Amazon Studios© Amazon Studios
Bei Amazon war man mal sehr stolz darauf, den Altmeister Woody Allen unter Vertrag zu nehmen - doch nun ist das Verhältnis offenbar zerrüttet. Woody Allen verklagt Amazon Studios auf 68 Millionen US-Dollar. Allen beruft sich darauf, dass Amazon die Finanzierung und Veröffentlichung von vier Filmen zugesagt hat, davon nun aber nichts mehr wissen will. "A Rainy Day in New York" liege sogar bereits seit mehr als sechs Monaten fertig vor. Amazon verweise als Grund für die Kündigung der Verträge auf 25 Jahre zurückliegende Missbrauchsvorwürfe gegenüber seiner Adoptiv-Tochter, die aber der Öffentlichkeit und Amazon längst bekannt gewesen seien, als der Vertrag abgeschlossen wurde. Zudem bestreitet Allen sie seit jeher. Im Zuge der #metoo-Debatte wurde Amazon die Zusammenarbeit mit Allen nun aber offenbar im Nachhinein doch zu heiß - was Amazon nun teuer zu stehen kommen könnte. Veröffentlicht hat Amazon bislang nur die erste Serie von Woody Allen: "Crisis in Six Scenes" - die bei Kritikern allerdings mit Pauken und Trompeten durchfiel.

Legion© FX Networks
Die kommende dritte Staffel von "Legion" wird zugleich die letzte für diese Serie sein. Dies gab FX-Boss John Landgraf auf der TCA-Press Tour bekannt. Serien-Schöpfer Noah Hawley habe die Serie von Anfang an auf drei Staffeln angelegt und komme nun zu ihrem natürlichen Ende, hieß es zur Begründung. Die auf Marvel-Comics basierende Serie über einen Mann, der sich selbst für schizophren hielt, ehe er entdeckte, dass er möglicherweise der mächtigste Mutant ist, den die Welt je gesehen hat, stieß auf große Anerkennung bei Kritikern. Ebenfalls nach drei Staffeln zu Ende ist die Zeitreise-Serie "Travelers" von Netflix. Dies bestätigte Hauptdarsteller Eric McCormack in einem Social Media-Post.

FX Networks© FX Networks
Während "Legion" endet, steht das nächste Projekt auf Basis einer Comicbuch-Reihe schon in den Startlöchern: FX gab grünes Licht für die erste Staffel von "Y", basierend auf der postapokalyptischen DC-Reihe "Y: The Last Man". Die Hauptrollen sollen u.a. Diane Lane und Barry Keoghan übernehmen, die Premiere ist für das kommende Jahr geplant. In "Y" sind nach einer Katastrophe alle Männer tot - bis auf einen. Die kreativen Köpfe hinter der Serie sind Michael Green ("American Gods") und Aïda Mashaka Croal ("Luke Cage"), die als Autoren, Executive Producer und Showrunner fungieren. Weiter gehen wird es bei FX natürlich auch für "American Horror Story" und "American Crime Story". Bei letzterer gibt's aber eine Überraschung: Ursprünglich war schon als 2. Staffel der Hurricane Katrina als Thema vorgesehen, dann gab man zunächst der Geschichte um die Versace-Ermordung den Vorzug und verschob Katrina auf Staffel 3. Nun hat man diese Pläne vollends gekippt. Derzeit lägen vier andere Konzepte auf dem Tisch, man habe sich aber noch nicht für eines entschieden.

Party of Five© Fox
Die Reboot-Welle hält auch weiterhin an: Die Neuauflage von "Party of Five" ist nun in trockenen Tüchern, Freeform hat eine erste Staffel bestellt. Hinter der Neuauflage stehen mit Chris Keyser and Amy Lippman die gleichen Köpfe, die auch das Original verantworteten. Ursprünglich drehte sich die Geschichte um die fünf Salinger-Geschwister, die durch einen Unfall der Eltern mit einem betrunkenen Fahrer zu Waisen wurden. In den 1990er Jahren und in sechs Staffeln bei Fox ebnete die Serie zudem den Weg in der Schauspielerei für Neve Campbell, Matthew Fox oder Scott Wolf. Die Neuauflage soll jedoch einen etwas anderen Schwerpunkt haben: im Fokus stehen die fünf mexikanisch-amerikanischen Buendias und ihr Alltag ohne Eltern. Diese wurden überraschend zurück nach Mexiko gebracht.

