Der Herr der Ringe© Amazon

Die Vorfreude auf die eine Milliarde teure "Herr der Ringe"-Serie von Amazon steigt bei vielen Fans - und das, obwohl ihre Ausstrahlung erst für 2021 erwartet wird: Im Zuge der TCA-Pressetour hat der Streamingdienst das Kreativteam hinter dem Mammutprojekt weitere Details bekanntgegeben: Neben den bereits angekündigten Regisseur J.A. Bayona ("The Orphanage"), der die ersten beiden Episoden realisieren wird, gesellen sich die beratenden Produzenten Bryan Cogman ("Game of Thrones") und Stephany Folsom ("Toy Story 4"), sowie die ausführenden Produzenten Lindsey Weber ("10 Cloverfield Lane"), Bruce Richmond ("Game of Thrones"), Gene Kelly ("Boardwalk Empire") und Sharon Tal Yguado ("Outcast") und der Produzent Ron Ames ("The Aviator"). Das Namedropping setzt sich auch in der restlichen Liste fort: Als Autoren wurden Gennifer Hutchison ("Breaking Bad"), Jason Cahill ("The Sopranos"), Helen Shang ("Hannibal") und Justin Doble ("Stranger Things") verpflichtet. Für die Visualisierung zuständig sind Kostümdesignerin Kate Hawley ("Suicide Squad"), Produktionsdesigner Rick Heinrichs ("Star Wars: Die letzten Jedi"), Konzeptzeichner John Howe ("Der Hobbit") und Visual Effects Supervisor Jason Smith ("The Revenant"). Abgerundet wird dieses vielversprechend klingende Team durch Tom Shippe, einen Tolkien-Experten. Peter Jackson, der Regisseur der ursprünglichen "Herr der Ringe"-Filme befindet sich derzeit in Gesprächen mit Amazon, ob nicht auch für ihn eine Rolle als Regisseur oder Produzent möglich ist.

John Wick© Starz
Nachdem die potenzielle Serie zur Action-Reihe "John Wick" seit Jahren im Gespräch ist, wird es nun endlich konkreter. Während der TCA-Pressetour verriet Starz-COO Jeffrey Hirsch, dass die geplante Produktion ein Prequel sein wird und von den Anfängen der im Zentrum stehenden Hotelreihe erzählt. Stand heute soll die Serie "The Continental" heißen. "Dabei wird ein frischer Blick auf das Continental als Hotel geworfen und ergründet, wie es für John Wick für Bedeutung gewann", erläutert Hirsch. "Das Prequel spielt in der Zeitlinie viel weiter vorher." Ob Hauptdarsteller Keanu Reeves Teil dieser Zeitreise in die Vergangenheit sein wird, bleibt indes fraglich. Dieser steht momentan für "John Wick 4" vor der Kamera, der 2021 in die Kinos kommen soll. Ausgeschlossen haben die Macher bislang aber noch nichts.

The Bankers Wife© Amazon
Amazon wird sich mit "The Banker's Wife" der nächsten Romanverfilmung annehmen. Basierend auf dem gleichnamigen Roman von Cristina Alger, der erst im vergangenen Sommer auf den Markt gekommen ist, wurde eine achtteilige erste Staffel in Auftrag gegeben. "The Banker's Wife" erzählt die Geschichte zweier Frauen, die in der Finanzwelt auf geheimnisvolle Offshore-Konten stoßen und dadurch eine Verschwörung aus Geldwäsche und politischen Ambitionen freilegen. Für die Inszenierung konnte unter anderem Lesli Linka Glatter ("Twin Peaks") gewonnen werden. Außerdem hat Amazon bekanntgegeben, dass Oscarpreisträgerin Viola Davis nach dem bald anstehendem Ende von "How to Get Away with Murder" alles andere als arbeitslos sein wird: Sie wird die neu geplante Superheldenserie "Fast Color" produzieren, die auf dem gleichnamigen Film von letztem Jahr basiert. Der Film von Julia Hart und Jordan Horowitz handelt von drei afroamerikanischen Frauen verschiedener Generationen, gespielt von Lorraine Toussaint, Gugu Mbatha-Raw und Saniyya Sidney, die entdecken, dass sie Superkräfte haben. Castbekanntgebungen für die Serie stehen noch aus.

