Code Black© ABS Studios / CBS Television Studios
Lange hat es bei CBS gedauert, bis die dritte Staffel von "Code Black" zu sehen war. Diese ging erst im April an den Start, was als Indiz gedeutet werden konnte, dass - auch wenn die Quoten zufriedenstellend waren - die Serie nicht allzu hohes Ansehen genoss. Und nun gehen die Lampen offiziell aus im fiktiven Angels Memorial Hospital. Showrunner Michael Seitzman verkündete das Ende der Krankenhausserie nach drei Staffeln am Donnerstag via Twitter. Noch gar nicht gestartet und kein offizielles Startdatum hat hingegen das Spin-Off von "The Fosters" bei Freeform. Fest steht inzwischen allerdings der Titel der Serie mit Callie (Maia Mitchell) und Mariana (Cierra Ramirez). Es wird bei Freeform mit dem Namen "Good Trouble" über den Schrim laufen. Im Fokus steht das Leben der beiden jungen Erwachsenen in Los Angeles, denn dort beginnt ein neuer Abschnitt für die beiden.

The Marvelous Mrs. Maisel© Amazon
Nach zwei Golden Globes für "The Marvelous Mrs. Maisel" in den Kategorien "Beste Serie - Komödie/Musical" und "Beste Serien-Hauptdarstellerin - Komödie/Musical" kommt noch ein Peabody Award hinzu, den "Gilmore Girls"-Schöpferin Amy Sherman-Palladino am Samstag im Rahmen einer Zeremonie in der Cipriani Wall Street für die Amazon-Serie entgegen nehmen durfte. Die erste Staffel stand letzten Herbst beim Streamingdienst zur Verfügung, die zweite Staffel kommt im Laufe des Jahres und nun wurde gar eine dritte Staffel bestätigt. Im Rahmen ihrer Laudatio bei der Award-Show richtete Sherman-Palladino ihre Worte direkt an Jennifer Salke (Amazon Studios) und forderte von ihr augenzwinkernd eine weitere Staffel ein: "You're going to give it to us because we're bringing home the fandy thing, right?" Und das funktionierte: bestätigt wurde eine dritte Staffel für die "fabelhafte Frau Maisel", die durch die eigene familiäre Misere Fuß in der Stand-Up-Comedy fasst. Bestehen soll der Drittling aus zehn Folgen.

 

UnREAL© Lifetime
Ein neues Dach bekommt laut des amerikanischen Branchendienstes "The Hollywood Reporter" die vierte Staffel der Parodie auf Reality-Shows a là "Der Bachelor" die Serie "UnReal". Diese soll zudem auch gleich den Schlussakkord setzen und die letzte Staffel sein. Drei Staffeln lang war die Drama-Serie bei Lifetime beheimatet - Hulu hielt dabei die exklusiven SVOD-Rechte. Gerüchten zufolge soll die vierte Staffel nun zuerst bei Hulu laufen. Fällig soll dafür ein Aufpreis für diese bereits abgedrehte Staffel werden, der zum Preis für die SVOD-Rechte der besagten Staffel oben drauf käme. Da die Serie jedoch nach wie vor zu hundert Prozent den A+E Studios gehört, ist - wenn auch unwahrscheinlich - nicht auszuschließen, dass diese noch irgendwann bei Lifetime über den Schirm laufen könnte. Als Retter könnte auch ein weiterer Streamingdienst für eine Show werden, die jedoch bereits offiziell für beendet erklärt wurde. "The Expanse" steht momentan für eine vierte Staffel bei Amazon zur Debatte, nachdem Syfy kein Interesse an einer Fortführung hatte und die Produzenten sich um einen Fortgang an einem anderen Ort bemühten.

