Lethal Weapon© 2016 Warner Bros.
Fox hat in den letzten Tagen bei gleich drei seiner Serien eine Entscheidung über die Zukunft getroffen. Für eher wenige erstaunte "Ahhs" und "Ohhs" sorgte dabei die Tatsache, dass "Lethal Weapon" in die Verlängerung geht. Die auf dem Film-Franchise basierende Polizeiserie ist nach "24: Legacy" der meist gesehene Neustart bei Fox (was Letzere nur dem Vorlauf durch den "Super Bowl" zu verdanken hat) und lieferte nicht nur im Zusammenspiel mit "Empire" gute Werte, sondern auch ohne die Fox-Soap. Daher ist es nicht verwunderlich, dass der Sender eine weitere, zweite Staffel mit den LAPD-Detectives Martin Riggs und Roger Murtaugh geordert hat. Freuen dürfte man sich darüber auch bei Sat.1, ist es doch eine der wenigen neuen US-Serien, die auch hierzulande im Free-TV ihr Publikum finden.

Star© Fox
Im Anschluss an "Lethal Weapon" läuft derzeit die Musik-Drama "Star", in der drei talentierte Sängerinnen bei ihrer Karriere im Musik-Business begleitet werden. Die Serie ist zwar bei Weitem kein neues "Empire", doch die Quoten sind auch hier erfreulich und halten sich - nach dem üblichen anfänglichen Rückgang, nun seit über einem Monat stabil und klar über dem Senderschnitt. Auch in der nächsten Saison wird es daher ein Wiedersehen mit "Star" geben. Und auch bei einer Sitcom herrscht nun Klarheit: Nicht ganz wie die Jungfrau zum Kinde kam Kaitlin Olson in "The Mick" zu ihrer Nichte und ihrem Neffen. Da ihre reiche Schwester und ihr Schwager hinter schwedischen Gardinen sitzen, muss sie die Aufsicht übernehmen. Davon ist Fox so überzeugt, dass auch in diesem Fall eine Nachfolgestaffel bestellt wurde - obwohl die Sitcom nur mau läuft und gerade erst ein Staffeltief erreichte. Die zweite Staffel wird 13 Folgen umfassen.

History© History
Zufrieden zeigt man sich auch bei History mit seiner Drama-Serie "Six", in der ein Team der "Navy Seals" seinen früheren Anführer aus den Händen von Boko Haram befreien muss. Die achtteilige erste Staffel nähert sich gerade ihrem Finale und erreichte bislang im Schnitt 1,6 Millionen Zuschauer bei der Premieren-Ausstrahlung, der sich bei Einberechnung von bis zu drei Tagen zeitversetzter Nutzung auf 2,9 Millionen steigert. Das reicht History, um bei den konzerneigenen A+E Studios, die gemeinsam mit Weinstein produzieren, eine zweite Staffel in Auftrag zu geben. Produziert werden soll die in diesem Sommer, zu sehen geben dürfte es sie dann wohl wieder Anfang kommenden Jahres.

Jessica Pearson in Suits© USA Network
Zur Mitte der derzeit laufenden sechsten Staffel hat Gina Torres alias Jessica Pearson die Serie "Suits" verlassen - aber womöglich wird sie trotzdem nicht komplett aus dem Serienkosmos verschwinden. Wie "TV Line" und andere US-Mediendienste berichten, gibt es derzeit Gespräche über ein mögliches Spin-Off von "Suits", das dann ihre Figur der Jessica Pearson in den Mittelpunkt rücken würde. Noch befänden sich die Verhandlungen aber in einem frühen Stadium, allzu viel steht auch inhaltlich noch nicht fest - Überlegungen für ein Spin-Off gibt es bei USA Network aber schon seit mehr als einem Jahr. Torres' Ausstieg aus "Suits" hatte persönliche Gründe: Sie teilte den Machern der Serie bereits während der fünften Staffel mit, dass sie mehr Zeit in ihrer eigentlichen Heimat Los Angeles verbringen wolle. "Suits" wird in Toronto produziert. Sowohl Torres als auch Serien-Schöpfer Aaron Korsh betonten aber, wie gerne sie weiter zusammengearbeitet hätten - womöglich klappt das ja, wenn das mögliche Spin-Off in L.A. produziert würde.

