Black-ish© ABC
Nach den Upfronts ist vor der nächsten Serienbestellung: bei ABC bekam nun das geplante Spin-Off zu "Black-ish" grünes Licht. Der Nachzügler wird dabei jedoch nicht bei ABC selbst zu sehen sein, sondern beim auf ein jüngeres Publikum ausgerichteten und zur ABC-Familie gehörenden Sender Freeform. In der dreizehn Folgen umfassenden Premierenstaffel verlässt die älteste Tochter der Familie Johnson, Zoey (Yara Shahidi), das elterliche Nest, um aufs College zu gehen. Welche Herausforderungen dort für Studenten und Professoren warten, soll in "College-ish", so der aktuelle Arbeitstitel, gezeigt werden. Ein wenig erinnert die Konstellation an "Die Bill Cosby Show" und den Auszug von Tochter Denise Huxtable zum Wohle des College-Besuchs, der in "College Fieber" aufgearbeitet wurde. Premiere feiern soll der "Black-ish"-Ableger im nächsten Jahr.

Veep & Silicon Valley© HBO
Fox spielt kurz nach den Upfronts noch schnell den Buhmann: Alle fünf Serienpiloten, zu denen noch Entscheidungen ausstanden, wurden abgelehnt. Auf der Strecke geblieben sind damit die Comedys "Linda From HR" mit Lauren Graham, "Type A" mit Eva Longoria, "University Project" von Sheldon Turner, die TV-Adaption "Behind Enemy Lines" und das in der Antarktis spielende "Thin Ice" von Liz Meriweather. Produziert wurde jeder einzelne Pilot von 20th Century Fox. Ungemein positiver sieht es bei HBO und seinen Comedys "Veep" und "Sillicon Valley" aus. Beide Serien wurden verlängert und werden ihre neue Folgen 2018 präsentieren. Für "Veep" wird es bereits die siebte Staffel sein, für "Sillicon Valley" immerhin die fünfte. Spoiler: Auf einen Verlust dürfen sich die Fans der nerdigen Softwareentwickler jetzt schon einmal vorbereiten. Der als Erlich Bachman auftretende T.J. Miller verlässt nämlich die Serie und möchte sich anderen Projekten widmen.

Chicago Justice© NBC
Mach's gut, Jon Stewart-Hologram: Die Pläne des Komikers, eine animierte Kurz-Serie mit sich selbst auf die Beine zu stellen, die er in Zusammenarbeit mit dem Pay-TV-Sender HBO umsetzen wollte, liegt auf Eis. HBO spricht von "technischen Problemen in der Produktion", die das "große Potenzial" nicht erfüllen können. Einen Wermutstropfen gibt es für Stewart und seine Fans dennoch: "Wir freuen uns bekanntzugeben, dass wir andere Projekte in der Zukunft haben, die wir euch bald mitteilen werden", heißt es in einem HBO-Statement. Das Problem, gar nicht erst on air gegangen zu sein, hatte "Chicago Justice" zwar nicht, jedoch ist nach einer Staffel auch schon wieder Schluss. Während die Franchise-Kollegen "Chicago Fire", "Chicago P.D." und "Chicago Med." vor kurzem allesamt verlängert wurden, dürfen die Anwälte ihre Koffer packen. Etwas unklarer war zunächst das Schicksal von "East Los High" und einer fünften Staffel. Nun gab Hulu aber bekannt, dass die im Juli 2016 gesendete Staffel auch die letzte sein wird. Fans dürften sich an die Cliffhanger aus dem Finale erinnern und sich fragen, was das soll. Hulu möchte die restlichen Fragen jedoch in einem einstündigen Serienfinale klären, das für den Herbst geplant ist. 

Amazon Video© Amazon
"Wer ist Hanna?" (im Original "Hanna") von Joe Wright lief im Jahr 2011 über die Kinoleinwand. Die titelgebende Hanna Heller wächst in der Obhut ihres Vaters in einem Wald in der Nähe des Polarkreises auf und kennt weder die Mechanismen der modernen Welt, noch deren Techniken. Die 16-Jährige wird jedoch zur Zielscheibe der CIA. Der Hintergrund: ihr Vater ist ein ehemaliger CIA-Agent und ihre Mutter wurde von der CIA-Agentin Marissa Wiegler (im Film Cate Blanchett) ermordet. Nun hat Amazon eine Serie zum Filmstoff bestellt, bei der der Co-Autor des Films, David Farr ("The Night Manager"), das Drehbuch mitverantworten und einen Mix aus Action, Drama und Coming-of-Age-Story zubereiten soll.