Baskets© FX
Im Gegensatz zum Abschied von der Sci-Fi-Serie "The Expanse" über die Suche nach Antworten im Solarsystem über die größte Verschwörung der Menschheitsgeschichte bei Syfy geht es beim zum NBCUniversal gehörenden Sender für das Prequel zu "Superman", welches auf den Titel "Krypton" hört, weiter. Bestellt hat Syfy eine zweite Staffel. Mehr spendiert auch FX seiner Comedy mit Zach Galifianakis. "Baskets", die Serie mit und von "Hangover"-Mitlgied mit griechischen Wurzeln und Zungenbrecher-Nachname erhält die bereits vierte Staffel. Das Flugzeug am Boden bleibt unterdessen bei Fox: "LA to Vegas", eine Flugzeugcomedy über die am Wochenende verkehrende Billigfluglinie zwischen L.A. und Las Vegas wird nach nur einer Staffel eingestellt. Zwei Bonus-Folgen gibt es jedoch für die von Fox nach drei Staffeln mit einem Cliffhanger eingestellte Serie "Lucifer". Diese werden schon Ende Mai als Doppelpack ausgestrahlt. Eigentlich sollten die bereits im Frühling abgedrehten Folgen Teil der vierten Staffel sein. Auf eine Staffel weniger als "Lucifer" kommt "Falling Water" bei USA Network. Dort geht es nach zwei Staffeln aufgrund mangelnden Zuschauerinteresses nicht weiter für die Drama-Serie mit Lizzie Brochere ("American Horror Story: Asylum").

Netflix© Netflix
Auch wenn Disney etwa fünf Mal so viel Umsatz generiert wie Netflix und der Streaming-Dienst zur Finanzierung seines deutlichen Ausbaus an Eigenproduktionen zudem weiterhin munter Kredite in Milliardenhöhe aufnimmt: An der Börse war Netflix am Donnerstag erstmals mehr wert als der gesamte Disney-Konzern. Netflix war hier am Donnerstagmittag mit 162 Milliarden US-Dollar bewertet, Disney nur mit 152 Milliarden. Erst einen Tag zuvor war Netflix in Sachen Marktkapitalisierung an Comcast vorbei gezogen, dem Mutterkonzern unter anderem von NBC Universal. Apropos Disney: Dort verlässt Bruce Rosenblum nach nur eineinhalb Jahren wieder das Unternehmen. Grund ist die Umstrukturierung, mit der sich Disney u.a. auf den Start seines eigenen Streaming-Dienstes vorbereitet, mit dem man sich besser gegen Wettbewerber wie Netflix wappnen will.

Bei CBS ist der Machtkampf zwischen der Unternehmensführung um Leslie Moonves und dem bisherigen Hauptaktionär National Amusement um Shari Redstone unterdessen weiterhin in vollem Gange. Die CBS-Führung will mit der Zahlung einer Dividende in Form von stimmberechtigten Aktien auch an alle Inhaber bisher stimmrechtsloser Aktien bekanntlich erreichen, dass National Amusement nicht mehr 80, sondern weniger als 20 Prozent der Stimmanteile am Unternehmen und somit künftig kaum noch etwas zu sagen hat. Ein entsprechender Entschluss war vom Verwaltungsrat bereits gefasst worden, National Amusement versucht nun allerdings, diesen Beschluss durch eine Änderung der Satzung für ungültig zu erklären, indem eine 90-Prozent-Hürde für einen solchen Beschluss eingeführt wird - die in diesem Falle nicht erreicht worden war. CBS geht dagegen gerichtlich vor und beruft sich auf eine Regelung, nach der ein solcher Beschluss erst 20 Tage nach Bekanntgabe gegenüber den Aktionären Gültigkeit erlangen könne. Die Gerichtsentscheidung steht noch aus, der Ausgang des Machtkampfes bleibt damit weiterhin ungewiss. Hintergrund ist, dass die CBS-Führung verhindern will, von den Redstones zu einer Übernahme von Viacom gezwungen zu werden.

Der Fall des Harvey Weinstein© ZDF/guillaume horcajuelo
Der einst einflussreiche Hollywood-Mogul Harvey Weinstein steht mehreren US-amerikanischen Medienberichten zufolge kurz vor der Verhaftung. Er wolle sich am heutigen Freitag in New York den Behörden stellen. Mehr als 70 Frauen werfen dem einstigen Filmproduzenten sexuelle Belästigung, wie Vergewaltigung, Nötigung und weitere Strafbestände vor, so dass die Staatsanwaltschaft in New York Anklage gegen ihn erheben möchte. Zwar hat Weinstein ein Fehlverhalten gegenüber einzelnen Schauspielerinnen eingeräumt, von sich gewiesen hat er bislang aber stets den Vorwurf der Vergewaltigung und des nicht einvernehmlichen Geschlechtsverkehrs. Der Anwalt Weinsteins, Ben Brafman, gab gar zu Protokoll, dass die Vorwürfe der Anklägerinnen jeglicher Grundlage entbehren würden. Ein konkreter Fall stünde aber jetzt ganz konkret vor Gericht zur Debatte: Harvey Weinstein soll Lucia Evans während eines Castings 2004 zum Oralsex gezwungen haben.

