Harry & Meghan: An African Journey© ITV
Der Januar steht im Zeichen der Royals, ob man will oder nicht. Denn nach dem "Mexit" von Prinz Harry und Meghan Markle ist vor "The Prince". Bei HBO Max wurde jetzt nämlich eine animierte Satire von Gary Janetti geordert, die das Leben rund um den Buckingham Palace zeichnerisch aufgreift. Das alles aus dem Blick des kleinen Prinz George. Ihren Titel "His and Her Royal Highness" haben die beiden durch ihren Ausstieg aus dem königlichen Leben verloren, allerdings wäre für Ted Sarandos von Netflix denkbar, dass die beiden Teil der auf sechs Staffeln angelegten royalen Serie "The Crown" werden. Ob die beiden Kanada-Auswanderer jedoch dafür offen sind, ist nicht bekannt und aktuell wenig vorstellbar. Ein anderer aus der königlichen Familie sorgte Ende letzten Jahres für Wirbel: Prinz Andrew war in den Skandal um Jeffrey Epstein verwickelt. Epstein wurde im letzten Sommer vorgeworfen, zahlreiche Mädchen vergewaltigt und gegen deren Willen festgehalten zu haben. Bei Lifetime kommt als Fortsetzung der Reihe "Surviving R. Kelly" daher demnächst die Dokumentation "Surviving Jeffrey Epstein". Die Ausgabe um den Sänger sorgte für großes mediales Aufsehen und führte zu einer Wiederaufnahme der Ermittlungen.

Quibi© Quibi
Quibi will Anfang April in den USA an den Start gehen. Der auf Kurzformate und mobile Geräte fokussierte Dienst von Jeffrey Katzenberg hat nun einen Titel für das prominent besetzte Projekt mit Liam Hemsworth und Christoph Waltz gefunden. Es hört auf den Namen "Most Dangerous Game" und nähert sich der Frage, wie weit jemand bereit ist, für die Familie zu gehen. Fleißig weiter akquiriert wird zudem auch. In den Warenkorb gelegt wurde eine aktuell auf den Arbeitstitel "Florida Man" hörende Comedy-Anthologie, die sich absurden Schlagzeilen aus dem Staate Florida annimmt und fiktionale Geschichten darum herum baut. Und wer schon Stephen Spielberg, Steven Soderbergh und Justin Roiland hat, der nimmt auch gerne Nick Hornby, Laura Dern und Bill Burr mit auf. Zum einen wird die jüngst mit einem Golden Globe ausgezeichnete Dern in Nick Hornbys "Just One Drink" als Barfrau mit offenem Ohr auftreten und zum anderen ist vor und hinter der Kamera der Comedian, Autor und Podcaster Bill Burr in "Immoral Compass" (Arbeitstitel), einem Psychothriller, zu sehen.

 

Ray Donovan© Showtime
Liev Schreiber mobilisiert seine Fans und kämpft damit um eine weitere, achte Staffel der Showtime-Serie "Ray Donovan", die dann die letzte sein wird. Erst kürzlich endete die siebte Staffel in den USA und dann legte Schreiber nach: "Die Wahrheit ist: Es liegt in den Händen des Senders. Wenn du mehr willst, gehe auf den Sender zu und lasse ihn wissen, wie du fühlst." Nicht in den Händen des Senders, sondern denen des Protagonisten liegt der Fortgang der HBO-Serie "Curb Your Enthusiasm". Dort ist die zehnte Staffel mit Larry David gestartet und ob es nach der zehnten Staffel noch weitergeht, hängt vom 72-Jährigen selbst ab. Neben Sender bei "Ray Donovan" und Protagonist bei "Curb Your Enthusiasm" zieht im Falle von "It's Always Sunny In Philadelphia" das Publikum. FX will so lange damit weitermachen, bis die Leute es nicht mehr sehen wollen - und wenn es für immer ist.