History© History
Zuwachs erhält History im Bereich des Fiktionalen. In Serie geschickt hat der Sender direkt zehn Folgen der Serie namens "Blue Book". Hinter dieser steht kein Geringerer als Robert Zemeckis, der bei allen drei "Zurück in die Zukunft"-Filmen Regie führte und einst für seine Regiearbeit bei "Forrest Gump" einen Oscar abgreifen konnte. Folgen wird die Serie einem College-Professor und seinen Untersuchungen paranormaler Fälle aus den 50er und 60er Jahren. Vermischt werden dabei historische Informationen mit UFO-Theorien. Annehmen wird man sich bei History unterdessen auch noch eines vergangen, aber nicht weniger aktuellen Themas an: Skandal im Weißen Haus. Donald Trump hat zumindest damit nichts zu tun. Im Zentrum der Doku-Serie steht Präsident Richard Nixon und die Watergate-Affäre, die 1974 zum Sturz des Präsidenten führte. Bei einem anderen Format fungiert der aktuelle Präsident jedoch als Vorbild. Die Trump-Parodie "The President Show" läuft seit dem 27. April auf Comedy Central und erhält weitere Folgen. Der Sender hat sieben bestellt, so dass die Late-Night-Sendung auf 15 Episoden kommt.

Trial & Error© Warner
Bei den Upfronts blieb eine Entscheidung über die als Anthologie-Serie angelegte Comedy, "Trail & Error", aus. Nun gab es aber das Okay für eine zweite Staffel von NBC. Den Auftakt machte dabei der Fall eines Literaturprofessors, der des Mordes an seiner Frau bezichtigt wird. Verteidigt wird er von einem New Yorker Anwalt, den es dafür in eine kleine Stadt im Süden der USA verschlägt. Die Frage, wie man sich mit einem gebrochenen Herzen wieder auf jemanden einlassen, oder wie man eine Midlife-Krise bewältigen kann, wird bei den in New York City lebenden Tieren von HBOs "Animals" gestellt. Die animierten Tiere dürfen weiter fragen: bestellt wurde eine dritte Staffel. Durchgewunken wurden zudem weitere, animierte Serien: Bei Cartoon Network setzt man auf eine zweite Staffel von "Ben 10" - bei Nickelodeon geht es für "PAW Patrol" (fünfte Staffel), "Shimmer und Shine" (vierte Staffel), "Rusty Rivets" (zweite Staffel) und "Nella, die Ritterprinzessin" (zweite Staffel).

SpongeBob Schwammkopf© Nickelodeon
Die Abenteuer in Bikini Bottom gehen weiter, denn "SpongeBob Schwammkopf" wurde frühzeitig - wenig überraschend - von Nickelodeon verlängert. In diesem Sommer wird erst einmal die elfte Staffel beim zu Viacom gehörenden Sender zu sehen sein - der gelbe Schwamm, sein Freund Patrick, oder auch Mr. Krabs gehen dann im übernächsten Jahr in eine zwölfte Runde. 2019 stellt gleichzeitig ein Jubiläumsjahr für die erfolgreiche Kinderserie dar, die in 208 Länder und Territorien exportiert und in mehr als 55 Sprachen übersetzt wurde. Gefeiert wird dann das 20-jährige Jubiläum des Schwamms. Beim Disney Channel setzt man unterdessen weiterhin auf "Andi Mack". Die Serie von "Lizzie McGuire"-Macherin Terri Minsky über die titelgebende 13-Jährige erhält eine zweite Staffel.

Elisabeth Moss© Carin Baer/AMC/Lionsgate
Nach dem Ende von "Mad Men" konnte Elisabeth Moss durch "Handmaid's Tale" Kritikerlob abgreifen. Weitergehen wird es mit der Hulu-Serie im nächsten Jahr. Zwischenzeitlich hat die Schauspielerin ein weiteres Projekt in der Pipeline, bei dem sie sich nicht nur um die Entwicklung kümmert, sondern auch selbst vor der Kamera stehen wird. Für BBC America kreiert sie die Serie "Fever", die auf einem Roman von Mary Beth Keane aus dem Jahr 1999 basieren soll. Im Fokus steht der Fall von "Typhus Mary" zu Beginn des 20. Jahrhunderts in New York. Auch bei einer möglichen Amazon-Serie könnte eine Frau im Zentrum stehen: momentan wird dort an einer Serie namen "Cleopatra" gearbeitet. Dieser soll ein neuer Blick auf die Dame mit der frühen Trägerin eines markanten Ponys geben. Nachdem diese fast ihr Leben verlor, will sie mit ihrem Scharfsinn und politischem Handeln den Thron zurückgewinnen und die Ehre ihrer Familie und ihrem Königreich retten. Bei Weinstein Televison hat man sich dem Thema "Guantanamo" von Oliver Stone angenommen. Damit kommt auch Oscar-Gewinner Stone dem kleinen Bildschirm einen großen Schritt näher. Betrachtet werden dort die Bediensteten und Verurteilten im bekanntesten Gefängnis der Welt.