Disney+© Walt Disney
Disney rüstet sich so langsam für den Start seines angekündigten großen Streaming-Angriffs Disney+ und hat nun auch eine Serie für den Dienst bestellt. Einem Bericht von "TVLine" zufolge soll Gina Rodriguez - Hauptdarstellerin aus "Jane the Virgin" - die zehnteilige Serie "Diary of a Female President" produzieren. Erzählt wird die Geschichte eines zwölfjährigen Mädchens kubanisch-amerikanischer Herkunft mit all den Problemen, die ein Teenager während der Schulzeit durchlebt. Die Besonderheit: Man weiß schon jetzt, dass sie später einmal die erste weibliche Präsidentin der USA werden wird. Ob Gina Rodriguez auch vor der Kamera stehen wird, ist noch nicht bekannt, als Showrunner ist Robin Shorr, einer der Produzenten von "The Middle" vorgesehen.

Starz© Starz
Starz-CEO Chris Albrecht wird den Pay-TV-Sender nach einem Jahrzehnt im Unternehmen verlassen. Starz war vor zwei Jahren von Lionsgate übernommen worden, die Integration schreitet voran. Und im neuen Umfeld läuft es für Starz offenbar bestens: Bei den letzten Quartalszahlen verzeichnete Starz das höchste Umsatz-Wachstum seit mehr als zehn Jahren. Seit Albrecht 2010 den CEO-Posten übernahm, konnte die Zahl der Abonnenten von 17 auf knapp über 25 Millionen gesteigerte werden. Eine spannende Personalie gibt's unterdessen auch bei HBO: David Levine, einer er beiden Drama-Chefs geht vorn Bord. Auch er war mehr als zehn Jahre für das Unternehmen tätig. Für die Drama-Serien zeichnet künftig nun allein Francesca Orsi verantwortlich.

Verlängerte Serien

A Million Little Things© Warner
"A Million Little Things": Nachdem NBC mit "This is us" so große Erfolge feierte, wollte ABC mit "A Million Little Things" auf der emotionalen Welle mitschwimmen. Das klappte anfangs am späten Mittwochabend allerdings nur mäßig. Im Januar folgte dann die Verlegung auf den Donnerstag in den Shonda-Rhimes-Sandwich - und das hat für einen deutlichen Aufschwung gesorgt. Die Quoten liegen dort nun stabil auf einem guten Niveau, höher als das, was das "Anatomy"-Spinoff "Station 19" dort erzielte. Staffel 2 ist somit in trockenen Tüchern.

"Good Trouble": Bei "Good Trouble" handelt es sich um ein Spin-Off von "The Fosters", von dem bislang erst fünf Folgen zu sehen waren. Das reichte aber schon, um grünes Licht für eine zweite Staffel zu bekommen.

"Grown-ish": Das "Black-ish"-Spinoff "Grown-ish" kommt bei Freeform weiterhin gut an und ist bei den 18- bis 49-jährigen Frauen die erfolgreichste Sitcom im Kabelfernsehen überhaupt. Daher wurde im Rahmen der TCA-Press Tour nun eine dritte Staffel bestätigt.

"Light as a Feather": Der Supernatural-Thriller "Light as a Feather" geht bei Hulu in eine zweite, 16 Folgen umfassende Staffel. Hinter der Serie stehen Awesomeness TV, Wattpad und die Produktionsfirma von Kelsey Grammer.

Mom, Staffel 5© 2017 Warner Bros.
"Mom": Den Verlust von "The Big Bang Theory" muss CBS ab der kommenden Saison bekanntlich kompensieren, da will man nicht auf eine weitere Chuck-Lorre-Sitcom verzichten: Von "Mom" hat man nun gleich zwei Staffeln in einem Rutsch bestellt, die Nummern 7 und 8 sind es. Dem gingen neue Verträge mit den Hauptdarstellerinnen Anna Faris udn Allison Jamey voraus.

