Lethal Weapon© 2016 Warner Bros.
Mächtig was los ist hinter den Kulissen von "Lethal Weapon". Angesichts des Misserfolgs der Serienauflage zu "Rush Hour" startete die serielle Version zum Film mit Mel Gibson und Danny Glover mit nicht all den größten Erwartungen. Doch "Lethal Weapon" gestaltete sich als Erfolg für Fox und wurde um eine zweite Staffel verlängert. Ob es jedoch zur Bestellung einer dritten Staffel kommen wird, steht in den Sternen. Der Grund: die Beziehung der beiden Protagonisten, Clayne Crawford und Damon Wayans, sei "irreparabel beschädigt". Clayne Crawford wird generell von mehreren Kollegen vorgeworfen, eine feindliche Umgebung am Set geschaffen zu haben, von Eskalation und emotionalem Missbrauch ist die Rede. Zudem kam ein Vorfall ans Tageslicht, welcher seinen direkten Schauspielkollegen Damon Wayans betraf. Dieser erlitt leichte Verletzungen bei einer von Crawford inszenierten Folge, weswegen Wayans erst gar nicht mehr ans Set zurückkehren wollte und das danach nur unter speziellen Bedingungen tat. Auch wenn sich Crawford für sein ungebührliches Verhalten mittlerweile entschuldigt hat, stehen die Chancen für eine beide Charaktere erneut vereinende Verlängerung um eine dritte Staffel momentan schlecht. Gut standen hingegen die Rahmenbedingungen bei der Showtime-Serie "Billions". Die zu Beginn der dritten Staffel von einer deutlichen Steigerung des Zuschauerinteresses begleitete Serie wurde um eine vierte Staffel verlängert.

Here and now© Sky Deutschland
Alan Balls Beziehung zu HBO ist eine langjährig gewachsene. Doch diese war dennoch nicht ausreichend belastbar genug, um sein neuestes Projekt vor einer Absetzung zu schützen. Denn dieses muss der Macher von "True Blood" und "Six Feet Under" nach nur einer Staffel aufgeben: "Here and Now" mit Tim Robbins und Holly Hunter als Eltern einer multiethnischen Familie wird nach nur einer Staffel zu Grabe getragen. Wo gerade das Wort "Grab" fiel: keine Toten wird es auch mehr bei "Ash vs. Evil Dead" geben. Der Dämonenjäger Ash Williams (Bruce Campbell) muss die Kettensäge nach drei Staffel an den Nagel hängen - das Staffelfinale der schwarzhumorigen Serie am 29. April fungiert als Serienfinale.

The Path© Amazon
Ebenfalls nach drei Staffel Schluss ist bei "The Path". Die Serie mit Ex-"Breaking Bad"-Methkoch Aaron Paul hinter der auch Jason Katims ("Friday Night Lights") als Produzent steht, findet bei Hulu keine Fortführung. Bereits im März lief damit nach 36 Folgen das Finale der Drama-Serie über eine an Scientology erinnernde Sekte über den Schirm. Deutlich weniger Folgen zählt die im Oktober gestartete Horrorserie "Ghost Wars". Bei Syfy ist man zur Entscheidung gelangt, dass das aber auch genug ist, denn die Serie wurde nach der Premierenstaffel aufs Abstellgleis gestellt. Die Serie handelte von paranormalen Mächten in einem Städtchen in Alaska.

The Last OG© TBS
Tracy Morgans erstes Serienengagement nach "30 Rock" geht weiter. TBS hat grünes Licht für die Verlängerung von "The Last O.G." um eine zweite Staffel gegeben, wofür sich Morgan in einem Statement nicht nur bei seiner Familie, den Fans und TBS, sondern auch bei Gott bedankte. Er selbst spricht von einer zweiten Chance, die es anzuerkennen gelte. Er kann in seiner Rolle des Ex-Knastbruders Tray also weiter versuchen, eine Verbindung zu seiner sich von ihm entfremdeten Familie herzustellen und Geld für sein neues Leben in dem für ihn stark veränderten Brooklyn aufzutreiben. Kritiker- und Publikumsliebling "Search Party" geht ebenfalls weiter: TBS hat eine dritte Staffel über eine Gruppe egozentrischer und privilegierter Mittzwanziger bestellt. Und dann wäre da noch die meist gesehene Eigenproduktion von Crackle unter seinen Neustarts, "The Oath". Auch dort gab es ein Zugeständnis für weitere Folgen von Sony. Geordert wurde eine zweite Staffel.

