Game of Thrones© HBO
Produktionsbedingt startet die sieben Folgen umfassende siebte Staffel von "Game of Thrones" am 16. Juli und damit später als gewohnt. Die finale achte Staffel markiert dann das Ende der meist gesehenen HBO-Serie in der Geschichte des Senders. Aber kann man das Erfolg bringende Thema einfach so abschließen? Was AMC mit dem Spin-Off "Better Call Saul" zur Serie "Breaking Bad" gelungen ist, wird auch bei HBO versucht. Dort geht man das Projekt sogar noch größer an. Wie von Seiten des Senders kommuniziert wurde, befinden sich derzeit gleich vier Spin-Offs in der Entwicklung. An Bord geholt wurden dafür vier Autoren, die in Zusammenarbeit mit George R. R. Martin an den Serien arbeiten. Ob die Serien dabei als Prequels, Sequel oder nur lose auf "Game of Thrones" aufbauend angelegt sind, steht noch in den Sternen, einzig bekannt ist, dass jedes Projekt "verschiedene Zeiträume von George R. R. Martins riesigem und vielfältigem Universum erkunden" soll. Die literarische Bezugsquelle ist seine Fantasy-Buchserie "Das Lied von Eis und Feuer". An den Projekten beteiligt sind außerdem die Schöpfer von "Game of Thrones", Dan Weiss und David Benioff, die als Produzenten, nicht jedoch als Autoren, fungieren sollen. Wieviele der vier Projekte in Serie gehen, ist noch unklar.

Dass "The Big Bang Theory" zwei weitere - vermutlich finale - Staffeln erhalten wird, ist schon seit Mitte März klar. Doch während die Verträge mit dem ursprünglichen Hauptcast Jim Parsons, Johnny Galecki, Kaley Cuoco, Kunal Nayyar und Simon Helberg zu diesem Zeitpunkt bereits verlängert waren, stand eine Einigung mit Mayim Bialik alias Sheldons Freundin Amy Farrah Fowler und Melissa Rauch alias Howards Frau Bernadette Rosenowski immer noch aus. Nun meldet Warner Vollzug: Offizielle Zahlen gibt es nicht, gemunkelt wird aber, dass ihr Gehalt massiv von bislang rund 175.000 Dollar auf etwa 425.000 Dollar Pro Episode ansteigt. Damit verdienen die beiden, die in der dritten Staffel zur Serie hinzugestoßen sind und seit Staffel 4 zum Hauptcast gehören, immer noch deutlich weniger als die anderen fünf - die allerdings zur Finanzierung der Gehaltssteigerung für die beiden Kolleginnen auf rund 100.000 Dollar pro Episode verzichten und sich nun mit rund 900.000 Dollar zufrieden geben. Ursprünglich hatten Bialik und Rauch eine Gleichstellung beim Gehalt gefordert, weil sie inzwischen für die Serie genauso wichtig seien wie die anderen.

 

The Handmaid's TaleDie bei Sundance TV meist gesehene Eigenproduktion, "Hap and Leonard", bleibt dem Sender wenig überraschend erhalten. Die in den 1980er Jahren angesiedelte und auf einer Buchreihe von Joe R. Lansdale basierende Anthologie-Serie über die beiden titelgebenden Freunde in den Südstaaten erhält eine dritte Staffel. Diese umfasst sechs Episoden und wird im nächsten Jahr ausgestrahlt. Auch dort haben die beiden Charaktere wieder ein neues Rätsel zu lösen, welches einen neuen Dreh und andere Nebendarsteller mit sich bringen wird. Eine zweite, ebenfalls auf einer Buchvorlage basierende Serie, erhält unterdessen eine zweite Staffel. Hulu sprach sich frühzeitig bei der vielfach gelobten Serienadaption von "Handmaid's Tail" mit Elisabeth Moss ("Mad Men") und Alexis Bledel ("Gilmore Girls") für eine Fortsetzung aus. Von einer Verlängerung gehen bei "Designated Survior" zwar alle aus, aber dennoch gab es noch kein offizielles Go von ABC. Bekannt wurde nun aber, dass Keith Eisner ("The Good Wife") als Showrunner für die wahrscheinliche zweite Staffel dazu stoßen würde.

