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Die von Armando Iannucci erdachte Serie "Veep" geht ihrem Ende entgegen, doch HBO wird auch darüber hinaus mit ihm im Geschäft bleiben und hat nun die Serie "Avenue 5" bestellt. Die Serie wird als Weltraum-Tourismus-Comedy beschrieben, die 40 Jahre in der Zukunft spielt, wenn Reisen durchs Wetlraum ganz selbstverständlich sind. Auch die Hauptrolle ist hochkarätig besetzt: Hugh Laurie ("Dr. House") spielt Captain Ryan Clark, der das Raumschiffs Avenue 5 führt. Mit dabei sind außerdem Josh Gad als Milliardär, der das Schiff gebaut hat, Zach Woods als Chef der Kundenbetreuung, Nikki Amuka als Koordinatorin auf der Erde. In weiteren Rollen sind Rebecca Front, Lenora Crichlow, Suzy Nakamura, und Ethan Phillips zu sehen.

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Netflix tut sich unterdessen mit Mike Myers zusammen. Der "Austin-Powers"-Star wird die neue noch namenlose sechsteilige Comedy-Miniserie nicht nur produzieren, sondern auch sebst die Hauptrolle übernehmen. Bzw.: Mehrere Hauptrollen - er spielt nämlich gleich mehrere Charaktere. "Ich liebe es, Charaktere zu kreieren - und Netflix hat mir einen fantastischen Spielplatz gegeben, auf dem ich mich austoben kann", sagt Myers. Mehr Details zu dem Projekt gibt's noch nicht. Ryan Murphy hat unterdessen auf dem "Time 100 Summit" gesagt, dass er im Rahmen seines Overall-Deals mit Netflix schon grünes Licht für zehn Projekte bekommen hat, darunter drei Dokus, vier Serien und drei Filme. Schon angekündigt wurden etwa die Politsatire "The Politician", eine Serie über das goldene Zeitalter Hollywoods und "Ratched" mit Sarah Paulson als Oberschwester Ratched - der bekannten Figur aus "Einer flog über das Kuckucksnest".

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Netflix investiert also bereitwillig weiterhin sehr viel Geld in neue Produktionen, um den Vorsprung vor den aktuellen und kommenden Mitbewerbern zu halten - und zwar mehr Geld, als man derzeit eigentlich zur Verfügung hat. Nun hat sich Netflix erneut 2,2 Milliarden US-Dollar am Kapitalmarkt besorgt. Es ist schon zum siebten Mall innerhalb der letzten vier Jahre, dass Netflix sich mehr als eine Milliarde Dollar besorgt. Die langfristigen Verbindlichkeiten steigen damit auf satte 12 Milliarden Dollar an. Allein im ersten Quartal 2019 hat Neflix übrigens 460 Millionen Dollar mehr ausgegeben als eingenommen, wie ein Blick auf den Free Cash Flow offenbart. Ein Jahr zuvor waren es noch 287 Millionen US-Dollar. Erst im kommenden Jahr erwartet der Streaming-Dienst hier eine langsame Besserung.

TheCW© TheCW
Sein Serien-Portfolio erheblich aufgestockt hat in den letzten Jahren auch The CW - teils auch dank einer Partnerschaft mit Netflix, das viele Serien direkt verwertet und dadurch einen guten Teil der Kosten übernimmt. Im kommenden Jahr wird The CW so viele Serien zeigen wie noch nie - denn man wird keine einzige absetzen. Aus dem Programm verschwinden lediglich "Crazy Ex-Girlfriend" und "Jane the Virgin", wo schon von vornherein feststand, dass es die letzte Staffel sein wird. Alle anderen Serien werden fortgesetzt - also auch so schwach laufende Neustarts wie "All American" und "In the Dark" und "Roswell, New Mexico", schon länger grünes Licht gab's für "Legacies" und "Dynasty" - eine 100-Prozent-Rate für die Neustarts ist historisch. Selbst für "The 100" gab's nun schon grünes Licht, obwohl die aktuelle Staffel noch gar nicht gestartet ist. Das soll übrigens nicht bedeuten, dass man für kommendes Jahr keine neuen Serien bestellen wird, vielmehr gehe es darum, die Wiederholungs-Rate im Programm weiter zu senken. Und schließlich bespielt man seit dieser Saison ja auch wieder sechs statt zuvor fünf Abenden die Woche.

Abgesetzt & Verlängert

Blue Bloods© CBS
"Blue Bloods": Während "Magnum" inzwischen schon wieder als Neuauflage über die Bildschirme flimmert, ist der Ur-Magnum Tom Selleck weiterhin bestens mit seiner aktuellen Serie "Blue Bloods" im Geschäft. Die Serie ist ein Zuschauermagnet am schwierigen Freitagabend - und das demnächst dann schon seit zehn Jahren. Staffel 10 ist jedenfalls nun beschlossene Sache.

"Good Girls": Auch wenn sich die zweite Staffel der Serie über drei Mütter, die wegen Geldsorgen beschließen, einen Supermarkt auszurauben und sich anschließend immer tiefer in illegale Geschäfte verwickeln, am Sonntagabend recht schwer tut, gab's nun schon deutlich vor dem Staffel-Finale grünes Licht für eine dritte Runde.

