Bong Joon-ho© imago images / UPI Photo
"Parasite" hat am vergangenen Sonntag Oscar-Geschichte geschrieben. Zum ersten Mal in der Historie der 92-jährigen Veranstaltung wurde mit ihm ein ausländischer Film in der Königskategorie als “bester Film” ausgezeichnet. Bong Joon-Ho bekam obendrauf noch den Oscar als “bester Regisseur” und auch "bestes Drehbuch" und "bester nicht englischsprachiger Film" konnten für sich gewonnen werden. Wenn man HBO Glauben schenken möchte, gab es bereits vor dieser Preisüberhäufung den Plan, eine Serie aus “Parasite” zu stricken. Das Wichtigste vorab: Die Beteiligung des Schöpfers Joon-Ho ist bestätigt. Er soll bei der Serie gemeinsam mit Adam McKay die Zügel in der Hand halten, der zuvor als Produzent für die erfolgreiche amerikanische Mediensatire-Serie "Succession” agierte. Joon-Ho freut sich über das Projekt, damit er all die Details erzählen kann, die in der Filmfassung nicht mehr untergebracht werden konnten: "Als das Hausmädchen Mun Gwang (Lee Jung Eun) eines Nachts nach Hause kommt, ist etwas mit ihrem Gesicht geschehen. Sie hat Schrammen im Gesicht, sogar ihr Ehemann fragt sie, was passiert ist, aber sie antwortet nie. Ich weiß genau, was passiert ist. Es gibt all diese versteckten Geschichten, die ich mir aufgespart habe." Noch unbestätigt ist, dass Mark Ruffalo ("The Avengers") eine zentrale Hauptrolle einnehmen könnte. Gespräche finden angeblich statt und er hat bereits verraten, dass er große Lust darauf hätte.


Starz© Starz
Angesichts dern folgenden Meldung über die Serie "Power" dürfte der Gedanke über eine Namensänderung des Senders Starz in Power nicht so fern liegen: Die Serie von und mit Curtis "50 Cent" Jackson endete nach sechs Staffeln, doch damit ist das Universum keineswegs zu Ende ausgeleuchtet. Nachdem bereits letzten Sommer das Spin-off "Power Book II: Ghost" mit der Sängerin Mary J. Blige in den Warenkorb gelegt wurde, folgten nun weitere Ableger. Insgesamt lebt "Power" damit als Quartett weiter. Auf "Power Book II: Ghost" folgen "Power Book III: Raising Kanan", "Power Book IV: Influence" und "Power Book V: Force". Beim zweiten Kapitel wird die Geschichte nach dem Finale aufgegriffen und stellt die Figuren gespielt von Mary J. Blige und Rapper Method Man ins Zentrum, während das dritte Kapitel als Prequel daher kommt und eine Zeitreise in die 1990er vollführt. "Power Book IV: Influcence" begleitet Larenz Tate als Rashad Tate in seinem Streben um politische Macht. Den Reigen voll macht der fünfte Teil über Tommy Egan (Joseph Sikora), der einen Neustart an der Westküste wagt.

Ray Donovan© Showtime
Kehrt "Ray Donovan" schon wieder zurück, nachdem er vergangene Woche erst gegangen wurde? Mit der Absetzung der Showtime-Serie wurde dem Produktionsteam und Fangemeinde eröffnet, dass es keine finale achte Staffel geben und "Ray Donovan" mit einem Cliffhanger enden wird. Das lauthalsene Gemecker im Internet könnte jedoch Früchte getragen haben. Wie Hauptdarsteller Liev Schreiber auf Instagram in einem Statement verlauten ließ, wurden die Stimmen der Fans angeblich gehört: "Es ist zu früh, etwas bekannt zugeben, aber mit ein bisschen Glück und eurem anhaltenden Support könnte es noch mehr ‘Ray Donovan’ geben", so der Schauspieler. Auch Showrunner David Hollander war mehr als überrascht, dass die Serie überhaupt eingestellt wurde: "Wir schlagen uns noch immer die Hände vor den Kopf und können es nicht fassen. Es gab keine Anzeichen dafür, dass die Show zu Ende geht. Ich wollte mit 'Ray Donovan' auf jeden Fall über eine längere Distanz gehen."


