Let's be real © Fox
Können Sie sich noch an die Puppen-Politsatire "Hurra Deutschland" erinnern? Die lief Ende der 80er, Anfang der 90er mal für drei Jahre im Ersten zu sehen. Sie hatte das britische "Spitting Image" zum Vorbild, in Frankreich hieß das Pendant "Les Guignols" - und das nimmt sich nun Fox zum Vorbild, um im Umfeld der anstehenden Präsidentschaftswahl eine US-Version namens "Let's be real" zu zeigen. Das halbstündige Special wird am 1. Oktober bei Fox im Anschluss an die erste Debatte zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem Herausforderer Joe Biden zu sehen sein - Hauptdarsteller sind dementsprechend auch die Puppenversionen der beiden. Es soll um Politik, Popkultur und natürlich die anstehende Wahl gehen. Auch diverse Cameo-Auftritte von anderen Stars sind angekündigt. Produziert wird die Sendung vom Comedian und Autor Robert Smigel, der u.a. auch hinter Conan O'Briens "Triumph, the Insult Comic Dog" steckt. Bei Fox News wird's vor der Wahl unterdessen nun wohl regelmäßig lange Interviews mit Donald Trump geben. Am Dienstag war er 47 Minuten lang bei "Fox & Friends" zugeschaltet - und gab gleich mal bekannt, das fortan jede Woche zu machen. Der verdutzte Moderator sah sich gezwungen zu betonen, dass es dafür keinerlei Einigung gebe und man von Fall zu Fall entscheiden werde, ob man Trump so lange Sendezeit einräume. Außerdem sei auch Joe Biden eingeladen, ebenfalls in gleicher Länge in der Sendung zu sprechen.

ABC © ABC
Julia Roberts kämpfte einst under der Regie von Steven Soderbergh als Erin Brockovich für das Recht der kleinen Leute im Rahmen eines Umweltskandals. Da passt es, dass nach dem Film aus dem Jahr 2000 20 Jahre später eine an die Figur angelehnte Serie geordert wurde. ABC schnappte sich den Stoff und will Katey Sagal ("Eine schrecklich nette Familie") als Kämpferin mit viel Einsatz und Herz vor Gericht in Szene setzen. Die neue Serie hört jedoch auf den Namen "Rebel". Bei HBO Max wird es dagegen weniger ernsthaft mit "Our Flag Means Death" zugehen. Dort reist man ins 18. Jahrhundert zurück, wo ein verwöhnter Aristokrat seine Vorzüge aufgibt und als Pirat in See sticht. Taika Waititi wird dabei den Auftakt filmisch umsetzen. Und auch Tatiana Maslany ("Orphan Black") hat angeblich ein neues Engagement: sie wird die Hauptrolle in der neuen Marvel-Serie "She-Hulk" übernehmen. Produziert wird diese für Disney+.

Regina King als Angela Abar in © HBO/Sky
Die Primetime Emmys sind in diesen Tagen nicht die einzigen Trophäen, die verliehen werden. Während darüber alle Mitglieder der Television Academy entscheiden dürfen - also Vertreter aus der Branche selbst - haben die Fernsehkritiker ihr Urteil bei den Television Critics Association Awards nun schon gefällt. Geht es nach ihnen, dann war "Watchmen" das "Program of the Year", ebenso das "Outstanding New Program" sowie die beste Miniserie. Im Comedy-Bereich setzte sich "Schitt's Creek" durch, bei den Dramaserien "Succession" - alles in allem also keine Überraschungen, die drei Produktionen gelten auch als Favoriten bei den Primetime-Emmys, die am kommenden Sonntag verliehen werden. Eine ausführliche Berichterstattung dazu finden sie in unserem gesonderten Emmy-Special.

The Good Doctor © ABC
ABC hat Startdaten für eine Reihe seiner Drama-Serien bekanntgegeben: "The Good Doctor" meldet sich am 2. November aus der coronabedingt langen Pause zurück, am 12. November gibt's ein Wiedersehen mit "Station 19" und "Grey's Anatomy", direkt mit einem Crossover-Event. am 17. November feiert dann die neue Serie "Big Sky" von David E. Kelley Premiere. "For Life" soll sich am 18. November zurückmelden, auch wenn es gerade nochmal eine zweiwöchige Produktionspause gibt, "A Million Little Things" startet dann am 19. November. "For Life" ersetzt "Stumptown", das ABC überraschend nachträglich abgesetzt hat. "The Rookie" wurde auf 2021 verschoben. CBS hat noch keine genauen Daten für die Rückkehr seiner "NCIS"-Serien genannt. Sonntags behilft man sich ab Oktober nun erstmal für voraussichtlich sechs Wochen mit Filmen - ab Mitte November könnte es dann also weiter gehen. "Big Brother", das corona-bedingt diesmal bis weit in den Herbst ragt, wird dann von Sonntag auf Montag verschoben.