Ellen DeGeneres Design Challenge© Warner Bros
Ganze 15 Jahre ist es bereits her, dass Ellen DeGeneres ihr letztes Stand-up-Special zum Besten gab. Eine Pause, die lang genug ging, wie Netflix findet. Kurzerhand wurde sie auf Twitter also spielerisch gefragt, ob sie nicht Lust hätte, eines für Netflix zu machen, worauf sie mit "Ok I'm in" antwortete. Genaue Details sind noch nicht bekannt, jedoch verfolgt der SVoD-Anbieter damit weiterhin den Plan, Comedians ins Programm zu holen, die länger kein Special abgeliefert haben. Zuletzt wurde dies mit den Kooperations-Ankündigungen von Chris Rock, Dave Chapelle und Jerry Seinfeld deutlich. DeGeneres freut sich jedenfalls: "Es ist 15 Jahre her, seitdem ich ein Stand-up-Special auf die Beine gestellt habe. 15 Jahre. Und jetzt das, ich kann es kaum erwarten. Ich werde euch up to date halten und Bescheid geben, wo mein Netflix-Special aufgezeichnet wird. Ich bin aufgeregt!" Das letzte DeGeneres-Special ist bei HBO zu finden, das aus zwei Teilen besteht und auf die Namen "Ellen DeGeneres: The Beginning" und "Ellen DeGeneres: Here and Now" hört.

US-Quoten-Update

Twin Peaks© Showtime
Fast 26 Jahre nach Ausstrahlung der letzten Folge bei ABC feierte "Twin Peaks" ein im Vorfeld viel beachtetes Comeback bei Showtime. Aus Quotensicht verlief der Auftakt der neuen Staffel allerdings ziemlich verhalten: Mit nur 506.000 Zuschauern landete die Serie hinter den Serien-Konkurrenten "The Leftovers" und "American Gods" von HBO und Starz. Die spätere Wiederholung verfolgten schließlich weitere 120.000 Zuschauer. Showtime verweist darauf, dass 450.000 Zuschauer den "Twin Peaks"-Start auf Abruf verfolgten, sodass letztlich also rund 1,1 Millionen Zuschauer dabei waren. Sonntags-Sieger in den Cable-Ratings war jedoch NBC, das auf die NBA Playoffs setzte und mit dem Spiel zwischen den Cleveland Cavaliers und den Boston Celtics im Schnitt fast sieben Millionen Zuschauer vor den Fernseher lockte.

Empire© FOX
Ein Comeback feierte unterdessen auch "Dirty Dancing": Das ABC-Remake verzeichnete am Mittwoch 6,61 Millionen Zuschauer. Am selben Abend ging auch die dritte Staffel von "Empire" zu Ende: Mit 6,94 Millionen Zuschauern holte die FOX-Serie die beste Reichweite seit Ende März. Im Show-Duell zwischen ABC und NBC hatte unterdessen "The Voice" knapp die Nase vorn: 9,35 Millionen Zuschauer verfolgten das Staffel-Finale bei NBC, während "Dancing with the Stars" von 8,91 Millionen Menschen gesehen wurde. Beim jungen Publikum hatte die Castingshow mit einem Marktanteil von neun Prozent allerdings die Nase klar vorn. Starke Quoten gab's zudem für das Saison-Finale von "The Big Bang Theory", das 12,99 Millionen Zuschauer versammelte. Und auch der Trailer auf den Ableger "Young Sheldon" machte neugierig: Nach Angaben von CBS wurde dieser 22 Millionen Mal angesehen.

Late Show with Stephen Colbert© CBS
NBC und CBS können sich als Gewinner der Season feiern: In der werberelevanten Zielgruppe der 18- bis 49-Jährigen lag NBC mit einem 2,1-Rating 0,2 Prozentpunkte vor dem Konkurrenten FOX – der Sender betont, dass man auch dann vorne läge, würde man die Sport-Übertragungen herausrechnen. Geholfen hat NBC nicht zuletzt der Erfolg von "The Voice" und der Hype um "This is us". Beim Gesamtpublikum setzte sich indes CBS durch: Mit im Schnitt 9,65 Millionen Zuschauern hatte man rund eineinhalb Millionen Zuschauer Vorsprung auf NBC. Spannend ist indes auch die Entwicklung am späten Abend: Dort gelang es Stephen Colbert, die "Tonight Show Starring Jimmy Fallon" zu schlagen: 3,195 Millionen Zuschauer stehen 3,173 Millionen entgegen. Profitiert hat Colbert vor allem durch seine klare Haltung gegenüber dem neuen US-Präsidenten Donald Trump.