Law & Order: Special Victims Unit© Vox/Universal
Zwei Rekorde gleichzeitig bricht die Serie "Law & Order: SVU" mit einer Verlängerung um eine 21. Staffel. Zum einen wird die Mutterserie "Law & Order" überholt, die es zwischen 1990 und 2010 auf 20. Staffeln brachte und die Western-Serie "Gunsmoke", welche von 1955 bis 1975 (ebenfalls 20 Staffeln) bei CBS zu sehen war. Sie trägt nun den alleinigen Titel, die am längsten laufende Primetime-Serie mit real agierenden Schauspielern zu sein. Nächster Halt wären dann nur noch die "Simpsons", die im All-Time-Gesamtranking vor "Law & Order: SVU" liegen. Der zweite Rekord steht NBC vor allem in Zeiten von #metoo sehr gut. Mariska Hargitay ist seit 1999 und damit von Beginn an Protagonistin der Polizeiserie von Dick Wolfe, weswegen ihr Charakter Lt. Olivia Benson ebenfalls eine Alleinstellung erfährt. Diese ist nun der am längsten zu sehende weibliche Charakter in einer Primetime-Serie.

NBC© NBC
Die kleinste Gameshow der Welt kommt zu NBC. Mit dem Titel "Small Fortune" ist diese im Februar bei ITV gestartet und wurde nun von Youngest Media in die USA verkauft. Sechs Ausgaben der Wettbewerbsshow wird es zunächst beim Sender mit dem bunten Pfau geben. Darin werden Teams aus je drei Freunden antreten und ihre Fingerfertigkeiten unter Beweis stellen müssen. Die Schauplätze, in denen gegeneinander gekämpft wird, sind auf Puppenhausgröße geschrumpft. So kommt es beispielsweise in einer Bar, im Weißen Haus, oder im Museum zum Wettbewerb ums große Geld in kleiner Kulisse.

One Day at a Time© Ali Goldstein/Netflix
Die Sitcom "One Day at a Time" wurde Mitte März von Netflix für beendet erklärt. Damit war nach drei Staffeln und 39 Folgen Schluss für das Remake aus den 1970er Jahren. Der Grund wurde von Netflix recht offen via Twitter kommuniziert. Demnach hatte die Serie von Norman Lear zu wenig Zuschauer - auch wenn die Kritiken gut waren. Doch nun gibt es einen Hoffnungsschimmer für Fans, das Produktionsstudio Sony und TV-Legende Lear. CBS All Access hat sein Interesse in ein Angebot für mindestens eine weitere Staffel umgesetzt. Netflix hat jedoch zwei Jahre nach Einstellung der Sitcom das Recht, ein Veto gegen den Umzug einzulegen. So sei Norman Lear sogar persönlich an Netflix-Boss Ted Sarandos mit der Bitte heran getreten, die Show am Leben erhalten zu dürfen. Allerdings gab es trotzdem Anzeichen von Netflix, den Transfer zum viel kleineren Streamingdienst CBS All Access zu unterbinden. Wie immer die Sache auch enden wird: eine Offer zur Rettung gibt es - den Segen von Netflix braucht es.

Verlängert oder abgesetzt?

After Life© Netflix
"After Life": Der Schöpfer der Arbeitsplatz-Comedy "The Office", Ricky Gervais, bekommt eine Fortsetzung bei Netflix und meint dazu: "Ich habe noch nie eine solche Reaktionen erfahren. Es ist verrückt. Und herzerwärmend. Aber jetzt muss ich dafür sorgen, dass die zweite Staffel noch besser wird und ich werde wahrscheinlich noch viel härter als sonst arbeiten müssen". In der düsteren Comedy mimt Gervais Tony, der seine Frau Lisa verloren hat und als Witwer fortan ein neues Leben einschlägt, indem er nur noch sagt und tut, was ihm passt. Zum Abruf bereit, steht sie dann im nächsten Jahr mit sechs frischen Folgen.

"American Soul": Die Geschichte über Don Cornelius und die Musiksendung "Soul Train", die maßgeblich für die Wahrnehmung afro-amerikanischer (Musik-)Kultur in den 1970er Jahren verantwortlich war, geht weiter. BET schickt die Serie für eine zweite Staffel auf die Tanzfläche.