Last Man Standing© Fox
"Last Man Standing": Nachdem ABC im Frühjahr 2017 der Tim-Allen-Sitcom "Last Man Standing" trotz ordentlicher Quoten überraschend den Stecker gezogen hatte, belebte Fox die Serie nach einjähriger Pause wieder - und das mit Erfolg. Im direkten Comedy-Duell am Freitagabend lag "Last Man Standing" regelmäßig weit vor den neuen ABC-Comedys. Kein Wunder also, dass es bei Fox mit Staffel 8 im Herbst nahtlos weiter geht.

"Manifest": Die Mystery-Serie konnte bei NBC zwar die Topquoten des Serien-Starts nicht halten und hat die Reichweite im Lauf der ersten Staffel schon halbiert - solide waren die Werte aber auch dann noch. Das ist genug, um sich für eine zweite Staffel zu qualifizieren.

"NCIS: Los Angeles" / "NCIS: New Orleans": Nachdem kürzlich schon die Mutter-Serie verlängert wurde, gab's nun auch das erwartete grüne Licht für die beiden Ableger. Damit bleibt das ganze Franchise also weiterhin ein bedeutender Bestandteil des CBS-Programms. Der LA-Ableger geht damit übrigens schon in die elfte Staffel und auch die Kollegen aus New Orleans haben dann schon sechs Staffeln auf dem Buckel.

"Rel": Die Comedyserie mit Lil Rel Howery funktionierte im Zusammenspiel mit "Family Guy" am Sonntagabend nie wirklich gut. Nachdem Fox schon die übliche Episoden-Aufstockung für das Frühjahr ausließ, kommt das endgültige Aus nach Staffel 1 daher nun auch nicht überraschend.

"Shrill": Fans der Aidy-Bryant-Comedy können sich im kommenden Jahr nicht nur über eine zweite Staffel bei Hulu freuen, sondern auch noch auf mehr Folgen: Die Episodenzahl steigt von sechs auf acht.

The Gifted© Fox
"The Gifted": Nach zwei Staffeln zieht Fox der im X-Men-Universum von Marvel angesiedelten Serie "The Gifted" den Laufpass. Weil die Kritiken anders als die Quoten ziemlich gut waren, gibt's aber wohl noch Überlegungen, die Serie womöglich bei Disneys neuem Streaming-Dienst Disney+ weiterzuführen. Spruchreif ist hier aber noch nichts.

"The Good Fight": Das Spin-Off von "The Good Wife" ist bei CBS All Access aktuell in Staffel 3 und darf auch weiterhin ein Aushängeschild des CBS-Streamingdienstes bleiben: Staffel 4 ist in trockenen Tüchern.

"Warrior": Auch wenn erst drei Folgen der Serie bei Cinemax zu sehen waren, gibt sich der Sender wild entschlossen und hat nun bereits eine zweite Staffel bestellt. Das kommt schon deswegen nicht überraschend, weil die vorbereitenden Arbeiten daran schon Ende 2018 gestartet sind.

US-Quoten-Update

The Big Bang Theory© CBS
"The Big Bang Theory" befindet sich bekanntlich inzwischen auf der Zielgeraden, am 16. Mai läuft die letzte Staffel. Von einem Endspurt ist aktuelle allerdings nichts zu spüren. Im Gegenteil: Am Donnerstag vergangener Woche fiel die Sitcom auf ihren bisherigen Tiefstwert: 11,4 Millionen Zuschauer und 1,9/11 Prozent Marktanteil bei den 18- bis 49-Jährigen waren die bislang geringsten je gemessenen Reichweiten - die Werte ragen im derzeitigen Umfeld aber trotzdem noch weit heraus. Im Anschluss an "TBBT" meldete sich übrigens nach langer Wartezeit "Life in Pieces" zurück - und machte aus dem Vorlauf zu wenig. 6,7 Millionen Zuschauer sahen die erste Folge der vierten Staffel, mehr als 1,0/5 Prozent in der Zielgruppe war nicht drin. Auf dem eigentlichen Sendeplatz um 21:30 Uhr sah es dann mit fünf Millionen Zuschauern und 0,8/4 Prozent in der Zielgruppe sehr ernüchternd aus: Es war ein neues Allzeit-Tief.

Bless this Mess© ABC
Erfreulicher war da in der vergangenen Woche noch der Auftakt zur neuen ABC-Sitcom "Bless this Mess" verlaufen, die mit 4,7 Millionen Zuschauern und 0,9/4 Prozent in der Zielgruppe die Werte des vorausgehenden "Black-ish" deutlich übertroffen hatte. In der zweiten Woche tat sich die Serie dann allerdings schon deutlich schwerer und zählte nur noch 3,6 Millionen Zuschauer und 0,7/3 Prozent bei den 18- bis 49-Jährigen. Auch das war noch mehr als zuvor "black-ish", mehr als Mittelmaß war "Bless this Mess" damit aber schon nicht mehr. Diesmal war allerdings auch die Konkurrenz-Situation eine andere: Nach einem Sendeplatzwechsel lief nun "The Voice" direkt dagegen. Die Castingshow ist allerdings in diesem Frühjahr auch nur noch ein Schatten früherer Tage. Erstmals in der Geschichte des Formats reichte es nur noch für ein Zielgruppen-Rating von 0,9 - die gleiche Schmach hatte am Tag zuvor auch schon "American Idol" erlitten. Die Networks müssen sich damit langsam wirklich Gedanken über ihre stark erodierenden Reichweiten machen.