Kimmy Schmidt muss zurück ins Dunkel - zumindest im übertragenen Sinne, denn die Lichter der bei Kritikern beliebten Netflix-Comedy "Unbreakable Kimmy Schmidt" gehen aus. Nach vier Staffeln ist Schluss für die Serie, hinter der Tina Fey und Robert Carlock stehen. Die damit letzte Staffel gibt es zunächst ab dem 30. Mai mit sechs Folgen bei Netflix zum Abruf - gefolgt von einem zweiten Teil der vierten Staffel, welcher 7 Episoden umfassen wird und momentan noch nicht datiert ist. Allerdings könnte damit das Ende doch noch nicht final erreicht sein: zur Debatte steht momentan noch ein Film als Schlussakkord der mit Ellie Kemper besetzten Serie. Netflix hat sich dazu bislang allerdings noch nicht geäußert.

Westworld© HBO
Einen Vergnügungspark mit wenig Zuckerwatte und Wildwasserbahnen, sondern mit mehreren Androiden zum Ausleben von menschlichen Trieben und inneren Mächten stellt der Pay-TV-Sender HBO momentan in "Westworld" in den Fokus. Erst am 16. April fiel der Startschuss für die zweite Staffel der Star besetzten Science-Fiction-trifft-Western-Serie, die nun um eine dritte Staffel verlängert wurde. Wann diese über den Schirm laufen wird, ist allerdings noch nicht bekannt. Unvermeidlich ist für HBO in jedem Fall das Ende des Publikumslieblings "Game of Thrones". Inwiefern das komplexe "Westworld" die große Lücke in Zukunft schließen kann, bleibt abzuwarten, die Quoten entwickeln sich eher mäßig. Thematisch etwas leichter vollziehen sich die Geschehnisse im Vergleich dazu bei Fox mit "Empire" - auch wenn familiäre, mit dem Geschäftlichen verwobene Strukturen oft zu Intrigen und Problemen führen. Das zum Popkultur-Phänomen gewordene "Empire" wurde um eine fünfte Staffel verlängert.

 

The Handmaid's Tale© Hulu
Wer als Neueinsteiger bei den letztjährigen Emmys als Drama-Serie direkt acht Trophäen abräumt und zusammen mit "Big Little Lies" damit im Ranking den Rang hinter der von "Saturday Night Live" inne habenden Pole Position einnimmt, hat in jedem Fall gute Chancen auf ein langes Leben. Dann wäre da noch eine Verdopplung der Zuschauerzahlen zur Premiere der zweiten Staffel im Vergleich zum Auftakt. Die Rede ist von "The Handmaid's Tale", welches bei Hulu beheimatet ist. Unterfüttert wird dieses Ansehen noch durch die Info des Streamingdienstes, dass die Serie mit Elisabeth Moss unter allen Serien bei Hulu zu den am meisten abgerufenen gehört. Wenig verwunderlich, dass es nun grünes Licht für eine dritte Staffel gab. Überschritten hat der Dienst nach eigenen Angaben auch die Abonnenten-Zahl von 20 Millionen. Ein weiterer prominenter Name ist bei Hulu bereits bekannt: Mindy Kaling. Diese konnte eine auf dem Film "Vier Hochzeiten und ein Todesfall" basierende Anthologie-Serie unterbringen. Ob sie auch selbst zu sehen sein wird, ist bislang noch nicht bekannt.

The Good Fight© Fox
Am 27. Mai geht die zweite Staffel von "The Good Fight" bei CBS All Access zu Ende, doch für Nachschub ist bereits gesorgt. Zumindest in der Theorie, denn es wird mit einer dritten Staffel weitergehen beim Streamingdienst. Das Spin-Off von CBS' "The Good Wife" mit Christine Baranski, welches beispielsweise mit der Präsidentschaft Donald Trumps als Thema am Zahn der Zeit nagt, erhält weitere Episoden. Ein anderer Streamingdienst nimmt ein ungewöhnliches Projekt einer ungewöhnlichen Serie auf. Die vierte Staffel der Comedy-Serie "Arrested Development" über die dysfunktionale Familie Bluth war bereits bei Netflix zu sehen, doch Schöpfer Mitch Hurwitz hat nun nochmals eine neue Version der Staffel abgeliefert, eine Art Remix. Die Fans wissen es: in der vierten Staffel waren die Folgen Charakter zentriert und folgten strukturell dem Prinzip des Films "Rashomon - Das Lustwäldchen" von Akira Kurosawa. Für "Arrested Development Season 4 Remix: Fateful Consequences" wurde das Material nun neu zusammengeschnitten, so dass 22 Folgen entstanden sind. Zudem äußerte sich Hurwitz über die fünfte Staffel: diese soll schon bald im Netflix-Portfolio verfügbar sein.