"Berlin Station": Die Serie mit der deutschen Hauptstadt im Titel endet bei Epix. Die teure und in Europa gedrehte Produktion mit Ashley Judd und Richard Armitage geht dabei auch mit einem Cliffhanger nach der dritten Staffel zu Ende. Ob die Serie an einem anderen Ort weitergehen könnte, ist nicht bekannt.

"Boomerang": Die BET-Comedy zum Film aus dem Jahr 1992 erhält eine zweite Staffel. Von Anfang an mit an Bord sind Lena Waithe ("Master of None") und Halle Berry als ausführende Produzentinnen. Die Serie stellt eine Neuinterpretation des Films mit Eddie Murphy dar und nimmt Fragen einer sich verändernden Arbeitsplatzdynamik unter die Lupe - ebenso wie sich wandelnde Rollenbilder, oder Generationenkonflikte.

"The Order": Eine Geheimgesellschaft, die Entdeckungen über Magie, Monster, aber auch die eigene nicht ganz so schmeichelhafte Familiengeschichte offenbart, gibt es bei "The Order" zu sehen. Der College-Student Jack Morton macht dort in der ersten Staffel seine ganz eigenen Erfahrungen. Bestellt hat Netflix nun eine zweite Staffel.

"The Umbrella Academy": Die Superhelden-Serie "The Umbrella Academy" bekommt zehn neue Folgen in einer zweiten Staffel spendiert. Die Netflix-Serie basiert auf den Dark Horse Comics und zeigt die Ermittlung mehrerer erwachsener Kinder in Bezug auf den Todesfall ihres Adoptivvaters.

US-Quoten-Update

The Walking Dead - Staffel 9© AMC
"The Walking Dead" hat in diesem Jahr seinen Abwärtstrend fortgesetzt. Die Zombie-Serie hatte zunächst von Jahr zu Jahr immer mehr Zuschauer gewonnen, ehe bei der fünften Staffel der Bestwert erreicht war. Seither geht es sukzessive abwärts. Das Finale der 9. Staffel kam nun bei der linearen Ausstrahlung noch auf fünf Millionen Zuschauer - damit wurde das bislang schwächste Finale aus Staffel 1 noch um eine Million unterboten. In der Zielgruppe ging das Rating auf 1,9 zurück. Zum Vergleich: Letztes Jahr waren noch 7,9 Millionen Zuschauer mit dabei, das Zielgruppen-Rating lag mit 3,4 ungleich höher. Nun sind die linearen Zahlen aber längst nur noch die halbe Wahrheit, klar ist auch: Der Anteil zeitversetzter und On-demand-Nutzung ist zugleich so hoch wie noch nie. Doch auch das eingerechnet hat "The Walking Dead" im Vergleich zu den besten Jahren deutlich eingebüßt - bleibt aber trotzdem die quotenstärkste Serie des gesamten Kabelfernseh-Angebots.

Abby's© NBC
Bei NBC ging am Donnerstag vergangener Woche die neue Comedy-Serie "Abby's" an den Start. Es lohnt sich allerdings womöglich kaum, sich näher mit ihr zu beschäftigen - beim Publikum fiel sie nämlich zumindest zum Auftakt durch. Mit nur 2,6 Millionen Zuschauern insgesamt und einem Zielgruppen-Marktanteil von 0,5/3 Prozent (Rating/Share) waren es die schwächsten Premieren-Quoten einer NBC-Serie in dieser Saison. Generell geben die NBC-Comedys aber derzeit kein gutes Bild ab. "Will & Grace", das direkt davor lief, war mit 0,7/3 Prozent in der Zielgruppe auch alles andere als ein Hit. Insgesamt hatten hier 3,25 Millionen Zuschauer eingeschaltet.

The Voice© NBC
Bemerkenswert ist unterdessen, wie sich die Networks in Zeiten generell stark sinkender Reichweiten auch noch gegenseitig das Leben schwer machen. Am Montagabend schicken derzeit NBC und ABC ihre beiden Castingshows "The Voice" und "American Idol" in direkter Konkurrenz ins Rennen. Das drückt bei beiden auf die Quoten: "American Idol" fiel mit 6,23 Millionen Zuschauern insgesamt und 1,1/5 Prozent in der Zielgruppe am Montag auf ein neues Allzeit-Tief. "The Voice" behielt die Oberhand, verzeichnete mit 8,5 Millionen Zuschauern und 1,5/7 Prozent in der Zielgruppe aber ebenfalls neue Staffel-Tiefstwerte. Der Casting-Infight kennt somit also eigentlich nur zwei Verlierer und keinen Gewinner.