des Terroristenjägers Jack Bauer sieht. Nachdem Die Echtzeitserie "24" nach acht Staffeln mit einer 12 Folgen umfassenden Mini-Serie "24: Live Another Day" erst kürzlich auf Fox weitererzählt wurde, ist es wohl nun endgültig vorbei. Sutherland sah in der Fortsetzung eine optimale Gelegenheit, Dinge aus der Vergangenheit zu thematisieren und aufzuarbeiten. Außerdem reizte ihn und das Team der Drehort England. Diese Gründe waren laut Sutherland für das Zustandekommen einer letzten Staffel verantwortlich. Auch wenn er die Pension seines "24"-Charakters Bauer bereits nach der achten Staffel für angemessen hielt, könnte der Zustand des CTU-Spezialagenten dieses Mal wirklich von Stand-By auf Off gewechselt haben.

Covert Affairs© USA Network
Den Rotstift setzt USA Network bei der Serie "Covert Affairs" an - nach fünf Staffeln ist nun Schluss. In der Blütezeit erreichte die Krimiserie ungefähr 5 Millionen Zuschauer am Tag der Ausstrahlung. Mit Staffel fünf fuhr man jedoch Tiefstwerte ein: 1,1 Millionen Zuschauer im November und durchschnittlich 1,5 Millionen über die Staffel hinweg. Ungünstig für die Zuschauer ist jedoch, dass das Staffelfinale in vielfacher Weise mit Cliffhangern endete. Ebenfalls kein Interesse an einer Fortführung hat Comedy Central bei der Animationsserie "Brickleberry". Nach drei Staffeln legt der Sender den Brickleberry National Park mit lediglich halbwegs kompetentem Parkpersonal still. Besonders stark war die Serie von Daniel Tosh dabei in den ersten beiden Staffeln bei den männlichen Zuschauern zwischen 18 und 24 durch Tosh's Vorläufer "Tosh.0". In der dritten Staffel nahm das Interesse jedoch ab, so dass am 18. November die letzte Folge von "Brickleberry" über den Schirm lief.

The After© Amazon Studios
Amazon setzt bekanntlich auf die Meinung der Amazon-Prime-Kunden bei der Bestellung von Serien. "The After" erhielt nach dem Debüt im Februar letzten Jahres ein positives und starkes Feedback, so dass es im März zu einer Bestellung der Serie kam. Nun macht Amazon jedoch einen Rückzieher und verzichtet auf eine weitere Produktion jenseits des Piloten. Die Serie hätte nicht nur das Portfolio in Sachen Drama-Serien verstärkt, sondern wäre auch ein Comeback von Chris Carter gewesen, der Schöpfer der Mystery-Serie "Akte X - Die unheimlichen Fälle des FBI", der auch dieses Mal an das Mystery-Thema andocken wollte. Im Zentrum standen acht einander fremde Personen, die in einer Welt voller Gewalt und unbekannter Mächte ums Überleben kämpfen. Über die Gründe, warum Amazon frühzeitig und final von diesem Projekt ablässt, ist bislang nichts bekannt. Nicht so gut sieht es auch für die NBC-Serie "About A Boy" aus. Erst diese Woche gab es einen neuen Tiefstwert für die Serie, die unter anderem auf dem gleichnamigen Roman von Nick Hornby basiert. Doch damit nicht genug: Staffel zwei wurde nun um zwei Folgen gekürzt. Damit umfasst der Zweitling nicht 22, sondern nur 20 Folgen. Die Voraussetzungen für eine Verlängerung sind damit nicht die besten.

