True Detective© HBO
Die erste Staffel von "True Detective" mit Matthew McConaughey und Woody Harrelson war noch ein riesiger Erfolg bei den Kritikern, die zweite Staffel mit Colin Farrell und Vince Vaughn war daher sehnlich erwartet worden - und enttäuschte. Die Marke "True Detective" schien danach so beschädigt, dass eine Fortsetzung eher unwahrscheinlich erschien, auch wenn die zweite Staffel aus Quotensicht sogar besser abschnitt. Doch zwei Personalien sprachen in letzter Zeit bereits für eine Fortführung der Anthologie-Serie bei HBO. Zum einen erhielt "True Detective"-Schöpfer Nic Pizzolatto hinter den Kulissen Unterstützung von "Deadwood"-Produzent David Milch, der eine Folge der dritten Staffel mit geschrieben hat, zum anderen wurde bereits im Juli bekannt, dass Oscarpreisträger Mahershala Ali ("Moonlight") an die dritte Staffel von "True Detective" gebunden wurde. Und jetzt ist es offiziell: HBO macht einen Haken unter die dritte Staffel und setzt Ali als Polizist Wayne Hays ins Zentrum. Als Schauplatz hat man sich die momentan bei Netflix prominent beworbene Gegend "Ozark" ausgesucht. Spielen soll die Geschichte über ein makaberes Verbrechen über drei verschiedene Zeiträume hinweg. Wann der dritte Teil ausgestrahlt werden soll, ist bislang ebenso wenig bekannt wie der Starttermin der Dreharbeiten.

Die "Variety" hat wieder zusammengestellt, welche Serien-Stars in den USA eigentlich wie viel pro Folge verdienen. Am besten bezahlt werden dabei weiterhin die Darsteller von "The Big Bang Theory", die allerdings im Vergleich zum letzten Jahr bekanntlich auf 100.000 Dollar pro Folge verzichten, um damit den später dazu gestoßenen Darstellerinnen Mayim Bialik und Melissa Rauch eine Gehaltserhöhung auf 500.000 Dollar zu ermöglichen. Genauso viel können sich die "Modern-Family"- und "Game-of-Thrones"-Darsteller pro Folge auf dem Konto gutschreiben. Mehr verdienen im Drama-Bereich nur Mark Harmon von "Navy CIS" und Robert De Niro für seine neue Amazon-Serie. Die Top-Verdiener im Überblick:

900.000 $
Kaley Cuoco, Johnny Galecki, Simon Helberg, Kunal Nayyar, Jim Parsons ("The Big Bang Theory")

775,000 $
Robert de Niro (noch titellose Amazon-Serie)

650.000 $
Dwayne Johnson (Ballers)

525.000 $
Mark Harmon (NCIS)

500.000 $
Emilia Clare, Nikolaj Coster-Waldau, Peter Dinklage, Kit Harington, Lena Headey (Game of Thrones); Kevin Costner (Yellowstone), Kevin Spacey (House of Cards),, Mayim Bialik, Melissa Rauch (The Big Bang Theory); Julie Bowen, Ty Burrell, Jesse Tyler Ferguson, Ed O'Neill, Eric Stonestreet, Sofia Vergara (Modern Family)

Das verflixte siebenundzwanzigste Jahr. Eine lange gemeinsame Reise liegt hinter dem Komponisten der "Simpsons" und den Gelblingen, die in ihrer ursprünglichen Form endet. Alf Clausen verantwortete seit 1990 bei der Fox-Serie die musikalische Begleitung, allerdings wird er nach all der gemeinsamen Zeit nicht mehr länger Herr über dieses Themengebiet sein. Dem amerikanischen Branchendienst "Variety" zu Folge erhielt Clausen einen Anruf von Produzent Richard Sakai, der eine neue Art der musikalischen Ausrichtung als Grund für das Ende angab und ihn feuerte. Mit zwei Emmy-Siegen - 1997 und im Folgejahr - und 21 weiteren Nominierungen für die "Simpsons", sowie mehr als 560 komponierten Folgen, ist Clausen so etwas wie eine Komponisten-Instanz, vor allem was die Schnittstelle aus Musik und Animationsserie anbelangt. Doch all die Lobeshymnen und Nominierungen scheinen wohl eines nicht überragen zu können und zwar die Kosten. Angeblich sei das der wahre Grund für die Trennung, womit man attestieren könnte, dass die Einsparungen bei den "Simpsons" weitergehen. Mit Rückenwind Matt Groenings wurde die Musik wöchentlich von einem meist 35-Mann starken Orchester live eingespielt, so dass nicht nur Musiker, sondern auch Studio, Komposition und Co. über Jahrzehnte laufende Kosten darstellten. Den Schlussakkord in seiner Rolle als Komponist bei den "Simpsons" setzte Clausen damit im Mai dieses Jahres mit der 28. Staffel der "Simpsons". Auch wenn die Produzenten mittlerweile von einer "ongoing role" sprechen, die Clausen bei den "Simpsons" einnehme wird, bleibt abzuwarten, wie das genau aussehen könnte. Unberührt von all den Vorgängen übrigens das von Danny Elfman komponierte Hauptthema.