Netflix© Netflix
Die Bestellliste von Netflix wächst nahezu wöchentlich. Darauf notiert hat der Streamingdienst dieses Mal eine animierte auf dem "Fast and Furious"-Franchise basierende Serie, eine Comedy-Serie mit Comedian Gabriel Iglesias plus zwei von ihm stammende Stand-Up-Comedy-Specials, sowie eine Sci-Fi-Serie mit dem Titel "Another Life". Während bei "Fast and Furious" der Cousin von Dominic "Dom" Toretto, Tony Toretto mit seinen Freunden - von der Regierung beauftragt - eine kriminelle Elite-Renngruppe infiltrieren soll, mimt Gabriel Iglesias in "Mr. Iglesias" einen Highschool-Lehrer, der talentierte Außenseiter-Kids formen und fördern will, damit diese ihr Potenzial voll ausschöpfen können. Ein gänzlich anderes Thema steht bei "Another Life" an: dort geht es um eine Astronauten-Crew, die mit der Untersuchung eines außerirdischen Artefakts eine ganz besondere Mission hat. Und wie bezahlt Neflix all das? Man verschuldet sich weiter. Dieses Mal will Netflix 1,9 Milliarden US-Dollar Schulden aufnehmen, zugleich bisheriger Maximalwert. Mit der Fremdfinanzierung wolle man noch mehr Geld in Eigenproduktionen stecken. Bei einem Firmenvermögen von 2,6 Milliarden US-Dollar gibt es aber auch langfristige Verbindlichkeiten von 6,54 Milliarden US-Dollar und Schulden im Bereich von 3,44 Milliarden US-Dollar. Öffentlich gibt man sich gelassen: im Vergleich zum Wert der Marke sei die Höhe der Schulden vernachlässigbar - auch wenn man bereits fünf Mal in drei Jahren auf fremdes Kapital zurückgriff, das die 1-Milliarde Dollar-Marke überschritt.

Star Wars© Lucasfilm
Während beim Streamingdienst mit den roten Buchstaben "Fast and Furious" in eine gezeichnete Serie überführt wird, geht es beim Disney Channel mit einer Anime-inspirierten Serie von "Star Wars" weiter. Bestellt hat der Sender "Star Wars Resistance", bei dem animierte Abenteuer über die Zeit vor den Geschehnissen in "Star Wars: Das Erwachen der Macht" fokussiert werden. Im Zentrum steht dabei Kazuda Xiono und das Ziel, die Vorgänge der Ersten Ordnung zu durchblicken und eine Bedrohung abzuwenden. Starten soll die Serie bereits im Herbst. Bei Hulu stieß mit "PEN15" ebenfalls eine neue Serie ins Portfolio. Hinter dem in der Middle School spielenden Projekt steht "Brooklyn Nine-Nine"-Mitglied Andy Samberg. Maye Erskine und Anna Konkle sind dabei 13-jährige Middle-School-Besucherinnen im Jahr 2000. Die Stimmung kippen kann dort Teenager gemäß sekündlich - auch durch einen Titel gebenden (Gel)Stift. Und dann wäre da noch Epix: dort wurde ein Projekt direkt in Serie geschickt, die mit prominentem Namen daher kommt - in doppelter Hinsicht. Oscarpreisträger Forest Whitaker schlüpft in die Rolle des berühmt berüchtigten Gangsters Bumpy Johnson, wobei mit seiner Rückkehr aus dem Gefängnis in den 1960er Jahren eingesetzt wird. "Godfather of Harlem" soll 2019 Premiere feiern.

Emmys 2017© Television Academy
NBC wird bei der diesjährigen Emmy-Verleihung nicht auf die naheliegende Lösung setzen und einen seiner Late-Night-Hosts als Moderator schicken, sondern Michael Che und Colin Jost. Das hierzulande eher unbekannte Duo stammt aus dem "Saturday Night Live"-Team und präsentiert dort das "Weekend Update". NBC verspricht zudem Überraschungs-Auftritte auch zahlreicher anderer Stars aus dem Team von "Saturday Night Live". NBC-Entertainment-Chef Bob Greenblatt verspricht in jedem Fall die "witzigste Award-Show seit langer Zeit". Über die Bühne gehen wird sie in diesem Jahr am 17. September - und damit nicht an einem Sonntag, sondern Montagabend. NBC weicht damit einer Kollision mit dem sonntäglichen Football-Spiel aus.

