Beavis and Butt-Head© MTV
Beavis und Butt-Head sind der Inbegriff des (politisch inkorrekten) Slackertums von Anfang der 1990er: die Jungs im Teenager-Alter hatten so viel Enthusiasmus in der Schule oder bei ihren Nebenjobs wie ein Faultier beim Hundetmeter-Lauf. Stattdessen war das gemeinsame Abhängen auf der Couch das Programm der Stunde, welches gerne mit dem Konsum von Musikvideos oder Gags über sexuelle Zweideutigen gefüllt wurde. Be-stimmt wurden die zwei Müßiggänger von Schöpfer, Drehbuchautor und Produzent Mike Judge bei MTV selbst. Nun gibt es ein Neunziger-Revival, denn Comedy Central hat mit besagtem Judge einen Deal geschlossen, der unter anderem zwei Comeback-Staffeln, sowie mögliche Spinoffs und Specials umfasst. Manche Dinge ändern sich nicht: auch in der Wiederauflage von "Beavis and Butt-Head" wird Judge den beiden pubertierenden Langgesichtern wieder seine Stimme leihen. Judge selbst meint über die Wiedergeburt der Serie: "Es scheint die richtige Zeit, wieder zu verblöden".

NBC© NBC
NBC hat mit "Connecting" eine weitere Comedyserie auf den Weg gebracht, die sich der Corona-Zeit widmet und die auch unter Lockdown-Bedingungen zu produzieren ist - kurios nur, dass man damit erst jetzt anfängt, als die stärksten Beschränkungen eigentlich schon wieder aufgehoben wurden. "Connecting" kommt von "Blindspot"-Creator Martin Gero und handelt von einer Gruppe aus Freunden, die während der Corona-Beschränkungen nur via Video-Chats in Kontakt bleiben und die Höhe- und Tiefpunkte ihres Lebens teilen. Nicht nur in Deutschland gab's schon eine ganze Reihe solcher Corona-Produktionen, auch in den USA sind schon einige unterwegs - "Social Distance" von Netflix etwa oder "Love in the Time of Corona" bei Freeform. Unterdessen hat NBC wie erwartet "Debris" in Serie geschickt. Es gehörte zu der Riege an Piloten, die man in diesem Jahr produzieren wollte, ehe der Lockdown die Pläne zunichte machte. Anhand der schon gedrehten Szenen fiel nun aber die Entscheidung. In der Serie stürzen Wrackteile eines außerirdischen Raumschiffs auf die Erde und haben mysteriöse Effekte auf die Menschheit. Die Hintergründe sollen ein amerikanischer CIA-Agent und eine britische Agentin des MI-6 zusammen ermitteln.

Simpsons© FOX
Die Rassismus-Debatte hat die US-Serienwelt aktuell voll erfasst. Schon in der vergangenen Woche berichteten wir über zahlreiche Serien, aus denen beispielsweise Blackfacing-Szenen herausgeschnitten wurden respektive einzelne Folgen offline genommen wurden. Unterdessen haben nun auch die "Simpsons"-Macher Konsequenzen angekündigt: Künftig werde nie mehr ein weißer Schauspieler einem nicht-weißen (bzw. -gelben) Charakter in der Serie seine Stimme leihen. Das betrifft in der Serie beispielsweise Dr. Julius M. Hibbert oder Carlton Carlson. Carlson wurde bislang von Hank Azaria gesprochen, der schon im Januar angekündigt hatte, nicht mehr der Figur Apu seine Stimme leihen zu wollen. Diese Figur steht schon lange in der Kritik, weil sie rassistische Vorurteile gegen Einwanderer aus Indien bediene. Zuvor hatte Mike Henry angekündigt, dass er in "Family Guy" nicht mehr länger Cleveland Brown sprechen werde, auch bei "Big Mouth" und "Central Park" wurden ähnliche Konsequenzen gezogen.

Revenge© Vox
ABC nimmt Abstand von einem der Trends der letzten Jahre: Revivals bekannter Serien. Die Pläne, "Revenge" und "Thirtysomething-else" neu aufzulegen, hat das Network nun offiziell ad acta gelegt. Und auch die Vampir-Soap aus "The Brides" sowie die Comedy "Valley Trash" wird man nun doch nicht pilotieren. Wie bei der Konkurrenz auch, war ABC die Corona-Pandemie mitten in die Pilot-Season geplatzt, daher konnten keine neuen Serien für die kommende Season pilotiert werden. Fünf Piloten will man trotzdem noch in diesem Jahr produzieren und dann noch eine Entscheidung treffen. Dazu gehört das Drama "Rebel" mit Katey Sagal und Andy Garcia, Delroy Lindos "Harlem's Kitchen" sowie die drei Comedys "Bossy", "Home Economics" und "Work Wife". Ins kommende Jahr verschoben hat man "Adopted", "National Parks Service" und "Triage".