Circe© HBO Max
Nachdem WarnerMedia vor Kurzem den neuen Streamingdienst HBO Max vorgestellt hat, wurde jetzt mit "Circe" eine weitere Produktion dafür angekündigt. Auch hier handelt es sich um eine Romanadaption – Autorin Madeline Miller stand mit "Circe" 16 Wochen auf Platz eins der New York Times Bestsellerliste, ehe HBO Max eine direct-to-series-Bestellung mit acht Folgen aufgegeben hat. In der griechischen Sagenwelt war Circe eine mächtige Zauberin, die auf einer Insel lebte und ungebetene Besucher in tierische Ebenbilder verwandelte - so auch in Homers Epos "Odyssee". "Circe" erzählt die Geschichte aus ihrer Sicht und schildert, wie die Nymphe zur mächtigen Zauberin wurde, die sich mit Göttern anlegen konnte. Die Adaption wird das Ehepaar Rick Jaffa und Amanda Silver übernehmen, die bereits hinter der Neuauflage von "Planet der Affen" stehen und an "Jurassic World" beteiligt waren. Die letzte spannende Serienbestellung diese Woche umfasst "A Teacher", eine Dramaserie, die in Zukunft bei FX laufen wird. Auch hier handelt es sich um eine Adaption. "A Teacher" wurde bereits 2013 als Film inszeniert und handelt von einer Highschool-Lehrerin Ende 20, die eine verhängnisvolle Affäre mit einem ihrer Schüler eingeht. Die Rolle der Lehrerin wird nun von Kate Mara (Zoe Barnes in "House of Cards") eingenommen, während Nick Robinson ("Love, Simon") den Oberstufenschüler Eric mimt. Das Drehbuch zur zehnteiligen Miniserie schreibt Hannah Fidell, von der auch die Filmvorlage stammt. Sie wird auch als Regisseurin und Produzentin fungieren.

Kevin Hart in Night School© Universal Pictures
Auf der Castingcouch geht es munter drunter und drüber. Wrestlingsuperstar Big Show - mit bürgerlichem Namen Paul Wight - wird Star einer halbstündigen Comedy-Serie, die quasi seinen Namen trägt und für zunächst zehn Folgen bei Netflix zu sehen sein wird. In "The Big Big Show" spielt er einen ehemaligen Wrestler und Familienvater, der zwar groß und stark ist, von seiner Frau und den drei Töchtern aber auch gerne runtergebuttert wird, nach dem Motto: großer Mann ganz klein. Der ehemalige "The Newsroom"-Darsteller Jeff Daniels tritt derweil eine Rückkehr ins Pay-TV an: Nach HBO ist nun Showtime dran, wo er in der ursprünglich für das USA Network entwickelten Serie "Rust" als Polizeichef einer Kleinstadt zu sehen sein wird. Außerdem bekam das Spin-off zu "Power" grünes Licht von Starz. Teil der Serie "Power Book II: Ghost" ist die Oscar-Nominierte und Grammy-Siegerin Mary J. Blige. Der Dienst für Kurzformate, Quibi (Start im April 2020) bekommt Zuwachs: Kevin Hart mimt in "Action Scene" eine fiktionalisierte Version von Kevin Hart und bezieht Inspiration aus der Eröffnungsszene von "Kevin Hart: What Now?". Das bedeutet konkret: als er für eine Rolle in einem Action-Film abgelehnt wird, trifft er auf einen hochklassigen Schauspieler, was im Anschluss allerlei in Bewegung setzt. Apropos Quibi: dort ist das einst für NBC geplante "Last American Vampire" gelandet. Die Serie stammt von "12 Monkeys" Showrunner Terry Matalas.

