Criminal Minds© Sat.1
Die Serie "Criminal Minds" ist im Frühjahr nach 15 Staffel zu Ende gegangen - doch CBS und ABC Studios sowie eine Reihe der führenden Köpfe hinter der Produktion können das Kapitel noch längst nicht zu den Akten legen. Zumindest nicht ihre Rechtsabteilungen. Sie sehen sich nun nämlich einer Klage des kalifornischen Staates gegenüber. Das Department of Fair Employment and Housing wirft Gregory St. Johns, der 14 Jahre lang als Director of Photography für die Kameraaufnahmen zuständig war, an sexueller Belästigung, Diskriminierung und Vergeltungsmaßnahmen gegen Personen beteiligt gewesen zu sein, die am Set der Serie arbeiteten. Sein Verhalten sei "zügellos, häufig und in aller Öffentlichkeit" gewesen - und dementsprechend auch den ausführenden Produzenten bekannt, die allerdings nichts dagegen unternommen haben sollen, sondern ihn im Gegenteil geschützt haben und stattdessen andere Mitarbeiter, die sich beklagten, gefeuert haben sollen. "Mit Hilfe der Angeklagten (u.a. Showrunner Erica Messer, ausführende Produzenten und Regisseur) schuf St. Johns ein unkontrolliertes, einschüchterndes, feindseliges und beleidigendes Arbeitsumfeld", heißt es in der Klageschrift. ABC Studios und CBS hatten sich bemüht, einen Rechtsstreit mit der Behörde zu vermeiden, sind damit aber offensichtlich gescheitert. In einem Statement gegenüber "Deadline" beteuerte ABC Studios, dass man bei der Aufklärung mit den Behörden zusammengearbeitet habe und es bedaure, dass man nicht zu einer einvernehmlichen Lösung gekommen sei. Nun wolle man sich vor Gericht gegen die Vorwürfe verteidigen.

Amazon Prime Video© Amazon
"Verblendung" – "Verdammnis" – "Vergebung". Mit dieser Alliteration liest sich das Trio des 2004 verstorbenen Bestseller-Autors Stieg Larrson in der deutschen Übersetzung. Im Mittelpunkt der so genannten "Millenium"-Trilogie des Schweden steht Hackerin Lisbeth Salander, die es schon längst aus den Büchern raus auf die große Leinwand geschafft hat und von Noomi Rapace, Rooney Mara oder auch Claire Foy im Kino verkörpert wurde. Unter dem Arbeitstitel "Girl With the Dragon Tattoo" - dem englischen Titel des ersten Teils – arbeitet Amazon gerade an einer seriellen Aufarbeitung. Entstehen soll jedoch keine Fortsetzung des Originals, sondern eine eigenständige Serie mit neuem Setting.

Starz© Starz
Neben den "Step up"-Filmen wurde 2018 auch noch eine Serien-Spin-Off des Franchises erschaffen, das zwei Staffeln lang bei YouTube zu sehen war. Im Zuge der Neuausrichtung seiner Eigenproduktionen wurde dort nach zwei Staffeln aber ein Schlussstrich gezogen. Lionsgate als Produktionsfirma würde aber trotzdem gerne weiter machen - und tut das jetzt auch beim konzerneigenen Sender Starz, der eine dritte Staffel zeigen wird. Auch hinter den neuen Folgen steckt wieder Showrunner Holly Sorensen. "Holly und ihr Team haben eine neue und dynamische Iteration der Serie geschaffen, die die Markenzeichen, die das 'Step Up'-Franchise so erfolgreich gemacht haben, aufgreift und das Storytelling für ein erstklassiges, globales Publikum bietet" sagte Christina Davis, die bei Starz für Eigenproduktionen zuständig ist. "Zusammen mit der weltweiten Anziehungskraft des multikulturellen Casts macht dies die Serie zu einer großartigen Bereicherung für uns".