Good Morning America© ABC
Die Morning-Show "Good Morning America" bei ABC erhält eine weitere, dritte Stunde - auch wenn dadurch im Großteil des Landes schon der Nachmittag anbricht und die Uhrzeit dem Titel nicht mehr ganz gerecht wird. Ein Vorteil liegt den Verantwortlichen zufolge dabei nicht nur bei den Zuschauern, sondern natürlich auch bei den Werbepartnern: durch die dritte Stunde von "Good Morning America" gibt es mehr Werbeplätze für die erfolgreiche Morgensendung von ABC. Die Ausweitung um eine zusätzliche Stunde hat wiederum Auswirkungen auf eine andere Sendung und zwar "The Chew", eine kochbasierte Talkshow, die seit sieben Jahren Teil des Senders ist. Diese wird es noch bis September zu sehen geben, bevor dort der Herd auf Null gestellt wird.

US-Quoten-Update

NBC© NBC
Die traditionelle US-Season von September bis Mai nähert sich dem Ende, die meisten Serien haben sich bereits in die Sommerpause verabschiedet - Zeit also für eine Bilanz. NBC hat die Season in der Zielgruppe für sich entschieden - was schon allein aufgrund von Super Bowl und Olympischer Winterspiele zu erwarten war. Das Zielgruppen-Rating lag bei 2,2, 0,1 Punkte mehr als in der Vorsaison. Ohne die Sport-Großereignisse wäre es aber ein Stück nach unten gegangen. Auf Platz 2 liegen CBS, ABC und Fox mit jeweils einem Rating von 1,5 allesamt gleichauf. CBS sackte um 16 Prozent ab, Fox gar um 21 Prozent, was sich aber größtenteils mit dem Wegfall des Super Bowls erklären lässt. ABC verliert gegenüber dem Vorjahr nur 7 Prozent - das Minus wäre aber deutlich größer ausgefallen, wenn nicht im Frühjahr plötzlich "Roseanne" durch die Decke geschossen wäre. The CW erzielte ein durchschnittliches Zielgruppen-Rating von 0,6 (-0,1).

Beim Gesamtpublikum belegte erneut CBS den ersten Rang (wie in 14 der letzten 15 Jahre auch), im Schnitt sahen hier allabendlich 9,6 Millionen Zuschauer zu, 6 Prozent weniger als im Vorjahr. NBC landete mit 8,1 Millionen Zuschauern deutlich dahinter, legte dank Sport aber um 9 Prozent zu. ABC verlor nur ganz leicht auf 6,1 Millionen Zuschauer, Fox sackte um 16 Prozent auf nun 4,9 Millionen Zuschauer ab (auch hier macht sich wieder das Fehlen des Super Bowls deutlich bemerkbar). The CW kommt allabendlich auf 1,7 Millionen Zuschauer im Schnitt. Das meistgesehene Programm waren einmal mehr die Sonntagabendspiele im Football bei NBC, meistgesehene Sitcom war "Roseanne" (ABC) vor "The Big Bang Theory" (CBS), meistgesehene Dramaserie war "This is us" von NBC. Der stärkste echte Neustart war "The Good Doctor" von ABC (Zielgruppen-Rating 3,4), "Young Sheldon" landete mit einem Rating von 3,3 knapp dahinter. Sehr gut lief es auch für "9-1-1" von Fox (3,0).

American Idol 2018© ABC/Eric Liebowitz
Ein Wort noch zum Castingshow-Duell zwischen "The Voice" und "American Idol". Beide beendeten in dieser Woche ihre aktuelle Staffel - und während "American Idol" in den ersten Wochen klar hinter "The Voice" zurück lag, lief das Finale von "Idol" in der Zielgruppe sogar minimal besser als das von "The Voice" (Ratings von 1,6 und 1,5). Mit Blick aufs Gesamtpublikum hatte "The Voice" minimal die Nase vorn (8,8 zu 8,6 Millionen Zuschauer). Alles in allem dürfte man sich bei ABC aber sehr glücklich schätzen mit der Entwicklung der Neuauflage von "American Idol" - nicht umsonst ist eine zweite Staffel längst bestellt.