Facebook© flickr: dailyinvention/Facebook
Facebook Watch hat ein neues Projekt mit großem Namen an Land gezogen. Nachdem bereits Elizabeth Olsen mit einer zunächst zehnteiligen Serie dort gelandet ist, konnte nun Catherine Zeta-Jones mit einer neuen Serie verpflichtet werden - zugleich ihre TV-Serien-Premiere. In dem als schwarze Comedy beschriebenen "Queen America" spielt sie eine angesehene Mentorin von Miss-America-Teilnehmerinnen. Mit einem nicht ganz so Erfolg versprechenden Fall droht jedoch der Verlust des guten Rufes der als Schleiferin bekannten Mentorin. Reese Witherspoon konnte unterdessen mit ihrer Produktionsfirma Hello Sunshine bereits das dritte Projekt bei Apple unterbringen. "Are You Slepping" mit Oscarpreisträgerin Octavia Spencer wurde direkt mit zehn Folgen in Serie geschickt und befriedigt die Lust nach True-Crime weiter, welche dieser Tage durch zahlreiche Podcasts gefüttert wird. Was passiert, wenn das Streben nach Gerechtigkeit auf einer öffentlichen Bühne stattfindet? Dieser Frage will "Are You Sleeping" nachgehen. Jungfräulich wie Zeta-Jones ist auch Salma Hayek, was die erste Serienrolle anbelangt. Dies könnte sich jedoch durch eine Comedy bei Amazon ändern, hinter der sich auch als Produzentin stünde. Angeblich laufen dort Verhandlungen dazu.

Conan© TBS
Am Donnerstag bestätigten sich lange schwelende Spekulationen über eine Reduzierung der „Conan”-Dosis bei TBS. Der Kabelsender kündigte an, dass die Show im kommenden Jahr weiterhin montags bis donnerstags um 23 Uhr laufen wird, allerdings auf eine halbe Stunde gekürzt. Die Mischung der Show soll die gleiche bleiben. Conan sieht die Chance, eine kompakte Show besser fürs Web aufzubereiten und mit digitalem Content zu verknüpfen. Apropos Late Night: Promi- und Realitysender E! nimmt einen neuen Anlauf. Einst hatte man sich mit Chelsea Handler gerade in dem Feld etabliert, da wanderte diese zu Netflix. Nun bekommt Schauspielerin Busy Philipps ("Dawsons Creek", "Cougar Town") eine eigene Late Night, zu der ihr auch ihr Storytelling bei Instagram verholfen haben soll. Ob "Busy Tonight" mehr hat als einen launigen Titel? Im Sommer geht die Produktion los. Kein Auftritt wurde in der vergangenen Woche so viel diskutiert wie der von Michelle Wolf beim jährlichen White House Correspondents Dinner am vergangenen Samstag. Ihr Stand-Up-Monolog war so spitz wie durchaus derbe - und ging konservativen Beobachtern zu weit. Die USA zerreisst sich das Maul über Wolf, die sich keine bessere Werbung wünschen könnte: Am 27. Mai startet ihr Late Night-Format "The Break with Michelle Wolf" auf Netflix.

Last Man Standing - Tim Allen© Randy Holmes/ABC
Ein Jahr ist es nun her, dass ABC überraschend das Aus für die Sitcom "Last Man Standing" mit Tim Allen verkündete - trotz eigentlich recht guter Quoten Die Abkehr vom Sitcom-Block am Freitag kam da mit der Tatsache zusammen, dass die Serie nicht vom ABC-Schwesterstudio produziert wurde, sondern von Fox. Nun hegt Fox selbst Pläne, die Sitcom auf dem eigenen Network mit einer siebten Staffel fortzuführen. Sollte es dazu kommen, wäre das nicht frei von einer gewissen Ironie: Disney ist bekanntlich gerade dabei, große Teile von 21st Century Fox zu übernehmen, das Network selbst gehört allerdings nicht dazu. Kommt es dazu und wird "Last Man Standing" tatsächlich neu aufgelegt, wäre die Situation künftig also genau umgekehrt: Fox strahlt dann eine Sitcom aus, die von Disney produziert wird. Dass die Serien von fremden Produktionsstudios kommen, wäre bei Fox dann aber ohnehin selbstverständlich, weil man dann ja nicht mehr über ein eigenes Studio verfügen würde.