UnREAL© Lifetime
Von Lifetime mit viel Vertrauen ausgestattet wurde die Serie "UnREAL". Noch bevor die dritte Staffel zur Ausstrahlung bereit stand, wurde bereits eine vierte Staffel auf dem Einkaufszettel notiert. In gewisser Weise erhielt dieser Zuspruch nun eine kleine Macke. Statt der sonst üblichen zehn Folgen wurde die Folgenzahl auf acht herunter geschraubt. Drehen wird sich die fiktive Castingshow "Everlasting" dann ja erstmals um eine Bachelorette und keinen männlichen Kandidaten. Gekürzt wurde unterdessen bei einer weiteren Serie, die ebenfalls ein ganzes Genre parodiert. The CW setzt den Rotstift bei "Jane the Virgin" an. Die ersten beiden Staffeln bestanden aus je 22 Episoden, gefolgt von einer 20 Folgen starken dritten Staffel. Bei der vierten Staffel sind es nur noch 17.

Hulu.com© Hulu.com
Bei den diesjährigen Emmys geht Hulu in seiner noch jungen Geschichte bei der Preisverleihung mit erhobenem Haupt ins Rennen. So viele Nominierungen gab es noch nie zuvor für den Streamingdienst. Wo im letzten Jahr noch zwei Nominierungen hinter Hulu standen, sind es in diesem Jahr - vor allem "The Handmaid's Tale" sei Dank - 18. Ins Boot geholt hat sich Hulu nun eine weitere Serie, die jedoch einen gänzlich anderen Ton treffen wird als die häufig nominierte, sehr düstere Drama-Serie mit Elisabeth Moss in der Hauptrolle. Geordert wurde eine Comedy-Serie, die sich um eine Gruppe Highschool-Absolventen drehen wird. In "All Night" wird eine Abschlussparty zum Schauplatz. Bei der Feier eingeschlossen versuchen die Teens alles, um die Nacht zu einer unvergesslichen zu machen und das zu tun, was man nur noch als Heranwachsender nach der Highschool machen kann. Bestellt hat der Sender 10 Folgen bei AwesomnessTV. Das Produktionshaus liefert bereits "Freakish" an den Streamingdienst und kennt sich bei Produktionen für ein jüngeres Publikum bestens aus.

Amazon Video© Amazon
Matthew Weiner, Schöpfer von Don Draper, kam mit seiner nächsten Serie nach "Mad Men" bekanntlich bei Amazon unter. "The Romanoffs" ist als zeitgenössische Anthologie-Serie angelegt und verfolgt mit einem globalen Blick Menschen, die sich für Nachkommen einer russischen Königsfamilie halten. Nicht nur, dass mit John Slattery (Roger Sterling) und Christina Hendricks (Joan Harris) zwei ehemalige Cast-Mitglieder von "Mad Men" mit dabei sind, bei der von Matthew Weiner erdachten, geschriebenen, produzierten und in Szene gesetzten Serie "The Romanoffs" sind mittlerweile 14 "Mad Men"-Kreative im Team. Die Posten sind dabei recht vielfältig und reichen vom Drehbuch, über Kostüm, Haare und Make-Up bis hin zu weiteren Mitgliedern im Produktionsbereich.

Starsky & Hutch© Nitro
Erst letzte Woche kursierten Pläne, dass die Buddy-Cop-Serie "Starsky and Hutch" ein Reboot erfahren soll. Wo diese Neuauflage unter kommen würde, war bislang noch nicht bekannt. Mit Hilfe von Sony Pictures und unter kreativer Leitung von James Gunn ("Guardians of the Galaxy"), seinem Bruder und seinem Cousin, stand das Vorhaben, die Mitte der 1970er Jahren bei ABC beheimatete Serie zu neuem Leben zu erwecken. Gefunden wurde nun ein Partner, der Interesse signalisiert und sich die Rechte gesichert hat. Amazon sprach dem männlichen Gunn-Trio ein "script-to-series-commitment" aus, sprich, wenn das Drehbuch auf Gefallen stößt, wird der Pilot übersprungen und direkt eine ganze Staffel geordert. Ziel der Herren sei es, das Genre der Buddy-Comedy aufzurütteln, wie dies bereits mit der Sci-Fi-Kategorie durch den Film "Guardians of the Galaxy" geschah.