Hulu.com© Hulu.com
Bei der Programmpräsentation von Hulu, den NewFronts, gab es neben der Verlängerung der dystopischen Serie "Handmaid's Tail" noch weitere News: Aufsehen erregen konnte dabei sicherlich die Rückkehr von "House-of-Cards"-Schöpfer Beau Willimon mit einer eigenen Serie auf den kleinen Bildschirm. Dieser verließ die Netflix-Serie vor etwas mehr als einem Jahr und heuert nun bei Konkurrent Hulu an. Geordert wurden dort acht Folgen der Serie "The First". Diese soll in der nahen Zukunft spielen und sich um eine Mission zum Mars drehen. Das Ziel: Erste Besiedlung des Planeten durch den Menschen. Dabei kommt fast alles aus einer Hand: Willimon ist Ideengeber, verantwortet das Drehbuch und wird zusammen mit Jordan Tappis produzieren. Eine Kollaboration des Streamingdienstes wird es zudem - ähnlich wie dies auch Netflix vollführt - zum ersten Mal mit Marvel Television geben. Bestellt hat Hulu die Serie "Runaways" aus dem Marvel-Universum hinter der die "Gossip Girl"-Macher stehen. Diese dreht sich um eine Gruppe von Superhelden, die sich eigentlich nicht leiden können. Sie müssen sich jedoch vereinen und gegen das Böse kämpfen. Das Problem: die Gefahr geht von den Eltern aus, die sich in einer kriminellen Organisation zusammengeschlossen haben.

Emerald City© NBC
Der Weg vom Papier zum Fernsehbildschirm war für "Emerald City" ein holpriger und dauerte fast zwei Jahre. Die moderne Interpretation der von Lyman Frank Baum stammenden Geschichte über den "Zauberer von Oz" wurde von NBC ursprünglich direkt in Serie geschickt, dann wurde das Projekt wieder verworfen und anschließend mit einem neuen Autoren an Bord wieder aufgenommen. Nach nur einer Staffel ist nun erneut das Ende erreicht - NBC hat die Serie nach zehn Folgen für beendet erklärt. Ins Programm stoßen werden für die neue TV-Season stattdessen zwei Drama-Serien, wie der Sender etwas mehr als eine Woche vor den Upfronts bekannt gab. Ins Portfolio geschafft hat es dabei "Rise" mit Josh Radnor ("How I Met Your Mother"). Die von Jason Katims ("Parenthood") stammende Serie dreht sich um den Lehrer Lou Mazzuchelli (Radnor), der für seinen Job im Schultheater brennt und mit seinem Enthusiasmus die Schule und die ganze Stadt infizieren will. Die zweite bereits bekannte Drama-Serie ist im Bereich des Militärs angesiedelt. "For God & Country" nähert sich den Helden der Undercover-Eliten im Militär und setzt die Schauspielerin Anne Heche ("Men in Trees") und den Darsteller Mike Vogel ("Under the Dome") ins Zentrum.