Jimmy Kimmel© ABC
ABC-Late-Night-Talker Jimmy Kimmel - aus Quotensicht derzeit auf Rang 3 hinter Jimmy Fallon und Stephen Colbert - hat in einem Interview mit der "Variety" öffentlich übers Aufhören nachgedacht. Sein aktueller Vertrag läuft noch bis in den Herbst 2019, diesen werde er in jedem Fall erfüllen - doch es sei möglich, dass er darüber hinaus nicht weiter mache. "Meine Frau ist schwanger. An einem bestimmten Punkt hätte ich einfach gern etwas mehr freie Zeit", sagte der 49-Jährige. Kimmel ist nicht nur Moderator, sondern auch Executive Producer der Sendung, gilt als Kontrollfreak, überarbeitet die Monologe, die von Autoren geliefert werden, selbst nochmal und recherchiert auch ausgiebig zu seinen Gästen. "Ich will aufhören, solange ich selbst die Bedingungen dafür festlegen kann. Wenn ich jemals das Gefühl haben sollte, dass wir uns wiederholen, wäre das ein guter Zeitpunkt." Danach wolle er nicht unbedingt erneut einen Job im TV-Business übernehmen. "Ich male gerne, ich erschaffe gerne Skulpturen, ich würde gerne ein Buch schreiben. Jeden Tag eine TV-Show zu machen, lässt dafür nicht viel Zeit."

Fernseher© Robert Anders / Flickr (CC BY 2.0)
41 Piloten für neue Drama-Serien wurden von den Networks in dieser Saison bislang bestellt - bei genau einem davon führt eine Frau Regie, wie "Deadline Hollywood" berichtet (es handelt sich um den für ABC produzierten Piloten "Las Reinas", bei dem Liz Friedlander auf dem Regisseurinnen-Stuhl sitzt). Damit könnte diese Zahl auf ein neues Allzeit-Tief fallen, nachdem schon in den letzten Jahren die Zahl der Regisseurinnen bei neuen Serien immer weiter zurückgegangen war und im vergangenen Jahr bei nur noch 2 lag. Als Grund vermutet "Deadline Hollywood", dass die Networks immer vorsichtiger werden: Die Produktion einer Pilotfolge einer neuen Dramaserie schlägt mit sieben bis acht Millionen US-Dollar zu Buche - angesichts dessen vertraut man diese zunehmend alten Recken, die ihr Können schon bei vielen Filmen oder Serien unter Beweis gestellt haben an. Da dort die Zahl der etablierten Regisseurinnen nicht allzu groß ist, fällt die Wahl häufiger auf Männer - was es wiederum für Frauen schwerer macht, sich zu etablieren.

US-Quoten-Update

The Good Fight© CBS
Am vergangenen Sonntag feierte das "Good-Wife"-Spinoff "The Good Fight" seine Premiere bei CBS. 7,2 Millionen Zuschauer hatten eingeschaltet, 0,7/3 Prozent betrug der Marktanteil in der Zielgruppe (Rating/Share). Zur Erinnerung: Das Finale von "The Good Wife" hatten 10,6 Millionen Zuschauer verfolgt, auch in der Zielgruppe hatte es mit 1,3/4 Prozent deutlich besser ausgesehen. Trotzdem sind die Zahlen durchaus respektabel, denn CBS produziert die Serie bekanntlich gar nicht für sein Network, sondern für den VoD-Dienst "All Access". Und der zählt bislang 1,5 Millionen Abonnenten - wenn also nur ein Bruchteil der "Good-Fight"-Zuschauer so überzeugt von der Serie ist, dass sie nun ein Abo abschließen, dann hat die Serie, die Christine Baranski alias Diane Lockhart in den Mittelpunkt stellt, ihren Zweck bereits erfüllt. Mehr Sorgen sollte CBS da eigentlich die neue Serie "Doubt" machen. Nach einem ohnehin enttäuschenden Start waren in Woche 2 nur noch vier Millionen Zuschauer übrig, in der Zielgruppe reichte es für 0,6/2 Prozent - eine zweite Staffel scheint da schon jetzt beinahe aussichtslos.