Freeform© Freeform
Freeform hat bei Jessica Biel zugeschlagen. Die Schauspielerin konnte dem Sender "Last Summer" verkaufen. Die von ihr produzierte Thriller-Serie handelt wenig überraschend von der wärmsten Jahreszeit, allerdings von insgesamt dreien. In Betracht genommen werden die Jahre zwischen 1993 und 1995. Das Genre lässt es jedoch schon vermuten: so schön sommerlich leicht geht es nicht zu in "Last Summer" - das Ganze dreht sich stattdessen um das Verschwinden eines beliebten Mädchens in einer Kleinstadt in Texas und die Frage, wer damit zu tun hat. Bei Hulu hat man auch Freude am Verbrechen, wenn auch etwas lockerer aufbereitet. Bestellt wurde eine True-Crime-Comedy von Steve Martin und Martin Short. Hinter dem Projekt steht Dan Fogelman ("This Is Us"). Drei Fremde teilen darin ihre Passion für Verbrechen und finden sich unverhofft selbst in einem wieder. Bei einer anderen zwar bestellten, aber noch nicht gestarteten Produktion steht das Mindesthaltbarkeitsdatum unterdessen schon fest. "The Walking Dead: World Beyond" wird laut AMC-Chefin Sarah Barnett nach zwei Staffeln enden.

Foto: 20th Century Fox© 20th Century Fox
Es war Anfang 2019 eine der großen Mediennachrichten: Disney kauft Fox für über 70 Milliarden Dollar. Dazu gehört auch das traditionsreiche Hollywoodstudio 20th Century Fox, welches nun umbenannt werden soll. Disney möchte den Titel "Fox" loswerden, um sich von dem ultrakonservativen Sender Fox News zu distanzieren, der auch Donald Trump unterstützt. Deshalb soll das Produktionshaus von nun an 20th Century Studios heißen. Der Name wird damit das erste Mal seit der Gründung 1935 geändert.

ABC© ABC
Für den US-amerikanischen Sender ABC, der ebenfalls zur Disney-Gruppe gehört, wurden indes zwei weitere Serien in Auftrag gegeben. Mit "Harlem's Kitchen" geht ein kulinarisches Drama in die Pilot-Produktion, das von Zahir McGee geschrieben wird. Er inszeniert die Geschichte eines Familienrestaurants, das durch einen plötzlichen Tod allerhand Schwierigkeiten überstehen muss. Ein zweiter Pilot wird für die Comedy "Prospect" gedreht. In der von Sherry Bilsing-Graham ("I Hate My Teenage Daughter") und Ellen Kreamer ("Friends") angedachten Erzählung geht es um eine ambitionierte Lehrerin, die durch ihre schwierigen Schüler schnell auf die Probe gestellt wird. NBC möchte derweil jeweils einen Piloten zu den beiden Dramen "At That Age" und "Echo" sehen. Im erstgenannten wird eine afroamerikanische Familiengeschichte ergründet. In "Echo" geht es um ein Team von Ermittlern, die Verbrechen mittels Zeitreise in die Vergangenheit lösen sollen.

Amazon Prime Video© Amazon
Amazon gibt sich derweil weiterhin seiner Mission hin, Romanfiguren zum Leben zu erwecken. Wie nun klar wurde, ist eine Serienversion für die Figur "Alex Cross" in der Mache, der bislang auf 29 Buch-Geschichten kommt. Nach "Jack Ryan" und der ebenfalls bestätigten "Jack Reacher"-Serie bekommt nun also der nächste Agenten-Held sein Streaming-Spotlight. Außerdem entwickelt Amazon eine Comicadaption mit Seth Rogen zu "Fear Agent". In der Erfindung des Autoren Rick Remender ("Deadly Class") geht es grob gesagt um interstellare Invasoren, Zeitreise, Klone, Klone von Klonen, Klone von Klonen von Klonen und eine Menge Whiskey. Die Hauptfigur Heath Huston verliert seine Familie und lässt nichts unversucht, sie in der unendlichen Weite des Weltraums wieder zu finden.

Gaumont© Gaumont
Eine weitere Literaturadaption wird mit "The House on Mango Street" ihren Weg ins Fernsehen finden. Das Produktionshaus Gaumont, das bereits "Narcos" für Netflix gemacht hat, nimmt sich dieser Aufgabe an. In der Mango Street werden Geschichten über allerlei Personen erzählt, die zusammen in einem Viertel in Chicago leben. Als zentraler Erzähler fungiert ein mexikanisch-amerikanischer Teeanger. Ob die Rechte an der Ausstrahlung bereits von jemandem erworben wurden, ist noch nicht kommuniziert worden. Einen Abnehmer konnte "Liars Club" indes nun finden. Die Dramedy von Amy Ruthberg ("Daredevil"), an der auch Paul Giamatti und Dan Careys Produktionsfirma Touchy Feely Films beteiligt ist, wurde von TNT eingekauft. Ebenfalls interessant: Die "Obi Wan Kenobi"-Serie, die Disney+ für sein "Star War"-Franchise plant, geht zunächst ganz kleine Schritte. Weil man nicht so ganz weiß, in welche Richtung sich die Serie entwickeln soll, wird nun erstmal das Kreativteam neu gemischt. 

