House of Cards© Netflix
Wie lange lässt sich die Geschichte um Frank und Claire Underwood wohl noch erzählen, mag sich mancher schon nach Staffel 3 gefragt haben. Noch eine ganze Weile, ist zumindest die Überzeugung bei Netflix. Noch bevor am 4. März die vierte Staffel online gestellt wird, wurde nun direkt die Beauftragung einer fünften Staffel von "House of Cards" in Auftrag gegeben. Allerdings geht ein wichtiger Mann hinter den Kulissen von Bord: Showrunner Beau Willimon wird bei Staffel 5 nicht mehr mit an Bord des Kartenhauses sein. "Netflix und MRC (die Produktionsfirma) sind Beau Willimon zu größtem Dank für seinen erzählerische Vision für die ersten vier Staffeln von 'House of Cards' verpflichtet. Als Oscar-nominierter Autor machte er hier seinen ersten Ausflug ins Fernsehen und hat eine fessende und von Kritikern gefeierte Serie erschaffen und damit seinen Platz in der Fernsehgeschichte gesichert." Willimon sagte, dass er sehr stolz auf die Serie sei, dass es nach fünf Jahren aber Zeit für neue Abenteuer sei. Wer Willimon nachfolgen wird, ist noch nicht bekannt.

24© Fox
Nachdem schon seit längerem bekannt ist, dass "24" womöglich ohne die Hauptfigur Jack Bauer fortgesetzt werden soll, steht nun auch fest, wer die Nachfolge von Kiefer Sutherland antreten darf: Die Wahl fiel auf Corey Hawkins, bekannt aus "Straight Outta Compton" und "The Walking Dead". Er spielt in der möglichen Neuauflage "24: Legacy", von der nun zunächst ein Pilot produziert wird, Eric Carter, einen Militärhelden, der in die USA zurückkehrt. Dort wird er schnell von Problemen aus seiner Vergangenheit heimgesucht. Er bittet die aus früheren Staffeln bekannte Antiterroreinheit CTU um Hilfe, sein eigenes Leben zu retten - und einen der womöglich verheerendsten Terroranschläge auf Amerika zu verhindern. Und noch eine interessante Personalie: Miley Cyrus, die einst durch die Serie "Hannah Montana" bekannt wurde, zieht es wieder vor die Kamera. Sie steht für die von Woody Allen für Amazon produzierte, noch namenlose neue Comedyserie vor der Kamera. Amazon hatte die sechsteilige Serie entgegen der üblichen Gepflogenheiten bestellt, ohne zuvor eine Pilotfolge zu produzieren und zur Abstimmung zu stellen.

Braunschlag© ORF/Superfilm/Ingo Pertramer
Dass es die österreichische Erfolgsserie "Braunschlag" von David Schalko über den großen Teich geschafft hat und dort über eine Adaption nachgedacht wird, ist nichts Neues. Nach einem bestellten Skript wurde nun jedoch eine weitere Hürde genommen: ABC hat einen Piloten zur geplanten Serie bestellt, die auf den Namen "Hail Mary" hört. Fokussiert wird dabei - im Gegensatz zum Original - kein männlicher Protagonist, sondern eine Bürgermeisterin namens Mary Wolf. Private Probleme, nervende Bürger, eine leere Stadtkasse und nicht zuletzt die Mafia treiben Mary dazu, ein Wunder zu erfinden, um dem ganzen mit einem Schlag Abhilfe zu verschaffen. Ein weiterer Unterschied soll in der Länge der Folgen bestehen. Während das ORF-Original aus dem Jahr 2012 jeweils ein Einstünder war, werden die Episoden in der US-Version nur 30 Minuten lang sein.

Der Exorzist© Constantin Film
Auch Fox hat einen Piloten in den Warenkorb gelegt. Annehmen will man sich dort dem "Exorzisten". Basieren soll das Projekt auf William Blattys Erzählung, "Der Exorzist", aus dem Jahr 1971, die auch Grundlage für den gleichnamigen Horrorfilm zwei Jahre später war. Geplant ist jedoch, die Geschichte der Zeit anzupassen und sie in einem moderneren Licht erscheinen zu lassen. Ein paar Schritte weiter war dahingegen "Brothers in Atlanta" bei HBO. Für die Comedy-Serie, die von "Saturday Night Live"-Produzent Lorne Michaels stammt, ist laut Aussagen des Senders kein Platz mehr, so dass diese nicht weiter entwickelt wird. Bestellt wurde sie im April letzten Jahres bei Diallo Riddle und Bashir Salahuddin. Im Fokus des Projekts standen zwei sich im Entertainment-Business abstrampelnde Freunde - gespielt von Riddle und Salahuddin - in Atlanta.