South Park © Comedy Central
Sitcom-Produzent Norman Lear schließt eine Allianz mit Basketballsuperstar Steph Curry und Animationsexperte Seth MacFarlane, um einen seiner Klassiker wieder zum Leben zu erwecken. Aus dem Schlaf geholt wird dabei "Good Times", was zwischen 1974 und 1979 Teil des CBS-Programms war. Bei einer Beteiligung MacFarlanes soll die Serie wenig überraschend animiert zurückkehren. Bei AMC werden ebenfalls keine realen Personen vor die Kamera gesetzt, sondern Puppen. Geordert wurde dort die Stop-Motion-Dramedy "Mega City Smiths". In einer fiktiven Metropole verschwindet ein Magnat, den zwei unerschrockene Detektive wiederfinden wollen. Hinter dem Projekt über Geld und Korruption stehen die Macher von "Robot Chicken". Unterdessen hat Comedy Central ein einstündiges Special von "South Park" angekündigt, in dem die Corona-Pandemie das kleien Städtchen erreicht. Zu sehen gibt's das bereits am 30. September.

Peacock © NBC Universal
Chris McCumber, der seit 2011 an der Spitze des Kabelsender USA Network stand und seit 2016 auch Syfy verantwortete, verlässt Comcast/NBC Universal. Das ganze passiert im Rahmen der Umorganisation, die durch die Fokussierung auf die Streaming-Angebote und die schwindende Bedeutung einzelner Kabelsender zurückgeht. McCumbers bisherige Posten wurde dadurch obsolet, einen anderen wollte er offenbar nicht annehmen. Unterdessen hat Comcast-CEO Brian Roberts  einen Einblick in die Nutzer-Zahlen des Streamingdienstes Peacock gegeben. Demnach verzeichnet man inzwischen 15 Millionen Anmeldungen, sechs Wochen zuvor waren es noch zehn Millionen gewesen. Schnelles Wachstum also, allerdings ist unklar, wie viel man wirklich zu zahlenden Kunden gemacht hat: NBC Universal fährt mit Peacock eine andere Strategie als beispielsweise HBO Max oder Disney+: In einer werbefinanzierten Version ist der Dienst für Comcast-Kabelkunden kostenlos, für andere kostet sie fünf Dollar. Daneben wird für 10 Dollar im Monat auch eine werbefreie Version angeboten. Wie sich die Nutzerzahlen auf die einzelnen Angebote verteilen, sagte Roberts nicht.

WarnerMedia © WarnerMedia
Nach den Vorfällen bei der "Ellen DeGeneres Show" und zuletzt Berichten über Mobbing, Einschüchterung und Rassismus bei TMZ, das ebenfalls zu Warner gehört, hat der neue WarnerMedia-CEO Jason Kilar nun eine Überprüfung der Situation bei allen Produktionseinheiten und auch externen Partnern angekündigt. "Wir haben eine externe Firma beauftragt, eine objektive Überprüfung unseres gesamten Produktionsgeschäfts durchzuführen. Ich möchte verstehen, ob es generelle Verhaltensmuster gibt, die im Widerspruch zu unserem Anspruch stehen, uns gegenseitig mit Würde zu behandeln", schrieb Kilar an seine Mitarbeiter. Das Unternehmen wird auch seine "Standards of Business Conduct" überarbeiten, die jeder Mitarbeiter unterzeichnen muss. Damit geht WarnerMedia einen ähnlichen Schritt wie vor einigen Monaten NBC Universal nach den Beschwerden über eine "toxische Atmosphäre" am Set von "America's Got Talent".

Abgesetzt oder verlängert?

"Die Hart": Wer "Die Hart" liest, ist schnell beim Original "Die Hard" mit Bruce Willis. Bei "Die Hart" steht jedoch Kevin Hart im Zentrum der Action, der sein Comedy-Image ablegen will und dafür eine Schule für Action-Stars besucht, wo er auf John Travolta trifft. Für Quibi sei das Format so erfolgreich, dass eine Fortsetzung in den Warenkorb gelegt wurde. Dieses hört analog zu "Die Harder", dem zweiten Teil des Actionklassikers, dann auf "Die Harter".

"Doom Patrol": Superhelden-Stoffe reißen nicht ab. Dafür sorgt auch die Verlängerung von "Doom Patrol" durch HBO Max. Bereits vor Start bei DC Universe mit einer großen Fanbasis ausgestattet, kann die Erfolgsgeschichte der Berlanti-Produktion also prinzipiell fortgeschrieben werden. Bestellt wurde eine dritte Staffel.