The Witcher© Netflix
Nachdem "The Witcher" im vergangenen Dezember angeblich alle Zuschauerrekorde bei Netflix gesprengt hat, müssen sich die Fans der Fantasy-Serie nun auf den Release der zweiten Staffel gedulden. Bis dahin wird es immerhin die ein oder andere News geben, wie diese beispielsweise: Für die zweite Staffel konnte "Dr. Dolittle"-Youngster Carmel Laniado gewonnen werden, die in der Rolle der Violet zu sehen sein wird. Ihr Figur wird als vordergründig verspielt und wunderlich beschrieben, die hinter dieser Fassade clever und sadistisch agiert. Auch der Cast der Disney-Serie "Loki" verdichtet sich. Mit Gugu Mbatha-Raw ("The Morning Show") wurde nun das weibliche Gegenstück zu Tom Hiddleston bekannt gegeben. Ebenfalls für eine Disney+-Serie eingestellt wurde "Gilmore Girls"-Star Lauren Graham. Sie übernimmt die Hauptrolle in der Adaption der erfolgreichen Kino-Trilogie "The Mighty Ducks" der 1990er Jahre. Der in den USA neu startende Streamingdienst Quibi kann indes mit zwei weiteren Hochkarätern beeindrucken: Nachdem bereits allerlei Hollywood-Talente verpflichtet wurden, konnten nun auch Diane Kruger ("Troja") und Kiernan Shipka ("Chilling Adventures of Sabrina") für die Dramaserie "Swimming with Sharks" gewonnen werden. 

Netflix© Netflix
Ein Auftritt von Ben Schwartz bei "Late Night With Seth Meyers" brachte zum Vorschein, dass seine Impro-Comedy zusammen mit "Silicon Valley"-Schauspieler Thomas Middleditch nicht nur einem Saalpublikum zugänglich gemacht wird, sondern auch Couchliebhaber die Möglichkeit haben, den beiden auf der Bühne zuzuschauen, denn Netflix-Abonnenten können in insgesamt drei unterschiedlichen Specials von "Middleditch & Schwartz" Teil haben. Sportfans können unterdessen Naomi Osaka bei Netflix begegnen, denn der Streamingdienst hat eine Doku-Serie geordert. Die japanische Tennisspielerin gewann mit den US Open als erste Japanerin 2018 ein Grand-Slam-Turner und legte ein Jahr später in Australien mit einem weiteren Titel nach. Einsetzen wird die Serie ab August 2019 mit allen anstehenden Turnieren und der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele in Tokio im Sommer.

Verlängert oder abgesetzt

"Avenue 5": Die vor wenigen Wochen auch bei Sky gestartete Weltraum-Comedy "Avenue 5" darf noch ein bisschen weiter fliegen. HBO verlängert die von "Veep"-Schöpfer Armando Ianucci entworfene Serie um eine zweite Staffel. "Es ist schön, herauszufinden, dass das Weltall doch nicht endlich ist", freut sich Hauptdarsteller Hugh Laurie. 

"Godfather of Harlem": Der MGM-Sender Epix schickt auch seinen "Godfather of Harlem" in eine zweite Runde. Noch in diesem Jahr sollen neue Folgen mit Oscar-Preisträger Forest Whitaker erscheinen. "Die erste Staffel von 'Godfather of Harlem' war ein bemerkenswerter Erfolg, der die bisherigen Zuschauerzahlen verdreifachte und sowohl bei Kritikern als auch bei den Zuschauern Anerkennung fand", so Epix-Chef Michael Wright.

"Sex Education": Ohne große Verwunderung gibt Netflix bekannt, dass "Sex Education" auch eine dritte Staffel bekommen wird. Die Erfolgsserie des Streamingdienst ist derzeit ein Paradebeispiel für Hype. Die neuen Geschichten um den nicht mehr ganz so jungfräulichen Otis Milburn und seine als Sextherapeutin arbeitende Mutter, die von Gilian Anderson verkörpert wird, sollen 2021 erscheinen.

"Superstore": Der Einkaufswagen wird mit einer sechsten Staffel gefüllt. NBC hält an seiner Arbeiter-Comedy "Superstore" fest und kündigt die neue Season für den Herbst an, wo dann auch die 100. Jubiläumsepisode zelebriert wird. Auch die Zukunft der NBC-Schwesterserie "Brooklyn Nine-Nine" gilt bereits als sicher. Hier wurde sogar die achte Staffel geordert, bevor die Siebte überhaupt losging.