Kleingeld© neo.n / photocase.com
Ein Blick auf die Geschäftszahlen, die in den letzten Tagen veröffentlicht wurden. Erfreulich: Viacom und Sony Pictures sind im letzten Quartal in die Gewinnzone zurückgekehrt. Viacom musste zwar im schwächelnden US-Sendergeschäft einen Umsatzrückgang um 3 Prozent hinnehmen, wuchs dafür aber mit seinen internationalen Sendern um 18 Prozent. Der operative Gewinn lag bei überschaubaren 9 Millionen Dollar - im Vorjahr stand hier aber noch ein Verlust von 66 Millionen Dollar. Auch Sony Pictures machte aus einem deutlichen Verlust im Vorjahr einen Gewinn von umgerechnet etwa 9 Millionen US-Dollar. Hervorragend fiel die Bilanz bei NBC Universal aus, wo der Umsatz um 21,3 Porzent nach oben schnellte - was sich allerdings leicht durch zwei Sondereffekte erklären lässt: Olympische Spiele und Super Bowl trieben die Werbeeinnahmen gewaltig in die Höhe. Das sorgte auch dafür, dass der gesamte Comcast-Konzern seinen Umsatz um 10 Prozent, seinen Nettogewinn um über 21 Prozent steigenr konnte. Bei Time Warner gibt's gemischte Gefühle: Während die Geschäfte bei Turner und HBO gut liefen, musste Warner Bros. sinkende Umsätze hinnehmen. Während der Umsatz alles in allem um 3 Prozent stieg, ging der Gewinn doch deutlich um 13 Prozent zurück. Bei AT&T schrumpft das Fernseh-Business: Der Umsatz sank um 7,3 Prozent, der operative Gewinn um 16 Prozent. Hier macht sich bemerkbar, dass immer mehr US-Amerikaner nicht bereit sind, die hohen monatlichen Kosten des traditionellen Pay-TV zu zahlen. Dank DirecTV Now blieb die Abonnentenzahl zwar insgesamt konstant - doch das neue Angebot bringt eben deutlich weniger Geld ein.

US-Quoten-Update

American Idol 2018© ABC/Eric Liebowitz
Am vergangenen Montag kam es zum letzten direkten Duell der beiden Castingshows "The Voice" und "American Idol" - und während bislang "The Voice" stets ganz klar die Oberhand behalten hatte, wurde es zum Schluss doch nochmal richtig knapp. "The Voice" kam in der Zielgruppe auf 1,5/6 Prozent Marktanteil (Rating/Share), "Amerian Idol" lag mit 1,4/5 Prozent nur hauchdünn dahinter. Auch mit Blick aufs Gesamtpublikum trennte die beiden Shows nicht mehr so viel: 8,43 Millionen Zuschauer wurden bei "The Voice" gezählt, 7,61 Millionen waren es bei "American Idol". Ganz so klar wie das Rennen zwischenzeitlich schien, sind die Verhältnisse inzwischen also nicht mehr. Man darf also gespannt sein, wie sich demnächst die Final-Shows im Fernduell schlagen werden.

Scandal Logo© ABC
Am Donnerstag vergangener Woche verabschiedete sich "Scandal" nach sieben Staffeln vom Bildschirm. Die zwischenzeitlich beim jungen Publikum erfolgreichste Network-Dramaserie hat in den letzten Jahren Stück für Stück an Zuspruch eingebüßt. Die siebte Staffel sahen im Schnitt noch 4,8 Millionen Zuschauer, das Zielgruppen-Rating lag im Schnitt bei 1,1 - deutlich weniger als der Dauerbrenner "Grey's Anatomy" davor holte. Mehr als Mittelmaß war "Scandal" damit zum Schluss kaum mehr, in den letzten Wochen war das Zielgruppen-Rating sogar unter die 1,0-Marke gerutscht. Zumindest das Serien-Finale ließ die Zahlen nun aber nochmal ansteigen: Fünfeinhalb Millionen Zuschauer nahmen Abschied von Olivia Pope und ihrem Team, in der Zielgruppe ging's auf 1,3/5 Prozent nach oben. Das waren die besten Werte seit Anfang Februar - auch wenn frühere Top-Werte in meilenweiter Entfernung blieben.

The 100© The CW
CBS hat sich diesmal viel Zeit gelassen mit der neuen Staffel von "Code Black" und sie erst jetzt zum Ende der Season gestartet - das spricht schon nicht dafür, dass man noch besonders viel davon erwartet hat. Und tatsächlich lief es zum Auftakt doch recht überschaubar: 5,6 Millionen Zuschauer schalteten am Mittwochabend ein, 0,7/3 Prozent betrug der Marktanteil bei den 18- bis 49-Jährigen - das waren Tiefstwerte. "SEAL Team" schlug sich in der Zielgruppe zuvor allerdings auch nur wenig besser. Lange auf sich warten ließen auch die neuen Folgen von "The 100". Nun profitiert die Serie aber vom Vorlauf durch "The Flash". Auf neuem Sendeplatz am Dienstag lief es zum Auftakt jedenfalls besser als im letzten Jahr mittwochs. 1,43 Millionen Zuschauer sahen den Staffelauftakt, das war die höchste Reichweite seit Februar 2016. 0,4/2 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe sind für CW-Verhältnisse ein sehr ordentlicher Wert.