Magnum P.I.© TVNOW / © 2018 CBS Studios Inc. and Universal Television
Wann geht's weiter mit der Serien-Produktion in den USA? Offiziell darf etwa in Los Angeles bereits wieder gedreht werden - allerdings wachsen mit Blick auf die gerade wieder stark ansteigenden Corona-Fallzahlen die Zweifel, ob es auch wirklich zeitnah dazu kommen wird. Auch in New York kann wohl nicht vor September wieder mit Dreharbeiten begonnen werden. Schneller könnte es auf Hawaii gehen - dem am schwächsten betroffene US-Bundesstaat. Daher ist derzeit geplant, dass ab Mitte August dort die Dreharbeiten für "Magnum, P.I." wiederaufgenommen werden können. Die Serie spielt auf Hawaii und wird auch bislang schon dort produziert. Damit könnte "Magnum, P.I." die erste Network-Serie sein, die wieder in Produktion geht. Auch Serien, die im kanadischen Vancouver produziert werden, könnten vergleichsweise zeitnah wieder ihre Arbeiten aufnehmen, denn auch dort sind die Fallzahlen gering. Konkrete Ankündigungen fehlen dort aber noch.

YouTube© YouTube
Während in Deutschland schon immer eine sehr große Auswahl im Free-TV herrschte, fand sich die Sendervielfalt in den USA im kostenpflichtigen "Basic Cable" wieder. Der Kabelanschluss, der diese große Bandbreite an Sendern mit sich brachte, war dementsprechend allerdings auch sehr teuer - was aber allgemein üblich war und daher kaum in Frage gestellt wurde. Das änderte sich vor einigen Jahren, als auch andere Anbieter als die tranditionellen Kabelanbieter sogenannte "Skinny Bundles" auf den Markt brachten. Mit deutlich weniger Sendern, dafür aber auch zu deutlich günstigeren Konditionen. Das Problem: Inzwischen sind auch die wieder gewachsen - und die Medienkonzerne verlangen auch von diesen inzwischen wieder deutlich mehr Gebühren. Die Folge ist, dass die Skinny Bundles inzwischen meist gar nicht mehr skinny sind - weder bei der Senderanzahl, noch beim Preis. YouTube TV umfasst längst über 80 Sender, zuletzt angereichert um weitere Angebote von ViacomCBS. Dadurch steigt nun aber auch der Preis von knapp 50 auf 64,99 Dollar im Monat - wohlgemerkt nicht für ein Premium-Pay-TV wie etwa HBO, sondern nur für ein Basis-Paket mit Sendern wie TNT, CNN, Discovery, ESPN, FX oder Comedy Central. Bei YouTube zeigt man sich etwas zerknirscht und räumt ein, dass das Angebot dadurch womöglich für einige nicht mehr attraktiv sei, der Preis reflektiere aber den Wert des Angebots. Allgemein sinkt aber schon lange die Bereitschaft, für solch klassisches Pay-TV zu zahlen - und das dürfte sich damit weiter beschleunigen. Der Trend geht damit weiter hin zu Streaming-Angeboten, die zumindest für sich genommen günstiger wirken - allerdings müsste man inzwischen so viele abonnieren, um das Gesamtangebot abzudecken, dass sich die Gesamtkosten letztlich auch hier wieder ziemlich hoch summieren. Man darf also gespannt sein, wieviele Anbieter sich letztlich halten können.

Abgesetzt oder verlängert

Curb your Enthusiasm© HBO
"Curb Your Enthusiasm": Verärgerung über eine Verlängerung kann sich eigentlich nur einer im Seriengeschäft erlauben: Larry David. Dieser hegt sogar die Hoffnung, dass man bei HBO endlich zur Besinnung kommt und ihm eine Absage erteilt, die er aus seiner Sicht schon längst verdient hätte. Doch der Pay-TV-Sender lässt nicht von ihm ab - auch nach 100 Folgen nicht. Nachdem dieser in der kürzlich beendeten zehnten Staffel von "Curb Your Enthusiasm" ein Café eröffnet hat auf dessen Toilette nur das kleine Geschäft erlaubt ist, geht es weiter mit dem Ex-"Seinfeld"-Co-Schöpfer in der Rolle des fiktionalisierten Davids. Bestellt wurde eine elfte Staffel.

