Will & Grace© Universal Television
Hillary gegen Donald. Der Kampf um das höchste Amt der USA sorgte sogar beim ehemaligen Cast von "Will & Grace" für Aufregung und führte vor dem Start der Debatten-Runde am 26. September zu einem Mini-Revival. Debra Messing, Eric McCormack, Megan Mullally und Sean Hayes waren in einer zehnminütigen Episode zum Thema "Präsidentschaftswahl" online zu begutachten. Dass dies zu Gerüchten über ein weiteres Comeback führen würde, war klar. Und nun gibt es mehreren amerikanischen Branchendiensten zufolge tatsächlich Neues in der Hinsicht. Demnach befinden sich NBC, wo die Serie von 1998 bis 2006 lief, und die vier in ersten Gesprächen über eine mögliche Wiederaufnahme des Projekts. Entstehen soll dann ein auf zehn Folgen begrenztes Wiedersehen.

Spike TV© Spike TV
Der von Viacom betriebene Kabelsender Spike TV steigt groß ins Geschäft mit fiktionalen Produktionen ein. In einem Bieterwettbewerb um die neue Miniserie "Waco" der Weinstein Co. hat sich der Sender gegen sechs Konkurrenten durchgesetzt. Die sechsteilige Miniserie, deren Produktion für Frühjahr kommenden Jahres geplant ist, basiert auf einer wahren Begebenheit. 1993 hatte sich in der kleinen texanischen Stadt Waco eine schwer bewaffnete Sekte verschanzt. Ganze 51 Tage belagerte das FBI die Ranch unter dauernder medialer Beobachtung. Die Stürmung am Schluss löste ein Blutbad aus, die Ranch wurde niedergebrannt, 76 Menschen starben. In den Hauptrollen sind Taylor Kitsch („Friday Night Lights“) als Sekten-Anführer Koresh und Michael Shannon („Boardwalk Empire“) als FBI-Unterhändler Gary Noesner zu sehen. Einen Sendetermin gibt’s noch nicht.

AMC© AMC
Schon Anfang des Jahres kündigte Channel 4 an, die Serie "Loaded" zu produzieren. Nun ist auch AMC als großer Koproduktionspartner mit eingestiegen. "Loaded" basiert auf der israelischen Sitcom "Mesudarim". In der Serie, von der in Staffel 1 zunächst acht Folgen produziert werden, verkaufen die vier Unternehmer Josh (Jim Howick), Leon (Samuel Anderson), Watto (Nick Helm) und Ewan (Johnny Sweet) ihr Unternehmen für eine gigantische Summe. Der plötzliche Reichtum bringt ihre besten, aber auch ihre schlechtesten Seiten zum Vorschein. Mary McCormack spielt eine Managerin bei der neuen Muttergesellschaft, die für die Übernahme verantwortlich zeichnet. Für AMC und Channel 4 ist es nicht die erste Zusammenarbeit: Auch bei "Humans" machte man schon atlantiküberquerend gemeinsame Sache - und das lief gut. Staffel 2 ist bereits unterwegs, Staffel 1 feiert in Kürze bei Vox Premiere.

Notorious© Sony Pictures Television
"Notorious" hätte in diesem Jahr eigentlich recht gute Chancen auf einen erfolgreichen Einstand gehabt: Die neue Serie von Sony erbte den Sendeplatz von „Scandal“ im Sandwich zwischen „Grey’s Anatomy“ und „How to get away with Murder“ - und war eigentlich auch so angelegt, dass sie Shonda-Rhimes-Fans hätte ansprechen können. Doch die zeigten „Notorious“ die kalte Schulter. Angesichts der enttäuschenden Quoten - die Reichweite von "Grey's Anatomy" wird regelmäßig mehr als halbiert - zog ABC nun bereits die Reißleine. Die Serie wird zwar nicht aus dem Programm genommen, allerdings wurde die Bestellung von zunächst 13 auf 10 Episoden gekürzt, eine Fortsetzung scheint ausgeschlossen. Bei ABC kann man den Januar kaum erwarten: Dann meldet sich "Scandal" zurück und der "Thank-God-It's-Thursday"-Abend mit drei Shondaland-Serien ist wieder komplett. Dass "Scandal" diesmal verspätet startet, hängt mit der Schwangerschaft von Kerry Washington zusammen, die eine längere Drehpause nötig gemacht hatte.

