ABC© ABC
David E. Kelley kehrt zurück zum Network-Fernsehen. Nachdem er dort seine großen Produktionen wie "Ally McBeal", "Chicago Hope" oder "Boston Legal" begleiten durfte, wurde sein Name in den letzten Jahren eher mit anderen Anbietern und Sendern in Verbindung gebracht. "Big Little Lies" (HBO) oder "Goliath" (Amazon) sind dabei die wohl prominentesten Serien. Nun gibt es ein Engagement bei ABC, denn der Sender hat eine Serie bei dem 63-Jährigen bestellt. In der Thriller-Serie "The Big Sky" geht es um einen zu stoppenden Serienmörder und einen Wettlauf gegen die Zeit. Dies zur Aufgabe gemacht haben sich Privatdetektiv Cassie Dewell und Ex-Polizistin Jenny Hoyt.

Amazon Prime© Amazon
Teure, ausgefallene Kleidungsstücke, Schuhe und Accessoires für die Inszenierung des perfekten Social-Media-Posts zu kaufen, ist ein Jugendtrend. Hypebeasts sind dabei vor allem Teil des urbanen Raums. Nun hat Amazon eine animierte Serie geordert, die sich genau diesem Thema annimmt. Bestellt wurden direkt zwei Staffeln von "Fairfax" - eine Anspielung auf das Streetwear-Eldorado von Los Angeles. Im Fokus stehen vier Freunde, die noch zur Schule gehen, aber gedanklich immer schon beim nächsten möglichen Fashion-Kauf und -Post sind. Unterdessen meldet das Unternehmen, dass die Marke von 150 Millionen Prime-Kunden gefallen ist - und im 4. Quartal 2019 hat man so viele neue Prime-Kunden gewonnen wie nie zuvor. Die 100-Millionen-Marke war erst im Jahr 2018 übersprungen worden. Da es sich um ein Misch-Produkt aus einer Versandkosten-Flatrate und dem Zugang etwa zu Prime Video handelt, lässt sich natürlich nicht sagen, für wie viele dieser Kunden das Video-Angebot ausschlaggebend war. Sicher ist aber, dass es immer stärker genutzt wird. Nach Amazon-Angaben war die Nutzungszeit der eigenproduzierten Inhalte im 4. Quartal doppelt so lange wie ein Jahr zuvor. Wieviele Nutzer Apple TV+ hat, ist unterdessen gegenwärtig noch Gegenstand von Schätzungen. 33,6 Millionen sollen es zum Jahresende laut der Analyse-Firma Ampere Analysis gewesen sein. Das sieht nach sehr viel aus - de facto befinden sich aber ohnehin fast alle Nutzer in einer kostenfreien Phase. Bei der Vorlage der Apple-Geschäftszahlen hieß es dementsprechend auch, dass die Einnahmen von Apple TV+ quasi gar nicht ins Gewicht fielen.

 

Netflix© Netflix
Mit "In From the Cold" hat Netflix ein Spionage-Drama bestellt, welches zunächst acht Folgen zählt. In der Produktion beobachten kann man die gebürtige Russin Margarita Levieva bei ihrem Kampf gegen die CIA. Der Ausgangspunkt: bei einem Europa-Urlaub mit ihrer Tochter gerät die Welt für sie ins Chaos, weil sie dort mit ihrer längst abgeschlossenen Vergangenheit konfrontiert wird. Als ehemalige russische Spionin erlangte sie ein Sortiment an speziellen Fähigkeiten vom KGB. Mit diesen gab es jedoch zahlreiche Mordfälle, weswegen der Verdacht auf sie fällt. Sie hat also die Wahl: den Mörder selbst zur Strecke bringen, oder ihr altes Leben verlieren.

Starz© Starz
Starz hat eine neue Comedy-Serie ins Portfolio aufgenommen. Sie stammt von den "Dear White People"-Machern und widmet sich einer Gruppe aus vier besten Freundinnen in Harlem. Das New Yorker Viertel verbindet die vier schwarzen Frauen in "Run The World" miteinander und bietet eine Bühne für Leben, Arbeiten und Freizeit. Da kommen Gedanken auf, gemeinsam miteinander die Weltherrschaft zu übernehmen - oder zumindest nicht gemeinsam unterzugehen und zusammen zu wachsen. Nicht weiter wachsen wird die Idee, "The Game" bei The CW zurückzubringen. Die Serie lief einst in neun Staffeln und sollte mit einigen ursprünglichen Charakteren Teil des zukünftigen Programms von The CW sein. Das ist nun jedoch vom Tisch. Stattdessen bekam ein anderer Pilot zu einem bereits vorliegenden Stoff eine Bestellung. "Kung Fu" könnte zu The CW kehren und eine Amerikanerin mit chinesischen Wurzeln in Szene setzen, die ihre frisch erlernte Kampfkunst zur Kriminalitätsbekämpfung einsetzt. Bestellt hat der Sender zudem einen Pilot zu "The Republic of Sarah" über die Gründung einer neuen Republik von einer rebellischen Highschool-Lehrerin.