Tom Wlaschiha© Monic Schmidheiny
Tom Wlaschiha darf kein Joda sein. Eigentlich stand sein nächstes großes Engagement in einer US-amerikanischen Serie bereits bevor. TNT hatte mit "The Deep Mad Dark" Interesse an einem Projekt, in dem der dem weltweiten Publikum als Jaqen H'ghar aus "Game of Thrones" bekannte Wlaschiha den mysteriösen Joda spielen sollte. Dieser verblüfft laut Script zunächst seine Nachbarin Dr. Polly Lewis, weil er ein Feld in der Nachbarschaft mit einer Machete rodet und sich ihm sektenartig immer mehr Leute anschließen. Doch die Geschichte wurde gänzlich zu den Akten gelegt, denn das Mystery-Projekt ist bei TNT durchgefallen. Einen Gastauftritt bekam unterdessen Reese Witherspoon bei "The Mindy Project". Nachdem Mindy Kaling und Reese Witherspoon bei der Filmadaption "A Wrinkle in Time" von Ava DuVernay zusammengearbeitet haben, kommt es nun zu einem weiteren Treffen auf dem kleinen Bildschirm in der finalen Staffel bei Hulu. Doch damit nicht genug: um ein Jahr verlängert hat Witherspoon zudem ihren Vertrag mit ABC Studios. Mit ihrer Firma, Hello Sunshine, soll diese neue Comedy- und Drama-Projekte entwickeln.

Disney ABC Television Group© Disney ABC
Die Disney-ABC-Gruppe legt einem Bericht des "Wall Street Journal" zufolge ein Sparprogramm auf: Die Kosten sollen demnach zum Ende des Geschäftsjahres im nächsten Monat um zehn Prozent gesenkt werden - und das wird vor allem durch Entlassung von Mitarbeitern zu erreichen sein. Das "WSJ" schätzt, dass 300 Arbeitsplätze auf dem Spiel stehen. Sie sollen vor allen Dingen in Bereichen wegfallen, die im Zuge der Digitalisierung weniger wichtig geworden sind - etwa die klassischen Distribution und Vermarktung der linearen Sender. Das Network ABC hat in der vergangenen Season in der Zielgruppe elf Prozent an Reichweite verloren, auch der Kabelsender Freeform hat nach der Umbenennung von ABC Family noch mit Problemen zu kämpfen. Offiziell hat Disney-ABC die Meldungen bislang nicht kommentiert.

FOX© FOX
Bei Fox gibt es unterdessen eine wichtige Personalie: David Madden gibt den Posten als Entertainment-Chef der Gruppe auf. Er soll vor dem Absprung zu AMC stehen, wo man den Abgang von Joel Stillerman in Richtung Hulu kompensieren muss. Die Nachfolge tritt Michael Thorn an, der bislang Entwicklungschef des Schwesterstudios 20th Century Fox war und während dieser Zeit große Hits wie "Empire" und "This is us" zu verantworten hatte. In seiner neuen Position verantwortet er nun das gesamte fiktionale Programm des Networks Fox. Dort steht man weiterhin vor der Herausforderung, einen neuen großen Hit zu finden. Mit "Lethal Weapon" oder "The Mick" gelangen zuletzt zwar ordentliche Erfolge, ohne dass sie jedoch die ganz großen Publikumsmagneten wurden, die man seit dem Abschied von "American Idol" vermisst. "Idol" kehrt nun zwar zurück, allerdings nicht mehr bei Fox, sondern bei ABC.

 

US-Quoten-Update

Trevor Noah© Comedy Central
In den letzten Monaten war schon viel vom Aufschwung für Stephen Colbert im US-Late-Night-Business die Rede, seit Trump an der Regierung ist, doch noch ein weiteres Format profitiert: Die "Daily Show" von Comedy Central. Im August erreichte das Format die höchste Reichweite seit Trevor Noah vor rund zwei Jahren die Sendung übernommen hat. In der jungen Zielgruppe der 18- bis 34-Jährigen zog die "Daily Show" sogar an Jimmy Fallons "Tonight Show" vorbei und schwang sich damit zum Marktführer unter den Late-Night-Formaten auf. Im Schnitt erreichte die Sendung im August 1,6 Millionen Zuschauer (inkl. drei Tage zeitversetzter Nutzung), das waren 37 Prozent mehr als im August vergangenen Jahres und der elfte Monat in Folge mit Zuwächsen im Jahresvergleich. Davon profitiert auch der ganze Sender, der seinen Marktanteil so stark steigern konnte wie seit September 2013 nicht mehr.

Midnight, Texas© NBC
Blickt man auf die wenigen fiktionalen Sommerserien der Networks, dann darf man derzeit vor allem bei NBC zufrieden sein. "Midnight, Texas" schlägt sich am späten Montagabend ziemlich wacker und erzielte mit 3,4 Millionen Zuschauern insgesamt und einem Marktanteil von 0,9/4 Prozent (Rating/Share) in der Zielgruppe der 18- bis 49-Jährigen den besten Marktanteil seit Senderstart. Profitiert hat die Serie dabei von einem starken Vorlauf durch "American Ninja Warrior". Donnerstags bleibt "The Night Shift" zwar hinter den Werten des Vorjahres zurück, ließ in dieser Woche mit 3,7 Millionen Zuschauern und 0,7/3 Prozent in der Zielgruppe den direkten CBS-Konkurrenten "Zoo" (2,4 Millionen Zuschauer, 0,4/2 Prozent in der Zielgruppe) aber trotzdem weit hinter sich. CBS hat unterdessen auch mit "Salvation" so seine Probleme. 3,4 Millionen Zuschauer und 0,5/2 Prozent bei den 18- bis 49-Jährigen sind nicht das, was man sich erwartet hatte.