Criminal Minds© Sat.1
Am 22. September 2005 gingen die Lichter für die Ermittler von "Criminal Minds" in den USA bei CBS an - das Procedural gilt damit schon als Dino unter den TV-Serien. Doch nun naht das Ende. Die Serie über eine FBI-Einheit wurde zwar nochmal um eine weitere, 15. Staffel verlängert, die allerdings nur noch zehn Folgen umfassen und zugleich die letzte sein wird. Die Produktion dafür schließt sich direkt an die der 14. Staffel an, nach dem Abschluss der 15. Staffel kommt die CBS-Serie damit auf 325 Episoden. Ganz aus heiterem Himmel kommt die Entscheidung über die Nicht-Fortführung nicht: bereits letztes Jahr stand die Serie auf der Kippe. Für Fans dürfte die Tatsache, dass die Serie angesichts der vielen Folgen noch lange wiederholt werden kann, ein kleiner Wermutstropfen sein. Hierzulande verliert damit auch Sat.1 eine seiner Serien. Allerdings waren die Quoten der Serie, die lange Zeit die Stütze des Donnerstagabends war, zuletzt auch hierzulande schon deutlich rückläufig.

Showtime© Showtime
Die geplante Showtime-Miniserie über Roger Ailes, der Fox News zum größten Nachrichtensender der USA geformt hat, 2016 aber in Folge zahlreicher Vorwürfe wegen sexueller Belästigung gehen musste und inzwischen verstarb, könnte die Macher sehr teuer zu stehen kommen. Laurie Luhn - eine der Frauen, die Vorwürfe gegen Ailes erhoben hatte - verklagt Showtime, die Produktionsfirma Blumhouse und Autor Gabriel Sherman, auf dessen Ailes-Biographie die Serie basiert, auf 750 Millionen Dollar Schadensersatz. Luhn hatte mit Sherman insgesamt elf Stunden lang über ihre Erlebnisse gesprochen - allerdings für journalistische Texte. Sie habe nie zugestimmt, dass er diese Aufzeichnungen nun als Grundlage für einen Film nehmen dürfe. Nun werde sie und ihre schmerzhaften Erinnerungen benutzt, um die neue Serie zu promoten, so Luhn. Showtime hat sich zu den Anschuldigungen noch nicht geäußert.

FOX© FOX
Exotisch-paradiesische Orte in Verbindung mit Reality passen für viele Sender zusammen. Neben "Temptation Island" und "Love Island" bringt Fox Singles in einem Premium-Ressort mit tropischem Klima unter und beobachtet diese dabei. "Paradise Hotel" gab es auf dem Sender bereits schon mal, allerdings ist dies bereits 15 Jahre her. Eine zweite Staffel lief dann bei MyNetworks TV und beim Fox Reality Channel im Jahr 2008. Einchecken werden die Kandidaten dort als Singles doch man weiß nicht, wie sie den Ort wieder verlassen werden. Dem Sieger winkt in jedem Fall ein Geldregen. Dazwischen gibt es die üblichen Dramen. Allerdings gibt es auch eine neue Ausrichtung des Formats: jede Woche voten die Bewohner einen ihrer Mitbewerber raus, um Platz für neue Miturlauber zu schaffen. Die Bewohner und Zuschauer sind dabei jedoch verbunden, denn Social Media ist erlaubt. So kann eine Beeinflussung stattfinden und die Zuschauer können durch den interaktiven Ansatz bei der Entscheidung helfen, wer geht und wer bleibt.

Beverly Hills, 90210© Fox
Neue Gerüchte hinsichtlich der Neuauflage von "Beverly Hills 90210" kursieren und die besagen, es soll gar kein Reboot und Revival im klassischen Sinn werden. Zunächst wurde gemunkelt, dass die diversen an der ursprünglichen Serie beteiligten Schauspieler wieder in ihre ursprünglichen Rollen aus den 90er-Jahren schlüpfen werden. Allerdings ist einem Bericht von "TV Line" zu Folge eine andere Ausrichtung geplant. Gemutmaßt wird, dass sich die in die Jahre gekommenen Schauspieler mehr oder weniger selbst spielen und in einer Mockumentary ein Comeback der Serie planen. Herauskommen soll eine einstündige Filmparodie mit viel Metaebene. Bestätigt ist dies allerdings noch nicht.

TheCW© TheCW
"Batwoman" könnte zu The CW kommen. Dort wurde nun ein Pilot geordert, der auf diesen Namen hört und hinter dem kein geringerer steht als Überproduzent Greg Berlanti. In einem mehrteiligen Crossover von "Supergirl", "Arrow" und "The Flash" wurde der Charakter Batwoman/Kate Kane bereits etabliert. In die Rolle durfte Ruby Rose schlüpfen, die bereits in "Orange Is the New Black" zu sehen war. Rose soll im neuen Projekt die Rolle der lesbischen und ausgezeichnet trainierten Kate Kane, beziehungsweise Batwoman, übernehmen und Gotham retten. Allerdings hat sie auch noch mit eigenen Dämonen zu kämpfen.