Apple TV+© Apple
Während Amazon es in dieser Woche mit animiertem Content probiert und Netflix auf eine Ex-Spionin setzt, will Apple TV+ mit Aerobic punkten - so zumindest der Plan. Kurz vor der Bestellung befindet sich dort angeblich die Serie "Physcial" mit "Damages"-Schauspielerin Rose Byrne in der Hauptrolle. Zurückversetzt wird diese in die 1980er Jahre in eine Gemeinde in Südkalifornien. Von ihrem Ehemann heimlich misshandelt, sucht sie Zuflucht in der Welt des Aerobic. Bei CBS wurde nun unterdessen ein Pilot mit Queen Latifah bestellt, der auf dem "Equalizer"-Franchise fußt. Neben den beiden Filmen mit Denzel Washington lief zwischen 1985 und 1989 in vier Staffeln die gleichnamige Serie mit Edward Woodward in der Rolle des Robert McCall. In der Neuinterpretation soll die Sängerin und Schauspielerin ihre vielfältig vorhandenen Fähigkeiten einsetzen, um hilflosen Menschen zu helfen.

Verlängert oder abgesetzt

"Days of Our Lives": Bei der Sitcom "Friends" durfte Matt LeBlanc in seiner Rolle als Schauspieler Joey Tribbiani als Dr. Drake Ramoray in der fiktionalen Version von "Days of Our Lives" auftreten. Dass die wirkliche Marke bei NBC ein Ende finden könnte, erschien nach einer Meldung letztes Jahr gar nicht so unwahrscheinlich. Die Besetzung von "Zeit der Sehnsucht" wurde von ihren Verträgen entbunden. Kurz später wurde jedoch kolportiert, dass es weitergeht. Allerdings fehlte noch die Bestätigung von NBC, die es nun jedoch gab: die 56. Staffel ist bestellt. Rekord.

"The Young And The Restless": "Schatten der Leidenschaft" geht weiter. Der Soap-Dinosaurier bleibt CBS auch noch bis 2024 erhalten, denn bestellt wurden direkt vier Staffeln. Was damit klar ist: die im Tagesprogramm beheimatete Serie wird damit ihren 50. Geburtstag erreichen. 2023 ist es dann so weit.

US-Quoten-Update

Station 19Crossover-Events sind aus Quotensicht fast immer eine gute Idee. Das hat sich auch zum Start der dritten Staffel von "Station 19" gezeigt, bei der man gemeinsame Sache mit der Mutterserie "Grey's Anatomy" machte. Der Lohn: Am Donnerstag vergangener Woche schalteten rund sieben Millionen Zuschauer ein - das war die höchste je gemessene Live-Reichweite für die Serie. In der Zielgruppe der 18- bis 49-Jährigen schrammte "Station 19" mit 1,2/7 Prozent (Rating/Share) nur hauchdünn am bisherigen Bestwert vorbei. "Grey's Anatomy" hatte dann direkt im Anschluss 6,66 Millionen Zuschauer und sogar 1,4/7 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Die zur gleichen Zeit bei Fox an den start gegangene Sitcom "Outmatched" tat sich ohne eine solche Schützenhilfe schon deutlich schwerer. 3,2 Millionen Zuschauer wurden hier insgesamt gezählt, in der Zielgruppe wurden 0,7/4 Prozent Marktanteil erreicht - die Werte sind ganz okay, aber bieten eben auch kaum noch Luft nach unten. In der Zielgruppe konnten die Quoten des vorausgehenden "Last Man Standing", das 0,8/5 Prozent Marktanteil erreichte, fast gehalten werden. Die Tim Allen-Serie sprach aber insgesamt ein deutlich größeres Publikum an, insgesamt sahen hier 4,45 Millionen Zuschauer zu.

Am Dienstag ging bei The CW nach acht Staffeln "Arrow" zu Ende - also die Serie, die den Superhelden-Boom bei dem Sender einst begründete. Von den einstigen Topquoten war die Serie schon länger weit entfernt - trotzdem sorgte das Finale nun noch einmal für Ernüchterung. Denn der Finalaufschwung blieb komplett aus: Nur 730.000 Zuschauer wollten Lebewohl sagen, das war sogar die zweitniedrigste Quote dieser Staffel und 160.000 Zuschauer als eine Woche zuvor. Auch in der Zielgruppe der 18- bis 49-Jährigen war die Ausbeute mit 0,2/2 Prozent erstaunlich mager. Bei anderen Serien verwundert die schwache Abschiedsvorstellung hingegen nicht. Dazu gehört etwa die ABC-Serie "Emergence", die am Dienstag vor gerade mal 1,9 Millionen Zuschauern und mit 0,3/2 Prozent in der Zielgruppe zu Ende ging. Eine Fortsetzung mit einer zweiten Staffel erscheint angesichts dessen ziemlich unwahrscheinlich - ebenso wie bei der NBC-Sitcom "Perfect Harmony", die zum Abschied am Donnerstag letzter Woche sogar nur 1,4 Millionen Zuschauer fand. 0,3/2 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe der 18- bis 49-Jährigen standen auch hier zu Buche.

Grammy AwardsDie größten Quotenhits im linearen US-Fernsehen bleiben unterdessen neben dem Sport weiterhin die Preisverleihungen. Zwar zeigt auch hier der Trend weiterhin nach unten, doch angesichts der noch viel stärker erodierenden Reichweiten der übrigen Sendungen, stechen die Verleihungen eigentlich sogar noch stärker heraus. Als am Sonntag zum 62. Mal der Musikpreis Grammy verliehen wurde, saßen immerhin 18,7 Millionen Zuschauer vor dem Fernseher. Der Marktanteil bei den 18- bis 49-Jährigen lag bei 5,4/24 Prozent - etwa jeder Vierte, der zu diesem Zeitpunkt vor dem Fernseher saß, hatte also die Grammys eingeschaltet. Doch wie gesagt: Im vergangenen Jahr hatten sogar noch fast 20 Millionen Zuschauer die Verleihung verfolgt.