Seth Meyers© david_shankbone/flickr (CC BY 2.0)
"The Good Place" und "Will & Grace" enden in dieser TV-Saison bei NBC. Daher holt sich der Sender bereits Nachschub und hat Comedy-Piloten bei Leuten bestellt, die bereits Erfahrung mit dem Sender haben. Das wären "Someone Out There", hinter dem das Autorenteam von "The Good Place" steht, ein noch unbenanntes Projekt vom "Brooklyn Nine-Nine" Produzenten-Duo, sowie "Crazy for You" mit dem SNL-Kopf Lorne Michaels und Late Night Talker Seth Meyers hinter der Kamera. Mit "B Positive", einer Serie über Organspende, und "The United States Of Al", einer Serie über Armee-Rückkehrer, will Chuck Lorre wieder bei CBS punkten. Bestellt sind zwei Piloten dazu. Bei ABC gab es grünes Licht für den von der Aktivistin Erin Brockovich inspirierten Piloten "Rebel". In der Hauptrolle wird Katey Sagal auftreten.

Mittlerweile will nicht nur jeder seinen eigenen Streamingdienst, viele Hollywoodstars möchten auch ihre eigene Produktionsfirma. So ruft die "Fleabag"-Schöpferin Phoebe Waller-Bridge Wells Street Films in Leben. Das Produktionshaus soll ihr dabei helfen, ihre zukünftigen Projekte für Amazon besser unter einen Hut zu bekommen. Selbst die Berfuserbin Paris Hilton könnte sich vorstellen, ihr eigene Produktionsfirma ins Leben zu rufen. Dies hat sie immerhin in einem Interview zu ihrem YouTube-Original "This Is Paris" verraten.

Hallmark Channel© Hallmark Channel
Zum Abschluss des vergangenen Jahres hatte sich der Hallmark Channel noch einmal in Ungnade gestürzt. Der Familiensender hat kurzerhand einen Werbespot aus dem Programm nehmen lassen, in dem sich zwei Frauen das Ja-Wort geben. Auslöser war die Beschwerde der konservativen Vereinigung "One Million Moms". Die Verantwortlichen merkten jedoch schnell, dass sie diesen Shitstorm nicht hätten gebrauchen können und haben sich daraufhin bei Zola, dem Unternehmen hinter dem Werbespot, entschuldigt. Weitreichende Konsequenzen gab es dennoch für den Senderchef Bill Abbott. Er verlässt seinen Posten. Angeblich aber nicht, wegen des Skandals. Ein Insider erzählte "Deadline" gegenüber jedoch, dass er gegangen wurde. Abbott war für über elf Jahre CEO der Crown Media und Senderchef.

Verlängert oder abgesetzt

"Ambitions": Die Familiensaga aus dem Hause OWN bekommt ein fixes Ende. Das Soapdrama um Darstellerin Robin Givens konnte die Erwartungen nicht erfüllen und wurde eingestellt.

"American Ninja Warrior": Die Emmy-nominierte Hindernisgameshow wird von NBC in die bereits neunte Staffel geschickt. Begleitet werden die neuen Folgen wie gewohnt von den Hosts Matt Iseman und Akbar Gbajabiamila und ihrem Sidekick Zuri Hall. Gedreht wird dieses Mal in Los Angeles, Washington D.C. und St. Louis. 

"Grown-ish" & "Good Trouble": Freeform hält an seinen zwei erfolgreichen Serien-Ablegern fest und verlängert beide um weitere Staffeln. "Grown-ish" geht somit in die nunmehr vierte Staffel, das Drama "Good Trouble" geht in sein drittes Jahr. Bei erstgenannter Serie handelt es sich um ein Spin-off der ABC-Serie "Black-ish", "Good Trouble" ist ein Ableger von "The Fosters".