Pitch© Fox
Was sich durch die ausbleibende Nachbestellung von weiteren Folgen bei einem Baseball-Drama von Fox schon angedeutet hat, steht nun schwarz auf weiß fest: das im Dezember zu Ende gegangene "Pitch" wird nicht fortgesetzt. Damit bleibt der Ball nach nur zehn Folgen auf dem Feld liegen. Eine zweite Staffel wird es auch für "Sweet/Vicious" bei MTV nicht geben. Auch dort ist nach einer zehn Folgen umfassenden Premierenstaffel, die im Januar zu Ende gebracht wurde, Schluss. Nach drei Staffeln nicht fortgeführt wird das Sequel "Das Leben und Riley" ("Girl Meets World") zur einstigen ABC-Serie "Das Leben und Ich" ("Boy MeetsWorld"). Mit von der Partie waren die Schauspieler Ben Savage und Danielle Fishel, die in den 1990er Jahren als Heranwachsende zu sehen waren und für die Fortsetzung in ihre gealterten Rollen schlüpften. Gesucht wurde in den letzten Monate ein neues Heim für eine vierte Staffel. Vergeblich. Der Macher beider Serien, Michael Jacobs, gab nun den finalen Serientod via Twitter bekannt. In eine Produktionspause geht es vorläufig für "The Last Ship". Protagonist Eric Dane bat wegen Depressionen um eine Auszeit, weswegen die Arbeit an der vierten Staffel der TNT-Serie erst wieder nach dem 29. Mai aufgenommen wird. Eine fünfte Staffel wurde dort bereits bestellt.

FOX© FOX
Was in Deutschland mit dem TV-Event "Terror" einmalig gezeigt wurde, sollte sich bei Fox in "You the Jury" in jeder Folge wiederholen: die Zuschauer nehmen an einer Gerichtsverhandlung teil und stimmen danach über den Ausgang und das Gerichtsurteil ab. Im Unterschied zur einmaligen Ausgabe mit einem fiktiven Fall in Deutschland, handelte es sich bei der Show um wirkliche Fälle, die dort nochmals verhandelt werden. Doch nach nur zwei Ausgaben wird die Reißleine gezogen. Das interaktive Live-Reality-Format wird nach nur zwei Folgen aus dem Programm genommen. Die letzte Folge lief sogar bereits am 14. April. In den letzten beiden Wochen wurden Wiederholungen von "Lethal Weapon" gezeigt.

Law & Order: Special Victims Unit© Vox/Universal
Eigentlich sollte die Folge "Unstoppable" von "Law and Order: SVU" bereits am 26. Oktober und damit noch vor der Präsidentschaftswahl ausgestrahlt werden. Im Zentrum steht darin ein von Gary Cole gespielter Politiker, dessen Wahl-Kampagne aus dem Ruder gerät, weil ihm mehrere Frauen öffentlich des sexuellen Übergriffs bezichtigen. Damit sollte eine Parallele zu Donald Trump gezogen werden. Doch es kam nicht zur Ausstrahlung vor der Wahl, stattdessen wurde die Episode auf die Zeit danach - konkret auf den 16. November - verschoben. Doch auch dieser Termin wurde nicht gehalten. Wer glaubt, dass die nun mehrfach nicht ausgestrahlte Episode doch noch Teil der laufenden Staffel sein wird, muss enttäuscht werden. Bekannt wurden nämlich jetzt die restlichen Episoden bis zum zwei Folgen umfassenden Finale der 18. Staffel am 24. Mai. Was fehlt? "Unstoppable"!

CNN© CNN
CNN weigert sich, einen Werbespot der Trump-Regierung auszustrahlen, den diese anlässlich der ersten 100 Tage im Amt schalten wollte. Die meiste Zeit geht es darum, was Trump während dieser Zeit alles erreicht hat. Das wäre soweit erstmal nicht ungewöhnlich - wenn dann nicht der Zusatz "You wouldn't know it from watching the News" käme. Zu sehen sind Nachrichtenmorderatoren der großen US-Sender, über denen in großen roten Lettern "Fake News" prangt. Dass sich die US-Medien von Trump beschimpfen lassen müssen, sind diese inzwischen belohnt - doch die eigene Plattform wollen sie dann wohl doch nicht dafür hergeben. CNN ließ in einem Statement verlauten, dass die Mainstream-Medien keine "Fake News" seien, daher sei der Clip falsch und werde nur akzeptiert, wenn diese Grafik aus dem Spot gelöscht werde. Michael Glassner, Kampagnen-Mangaer von Trump, bezeichnete das Vorgehen von CNN als beschämend. CNN versuche, die Stimme von Trump zum verstummen zu bringen und zensiere das Recht auf freie Meinungsäußerung.