Saving Hope© Sixx
Erst gab es einen Abschied bei NBC und nach der nun bestellten, fünften Staffel wird endgültig Schluss sein für die für CTV in Kanada produzierte Krankenhaus-Serie "Saving Hope". Die bislang 85 Episoden wurden zwar auf dem ursprünglichen Kanal im Land des Ahorns ausgestrahlt, im Jahr 2014 fand die Serie mit Erica Durance als Chirugin Alex Reid in den USA jedoch eine neue Heimat. In ION Television wurde ein neues Dach für die Drama-Serie gefunden und auch dort wird die letzte, fünfte Staffel zu finden sein. Ebenfalls in Kanada produziert wird die Serie "Frontier" über die Schwierigkeiten des Pelzhandels im 18. Jahrhunderts. Die Rechte daran gesichert hat sich aber auch Netflix. Noch vor dem Start wurde nun eine zweite Staffel bestellt. Die erste, sechs Folgen umfassende Staffel läuft bei Discovery Canada am 6. November an. Wann genau die Folgen beim Streamingdienst verfügbar sind, ist derzeit jedoch noch nicht bekannt. Dem halben Dutzend nähert man sich bei Freeform unterdessen mit der Bestellung einer fünften Staffel von "Young & Hungry". Diese Order kommt im Gegensatz zu "Saving Hope" jedoch ohne den Zusatz, dass damit der Schlussakt gesetzt wird. Ausgestrahlt werden die neuen Episoden dann im nächsten Jahr.

Muppet Babies© Disney Junior
Der Reboot-Boom macht weiterhin weder vor realen Personen, noch vor Puppen Halt. Auf dem Radar sind nun die "Muppet Babies", die von 1984 bis 1991 am Samstagmorgen auf CBS zu sehen waren. Die Show für Kinder wird nun von Disney Junior wieder zum Leben erweckt. Premiere feiern soll der Ableger mit den kleinen Muppets 2018 - die Produktion für das Projekt hat bereits begonnen. Als Zielgruppe hat man sich wie beim Original die 4- bis 7-Jährigen ausgesucht, die man mit jeweils elf minütigen und zwei Abenteuer beinhaltenden Episoden unterhalten will.

MTV Logo© MTV
Schon wieder eine neue Führung für MTV: Nach wenig mehr als einem Jahr hat Sean Atkins in dieser Woche überraschend seinen Abgang angekündigt. Atkins entging damit wohl einer Degradierung: Wie "Deadline Hollywood" berichtet, hatte Doug Herzog, President der gesamten Viacom Music and Entertainment Group, in Aussicht gestellt, eine weitere Leitungsebene über ihm einzuführen. Nun sieht es so aus, dass Chris McCarthy, der bislang schon für VH1 und Logo verantwortlich war, zusätzlich als Senderchef von MTV fungiert. Während Atkins den Quoten-Abwärtstrend von MTV nicht hatte stoppen können, gelang es McCarthy die Quoten von VH1 so stark zu steigern wie seit 15 Jahren nicht mehr. Nun soll er auch MTV als eine der prägendsten Marken Viacoms wieder stärker zum Strahlen bringen.

Donald Trump© Trump
Und dann wollen wir Sie noch auf den aktuellen Stand in Sachen "Donald Trump und die Medien" bringen. Trump, dessen Stern auf dem "Walk of Fame" in Hollywood gerade zerstört wurde, droht seinem Ex-Sender NBC mit einer Klage. Die Aufnahme seines Gesprächs mit Billy Bush, in der er sich mit sexuellen Übergriffen auf Frauen brüstet und das einen Knackpunkt in seiner Kampagne darstellt, hätten nach seiner Aussage niemals angefertigt geschweige denn veröffentlicht werden dürfen, sagte er Bill O'Reilly von Fox News. Bei dem Bus, in dem die Aufnahmen entstanden seien, habe es sich um einen privaten Umkleideraum gehandelt, so Trump. Tatsächlich sind Aufnahmen in Kalifornien illegal, wenn sie ohne Einverständnis der Betroffenen angefertigt werden. Ausgenommen sind Situationen, in denen die Personen damit rechnen müssen, gehört oder aufgenommen zu werden. Die ggf. vor Gericht zu klärende Frage wäre, ob das der Fall gewesen ist, weil die beiden offenbar bereits Ansteck-Mikrofone trugen. Ob Trump tatsächlich Klage einreicht, will er aber erst nach der Wahl entscheiden. Die Gerüchte, dass er im Falle einer verloreren Wahl "Trump TV" starten will, dementierte er. Es gebe zwar eine enorme Anhängerschaft, die er erreichen könne, aber sein einziges Interesse bestehe darin, am 8. November zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt zu werden, so Trump. Eine Meinung hat er auch zur angekündigten Übernahme von Time Warner durch AT&T. Solche Fusionen würden die Demokratie zerstören, weil sich zuviel Macht in einer Hand bündle, so Trump. Wäre er an der Macht, würde er den Zusammenschluss verhindern.