"Katy Keene": Das Spinoff zu "Riverdale" ist nach nur einer Staffel Geschichte. Zumindest bei The CW. Die Abenteuer der Jungdesignerin Katy Keene in der Modewelt New Yorks könnten aber an einem anderen Ort weitergehen. Gesucht wird nach einer neuen Heimat für die auf den Archie Comics basierende Figur.

"Never Have I Ever": Die Hauptdarstellerin Maitreyi Ramakrishnan von "Never Have I Ever" konnte sich in einem offenen Casting gegen mehr als 15.000 Mitstreiterinnen durchsetzen. Der Kampf hat sich für sie gelohnt, denn Netflix hat eine zweite Staffel bestellt. Die Coming-of-Age-Serie von Mindy Kaling führt die Geschichten der indisch-amerikanischen Devi über die Herausforderungen des Erwachsenwerdens bei gleichzeitigem Verlust ihres Vaters fort.

"Ozark": Eine vierte und letzte Staffel spendiert Netflix der Serie "Ozark" von und mit Jason Bateman und Laura Linney. Die Abenteuer der Familie Byrde werden in der letzten Runde sogar mit mehr Zeit zu Ende gebracht. Nachdem die ersten drei Staffeln aus zehn Folgen bestanden, wird die Finalstaffel 14 Episoden schwer sein. Zudem wird diese in zwei gleiche Teile gesplittet.

"The Great": Katharina die Große bekommt weiterhin eine große Bühne, denn Hulu hat eine zweite Staffel der schwarzen Komödie in den Warenkorb gelegt. Elle Fanning mimt in weiteren zehn Folgen die russische Herrscherin, wobei bei der Ausgestaltung der Erzählung auf historische Fakten eher weniger Rücksicht genommen wird.

"Twenties": In "Master of None" begleitete Lena Waithe Aziz Ansari durch New York. Für ihre eigene Serie "Twenties" erschuf sie Charaktere, die sie an die Westküste und zwar nach Los Angeles versetzte. Dort erkundet die homosexuelle schwarze Hattie (Jonica T. Gibbs) zusammen mit ihren beiden Freundinnen die vor allem die Grenzen von Diversität, Liebe und Inklusion. Der Sender BET hat nun grünes Licht für eine zweite Staffel über die angehende Drehbuchautorin gegeben. Zudem gibt es eine Partnerschaft mit Showtime. Der Sender wird die erste Staffel ab dem 6. Juli ausstrahlen.

"Vagrant Queen": Eigentlich schon als Mädchen eine Königin wurde die junge Elida (Adriyan Rae) jedoch zum quasi titellosen Waisenkind und war fortan im Weltraum auf sich alleine gestellt. Zusammen mit ihrem besten Freund machte sie sich auf den Weg, ihre angeblich doch nicht verstorbene Mutter zu finden. Doch die Reise durch die Galaxie endet: Syfy hat die Serie nach nur einer Staffel begraben.

US-Quoten-Update

WWE© WWE
Anfang der Saison wechselte eine der beiden großen Shows der Wrestling-Liga WWE auf ein großes Network: "SmackDown" wurde auf den Freitagabend verschoben und läuft seither bei Fox, während "RAW" beim Kabelsender USA Network verblieb. Damit wurde allgemein angenommen, dass "SmackDown" fraglos das Flaggschiff werden dürfte. Die Bilanz nach der ersten Saison fällt allerdings recht durchwachsen aus. Tatsächlich sahen sich "SmackDown" anfänglich deutlich mehr Zuschauer an als zuvor im Kabelfernsehen, fast vier Millionen waren es zum Auftakt, das Zielgruppen-Rating lag bei sehr guten 1,4 Prozent. Doch davon ist inzwischen nicht mehr viel übrig: In den letzten Wochen lag die Reichweite im Schnitt nur noch bei knapp über zwei Millionen Zuschauern - und damit nur noch minimal über dem Quotenniveau, das auch "RAW" bei USA Network erreicht. In der Zielgruppe der 18- bis 49-Jährigen erreicht "SmackDown" bei Fox sogar ein paar Zuschauer weniger als "RAW" bei USA Network. Das hatte sich Fox sicherlich ein bisschen anders vorgestellt.