"New Amsterdam": Die Krankenhaus-Serie gehört zu den erfolgreichsten Dramaserien-Neustarts dieser Saison und hält sich bei NBC auch etwas stabiler als "Manifest" am Montag. Keine Überraschung also, dass es kommende Saison weiter geht.

"Sex Education": Netflix hat eine zweite Staffel der Serie mit Gillian Anderson und Asa Butterfield in Auftrag gegeben. Überraschend ist das nicht: Nach Netflix-eigenen Zahlen sollen über 40 Millionen Haushalte innerhalb der ersten vier Wochen in die Serie reingeschaut haben - überprüfen lässt sich das mangels öffentlicher Zuschauerzahlen allerdings nicht.

"The Good Doctor": Im vergangenen Jahr war die neue Serie des "Dr. House"-Machers noch der große Hit unter den Neustarts, die zweite Staffel tat sich da schon deutlich schwerer. Inzwischen hat "The Good Doctor" aber die Marktführung am Montagabend zurückerobert und zeigt sich zumindest seit Beginn der Staffel stabil auf ordentlichem Niveau. Darauf will ABC daher auch kommende Saison nicht verzichten.

US-Quoten-Update

Donald Trump© Fox News
In den vergangenen Tagen gab es zwei große TV-Ereignisse. Eines davon war Donald Trumps "State of the Union"-Rede. Bekanntlich legt der US-Präsident großen Wert darauf, die höchsten Zuschauerzahlen aller Zeiten zu reklamieren. Diesmal sind sie auch wirklich gut: 46 Millionen Zuschauer sahen seine Rede, die bei ABC, CBS, Fox, NBC, Telemundo, Univsion, PBS, CNN, CNNe, Fox Business, Fox News und MSNBC live übertragen wurde. Damit waren diesmal eine Million Zuschauer mehr dabei als bei seiner ersten SOTU-Rede - und es waren auch neun Prozent mehr als bei Barack Obamas zweiter SOTU-Ansprache im Jahr 2011. Das Interesse war natürlich nicht zuletzt so groß, weil der Budget-Streit um Trumps Mauer zu Mexiko erst kürzlich zu einem Shutdown der staatlichen Institutionen geführt hat und auch demnächst wieder zu führen droht.

Super Bowl 2019© NFL
Noch mehr Zuschauer als  Trump hatte natürlich der Super Bowl. Nachdem es bei den vorläufigen Reichweiten zunächst so aussah als würde die Reichweite unter die 90-Millionen-Zuschauer-Marke stürzen, wurde dieser Wert dann doch nochmal deutlich auf rund 98 Millionen Zuschauer nach oben korrigiert. Trotzdem blieb es die geringste Zuschauerzahl seit zehn Jahren. Im Anschluss startete die neue Talentshow "The World's Best" vor 22,2 Millionen Zuschauern und mit einem Zielgruppen-Marktanteil von 7,0/29 Prozent (Rating/Share). Auf dem regulären Sendeplatz am Mittwochabend kam dann aber der Absturz postwendend hinterher: gut fünfeinahlb Millionen Zuschauer und 1,0/5 Prozent in der Zielgruppe (Rating/Share) sind schon eine ziemliche Enttäuschung. Zum Vergleich: "America's Got Talent: The Champions" hatte am Montag wieder fast zehn Millionen Zuschauer.

The Neighborhood© CBS
Trotzdem hat CBS natürlich vom Super Bowl profitiert, auch am darauffolgenden Montag noch. Hier macht sich bemerkbar, dass CBS seine eigenen Programme während des Super Bowls bewerben kann und so nochmal weitere potentielle Zuschauer anspricht. Profitiert hat davon am Montag die Sitcom "The Neighborhood", die sich sogar auf einen neuen Bestwert steigerte. 7,5 Millionen Zuschauer sahen zu, in der Zielgruppe reichte es für 1,4/6 Prozent Marktanteil (Rating/Share). Im Anschluss meldete sich "Man with a Plan" mit Staffel 3 zurück. 6,2 Millionen Zuschauer wurden hier gezählt, in der Zielgruppe lag der Marktanteil bei 1,1/5 Prozent. Damit wurden die Werte aus dem Frühjahr vergangenen Jahres zumindest leicht übertroffen.