"Last Week Tonight With John Oliver": Seit 2016 hat John Oliver die Pole Position der Kategorie "Outstanding Variety Talk Series" bei den Emmys gebucht. Vier Mal in Folge konnte er den Preis absahnen – vielleicht folgt auch in diesem Jahr wieder ein Sieg. Da wäre HBO schön blöd, wenn man den Late-Night-Talker nicht weiter in den eigenen Reihen hält. Der Pay-TV-Kanal gab Oliver nun einen drei Jahre umfassenden Vertrag, so dass dieser bis mindestens 2023 durch die Nacht talken wird.

"Raised By Wolves": Der Großmeister des Sci-Fi-Genres Ridley Scott geht bei HBO Max in die Verlängerung. Das ist wenig überraschend, wenn man bedenkt, dass sich laut SVOD-Service die Zahlen in der zweiten Woche verdoppelt haben. Nach dem Start am 3. September ist also klar, dass es für die Kampfandroiden in eine zweite Staffel gehen wird, um sich den Fragen über Glaube und Elterndasein zu nähern.

"Stumptown": Obschon die zweite Staffel bereits bestellt wurde, gehen für Cobie Smulders und ihre aus der Graphic-Novel stammende Figur Dex Parios zunächst die Lichter aus. Durch die COVID-19-Umstände sah sich der Sender veranlasst, den Stecker zu ziehen. Die Serie soll aber auf den Markt gebracht werden und könnte daher eine Fortführung finden.

"Two Sentence Horror Stories": Noch vor der Premiere der zweiten Staffel gab es grünes Licht von The CW für die Anthologieserie über Subgenres des Horrors. Eigentlich sollte die zweite Ausgabe bereits im Herbst über den Schirm laufen, allerdings gelang dies Virus' bedingt nicht. Wann dafür der Startschuss fällt, ist immer noch nicht bekannt.

"United We Fall": An ein schnelles Ende ist man bei der Familiensitcom "United We Fall" bei ABC gekommen. Nach nur einer Staffel der Sommerserie ist Schluss für Will Sasso und Christina Vidal-Mitchell. Unwahrscheinlich, dass der gemeinsame Fall woanders nochmals abgefedert wird.

"Younger": Die sechste Staffel lief vor gut einem Jahr auf TV Land. Nun erklärte der Macher, Darren Starr ("Sex and the City"), dass die bereits bestellte siebte auch das Ende der Geschichte markieren wird.

US-Quoten-Update

NFL © NFL
Nachdem die letzten Wochen und Monate aus Reichweitensicht für die US-Networks eine ziemlich traurige Angelegenheit waren und der Start sich der Serien Corona-bedingt bis in den Oktober oder November verschiebt, sorgt nun zumindest Football mal wieder für nennenswerte Quoten: Der NFL-Auftakt am Donnerstag vergangener Woche verfolgten rund 20,5 Millionen Zuschauer bei NBC - das war mit Abstand die höchste Reichweite seit langer Zeit, allerdings lag sie trotzdem doch ein Stück unter den über 22 Millionen Zuschauern, die noch im letzten Jahr eingeschaltet hatten. Ein ähnliches Bild zeigte sich dann am Sonntagabend, dem eigentlichen NFL-Sendeplatz bei NBC. 18,9 Millionen Zuschauer waren hier beim Spiel zwischen den LA Rams und den Dallas Cowboys vorm Fernseher dabei - hier betrug der Rückgang im Vergleich zum Saisonauftakt 2019 sogar 15 Prozent. Insbesondere in der Zielgruppe der 18- bis 49-Jährigen spielten die beiden Football-Übertragungen mit Ratings von 6,2 und 6,7 Prozent aber trotzdem einmal mehr in einer ganz eigenen Liga.

Dancing with the stars © ABC
In einer Zeit fast überall sinkender Quoten ragt diese Meldung nun um so deutlicher heraus: "Dancing with the Stars" legte bei ABC zum Auftakt der 29. Staffel in der Zielgruppe der 18- bis 49-Jährigen im Vergleich zum Vorjahr um satte 30 Prozent auf ein Rating von 1,3 Prozent zu. Insgesamt hatten 8,1 Millionen Zuschauer eingeschaltet, geringfügig mehr als 2019. Hilfreich war dabei natürlich, dass die Konkurrenz noch sehr bescheiden war - doch natürlich ist ein Anstieg deswegen noch lange nicht, wie beispielsweise die in diesem Jahr geradezu eingebrochenen Quoten von "America's Got Talent" zeigen. Zuletzt reichte es in der Zielgruppe hier nur noch für ein Rating von 0,6 Prozent. Im letzten Jahr waren im Schnitt noch 1,4 Prozent erzielt worden.  Erheblich schlechter schnitten am Mittwoch auch die "Country Music Awards" bei CBS ab: 6,8 Millionen Zuschauer schalteten ein, im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang um fast ein Drittel. Das Zielgruppen-Rating lag bei 1,1 Prozent nach 1,6 Prozent im Jahr 2019.