Emmy Statue© AOTVAS
Am Montagabend wurden in Pasadena zum 45. Mal die Daytime Emmy Awards fürs beste Tagesprogramm verliehen. Unter den Gewinnern: "Days of our Lives" (NBC) als beste tägliche Serie, "The Talk" (CBS) gewinnt als beste Talkshow und stach damit unter anderem Ellen DeGeneres aus. Bestes Kinderanimationsprogramm wurde "Spongebob Squarepants" (Cartoon Network), beste Gameshow "The Price is right" (CBS) und bestes Morgenmagazin "Good Morning America" (ABC).

US-Quoten-Update

Quantico© ABC Studios
Auch wenn sich die US-Season bereits ihrem Ende entgegen neigt, haben die Sender auch bei einigen etablierten Serien die neue Staffel bis jetzt zurückgehalten. In der Regel sind das Produktionen, die sich nur noch mit Mühe in eine weitere Staffel gerettet haben, vor allem aufgrund guter Deals mit Streaming-Diensten, Kabelsendern oder internationaler Verkäufe. Die Sherlock-Holmes-Serie "Elementary" ist so ein Fall. Nachdem sie in der letzten Season sonntags sehr mau lief, meldete sie sich nach fast einem ganzen Jahr Pause nun montags zurück. 4,74 Millionen Zuschauer sahen hier zu, mit 0,6/3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe (Rating/Share) sah es dabei sogar etwas besser aus als auf über weite Strecken der letzten Staffel. Zurück gemeldet hat sich zudem bei ABC die Serie "Quantico", hier mit einem inhaltlichen Neustart. Den Quoten geholfen hat das nicht: Die Serie startete am Donnerstag vergangener Woche mit nur 2,7 Millionen Zuschauern und 0,5/2 Prozent Marktanteil bei den 18- bis 49-Jährigen auf dem Niveau des bisherigen Serientiefs. Allerdings hat die Serie schon immer einen recht hohen Anteil zeitverstetzter Nutzung.

Dancing with the stars© ABC
Ungewöhnlich spät meldete sich bei ABC auch "Dancing with the Stars" mit der mittlerweile 26. Staffel zurück. Schuld war "American Idol", das bislang auch den Montags-Platz mitbelegte. Der späte Start sorgte nun prompt für ein Allzeit-Tief: 8,48 Millionen Zuschauer und 1,1/5 Prozent in der Zielgruppe waren der schwächste Auftaktwert in der Geschichte der Tanzshow. "American Idol" entwickelt sich mit dem Start in die Liveshows am Sonntag hingegen sehr positiv und erzielte nun mit 8,8 Millionen Zuschauern und 1,9/7 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe die besten Quoten seit der Auftaktsendung - und lag im Fernduell zudem vor der Montags-Ausgabe von "The Voice". Wie vergangene Woche schon angedeutet: Es bleibt spannend, welche der Castingshows das Final-Fernduell für sich entscheiden kann - die zu Beginn klare Vorherrschaft von "The Voice" wackelt durchaus.

Good Girls© NBC
Noch ein Blick auf die Serien, deren Staffeln in den letzten Tagen zu Ende gegangen sind. Dazu gehört bei NBC "Good Girls". Nach dem starken Auftakt gab es zwar den üblichen Rückgang, seit Mitte März blieben die Quoten nun aber stabil bei meist knapp über vier Millionen Zuschauern und einem Zielgruppen-Rating von 0,9 bis 1,0. Das sollte eigentlich für eine zweite Staffel reichen. Schlechter sind da die Zukunftsaussichten für die Fox-Sitcom "LA to Vegas": Nach anfänglich ordentlichem Start, dümpeln die Quoten nun schon seit Wochen auf sehr schwachem Niveau vor sich hin. Das Finale markierte mit 1,7 Millionen Zuschauern insgesamt und 0,5/2 Prozent in der Zielgruppe dann auch noch einen Tiefstwert. Von Tiefstwerten blieben in den letzten Tagen aber auch ganz andere Schwergewichte nicht verschont, insbesondere im Comedy-Bereich. "The Big Bang Theory" etwa ebenso wie "Kevin can wait" und auch "Roseanne". Nach einwöchiger Pause schalteten dort fast drei Millionen Zuschauer weniger ein. Das Zielgruppenrating lag mit 2,6 zwar immer noch auf sehr gutem Niveau, hat sich seit der Auftaktfolge nun aber bereits halbiert.