Ray Donovan© Showtime
Showtime hat noch lange nicht genug von "Ray Donovan": Im Vorfeld des Staffel-5-Finales gab der Pay-TV-Sender nun grünes Licht für eine sechste Staffel, zwölf Folgen umfassende Staffel, im kommenden Jahr. Die wird allerdings eine größere Änderung mit sich bringen: Die Hauptfigur und damit die gesamte Serie wird nämlich Hollywood und Los Angeles verlassen und nach New York City umziehen. "Für unsere Serie ist New York aus kreativer Sicht sehr aufregend. Mode, Medien, Finanzen, Theater, Kultur. Das alles hält neue Herausforderungen für Ray Donovan bereit, was für uns als Dramaturgen neue Möglichkeiten eröffnet", schwärmt Showrunner David Hollander. Es ist zu vermuten, dass damit auch größere Änderungen im Cast einhergehen, Details dazu gibt es aber noch nicht.

Zoo CBS© CBS
Die Pforten schließen wird unterdessen der "Zoo" von CBS. Drei Jahre lang überlebte die Sommer-Serie, die allerdings von Beginn an daran scheiterte an die ganz großen Erfolge wie "Under the Dome" anzuknüpfen. Wie bei "Under the Dome" setzte CBS auf eine Kooperation mit Netflix, was für die traditionell schwer monetarisierbaren Sommermonate höhere Budgets ermöglichte. Doch die letzte Staffel musste mit im Schnitt 2,7 Millionen Zuschauern und einem Zielgruppen-Rating von 0,5 nun nochmal einen deutlichen Abschlag hinnehmen, sodass CBS nun genug hat. Mit "Salvation" hat CBS die andere der beiden Sommerserien übrigens bereits für eine weitere Staffel verlängert. Hier half ein Deal mit Amazon Prime Video. Eine dritte Staffel hat AMC unterdessen von seiner Serie "Preacher" bestellt. 2018 warten hier 13 neue Episoden. Und Netflix schickt sowohl "American Vandal" als auch "Big Mouth" in eine zweite Staffel.

Nathan Fillion in Castle© ABC Studios
ABC hat eine Polizeiserie mit Nathan Fillion ohne vorherige Produktion einer Pilotfolge direkt in Serie geschickt. Fillion war acht Staffeln lang als Hauptdarsteller von "Castle" fester Bestandteil des ABC-Programms. Nun wird er mit "The Rookie" zum Sender zurückkehren. Die Serie basiert auf der wahren Geschichte und handelt von John Nolan, dem ältesten Neuling des LAPD. In einem Alter, in dem die meisten auf dem Höhepunkt ihrer Karriere sind, gibt Nolan sein bisheriges Leben in einer Kleinstadt auf um sich seinen Lebenstraum zu erfüllen: Cop in Los Angeles zu werden. Umgeben ist er aber nun von anderen Anfängern um die 20 Jahre, mit denen er gemeinsam die Herausforderungen und Abenteuer "junger" Polizisten erlebt. Nicht nur der "Hauptdarsteller" ist der gleiche wie bei "Castle": Als Autor und Executive Producer fungiert Alexi Hawley, der zuvor schon Showrunner bei "Castle" war.

Magnum© Universal Television
In diesen Tagen ist kaum ein Serienklassiker vor einem Reboot sicher - nun ist man beim Stöbern im Archiv bei CBS auf "Magnum, P.I." gestoßen. Peter Lenkov und Eric Guggenheim schreiben das Script für die Pilotfolge der in Hawaii beheimateten Cop-Serie, die einst von Tom Selleck geprägt wurde. Die beiden haben Erfahrung im Reboot von Hawaii-Serien - sie stecken nämlich auch hinter der Neuauflage von "Hawaii Five-0". Der Reboot versteht sich als eine Art Update für die Originalserie. Im Mittelpunkt steht Thomas Magnum (einst gespielt von Selleck), einen ehemaligen Navy-SEAL, der nach seiner Rückkehr aus Afghanistan seine militärischen Fähigkeiten als Privatermittler einsetzt. Tom Selleck ist übrigens selbst auch in Diensten von CBS und dort jeden Freitag in "Blue Bloods" zu sehen. Mit dem "Magnum"-Reboot hat er zwar nichts zu tun - angesichts der noch bestehenden Verbindung zu Sender und Produktionsfirma dürfte einem kleinen Cameo-Auftritt aber sicher nichts im Wege stehen. Im vergangenen Jahr prüfte übrigens schon ABC ein "Magnum"-Reboot - hier sollte es aber ein Sequel werden mit Magnums Tochter im Mittelpunkt. Auf den Bildschirm schafften es die Pläne nicht.