Billions© Showtime
Der Serienstart des Wall-Street-Dramas "Billions" verlief fulminant. Insgesamt drei Millionen Zuschauer sahen die erste Folge der Serie mit Damian Lewis und Paul Giamatti in den Hauptrollen. Am Premierenabend selbst schalteten 1,4 Millionen ein - der andere Teil von 1,6 Millionen wurde bereits vorab über andere Plattformen erreicht. Damit stieß "Billions" eine andere Serie vom Thron: "Ray Donovan" hielt bis dahin den Titel der meist gesehenen Serienpremiere in der Geschichte des Pay-TV-Senders. Und was macht man mit einer Serie, die solch einen Start hinlegt? Man verlängert sie. Nach nur zwei Folgen gab es nun grünes Licht für eine zweite Staffel. Neuigkeiten gab es unterdessen auch hinsichtlich der zweiten Staffel von "Top Of The Lake". Dass die Dreharbeiten des Kritikerlieblings im Frühling beginnen, bestätigte Elisabeth Moss am Rande des Sundance Film Festival, ebenso wie ihr weiteres Engagement vor der Kamera bei der Produktion, die beim Sundance Channel, BBC Two und BBC UKTV zu sehen ist.

The Goodwife© CBS
Ob die sich in der siebten Staffel befindliche Serie "The Good Wife" nach dem Ausstieg des für die kreative Ausrichtung verantwortlichen Showrunner-Ehepaars Robert und Michelle King weitergehen wird, ist nach einer Äußerung von Emmy-Preisträgerin Julianna Margulies mehr als fraglich. Die Hauptdarstellerin hielt bei den dritten Artios Awards der Casting Society of America eine Laudatio auf die beiden und sagte vor versammelter Castingriege gemäß des Magazins "Vulture" Folgendes: "Ich habe Robert und Michelle heute Abend überrascht. Sie wussten nicht, dass ich hier sein werde. Aber ich bin ab April arbeitslos und ihr hier habt mich eine Weile nicht gesehen - zumindest nicht in Natura. Deshalb dachte ich, ich komme mal vorbei." Wie viel Ernsthaftigkeit darin steckt, oder ob dies eher Teil einer Verhandlungsstrategie ist, ist noch offen.

Crackle© Crackle
Beim zu Sony gehörenden Video-on-Demand-Dienst Crackle gesellt sich zur ersten Eigenproduktion "The Art of More" mit Dennis Quaid eine weitere Serie. Bestellt wurden zehn Folgen der Drama-Serie "Start Up", die mit Martin Freeman ("Fargo") und Adam Brody ("O.C., California") zudem erneut nicht unprominent besetzt ist. Angesiedelt ist diese in Miami und soll von einem Start-Up-Unternehmen handeln, das an einer revolutionären Idee im Tech-Bereich arbeitet. Finanziert wird dieses Unternehmen jedoch mit schmutzigem Geld, weswegen es nicht nur zu einer Einmischung einer kriminellen Gang kommt, sondern auch zu der des FBIs. Beide Seiten erschweren die Arbeit und machen einem sorgenfreien Leben der Beteiligten den Garaus.

Transparent© Amazon.com
In diesen Wochen werden in den USA zahlreiche Fernsehpreise verliehen. Zuletzt war auch die Produzentenvereinigung mit den Producers Guild Awards an der Reihe. Als beste Produzenten einer TV-Comedy wurden die Macher der Amazon-Eigenproduktion "Transparent" Jill Soloway, Andrea Sperling, Victor Hsu, Nisha Ganatra, Rick Rosenthal und Bridget Bedard ausgezeichnet. Im Dramaserien-Bereich setzten sich die Macher von "Game of Thrones" um David Benioff und D.B. Weiss durch. Auch die Produzenten der zweiten "Fargo"-Staffel wurden mit einem Preis (Long-Form Television) bedacht. Außerdem geehrt: Die Produzenten von "Last Week Tonight with John Oliver" und von "The Voice". Mit dem Norman Lear Achievement Award in Television wurde Shonda Rhimes, die Produzentin von "Grey's Anatomy", "Scandal" und "How I Met Your Mother" geehrt. Sie habe die Rolle von Frauen in den Medien neu definiert und die Diversity-Debatte angestoßen.