Abgesetzt oder Verlängert

"Days of Our Lives": 54 Staffeln - über 13.500 Folgen. Das muss man erst einmal sacken lassen. Und damit ist auch erst mal nicht Schluss. NBC hat seine Daytime-Serie um eine weitere, 55. Staffel verlängert. Der 57-fache Emmy-Sieger ist bereits seit 1965 am Start und die am längsten laufende Serie des Senders. 

"I Love You, America": Sarah Silverman gab selbst das Aus bekannt - und zwar auf Donald Trumps Lieblingskommunikationskanal Twitter. Hulu macht nach 21 Episoden der für einen Emmy nominierten Comedy-/Varietyshow nicht mehr weiter und verabschiedet sich damit auch von der Show, die die neue Programmfarbe zum Streamingdienst brachte.

"Marlon": Noch vor den Weihnachtsfeiertagen hat sich NBC von seiner Sommer-Comedy verabschiedet. Damit lief im Juli das Serienfinale der Comedy über den liebevollen aber unreifen Familienvater Wayans. Nach zwei Staffeln ist Schluss.

"Midnight, Texas": Ein frohes Fest durfte auch die mit dem Übernatürlichen spielende Drama-Serie "Midnight, Texas" nicht erleben. Noch vor Heilig Abend wurde das Ende von NBC bekannt gegeben - kurz bevor das Staffelfinale der zweiten Staffel über den Schirm lief.

"Vikings": Sie ist die erfolgreichste fiktionale Eigenproduktion in der Geschichte des Senders History. Und dennoch lässt der Sender die Serie von Michael Hirst gehen. Nach sechs Staffeln beendet History das Projekt mit den Kriegern. Doch ganz vorüber mit dem Universum bei History ist es wohl doch nicht: Hirst arbeitet derzeit bereits an einem Nachfolger.

"Z Nation": Noch im letzten Jahr wurde klar, dass sich die Zombies bei Syfy zur Ruhe setzen werden. Die Serie ist nach 68 Folgen und fünf Staffeln an ein Ende gekommen. Bei Netflix gibt es jedoch das Prequel "Black Summer" zu sehen. Acht Folgen stehen dort in der Pipeline.

TV-Wirtschaft

Hulu.com© Hulu.com
Die Geschäfte von Hulu laufen gut: Hulu hat die Zahl der Abonnenten 2018 um acht Millionen auf 25 Millionen gesteigert - ein massiver Anstieg um 48 Prozent. Zum Vergleich: Netflix zählt in den USA 58 Millionen Abonnenten. Geholfen hat dabei nicht zuletzt der Ausbau der Eigenproduktionen - wie etwa dem vielfach ausgezeichneten "The Handmaid's Tale". Hulu bietet aber auch zahlreiche klassische TV-Inhalte zum Abruf und zudem ein Live-TV-Paket, das ohne klassischen Kabelanschluss funktioniert. Die Werbeeinnahmen des Unternehmens schossen um 45 Prozent auf nun 1,5 Milliarden Euro nach oben - auch, weil man deutlich mehr Werbekunden von sich überzeugen konnte. Die Kundenbasis wuchs hier um gut die Hälfte. Vor allem das junge Publikum im Vergleich zum traditionellen Fernsehzuschauer macht Hulu so interessant: Der Altersdurchschnitt liegt bei 32 Jahren und damit 25 Jahre unter dem des sonstigen Fernsehpublikums. Netflix ist für die Werbewirtschaft - zumindest wenn es um klassische Spots geht - uninteressant, weil der Streaming-Service bekanntlich werbefrei ist.

HQ Trivia© Intermedia Labs
HQ Trivia, Auslöser eines zwischenzeitlichen Hypes an Live-App-Quizshows und zuletzt wegen des Todes von Gründer Colin Kroll in den Schlagzeilen, hat einen Einblick in seine Finanzen gegeben. Während auf klassische Werbung verzichtet wird, setzt HQ Trivia auf Sponsoring. Damit wurden seit dem Beginn der Vermarktung im ersten Quartal 2018 über zehn Millionen US-Dollar eingenommen, zitiert Variety den HQ-Manager Brandon Teitel. Trotzdem operiere man nach wie vor im roten Bereich, auch wenn man auf einer "Pro-Show-Basis" inzwischen keine Verluste mehr schreibe. HQ Trivia hat seit dem Höhpunkt des Hypes, als zeitweise weit über eine Million Nutzer mitspielten, zwar viele Mitspieler verloren, schafft es je nach Preisgeld oder Gast aber noch immer, etwa eine halbe Million Quizzer zu versammeln. An Weihnachten wurde kürzlich auch die Millionenmarke mal wieder geknackt.