Elijah Wood© Legendary TV
Legendary Television hat die nächsten Jahre ein Vorrecht auf alle Produktionen von Elijah Wood und seiner Produktionsfirma SpectreVision. Dies wurde in einem First-Look-Deal vereinbart, über dessen finanzielle Höhe keine Details genannt wurden. Gleiches Spiel hat Hulu mit Comedian Amy Schumer vollzogen, die mit "Love, Beth" auch schon die erste Produktion angekündigt hat. Die zehnteilige erste Staffel soll 2020 beim US-amerikanischen Streamingdienst erscheinen. Amazon sichert sich indes die Dienste von Forest Whitaker und seiner Produktionsfirma Significant Productions, sowie die Talente von Connie Britton und ihrer Produktionsfirma Deep Blue Production. Außerdem hat "Breaking Bad"-Star Bryan Cranston einen neuen Vertrag an Land gezogen - und zwar nicht mehr bei Sony, sondern bei Warner Bros. TV. Dadurch könnte er in Zukunft beispielsweise Inhalte für HBO Max produzieren.

Verlängert oder abgesetzt

Baskets© FX
"Baskets": Sein großer Traum ein Clown zu sein endet nun für Chip Baskets bei FX. Der Sender schickt die Serie von und mit Zach Galifianakis nach der vierten Staffel in den Ruhestand. Damit markiert das Staffelfinale am 22. August auch das Serienfinale.

"Big Mouth": Animationsserien sind sehr lukrativ. Günstiger in der Erstellung als von Schauspielern geführte Serien und viel geklickt bei Streamingplattformen. Daher ist es wenig verwunderlich, dass Netflix die animierte Erwachsenenserie "Big Mouth" über pubertierende Teenager, die eher kleinen Monstern gleichen, verlängert hat. Und das nicht nur um eine, sondern direkt um drei Staffeln.

"Carnival Row": Mit den Stars Orlando Bloom und Cara Delevingne prominent besetzt, startet die Serie "Carnival Row" erst am 30. August bei Amazon. Und bereits jetzt gab es eine Verlängerung um eine zweite Staffel. Viele Vorschusslorbeeren für die Mitte des 19. Jahrhunderts spielende Serie über eine Welt mit mythologischen Kreaturen und Menschen, die von reichen Menschen aus ihren Ländern vertrieben wurden und nun nebeneinander leben müssen.

"Forever": Nichts ist für immer. Auch nicht "Forever". Die Comedy mit Fred Armisen und Maya Rudoph, den beiden "Saturday Night Live"-Gesichtern, endet nach nur einer Staffel. Gestartet war sie bei Amazon im September 2018. Das Serienehepaar bricht dabei mit einem Skiurlaub aus den bekannten Mustern - alljährlicher Besuch in einem Haus am See - aus, was alles durcheinander bringt.

"Lore": Zwei Staffeln lang bot Amazon einen Mix aus Animation, Erzählung und historischen Dokumenten in "Lore". Das Ganze basierte auf dem gleichnamigem Podcast von Aaron Mahnke. Aus und vorbei ist es nach zwei Staffeln mit Vampiren, Zoombies, Geistern, Hexen und Co. beim Streamingdienst.

"Now Apocalypse": Die im Titel umgekehrte Variante zu "Apocalypse Now" hat thematisch wenig mit dem Film zu tun. Die Serie von Gregg Araki und Steven Soderbergh fokussiert eine Gruppe Freunde in Los Angeles und wie sie ihr Leben mit allen Dramen und Liebschaften gemeinsam meistern und dabei die Apokalypse sehen. Doch die Sicht auf das Ende der Welt, welches jedoch nur Drogen bedingt bevor stehen könnte, endet nach nur einer Staffel. Starz macht Schluss mit den Marihuana liebenden Sonderlingen.

"Patriot": Das Ende von "Transparent" bei Amazon ist längst ausgemachte Sache. Allerdings gibt es nun noch weitere Serien, die aus dem Angebot fallen werden. Eine davon ist "Patriot", die Krimi-Dramedy, die zwar gute Kritiken einheimsen konnte, bei der jedoch die große Aufmerksamkeit ausblieb. An einer dritten Staffel besteht nun kein Interesse seitens des Streamingdiensts.

The Handmaid's Tale© Hulu
"The Handmaid's Tale": Der Kampf um die Frauenrechte im Gilead geht weiter. Die Serie mit Elisabeth Moss als rote Kuttenträgerin geht in eine vierte Runde. Der zu Disney gehörende Streamingdienst Hulu zeigt derzeit die dritte Staffel der beklemmenden Serie, die auf dem Buch "Der Report der Magd" von Margaret Atwood basiert. 2017 gewann die Serie nicht nur den Emmy als beste Drama-Serie, sondern auch den Golden Globe in dieser Kategorie.