"The Good Doctor": Wer einer Serie wie "Grey’s Anatomy" auf dem gleichen Sender quotentechnisch Konkurrenz machen kann, wird natürlich nicht eingestellt. Wie ABC bekannt gegeben hat, wird Freddie Highmore als "The Good Doctor" in der Saison 2020/21 mit einer vierten Staffel zurückkehren. "'The Good Doctor' stellt für uns am Montagabend eine sichere Bank dar", sagt ABC Entertainment-Präsidentin Karey Burke. “Das ist eine Serie, die sich ohne Scheu Vielfalt auf die Fahnen geschrieben hat.

US-Quoten-Update

The Oscars© AMPAS
Noch nie war das Interesse an der Oscar-Verleihung so gering wie in diesem Jahr: 23,6 Millionen Zuschauer sahen die Übertragung, bei der erstmals eine nicht-englischsprachige Produktion als bester Film ausgezeichnet wurde, am Sonntagabend bei ABC. Nun ist man sinkende Reichweiten auch bei Preisverleihungen auch in den USA gewohnt, das Minus von sechs Millionen Zuschauern im Vergleich zum Vorjahr ist dann aber schon ziemlich heftig. Um 20 Prozent ging's in Sachen Gesamt-Reichweite nach unten, sogar fast jeder Dritte kam in der Altersgruppe 18 bis 49 abhanden. Das Rating sackte von 7,7 auf 5,3 Prozent ab. Klar ist aber auch: Damit war die Oscar-Verleihung immer noch erheblich erfolgreicher als alle anderen Nicht-Football-Sendungen in diesem Jahr und lag bei der Gesamt-Reichweite auch deutlich vor den Grammys, die 18,7 Millionen Zuschauer erreichten. In der werberelevanten Zielgruppe fiel der Film- allerdings knapp hinter den Musikpreis zurück.

For Life© ABC
Die neue Anwaltsserie "For Life", hinter der unter anderem "50 Cent" steckt, legte bei ABC einen recht ordentlichen Start hin: 3,2 Millionen Zuschauer sahen insgesamt zu, in der Zielgruppe lag das Rating bei 0,7 Prozent. Damit setzte sich ABC bei den jüngeren Zuschauern am späten Dienstagabend an die Spitze vor "FBI: Most Wanted" und "New Amsterdam". In den vergangenen Wochen hatte "Emergence" dort nur noch miserable Quoten geholt - allerdings war die Serie im Herbst trotzdem noch stärker gestartet als nun "For Life", auch hier bleibt die Entwicklung also erstmal abzuwarten. Schon jetzt ernüchternd lief es hingegen für die neue CBS-Serie "Tommy": Am Donnerstag vergangener Woche reichte es zum Auftakt nur für ein Zielgruppen-Rating von 0,4 Prozent. Damit setzte man direkt schon am Tiefstwert von "Evil", das zuvor auf diesem Sendeplatz lief an. Dass insgesamt etwas mehr Zuschauer einschalteten - 4,8 Millionen waren es an der Zahl - ist da nur ein schwacher Trost. Wenig Grund zur Freude hat auch The CW beim Blick auf die Auftaktquoten von "Katy Keene": 0,6 Millionen Zuschauer und ein Zielgruppen-Rating von 0,2 Prozent.

Indebted© NBC
Direkt als Flop abschreiben darf man wohl auch die NBC-Comedy "Indebted", die mit nur 2,1 Millionen Zuschauern und einem Zielgruppen-Rating von 0,4 schon zum Auftakt unterm Soll lag. Allerdings ist das Umfeld, das NBC bietet, auch schwach: Zuvor schleppte sich auch "Will & Grace" mit 2,4 Millionen Zuschauern und einem Zielgruppen-Rating von 0,5 Prozent mehr schlecht als recht dem Ende entgegen. Dabei hatte sich der Abend noch gut angelassen, "Brooklyn Nine-Nine" holte zum Start der neuen Staffel mit 2,7 Millionen Zuschauern die höchste Reichweite seit etwa einem Jahr und kam in der Zielgruppe immerhin auf ein Rating von 0,7 Prozent. Doch schon bei der zweiten Folge direkt im Anschluss waren nur noch zwei Millionen Zuschauer übrig, das Zielgruppen-Rating ging schon auf 0,5 Prozent zurück. Gelohnt hat sich unterdessen für CBS, dass "The Conners" mit einer Live-Episode an den Start gingen: 6,2 Millionen Zuschauer bedeuteten in dieser Woche einen neuen Staffel-Bestwert, das Zielgruppen-Rating lag bei 1,1 Prozent.