US-Quoten-Update

Empire© Fox
Mit "Gotham" hat das strauchelnde und inzwischen auf Platz 4 durchgereichte Network Fox in dieser Saison bereits eine neue Serie erfolgreich etabliert - zur Rückkehr aus der Winterpause reichte es nun sogar für die besten Quoten seit Anfang Oktober. Nun sieht es aus, als habe man mit "Empire" sogar noch einen größeren Quoten-Hit aufgetan: Die stark beworbene Serie legte mit 9,9 Millionen Zuschauern und hervorragenden 3,8/10 Prozent in der Zielgruppe (Rating/Share) einen fulminanten Start hin. Die Serie teilt sich nun den ersten Platz der erfolgreichsten Auftaktfolgen neuer Serien in dieser Saison mit "How to get away with Murder" von ABC. Bemerkenswert ist der große Erfolg von "Empire" auch, weil das als Starthilfe davor platzierte "American Idol" in der Zielgruppe deutlich übertrumpft werden konnte. Die Castingshow legte mit einem Zielgruppen-Rating von 3,2 den schwächsten Staffelstart ihrer Geschichte hin. 11,2 Millionen Zuschauer sahen zu, im vergangenen Jahr waren zum Staffelauftakt noch über 15 Millionen dabei. Allerdings hatte das Interesse im Lauf der Staffel massiv nachgelassen, zeitweise hatten schon weniger als sieben Millionen Zuschauer eingeschaltet. Von diesen Werten konnte sich "Idol" also wieder etwas erholen, auch das Finale hatte im vergangenen Jahr nur rund 10,5 Millionen Zuschauer.

Galavant© ABC
Zum Start ins neue Jahr hat auch ABC direkt zwei neue Serien an den Start gebracht. Ein großer Hit war allerdings nicht darunter, solide schlugen sich aber beide. Zum Einen ist da die vielleicht ungewöhnlichste Serie des Jahres: "Galavant", eine Musical-Comedy, die an den Monty-Python-Stil erinnert. 7,4 Millionen Zuschauer sahen am Sonntag die erste Folge, mit 2,0/5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe (Rating/Share) lag die Serie im guten Mittelfeld. Die zweite halbstündige Folge lief allerdings bereits schwächer als die erste. "Galavant" war aber schon der größte Lichtblick für ABC am Sonntag, "Resurrection" kehrte danach nämlich mit gewohnt miesen Quoten zurück, "Revenge" fiel um 22 Uhr sogar erstmals auf weniger als vier Millionen Zuschauer zurück und stellte auch in der Zielgruppe einen bitteren Tiefstwert auf. Einen recht ordentlichen Start hat am Dienstag dann auch die neue Marvel-Serie "Agent Carter" hingelegt. Die Doppelfolge zum Auftakt verfolgten 6,9 Millionen Zuschauer, in der Zielgruppe reichte es für 1,9/6 Prozent.

Marry Me© NBC/Sony
Das Lachen direkt zum Jahresauftakt im Halse stecken geblieben sein dürfte unterdessen NBC beim Blick auf die Quoten seiner Sitcoms. "Marry Me" musste am Dienstag erstmals ohne "The Voice" im Vorlauf ran. Und nachdem es schon mit einem so starken Lead-In nicht gut lief, gab's auf dem Weg nach unten nun überhaupt kein Halten mehr. Nur noch wenig mehr als zwei Millionen Zuschauer schalteten ein, die bisherigen Werte wurden damit mehr als halbiert. In der Zielgruppe lag der Marktanteil bei 0,8/2 Prozent (Rating/Share) - das dürfte der endgültige Todesstoß für die Serie sein. Gegen "New Girl" zog "Marry Me" ganz klar den Kürzeren. Die Fox-Sitcom hielt sich mit 3,2 Millionen Zuschauern und 1,5/4 Prozent ganz okay. Zurück zu NBC: "About a boy" erging es im Anschluss mit 2,7 Millionen Zuschauern und ebenfalls 0,8/2 Prozent in der Zielgruppe kaum besser. Auch diese Serie landete hinter dem quotenschwachen Konkurrenten "The Mindy Project". Ebenfalls Tiefstwerte gab's für "A to Z" und "Bad Judge" am Donnerstagabend. Am Neujahrstag halbierten die Serien ihre ohnehin miesen Quoten nochmal fast. Das Aus für beide Formate ist aber ohnehin schon beschlossen.