24: Legacy© Fox
Weiter eingetrübt hat sich das Bild auch für das Jack-Bauer-lose "24: Legacy". Nach dem "Super Bowl" hatten Anfang des Monats 17,6 Millionen Zuschauer die Premiere gesehen - dass dieser Effekt schnell verpufft, ist nichts ungewöhnliches. Dass bei Folge 4 nur noch 4,4 Millionen Zuschauer und 1,0/4 Prozent in der Zielgruppe übrige waren, ist aber dann doch etwas ernüchternd. Noch schlechter sieht es im Anschluss für die ebenfalls neue Serie "APB" aus: 3,75 Millionen Zuschauer insgesamt und 0,8/3 Prozent in der Zielgruppe wurden in dieser Woche gemessen. Das ist für Fox inzwischen zwar kein ungewohntes Terrain mehr, doch nach vorne bringt eine solche Serie Fox eben auch keinesfalls.

Timeless© Sony Pictures Television
Eher ernüchternd fällt auch das Fazit für "Timeless" aus: Die NBC-Zeitreise-Serie beendete ihre erste Staffel gerade vor 3,4 Millionen Zuschauern und 0,9/3 Prozent in der Zielgruppe. NBC hat damit den Sendeplatz am Montagabend um 22 Uhr, den man mit "The Blacklist" und "Blindspot" einst dominierte, inzwischen wieder an CBS verloren, wo "Scorpion" im Lauf der Saison die Führung übernommen hat. Immerhin: Gegen das linear völlig desolat laufende "Quantico", das nur durch eine hohe zeitversetzte Nutzung noch auf akzeptable Quoten kommt, kommt "Timeless" noch locker an. Zu Ende ging am Sonntag auch die erste Staffel der Comedy-Serie "Son of Zorn" bei Fox. Ob es hier eine zweite Staffel geben wird, ist ebenso unklar wie bei "Timeless". Die Quoten waren auch hier ziemlich überschaubar. Das Finale sahen 1,6 Millionen Zuschauer, mehr als 0,7/2 Prozent in der Zielgruppe waren nicht zu holen.

The Walking Dead - Staffel 7© AMC
Zufrieden kann man unterdessen bei HBO mit der Mysteryserie "Big Little Lies" sein. Die Premiere sahen am Sonntag 1,1 Millionen Zuschauer auf linearem Weg - 42 Prozent mehr als bei der letzten Miniserie "The Night Of", auch bei "Vinyl" sahen deutlich weniger zu, an "Westworld" kommt "Big Little Lies" aber nicht heran. Rechnet man auch HBO Go/Now und andere zeitversetzte Nutzung mit ein, dann kommt man auf 2,1 Millionen Zuschauer für "Big Little Lies", bei "Westworld" waren es 3,3 Millionen. In einer ganz anderen Liga spielt weiterhin "The Walking Dead": Die Mid-Season-Premiere sahen 15,9 Millionen Zuschauer innerhalb der ersten drei Tage nach Erstausstrahlung. Doch die Zombie-Serie hat ihren Höhepunkt aus Quotensicht offenbar hinter sich. Im vergangenen Jahr kam die Mid-Season-Premiere noch auf über 19 Millionen Zuschauer. Aber eines ist klar: Jedes Network, jeder Kabel- und jeder Pay-TV-Sender würde sich heutzutage glücklich über solche Zuschauerzahlen schätzen.