US-Quoten-Update

The X-Files© FOX
Nach dem NFC Championship Game, das 45,7 Millionen Zuschauer bei FOX verfolgten, startete am späten Sonntagabend die mit Spannung erwartete Fortsetzung von "Akte X" als zunächst sechsteilige Miniserie. Angesichts des gigantischen Vorlaufs konnte zum Auftakt nicht viel schief gehen - und ging es auch nicht: 16,2 Millionen Zuschauer sahen das Comeback von Scully und Mulder, der Zielgruppen-Marktanteil lag bei hervorragenden 6,1/19 Prozent (Rating/Share). So viele Zuschauer schalteten einen Tag später auf dem eigentlichen Sendeplatz montags um 20 Uhr freilich nicht mehr ein - doch auch dort hielt sich "Akte X" sehr gut: 9,67 Millionen Zuschauer wurden insgesamt gezählt, mit 3,2/10 Prozent in der Zielgruppe (Rating/Share) war "Akte X" bzw. "The X-Files" auch hier für FOX ein voller Erfolg. Im Anschluss legte dann zudem noch die neue Serie "Lucifer" einen gelungenen Einstand hin und wurde mit 2,4/7 Prozent in der Zielgruppe auf Anhieb ebenfalls Marktführer in seinem Timeslot vor der CBS-Serie "Scorpion", die sich mit 1,9/6 Prozent aber auf ordentlichem Niveau hielt. 7,16 Millionen Zuschauer sahen die "Lucifer"-Premiere insgesamt. Nun darf man gespannt sein, auf welchem Niveau sich die beiden Serien einpendeln, wenn die Neugier der ersten Woche weg ist. Erst gar keine Neugier eingestellt hatte sich bei der Frankenstein-Serie "Second Chance". Weil sie aus dem "Idol"-Lead-In nichts machte, wurde sie nun bereits auf den Freitagabend verschoben und hat dort nur geringe Chancen auf eine Verlängerung.

Legends of Tomorrow© The CW
Am Donnerstag vergangener Woche legte bei The CW mit "Legends of Tomorrow" die nächste Superhelden-Serie einen guten Start hin. Mit 3,2 Millionen Zuschauern und 1,2/4 Prozent in der Zielgruppe sortierte sich "Legends of Tomorrow" zwischen den anderen CW-Erfolgen "The Flash" und "Arrow" ein und war ungleich erfolgreicher als "Vampire Diaries". Zudem setzte sich die Serie in der Zielgruppe gegen das Finale von "Heroes Reborn" durch, das mit 1,0/3 Prozent nicht allzu viele hinterm Ofen hervorlockte. 3,8 Millionen Zuschauer wurden hier insgesamt gezählt. Im Anschluss an die "Legends of Tomorrow" startete die dritte Staffel von "The 100". Mit 1,9 Millionen Zuschauern udn 0,7/2 Prozent in der Zielgruppe lag die Serie zwar eine ganze Etage tiefer als "Legends of Tomorrow", war aber zum Start der dritten Staffel erfolgreicher als jede einzelne Episode aus Staffel 2.

Baskets© FX
Die neue Comedyserie "Baskets", in der Zach Galifianakis einen in Frankreich gescheiterten Clown spielt, der sich nun in seiner Heimat in Bakersfield beim Rodeo durchschlagen muss, legte einen hervorragenden Start beim Sender FX hin. Innerhalb der ersten drei Tage nach dem Start sahen 1,75 Millionen Zuschauer die Folge, darunter 1,05 Millionen aus der Zielgruppe - und machen "Baskets" damit zum erfolgreichsten Start einer Comedyserie im Basic Cable seit 2014. Die Zahlen verdeutlichen übrigens auch, wieso FX inzwischen generell erst die Live+3-Zuschauerzahlen und nicht die Zahlen des Premierentages allein veröffentlicht: Binnen dieser drei Tage wuchs die Zuschauerzahl nämlich um satte 80 Prozent. Bei WGN America konnte die dritte eigenproduzierte Serie "Outsiders" nicht ganz an den Erfolg des Erstlings "Salem" anknüpfen: 1,06 Millionen Zuschauer sahen die werbefrei ausgestrahlte Serienpremiere, mit weiteren Wiederholungen am gleichen Abend sammelte die Serie insgesamt 1,93 Millionen Zuschauer ein. "Salem" hatte einst sogar 1,5 bzw. 2,3 Millionen Zuschauer. "Outsider" war aber deutlich erfolgreicher als "Manhattan", die zweite Serie des Senders - letztlich dürfte man also ganz zufrieden sein.