American Horror Story Logo© FX
Ryan Murphy, Schöpfer von "American Horror Story" und Ziehvater der Erzählform "Anthologieserie" gab erst Mitte Mai via Social Media bekannt, dass ein Spinoff zur Mutterserie auf den Weg gebracht wurde. Auch wenn der Begriff über eine Serie mit einer zumeist abgeschlossenen Handlung pro Staffel und einer Weiterführung in einem anderen Gewand und eigenen Geschichten nicht ganz so zutrifft wie bei klassischen Serien, wollen wir es durch die ähnliche inhaltliche Farbe und gleiche Handschrift auch so betiteln. Und nun ist es offiziell: FX gibt grünes Licht für "American Horror Stories", eine Anthologieserie mit jeweils einstündigen und abgeschlossenen Geschichten.

Fraggle Rock - Rock on© Apple
Mehr Content wird es unterdessen aus dem Universum der Fraggles bei Apple TV+ geben. Dort lief während des Corona bedingten Lockdowns bereits das improvisierte "Fraggle Rock: Rock On!". Nun wurde offiziell ein Reboot zu "Fraggle Rock" bestellt, welches nicht nur kurze Clips enthalten, sondern eine richtige Neuauflage der Kindershow in voller Länge darstellen soll. Der Streamingdienst Apple TV+ hat sich darauf mit der Jim Henson Company geeinigt. Dem Mediendienst Vulture zu Folge hat sich der Apfelkonzern zusätzlich dazu noch die exklusiven Streamingrechte an den alten HBO-Folgen gesichert, womit der Dienst zum ersten Mal auch Stoff anbietet, der Bibliothekscharakter hat. Die Rechte an einem Reboot von dem ursprünglich beim Sender The CW beheimateten "Gossip Girl" hält bekanntlich HBO Max. Schlechte Nachrichten gibt es jetzt für Fans der Geschichten: die Neuerzählung kommt wegen der Pandemie erst 2021 zum Streamingdienst.

Freeform© Freeform
Der zu Disney gehörende Kabelsender Freeform hat eine neue Chefin: Nachdem Tom Ascheim seinen Abschied in Richtung Warner verkündet hatte, wurde nun Tara Duncan zur neuen Präsidentin des Senders ernannt. Sie war zuletzt für Hulu tätig, wo sie sich um eine Adaption von "The Other Black Girl" kümmerte, zuvor war sie für Netflix tätig, wo "Orange is the new Black" und "Narcos" zu den von ihr betreuten Serien gehörte. Sie produzierte einst auch den Piloten von "Bosch" für Amazon Studios. "Tara ist eine außergewöhnlich fähige Führungskraft und eine erfahrene Produzentin, die eine Fülle von Erfahrungen über lineare Kanäle und Streaming-Plattformen in ihre neue Rolle einbringt", sagte Dana Walden, Vorsitzende der Disney Television Studios und von ABC Entertainment, an die Duncan künftig berichten wird. Sie tritt ihren Posten zum 8. Juni an.

Abgesetzt oder verlängert?

"Better Things": Was Lena Dunham mit "Girls" (HBO) vorführte, eine Issa Rae später mit "Insecure" bei HBO fortführte, macht Pamela Adlon ähnlich lang wie Issa Rae mit "Better Things" bei FX. Alle Frauen besetzten, oder haben vor und hinter der Kamera mehrere Postionen inne und fungieren als Art Auteur der Produktion. Und das geht bei FX auch weiter, denn der Sender hat eine fünfte Staffel von "Better Things" geordert.

"Élite": Die Eliteschule "Las Encinas" öffnet die Pforten wieder bei Netflix. Allerdings wird es in der nun bestellten vierten Staffel von "Élite" einen Abschied von bekannten Protagonistinnen der Schule geben, die dort ihren Abschluss gemacht haben. Neben Mina El Hammani (Nadia), Danna Paola (Lucrecia) und Ester Expósito (Carla) werden auch Jorge López (Valerio) und Álvaro Rico (Polo) nicht zurückkehren.