HBO Logo© HBO
Das große Thema dieser Tage bleibt aber weiterhin die zahlreichen Vorwürfe wegen sexueller Belästigung. Nun steht auch der Journalist Mark Halperin am Pranger, nachdem fünf Frauen ihre Vorwürfe öffentlich gemacht hatten. NBC News, wo Halperin als Polit-Analyst arbeitete, hat Halperin bereits suspendiert. Die Belästigungsvorwürfe haben aber auch Auswirkungen auf ein geplantes fiktionales TV-Projekt. Halperin wollte eigentlich ein Buch über den Präsidentschaftswahlkampf 2016 schreiben, das als Grundlage für die HBO-Serie "Game Change" hätte dienen sollen. HBO hat das Projekt beerdigt, wenig später kündigte der Verlag Penguin Press an, auch das Buch gar nicht auf den Markt zu bringen. Auch Showtime überprüft die Zusammenarbeit mit Halperin: Er komoderiert dort seit zwei Staffeln die Dokuserie "The Circus" - wie es damit weiter geht, ist noch unklar. Unklar bleibt auch, wie es mit der Weinstein Co. weiter geht. Nachdem das einst von Harvey Weinstein gegründete Produktionsstudio zuletzt nicht nur zahlreiche Aufträge verloren hatte, sondern auch ein Investor seine Unterstützung zurückzog, hat man nun immerhin eine Zwischenfinanzierung auf die Beine gestellt. Ob die Weinstein Co. als unabhängiges Unternehmen weiter bestehen kann, ist aber fraglich, diverse Bieter haben schon Interesse an einer Übernahme angemeldet - allerdings ist zu hören, dass die auch darauf drängen, dass Harvey-Bruder Bob - gegen den nun ebenfalls ein Vorwurf wegen sexueller Belästigung laut wurde - das Unternehmen verlassen müsse. Harvey Weinstein zieht unterdessen gegen sein ehemaliges Unternehmen vor Gericht und klagt darauf, auf siene Mails und Dateien zugreifen zu können, um sich gegen die Vorwürfe zur Wehr setzen zu können. Dies solle auch der Weinstein Co. selbst helfen - die sieht sich nun nämlich auch als Unternehmen einer ersten Klage einer Schauspielerin gegenüber.

Bill O'Reilly© FNG
Unter Beschuss geraten ist unterdessen erneut auch 21st Century Fox. Dort war der Vertrag mit Fox-News-Mann Bill O'Reilly um vier Jahre verlängert worden, obwohl dem Unternehmen nicht nur die Vorwürfe wegen sexueller Belästigung gegen O'Reilly bekannt gewesen seien, sondern auch der 32 Millionen Dollar schwere Vergleich aus dem Januar, mit denen ein Rechtsstreit wegen der Vorwürfe verhindert wurde. Erst als die Vorwürfe an die Öffentlichkeit kamen, sah sich Fox zur Reaktion gezwungen. Nun hat übrigens auch O'Reillys Buchverlag WME angekündigt, keine weiteren Bücher des ehemaligen Starmoderators von Fox News mehr veröffentlichen zu wollen. Das Problem des unangebrachten Umgangs männlicher Führungspersonen mit weiblichem Personal ist aber freilich nicht auf die Medienbranche beschränkt. Susan Fowler brachte Anfang des Jahres mit einem Blog-Eintrag über ihre Erfahrungen in ihrem Job für Uber dessen Chef zum Sturz. Gemeinsam mit Good Universe soll daraus nun ein Film entstehen.

Ten Days in the Valley© ABC
Angesichts vielfach ernüchternder Quoten nehmen die ersten Networks nun Änderungen an ihren Plänen vor. Nachdem "Ten Days in the Valley" bei ABC am Sonntagabend nur noch wenig mehr als zwei Millionen Zuschauer und miserable 0,4/2 Prozent in der Zielgruppe erreichte, wirft das Disney-Network die Miniserie nun erstmal aus dem Programm. Erst im Dezember wird man die verbliebenen Folgen ausstrahlen, dann allerdings am Samstagabend - gemeinhin nur ein Abklingbecken für bereits aufgegebene Serien. Dass auch CBS mit der Performance seines Comedy-Montags nicht zufrieden ist, zeigt auch hier eine kurzfristige Umprogrammierung: "Superior Donuts" wird zum Start der zweiten Staffel auf 21 Uhr vorgezogen und tauscht damit den Platz mit dem schwach laufenden "Me, Myself & I". Mehr als Schadensbegrenzung ist das aber kaum, denn auch "Superior Donuts" lief in der letzten Season nur mau und bräuchte daher eher selbst Unterstützung. Ab dieser Woche rückt nun "Kevin can wait" wieder auf 20 Uhr nach vorn - ob das dann schwächere Lead-In im Vergleich zu "Big Bang Theory" den ebenfalls mau laufenden Neustart "9JKL" weiter in Bedrängnis bringen wird, wird also spannend werden.