"Home Before Dark" & "Mythic Quest: Raven's Banquet": Apple TV+ ist ebenfalls in Verlängerungslaune und gibt zwei Serien grünes Licht für eine zweite Staffel, die demnächst erst noch ihre Premiere feiern müssen. Bei "Home Before Dark" handelt es sich um ein Detektiv-Drama für junge Erwachsene, während "Mythic Quest" komödiantisch die Gaming-Szene darstellt. Mehr dazu hier.

"Liza On Demand": YouTube spendiert der Comedian Liza Koshy eine dritte Staffel ihrer halbstündigen Sitcom. Außerdem bestellt der Streamingdienst ein David Blaine-Special, in dem das Zauber-Wunder live eine Show abhält. Auch dokumentarisch leitet YouTube etwas in die Wege: Ein noch namenloses Projekt soll sich um die letzten 50 Jahre der Frauengymnastik drehen.

"Wu-Tang: An American Saga" & "Dollface": Hulu verlängert zwei seiner jüngsten Serien um eine zweite Staffel. "Wu-Tang" wurde von Alex Tse kreiert und geschrieben und dreht sich, wie es der Name bereits verrät, um die Gründung der legendären Musikgruppe. In "Dollface" von Jordan Weiss steht eine junge Frau namens Jules im Zentrum, die nach einer Trennung versucht, längst vergessene Frauenfreundschaften wieder aufleben zu lassen.

US-Quoten-Update

9-1-1 Lone Star© FOX
Football war am Sonntag die dominierende Sportart: 42,79 Millionen Zuschauer zählte die Live-Übertragung bei Fox, die den Marktanteil beim jungen Publikum auf herausragende 47 Prozent trieb – klar, dass die Konkurrenz dem nur sehr wenig entgegenzusetzen hatte. Zudem nutzte das "9-1-1"-Spin-Off "Lone Star" die starke Vorlage: 11,41 Millionen Zuschauer blieben am späten Abend dran, um die erste Folge der neuen Serie zu sehen. In der Zielgruppe lag der Marktanteil zu diesem Zeitpunkt noch bei sehr guten 15 Prozent. Einen Tag später war das Interesse dann schon nicht mehr ganz so überwältigend, doch mit 5,94 Millionen Zuschauern sowie fünf Prozent Marktanteil performte "9-1-1: Lone Star" auch hier ordentlich. "The Bachelor", "The Neighborhood" und "America's Got Talent" lockten jedoch mehr Zuschauer vor den Fernseher.

Young Sheldon© 2019 CBS Broadcasting / Bill Inoshita
Ohne das starke "Jeopardy!" im Gegenprogramm hat sich die US-Sitcom "Young Sheldon" wieder spürbar erholt. 8,88 Millionen Zuschauer schalteten am vergangenen Donnerstag bei CBS ein. Das waren 1,3 Millionen mehr als beim Tiefpunkt der Vorwoche und bedeutete zugleich die höchste Reichweite seit Mitte November. Der Marktanteil lag in der Zielgruppe bei sechs Prozent. "The Unicorn" schaffte danach allerdings nur noch die Hälfte. Überhaupt nicht rund läuft es derzeit donnerstags zudem für "Perfect Harmony" bei NBC: Gerade mal noch 1,34 Millionen Zuschauer waren zuletzt dabei. Mehr als ein Marktanteil von zwei Prozent war für die Musical-Serie nicht drin. Zuvor erreichte aber auch "Will & Grace" lediglich etwas mehr als zwei Millionen Zuschauer. 

The Witcher© Netflix
Obwohl "The Witcher" erst kurz vor Weihnachten online genommen wurde, hat Netflix bereits jetzt bekanntgegeben, dass die Fantasyserie die wohl am besten funktionierende Eigenproduktion des Streamingdienstes ist. Die erste Staffel wurde in den ersten vier Wochen nach Release nach eigenen Aussagen in über 76 Millionen Haushalten gestreamt. Das könnte sogar bedeuten, dass es weitaus mehr Streams sind, da jeder Haushalt bzw. jeder Account mit mehreren Profilen bestückt sein kann. Ebenfalls stark liefen laut Netflix die zweite Staffel von "You" mit 54 Millionen Zuschauerhaushalten und die dritte Staffel von "The Crown", die es auf 21 Millionen Haushalte schafft. Diese Erfolgsnews muss jedoch mit Vorsicht genossen werden: Netflix misst eine Episode bereits dann als "gesehen", wenn ein Nutzer 120 Sekunden geschaut hat. Eindeutige Einsichten gibt Netflix wie immer nicht.