US-Quoten-Update

American CrimeDas Ende der Season naht, damit enden also nach und nach die Serien in den USA - letzte Chance für Wackelkandidaten, sich mit einer Steigerung zum Finale hin doch noch für eine Fortsetzung zu empfehlen. Die Fox-Serie "Rosewood" hat sie nicht genutzt. Die erste Staffel startete im Vorfeld von "Empire" noch gut, verlor aber im Lauf des Jahres schon deutlich an Zugkraft. Die zweite Staffel war dann durchweg eine Enttäuschung, wurde zu Jahresbeginn auf den Freitagabend verschoben und ging dort nun vor weniger als drei Millionen Zuschauern und 0,5/2 Prozent in der Zielgruppe zu Ende. Die Zukunftsaussichten sind düster. Auch für "American Crime" von ABC sieht es nicht gut aus: Schon die ersten beiden Staffeln liefen nur mau, als Kritiker-Liebling rettete man sich aber immer in eine weitere Staffel. Im Schnitt weniger als zwei Millionen Zuschauer und ein Zielgruppen-Marktanteil von im Schnitt 0,4/2 Prozent in der Zielgruppe lassen aber eine erneute Fortsetzung auch hier sehr unwahrscheinlich erscheinen.

TakenAuch "Taken" nutzte das Staffelfinale bei NBC nicht, sich für eine zweite Staffel zu empfehlen. Die Serie, die immerhin den herausgehobenen Sendeplatz montags nach "The Voice" bekam, lag zum Abschied bei 4,4 Millionen Zuschauern und 0,8/3 Prozent bei den 18- bis 49-Jährigen - man möchte sich gar nicht vorstellen, wo die Serie auf einem Sendeplatz mit weniger starkem Vorlauf gelandet wäre. Weil NBC den Sendeplatz nach "The Voice" im kommenden Jahr sicherlich für andere Formate nutzen will, sind die Senderverantwortlichen auch wohl eher nicht erpicht darauf, es herauszufinden.

The MickGeendet ist in dieser Woche auch die erste Staffel der Fox-Comedy "The Mick". Die Macher dürften froh sein, dass die zweite Staffel schon bestellt ist, zum Abschied gab's nämlich nochmal einen Tiefschlag: 1,89 Millionen Zuschauer, 0,7/3 Prozent in der Zielgruppe waren das ernüchternde Ergebnis. Dass "Brooklyn Nine-Nine" im Vorfeld sogar noch schlechter lief, taugt da kaum als Entschuldigung. Auch andernorts gibt's Probleme im Sitcom-Bereich: Das von NBC in Doppelfolgen versendete "Great News" ist inzwischen bei 0,6/2 Prozent in der Zielgruppe und weniger als zweieinhalb Millionen Zuschauern angekommen. "Imaginary Mary" lag im direkten Duell zwar hauchdünn davor, für eine zweite Staffel dürfte es aber auch dort nicht reichen, vor allem angesichts des ansonsten starken Sitcom-Lineups von ABC. Noch offen ist unterdessen die Zukunft von "The Great Indoors" bei CBS. Die Qutoen sind per se mit einem durchschnittlichen Zielgruppen-Rating von 1,4 nicht schlecht. Allerdings profitierte die Sitcom vom Lead-In durch "The Big Bang Theory" - und da schlugen sich andere Serien in den letzten Jahren schon deutlich besser. Zum zweiten Mal testete CBS die Serie nun auf einem anderen Sendeplatz am Montagabend, also ohne diesen starken Vorlauf. Und dort lief's mit 4,1 Millionen Zuschauern und 0,8/3 Prozent nicht gut. Das hat die Zukunftsaussichten wohl nicht gerade verbessert.