Sony Pictures© Sony Pictures
Nachdem Sony zuletzt diverse Abgänge zu verkraften hatte, kann man nun eine hochkarätigen Neuzugang verkünden: Mike Hopkins wird neuer Chairman von Sony Pictures TV. Der Posten war seit dem Abgang von Steve Mosko vor 17 Monaten vakant. Er verantwortet damit künftig das gesamte TV-Produktionsgeschaft, die Distribution und das Marketing weltweit für das Studio sowie auch das Sendergeschäft.. Hopkins war zuletzt CEO des Streaming-Dienstes Hulu, der gerade dank "The Handmaid's Tale" zu neuem Glanz fand. Bei Hulu folgt ihm nun Randy Freer nach, zuvor President und COO der Fox Networks Group. Unterdessen geht auch das Stühlerücken bei den Amazon Studios weiter. Nachdem zunächst Studio-Chef Roy Price und dann der Fiction-Chef das Unternehmen verließen bzw. verlassen mussten, hat ging nun auch Conrad Riggs von Bord, der die non-fiktionalen Produktionen verantwortete. Ihm folgt Heather Schuster nach. Damit steht Amazon Studios nun mit komplett neuer Führungsriege da.

US-Quoten-Update

Once Upon A Time Logo© ABC
ABC hätte "Once upon a time" wohl doch lieber nach sechs Staffeln beenden sollen. Die Quoten der einst sehr erfolgreichen Show waren schon massiv gefallen, die Story eigentlich zu Ende erzählt. Doch statt für einen Schlussstrich entschied sich ABC für einen leichten Reboot. Das war mit Blick auf die Quoten keine gute Idee: Schon der Start auf dem neuen Freitagssendeplatz verlief Anfang des Monats schwach, die dritte Folge zählte nun nur noch zweieinhalb Millionen Zuschauer und fiel in der Zielgruppe auf 0,5/3 Prozent Marktanteil zurück - neue Serien-Tiefs und klar unter dem Soll. Noch schlechter lief es im Anschluss für die Marvel-Serie "Inhumans", die zusammen mit den IMAX-Kinos gestartet worden war. Seit der TV-Premiere Ende September kam nun aber bereits schon mehr als jeder zweite Zuschauer abhanden. Übrig waren zuletzt weniger als zwei Millionen, in der Zielgruppe lag die Serie mit dem Fox-Flop "The Exorcist" bei 0,4/2 Prozent gleichauf. Auch mit zeitversetzter Nutzung kann man sich das kaum schönreden.

Will & Grace© Universal Television
Nichts schönreden muss man sich bislang bei NBC in Bezug auf die Neuauflage von "Will & Grace". Die große Anfangsneugierde konnte man erwartungsgemäß zwar nicht aufrecht erhalten, Doch auch Folge 4 machte mit 6,7 Millionen Zuschauern und 1,7/6 Prozent in der Zielgruppe (Rating/Share) ihre Sache noch ziemlich gut. Um so ernüchternder ist, dass die Sitcom "Great News" davon gar nicht profitieren kann. Schon Staffel 1 war eigentlich eine Enttäuschung, trotzdem bestellte NBC etwas überraschend eine zweite Staffel und gab ihr auch noch diesen herausgehobenen Sendeplatz. Dort schafft "Great News" es jetzt, trotz der Vorlage mit 3,7 Millionen Zuschauern und 0,8/3 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen unterzugehen. Das sind alles andere als "Great News" für NBC.

The Walking Dead© AMC
Ein Jammern auf ganz anderem Niveau gibt's unterdessen bei AMC. Während die achte Staffel von "The Walking Dead" hierzulande bei Fox noch von Rekord zu Rekord eilt (auf natürlich viel geringerem Niveau als in den USA), legte die neue Staffel in den USA den schwächsten Einstand seit fünf Jahren hin. Hatte Staffel 7 zum Auftakt noch 17 Millionen Zuschauer erreicht, waren es diesmal nur 11,4 Millionen. Das Zielgruppen-Rating lag mit 5,0 auf noch immer herausragend gutem Niveau - aber eben weit unter den 8,7 aus dem vergangenen Jahr. Zur Ehrenrettung sei aber gesagt, dass zwischen Staffel 6 und Staffel 7 ein massiver Cliffhanger bestand, der diesmal fehlte. Und dass "The Walking Dead" damit in der Zielgruppe der 18- bis 49-Jährigen noch immer die erfolgreichste Serie ist, die das US-Fernsehen so zu bieten hat. Das muss man nach einem solchen Rückgang auch erstmal von sich behaupten können.