US-Quoten-Update

Man with a Plan© CBS
CBS setzte in Sachen Sitcoms in diesem Jahr ziemlich auf den Nostalgie-Faktor. Nachdem Kevin James bereits seit einigen Wochen mit "Kevin can wait" zu sehen ist, feierte nun "Friends"-Star Matt LeBlanc mit "Man with a Plan" sein Sitcom-Comeback. Dieser Plan ging allerdings nicht so richtig auf. 7,4 Millionen Zuschauer und 1,6/5 Prozent in der Zielgruppe (Rating/Share) ist ein eher mittelmäßiges Ergebnis, die Neugierde auf die neue Serie von Matt LeBlanc hatte man sich sicherlich größer vorgestellt. Auch wo die Reise für "Kevin can wait" hingeht, ist noch unklar. Bislang lief die Serie im Schlepptau von "The Big Bang Theory", in dieser Woche musste sie nun erstmals auf sich allein gestellt bereits um 20 Uhr als Anker des Abends ran. Das sorgte nochmal für einen Quotenrückgang. 7,91 Millionen Zuschauer waren nun noch übrig, das Zielgruppen-Rating sank von 2,1 auf 1,7. Das ist nicht glänzend, aber ordentlich. Doch die Season ist noch lang, die Serien dürften also noch ganz schön zu kämpfen haben, ihre Zuschauer zu halten.

Designated Survivor© ABC
Spannend wird auch, wo die Reise für "Designated Survivor" hingehen wird. Gestartet war die neue Serie mit Kiefer Sutherland im September noch mit rund zehn Millionen Zuschauern und 2,2/8 Prozent in der Zielgruppe. Folge 5 musste in dieser Woche nun mit weniger als sechs Millionen Zuschauern und 1,2/5 Prozent in der Zielgruppe zufrieden sein. Der nochmalige deutliche Rückgang in dieser Woche lässt sich zum Teil mit der starken Konkurrenz durch eine "World-Series"-Spiel bei Fox erklären, das auch allen anderen Serien Probleme bereitete - doch nirgends fiel der Abschlag so deutlich aus wie bei "Designated Survivor". Ein Erfolg ist die Serie für ABC zwar ohne Frage weiterhin, vor allem auch angesichts der sehr hohen zeitversetzten Nutzung - nach sieben Tagen stieg die Reichweite zuletzt nochmal um 120 Prozent, es schauen also inzwischen mehr Menschen zeitversetzt als am gleichen Abend - doch der Rückgang wird sich auch in diesen Zahlen niederschlagen. Ein Trend, den es schnell umzukehren gilt.

The Walking Dead Staffel 6© RTL II
Keine Sorgen machen muss man sich hingegen bei AMC mit Blick auf den größten Senderhit "The Walking Dead". Nachdem die letzte Staffel leicht sinkende Quoten gebracht hatte, schrammte die Serie zum Auftakt von Staffel 7 nur ganz knapp am Allzeit-Rekord vorbei. 17 Millionen Zuschauer wollten am Sonntagabend die Auflösung des Cliffhangers sehen, in der Zielgruppe lag das Rating bei - aufgepasst - 8,4. Zum Vergleich: Die beim jungen Publikum stärkste fiktionale Serie im Network-Fernsehen war in den vergangenen Tagen "This is us" - mit einem Rating von 2,4. "The Walking Dead" hatte also deutlich mehr als drei Mal so viele Zuschauer im Alter zwischen 18 und 49 Jahren.