Foto: Vox/CSIAnfang Oktober ist es genau 20 Jahre her, dass "CSI" in den USA erstmals auf Sendung ging - und zu einem Mega-Erfolg wurde, der zahlreiche Krimiserie dieser Zeit in aller Welt beeinflusste. Inzwischen ist das gesamte Franchise zwar Geschichte - doch pünktlich zum Jubiläum in diesem Herbst wollte CBS "CSI: Vegas" nochmal im Rahmen einer Event-Serie neu aufleben lassen. Corona-bedingt wird das zwar terminlich nicht klappen, doch die Pläne hat man weiter verfolgt und peilt nun einen Drehstart im Lauf des Herbsts an, sodass man dann wohl 2021 mit der "CSI"-Neuauflage rechnen kann. Wie "Deadline" berichtet befindet man sich derzeit mit den einstigen Hauptdarstellern William Petersen und Jorja Fox in Verhandlungen, um sie in ihren bekannten Rollen wieder mit an Bord zu haben, daneben caste man aber auch vier Neuzugänge. Drei der vier neuen Hauptrollen sollen dabei übrigens mit People of Colour besetzt werden. Kreativer Kopf hinter dem Projekt ist Jason Tracey ("Elementary"), Jerry Bruckheimer TV produziert gemeinsam mit den CBS TV Studios. In der Event-Serie soll es eine existentielle Bedrohung für das Kriminallabor geben. Daher ruft das aktuelle Team brillanter forensischer Ermittler alte Bekannte zu Hilfe. Und natürlich sollen sie wieder neueste forensische Techniken einsetzen, um für Gerechtigkeit zu sorgen.

Fresh Prince of Bel-Air© NBC
Die 90er haben angerufen und wollen ihre Sitcoms zurück. Allerdings sind sie damit eher erfolglos. Nachdem beispielsweise "Roseanne", "Will & Grace" oder "Full House" neu aufgelegt wurden und "Wer ist hier der Boss?" vor einem Reboot steht, ist die News, dass eine weitere Sitcom neu erzählt werden soll, nicht mehr so überraschend. Allerdings schlug die Nachricht hohe Wellen, denn es handelt sich um den "Prinz von Bel-Air" - die Sitcom, die Will Smith zum Durchbruch verhalf und ihn im Nachgang zum Leinwandstar machte. Bereits im letzten Jahr veröffentlichte Regisseur und Drehbuchautor Morgan Cooper einen mehrminütigen Trailer mit dem Titel "Bel-Air". Die Geschichte des "The Fresh Prince of Bel-Air" selbst erhält dabei einen Twist: sie soll als Drama-Serie erzählt werden, jedoch mit der gleichen Ausgangslage. Es geht vom Problembezirk in Philadelphia zur reichen Tante in den schicken Stadtteil Bel Air von Los Angeles. Der Clip hatte allein bei YouTube über fünf Millionen Klicks und weckte auch das Interesse von Will Smith, der bei der Neuauflage als ausführender Produzent agieren wird. Eine Heimat hat "Bel-Air" bislang noch nicht, jedoch ist auch HBO Max im Gespräch, wo die einst für NBC produzierten 6 Staffeln zum Abruf stehen.

SpongeBob: Patrick Star© Nickelodeon
Welche Rolle gibt man jemandem, dessen Sprache langsam und schwerfällig ist? Richtig, eine Talkshow. Diesen Kniff haben sich die Macher von "SpongeBob Schwammkopf" überlegt. Wer die animierte Serie kennt, weiß schon mal, dass damit nicht der schnell und schrill quasselnde, gelbe Protagonist in Schwammform gemeint ist, sondern ein anderer. In einem geplanten Spinoff soll der lachsfarbene Seestern Patrick Star und seine Familie im Zentrum stehen und die Geschichte erzählt werden, wie er eine Talkshow hostet. Das wäre übrigens bereits der zweite Ableger der Nickelodeon-Serie. Das CG-animierte Prequel "Kamp Koral" soll im nächsten Jahr bei CBS All Access an den Start gehen.