Its always sunny in Philadelphia© FX
"It's Always Sunny in Philadelphia": Holt die Geschichtsbücher und einen Stift raus, der Titel "It's Always Sunny in Philadelphia" muss dort notiert werden. Nachdem die Comedy-Serie mit real agierenden Personen bereits mit ihrer 14. Staffel mit der ABC-Serie "The Adventures of Ozzie and Harriet" in der Kategorie "Längste Live-Action Comedy" - und damit nicht animiert - gleich ziehen konnte, hält sie nun den Titel alleine. FX hat nämlich eine fünfzehnte Staffel für den Sender FXX beauftragt, was "Rekord" bedeutet. Diese Rekordstaffel soll sich dann inhaltlich mit der Pandemie beschäftigen.

"What We Do In The Shadows": Die schwarze und auf dem gleichnamigen Film basierende Mockumentary "What We Do In The Shadows" mit den Vampiren Nandor, Laszlo, Colin und Nadja in einer New Yorker WG bekommt frischen Stoff. Nachdem die zweite Staffel der FX-Serie am 10. Juni beendet wird, ist eine Weiterführung bereits eingetütet: die Serie erhält eine dritte Stafel.

US-Quoten-Update

Americas Got Talent© NBC
Der Corona-Krise zum Trotz startete "America's Got Talent" auch in diesem Sommer in eine weitere Staffel - die 15. ist es nun schon. 9,9 Millionen Zuschauer schalteten am Dienstagabend die erste Casting-Folge ein, das waren sogar geringfügig mehr als im vergangenen Jahr. "Got Talent" dürfte damit auch in diesem Sommer die mit Abstand zugkräftigste TV-Sendung werden. Es gibt aber auch einen Wermutstropfen: Mit einem Zielgruppen-Rating von 1,5 Prozent war es beim jüngeren Publikum zugleich auch die quotenschwächste Staffelpremiere aller Zeiten. Trotzdem gilt: Solche Zahlen erreicht ansonsten auch außerhalb des Sommers kaum eine andere Sendung, im Show-Bereich liegt nur "The Masked Singer" drüber. Im Schlepptau sahen sich dann übrigens noch fünf Millionen Zuschauer den Staffelauftakt von "World of Dance" an, in der Zielgruppe lag das Rating bei 1,0 Prozent. Auch damit kann man bei NBC zufrieden sein.

Labor of Love© Fox
Eine herbe Enttäuschung war hingegen aus Quotensicht der Auftakt der neuen Fox-Reality "Labor of Love". Während sonst am Ende immer nur Paare herauskommen sollen, geht's diesmal dort gleich um ein Baby. Die Kandidaten werden demnach unter anderem auch auf Spermien- und Vaterschafts-Qualitäten getestet. Das sorgte zwar für einige Diskussionen, verführte aber kaum jemanden zum Einschalten: Mit nur 0,89 Millionen Zuschauern insgesamt und einem Zielgruppen-Rating von 0,2 Prozent war es ein Totalausfall. Deutlich zufriedener kann da schon ABC mit seinem nun fiction-freien Donnerstagabend sein. Nachdem "Who wants to be a Millionaire?" wieder fast sechs Millionen Zuschauer unterhielt, startete auch die Minigolf-Show "Holey Moley" mit 4,4 Millionen Zuschauern gut in die zweite Staffel. Das Zielgruppen-Rating lag bei soliden 0,8 Prozent. "To Tell the Truth" wollten danach noch 3,8 Millionen Zuschauer sehen. Deutlich schwächer als im Vorjahr starteten unterdessen die "Titan Games" bei NBC. 3,4 Millionen Zuschauer schalteten am Montag ein, zum Auftakt der ersten Staffel waren es noch 6,5 Millionen gewesen.