"The Expanse": Während "Now Apocalypse" von Amazon in der Vergangenheit spielt, kommt "The Expanse" als in der Zukunft liegende Science-Fiction-Serie daher. Und auch dort gab es eine Verlängerung, bevor die in den Startlöchern stehende neue Staffel zum Abruf steht. Amazon hat noch vor der Premiere der vierten Staffel am 13. Dezember eine fünfte Staffel bestellt. Die ersten drei Staffeln liefen bei Syfy - allerdings belebte Amazon die Serie nur zehn Tage später wieder. Amazon-Gründer Jeff Bezos ist ein großer Fan der Bücher, auf denen die Serie basiert.

"The Romanoffs": Noch vom früheren Amazon-Studios-Chef Roy Price beauftragt, hat seine Nachfolgerin Jennifer Salke das Aus der ersten Produktion nach "Mad Men" von Matthew Weiner erklärt. "The Romanoffs" endet somit nach nur einer Staffel. Die Serie umfasst acht eigenständige Folgen, die die Nachfahren der russischen Zarenfamilie beleuchteten.

"Too Old to Die Young": Nicolas Winding Refns im Juni gestartete Serie endet wie "The Romanoffs" nach nur einer Staffel bei Amazon. Eine Trennung von "Patriot", "The Romanoffs" und "Too Old to Die Young" könnte auch als Abstand von zu vielen Serien mit spitzer Zielgruppe verstanden werden seitens Amazon.

"Trinkets" // "Diebische Elstern": Die drei Langfinger dürfen nochmals ran. Netflix hat eine weitere Staffel der Serie über die Heranwachsenden bestellt. Allerdings ist danach dann Schluss für die Kleptomaninnen. Außerdem freuen dürfen sich Fans der Netflix-Serie "Lucifer". Die finale fünfte Staffel wird um weitere sechs Folgen verlängert. Damit kommt die einst bei Fox beheimatete Serie auf 16 Folgen.

US-Quoten-Update

Die Bachelorette© RTL/Armanda Claro
Die Kuppelshow "The Bachelorette" hat in den vergangenen Wochen noch einmal viele Zuschauer gewonnen - und sich sogar mit einem Quoten-Hoch verabschiedet. Am Montagabend verzeichnete die ABC-Sendung bereits 7,22 Millionen Zuschauer, einen Tag später waren zum Abschied sogar 7,48 Millionen Zuschauer dabei. Zum Vergleich: Die Vorjahres-Staffel hatte bis zum Schluss durchweg weniger als sieben Millionen Zuschauer erreicht. Beachtlich auch der Marktanteil in der Zielgruppe: Auf zehn Prozent brachte es das Finale am Dienstagabend. Im Gegenzug musste allerdings "America's Got Talent" angesichts der ungewohnten Konkurrenz spürbar Federn lassen: Verzeichnete die NBC-Show in der vorigen Woche noch mehr als zehn Millionen Zuschauer, so waren diesmal nur 7,79 Millionen dabei.

Love Island© CBS
Deutlich schwerer tut sich weiterhin die amerikanische Version von "Love Island", die seit Anfang Juli bei CBS zu sehen ist. Auch weiterhin bewegen sich die Reichweiten der täglichen Ausgaben um die zwei Millionen Zuschauer. Immerhin fuhr die Sendung am Mittwoch mit 2,38 Millionen Zuschauern die beste Reichweite seit der ersten Woche ein. Und auch bei CBS scheint man die Hoffnung noch nicht aufgegeben zu haben, denn gerade erst hat der Sender entschieden, "Love Island" in eine zweite Staffel schicken zu wollen. Ungleich größer war übrigens das Interesse an den beiden TV-Debatten der Demokraten, die vom Newssender CNN übertragen wurden: 8,64 Millionen Zuschauer schalteten am Dienstag ein, einen Tag später wurden sogar 10,72 Millionen Zuschauer erreicht.