Hulu© Hulu
Hulu macht den Fall Michelle Carter zur Serie. Erzählt werden soll die wahre Geschichte der jungen Frau, die ihren damaligen Freund mit Anrufen und Text-Nachrichten in den Suizid getrieben haben soll, als diese noch Teenager waren. Elle Fanning übernimmt die Hauptrolle in der Serie, die unter dem Titel "The Girl from Plainville" in Auftrag gegeben wurde. Der Thriller stammt von "The Post"-Autorin Liz Hannah und "Dr. Death"-Produzent Patrick Macmanus und wird von UCP produziert. HBO hat die Geschichte unlängst auch in der Doku "I love you, now die" aufgearbeitet. Unterdessen hat Hulu Selena Gomez für die neue Comedy "Only Murders in the Building" verpflichtet. Sie wird an der Seite von Steve Martin zu sehen sein. Die Serie handelt von drei Fremden, die eine Obsession für True-Crime-Geschichten haben - und sich plötzlich selbst in ein Verbrechen verstrickt sehen.

Peacock© NBC Universal
Mit zwei neuen Serienbestellungen im Gepäck geht es für Peacock, den Streamingdienst von NBCUniversal weiter. Zum einen will man sich der Person "MacGruber" stärker zuwenden und zum anderen geht die Adaption zum gleichnamigen Buch "One of Us Is Lying" von Karen M. McManus in Serie. Doch der Reihe nach: "MacGruber" basiert auf einer Sketchreihe in Form einer Parodie über "MacGyver" von "Saturday-Night-Live" (NBC), was dann bereits vor zehn Jahren in der Entwicklung eines Films mündete. Nach dem Film "MacGruber" ist vor der Serie, denn Will Forte selbst wird in der Serienversion nochmals den Held und Patrioten mimen. Nach zehn Jahren aus der Haft entlassen, soll MacGruber in der Serie einen Bösewicht aus der Vergangenheit fassen. Auch bei der Jugendserie "One of Us Is Lying" geht es irgendwie um gut und böse: fünf Schüler gehen gemeinsam in den Arrest, allerdings kommen nur vier lebend heraus. Jeder wird verdächtigt und jeder hat seine eigenen Geheimnisse.

The Voice© NBC
Während Fox und TheCW bei der Vorstellung ihrer Herbstpläne sehr zurückhaltend waren und die Aufnahme ihres regulären Programms erst für 2021 in Aussicht stellten, gab man sich bei NBC, CBS und ABC ziemlich optimistisch, schon im Herbst wieder weitgehend normales Programm zeigen zu können. An einigen Stellen wohl etwas zu optimistisch, was nun zu Umplanungen führt. So hat NBC nun angekündigt, die aus Kanada zugekaufte Artzserie "Transplant"  ab dem 1. September auf dem eigentlich für "New Amsterdam" vorgesehenen Sendeplatz zu zeigen. Auch "The Voice" wird offenbar nicht rechtzeitig fertig werden. Zwar ist ein Start irgendwann im Herbst noch möglich, im September wird es aber noch nicht soweit sein. Weiter ist man da in Sachen Produktion bei "American Ninja Warrior", weshalb man den Start der 12. Staffel nun auf Anfang September vorzieht und sie montags um 20 Uhr auf dem "Voice"-Sendeplatz zeigt. Unterdessen gibt es für die CBS-Veteranen "NCIS" und "NCIS: Los Angeles" nun zumindest mal einen anvisierten Termin, wann die Produktion wieder aufgenommen werden soll: Am 3. bzw. 9. September soll es nach den jetzigen Plänen soweit sein - falls corona-bedingt nichts dazwischen kommt. Zum Start in die Season wird man von diesen Serien allerdings dann wohl auch nicht direkt etwas sehen, noch im Herbst könnte die Ausstrahlung dann aber beginnen. Auch bei "Hawaii Five-0" und "Bull" gab's laut "Deadline" generell grünes Licht für eine Wiederaufnahme der Dreharbeiten, allerdings noch ohne konkreten Termin.