fuse© fuse
Für den Sender Fuse, der in Teilen Jennifer Lopez gehört, wird es langsam eng. Nachdem in der Sender, der für sein multikulturelles und inklusives Programm bekannt ist, in den vergangenen Jahren schon einige Verbreitungspartner verloren hat, zog zum Jahreswechsel nun auch Comcast und damit einer der größten Kabelnetzbetreiber den Stecker. "Diese Entscheidung ist sowohl überraschend als auch beunruhigend, wenn man bedenkt, dass Fuse den finanziellen Anforderungen von Comcast entsprochen hat und nie andere Anforderungen an uns kommuniziert wurden", beklagt Michael Schwimmer, President und CEO von Fuse Media. Schwimmer wirft Comcast vor, entgegen seinen öffentlichen Bekenntnissen zu einer unabhängigen Sendervielfalt zu handeln. Fuse ist beispielsweise die Heimat der Transgender-Dokuserie "Transcendent", "Fluffy's Food Adventures" oder "Big Freedia Bounces Back".

US-Quoten-Update

The Masked Singer© Fox
Während bei den US-Networks zu Jahresbeginn viele Serien noch in einer Winterpause weilen, hat non-fiktionale Unterhaltung derzeit wieder Hochkonjunktur. Einen echten Hit hat dabei Fox mit der Adaption des koreanischen Formats "The Masked Singer" gelandet. 12 Stars treten darin in einem Gesangs-Wettbewerb gegeneinander an - allerdings wird ihre ihre Identität nicht enthüllt, sie stecken nämlich in Verkleidungen. Nur wer rausfliegt, wird enttarnt. Das sorgte in der vergangenen Woche für einen fulminanten Start mit fast neuneinhalb Millionen Zuschauern, in der zweiten Woche ging's dann zwar deutlich runter, mit 7,1 Millionen Zuschauern und 2,3/10 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe (Rating/Share) ist es trotzdem einer der größten Zuschauermagneten derzeit. Mehr junge Zuschauer hatten in den letzten sieben Tagen nur die "Golden Globe Awards". Die Übertragung legte im Vergleich zum Vorjahr sogar zu und holte ein stolzes Zielgruppen-Rating von 5,2, 18,6 Millionen Zuschauer sahen insgesamt zu.

The Titan Games© NBC
Zum sportlichen Wettkampf lud unterdessen NBC mit den "Titan Games" - und auch hier waren die Quoten sehr gut. 6,5 Millionen Zuschauer schalteten die erste Folge am Donnerstag vergangener Woche ein, 1,8/8 Prozent beturg der Marktanteil bei den 18- bis 49-Jährigen. Am Montag brachte NBC dann auch noch ein Spin-Off seines Sommerhits "America's Got Talent" an den Start - eine Art Best-Of früherer Staffeln gemixt mit Kandidaten aus anderen Ländern. Ganz so gut wie im Sommer waren die Quoten nicht, mit etwa zehn Millionen Zuschauern insgesamt und 1,8/7 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe (Rating/Share) kann man bei NBC aber trotzdem vollauf zufrieden sein. Das direkte Duell mit dem "Bachelor", der sich zeitgleich bei ABC zurückmeldete, entschied NBC jedenfalls klar für sich. Die Balz-Show verfolgten 5,1 Millionen Zuschauer, 1,5/6 Prozent betrug der Marktanteil bei den 18- bis 49-Jährigen. Das lag noch leicht unter den Auftakt-Werten der vorangegangenen Staffel, als es einen deutlichen Rückgang gegeben hatte.

Schooled© ABC
Doch auch in der Fiction hat sich natürlich schon was getan. Das "Goldbergs"-Spinoff "Schooled" legte einen guten Einstand hin. 1,3/6 Prozent betrug der Marktanteil in der Zielgruppe (Rating/Share) - damit wurde das Quotenniveau der Mutterserie direkt voraus gehalten. Insgesamt schalteten am Mittwoch 4,8 Millionen Zuschauer ein. Mit Staffel 2 meldete sich unterdessen bei Fox "The Orville" zurück. Die Auftaktfolge lief ausnahmsweise sonntags im Football-Schlepptau - so war Fox auch schon bei Staffel 1 verfahren. Das sorgte zunächst für ansehnliche Quoten: 5,7 Millionen Zuschauer insgesamt, 1,5/6 Prozent in der Zielgruppe. Auf dem eigentlichen Sendeplatz am Donnerstagabend kam dann aber die kalte Dusche: Mit nur noch 2,8 Millionen Zuschauern und 0,6/3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe lief es für die Raumschiff-Serie so schlecht wie noch nie. Das der Einstand auf ungewohntem Sendeplatz nur bedingt hilft, zeigt auch das Beispiel "The Blacklist": Staffel 6 startete dort am Donnerstagabend nach den "Titan Games" mit 0,9/4 Prozent in der Zielgruppe, auf dem neuen Sendeplatz am (generell schwierigen) Freitagabend waren dann nicht mehr als 0,6/3 Prozent drin. Das waren erwartungsgemäß neue Tiefstwerte für die Serie.