WarnerMedia© WarnerMedia
Jason Kilar, der im Frühjahr die Führung von WarnerMedia übernommen hat, hat sein Management-Team deutlich verkleinert. Starke Frau in der Organisation ist nun Ann Sarnoff, die bislang schon Chefin von Warner Bros war und künftig das gesamte Sender-, Streaming- und Produktionsgeschäft verantwortet, zusätzlich nun also auch HBO, HBO Max, TNT, TBS und truTV. Im Gegenzug hat man sich von gleich drei hochrangigen Managern getrennt: Bob Greenblatt, zuletzt Chairman bei WarnerMedia Entertainment und fürs Direct-to-Consumer-Geschäft verantwortlich, Kevin Reilly, zuletzt Chief Content Officer und für HBO Max, TNT, TBS und truTV zuständig, und Keith Cocozza, die für Marketing und Kommunikation verantwortlich zeichnete. Für Ex-NBC-Chef Bob Greenblatt geht damit eine ziemlich kurze Zeit bei Warner zu Ende, er war erst im April 2019 zum Unternehmen gekommen. Reilly war seit 2014 bei Turner - seine Position war durch die zusätzliche Verantwortung für den Hoffnungsträger HBO Max zuletzt sogar aufgewertet worden. Nicht nur das Management wird unterdessen ausgedünnt, auch sonst will man sich verschlanken und die Zahl der Mitarbeiter reduzieren, so Kilar.

Abgesetzt oder verlängert

"Close Enough": Kurznachrichtendienst Twitter bot dem Serienschöpfer JG Quintel eine Bühne, um seine kurz gehaltene Botschaft "'Close Enough' has been picked up for Season 2" in die Welt zu bringen. Die animierte Comedyserie geht nach einer erst kürzlich beendeten Premierenstaffel bei HBO Max also mit einer zweiten Staffel weiter.

"Love, Victor": Die eigentlich für Disney+ entwickelte und auf dem gleichnamigen Film basierende Serie "High Fidelity" fand bei Hulu nach nur einer Staffel ein jähes Ende. Eine weitere Produktion mit den gleichen Voraussetzungen bekam jedoch grünes Licht. "Love, Victor" basiert auf dem Film "Love, Simon" und wanderte zu Hulu. Dort bleibt es auch für eine zweite Staffel.

"Soulmates": Findet jeder Topf seinen passenden Deckel? In der Theorie der Sprichwörter sieht das so aus – die Praxis versagt jedoch immer wieder. Die noch nicht gestartete Serie "Soulmates" widmet sich genau diesem Thema der Seelenverwandtschaft. Sie setzt 15 Jahre in der Zukunft an und zeigt, was passiert, wenn wissenschaftlich eine Möglichkeit vorhanden ist, global sein Puzzlestück finden zu können. AMC gefällt die Idee so gut, dass noch vor dem Start am 5. Oktober ein Zweitling geordert wurde.

US-Quoten-Update

HBO Logo© HBO
Die erste Staffel der "Perry Mason"-Neuauflage war für HBO ein voller Erfolg - und überzeugte nicht zuletzt dadurch, dass im Lauf der Staffel das Interesse der Zuschauer noch deutlich anzog. Das Finale am vergangenen Sonntag sahen bei der Erstausstrahlung um 21 Uhr 1,1 Millionen Zuschauer, durch digitale Nutzung und Wiederholung stieg die Reichweite noch am Sonntag-Abend auf 1,6 Millionen. Das waren neue Staffel-Bestwerte - und sie sind ja insbesondere bei einem Pay-TV-Anbieter wie HBO nur ein Teil der Wahrheit. Denn über die Zeit hinweg sammelt eine solche Serie noch ein Vielfaches an Zuschauern ein. Die erste Episode haben nach HBO-Angaben inzwischen fast neun Millionen Zuschauer gesehen. Dass es eine zweite Staffel der Serie mit Matthew Rhys ("The Americans") in der Hauptrolle geben wird, steht angesichts der guten Werte inzwischen auch schon fest.