Pence vs Harris © Screenshot CNBC
Die Covid-19-Erkrankung von Donald Trump sorgte nur für eine kurze Pause im amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf, inzwischen flutet Trump Twitter wieder wie gewohnt mit seinen Botschaften, möchte ab dem Wochenende auch wieder persönlich auf Wahlkampfveranstaltungen auftreten. Von seinem Leibarzt ließ er sich bescheinigen, dass er dann zehn Tage nach seiner eigenen Ansteckung nicht mehr ansteckend sei. Ob die noch ausstehenden beiden TV-Duelle allerdings stattfinden werden, bleibt weiter unklar. Die unabhängige Kommission, die die Debatten organisiert, hatte eigentlich festgelegt, dass die für kommende Woche angesetzte zweite Debatte virtuell stattfinden soll - die beiden Kandidaten sollten also von unterschiedlichen Orten zugeschaltet werden. Biden stimmte zu, Trump nannte es "inakzeptabel" und einen "Witz". Aus dem Trump-Lager wurde eine Verschiebung beider Debatten bis kurz vor der Wahl vorgeschlagen, was wiederum Biden ablehnt. Man darf also gespannt sein, ob es überhaupt nochmal zu einem direkten Aufeinandertreffen der beiden kommt. Was stattfand war aber am Mittwochabend das Duell zwischen Vizepräsident Mike Pence und der Vizepräsidentschafts-Kandidatin der Demokraten, Kamala Harris. Und daran war das Interesse riesig: 59 Millionen Zuschauer schalteten die Übertragung ein, die parallel auf 17 Sendern zu sehen war. Nur ein einziges Mal in der Geschichte gab es eine Vizepräsidenten-Duell, das mehr Zuschauer zählte: Als 2008 Joe Biden gegen Sarah Palin antrat, waren sogar 70 Millionen Zuschauer vor dem Fernseher mit dabei. Die meisten Zuschauer hatte das Duell übrigens bei Fox News, wo allein 11,5 Millionen Zuschauer gezählt wurden, ABC folgte vor CNN und MSNBC.

Ryan Murphy © NBC
Der Auftakt der Netflix-Serie "Ratched" verlief laut Netflix mehr als erfolgreich. In mehreren Ländern ist sie die aktuelle Nummer eins des Portfolios. Mit diesem Auftaktschwung hat der Streamer nun eine weitere Serie von Ryan Murphy - seines Zeichens Schöpfer von unter anderem "American Horror Story", "American Crime Story", oder auch "Pose" - durchgewunken. Im Zentrum der jetzt bestellten Mini-Serie steht Serienmörder Jeffrey Dahmer, der zwischen 1978 und 1991 mindestens 16 Morde beging und die Beinamen "The Milwaukee Cannibal" oder "The Milwaukee Monster" bekam. Dieser verging sich vor allem an jungen, vornehmlich schwarzen Homosexuellen und vollzog nach deren Ermordung nekrophile Handlungen, oder auch Kannibalismus. Bestellt hat Netflix nun zehn Folgen von "Monster: The Jeffrey Dahmer Story", welche vor allem einen psychologischen Ansatz verfolgen und auch die Ermittlungspannen fokussieren will. Das Casting für die Hauptrolle läuft noch.

Netflix © Netflix
Eine LEGO-Figur kann für eine kleines Kind eine wichtige Bedeutung haben. Fällt sie aus Versehen auf die Straße und wird von einem Auto überfahren, liegt ein Heulkrampf im Bereich des Möglichen - auch wenn sie noch gerettet werden kann und sie danach Berechtigung auf einen Schwerbehindertenausweis hätte. Anders sieht die Geschichte bei "Lost Ollie" aus, welches sich Netflix geschnappt hat und auf dem Buch "Ollie's Odyssey" von William Joyce basiert. Darin geht eine Spielfigur komplett verloren, woraufhin sich diese auf die Suche nach seinem kleinen Besitzer macht. In insgesamt vier 45-Minütern soll die Geschichte übers Suchen und Finden der großen Freundschaft zwischen Spielfigur und kleinem Jungen als Familienserie erzählt werden.

Matthew McConaughey © David Torcivia (CC BY-SA 3.0)
Anfang des Jahres trafen in "The Gentlemen" Matthew McConaughey, Michelle Dockery, Hugh Grant oder auch Colin Farrell auf der Kinoleinwand aufeinander. Die von Guy Ritchie in Szene gesetzte Geschichte über den Aufbau eines Marihuanaimperiums in London könnte nun zur Serie werden. Bei Miramax arbeitet man zusammen mit Ritchie nämlich an einer Serienadaption. Welche Stars dann da mit dabei wären, steht jedoch noch in den Sternen. Nachdem bei HBO das Silicon Valley bereits ausreichend komödiantisch Thema war, will ABC die Tech-Blase anders betrachten. In der anvisierten Drama-Serie "Valley of Gods" von "How to Get Away With Murder"-Macher Peter Nowalk soll es vor allem um das Verhältnis aus den mächtigen Etablierten und den unterschätzten, aber hungrigen Außenseiter gehen, die im Spiel mitmischen möchten. Und dann wäre da noch ein weiteres Projekt, welches sich in der Mache befindet: Die Showrunnerin von "She-Ra and the Princesses of Power", Noelle Stevenson, möchte ihre eigene Graphic Novel für HBO Max adaptieren. In der geplanten Serie "Lumberjanes" geht es um fünf Freundinnen und diverse Geheimnisse in einem Sommercamp.

Facebook Watch © Facebook
"Ich bin seit langem eine Kämpferin für psychische Gesundheit der schwarzen Gemeinschaft und habe 2018 die Boris Lawrence Henson Foundation gegründet, die Tausenden von Menschen, die Probleme haben, Ressourcen zur Verfügung stellt", so die "Empire"-Schauspielerin Taraji P. Henson. Benannt hat die Schauspielerin die Organisation dabei nach ihrem verstorbenen Vater. Nun wird sie zusammen mit der Geschäftsführerin der Stiftung, Tracie Jade Jenkins, bei Facebook Watch eine Talkshow hosten, die sich dem Thema "Psychische Gesundheit" widmen will. Ziel von "Peace of Mind with Taraji" soll es sein, das Stigma psychischer Erkrankungen aufzubrechen und dafür Experten, Prominenten und Betroffenen zu Wort kommen zu lassen.

 

Abgesetzt oder verlängert?

© Netflix
"Cobra Kai": Die Geschichte von "Karate Kid" ging in Deutschland 1984 so richtig los. Auf den Film folgten weitere Filme, sowie viel später eine Serie. Diese lief zunächst bei YouTube, wanderte dann aber mit der bereits abgedrehten dritten Staffel zu Netflix, die es ab dem 8. Januar 2021 dann zum Abruf geben soll. Und dort geht die Geschichte über die Hauptfiguren 30 Jahre nach dem Film auch über die dritte Staffel hinaus weiter: der Streamingdienst hat grünes Licht für eine vierte Staffel gegeben.

"Dickinson": Die Premiere der zweiten Staffel der Comedyserie mit Hailee Steinfeld steht zwar erst Anfang kommenden Jahres auf dem Programm, trotzdem hat sich Apple schon jetzt entschlossen, noch eine weitere Staffel in Auftrag zu geben. Apple hatte vor wenigen Monaten einen Overall-Deal mit Alena Smith, der Produzentin der Show, geschlossen. Es ist das erste Original von Apple TV+, das eine dritte Staffel erhält.

"GLOW": Bereits im letzten Jahr wurde der Wrestling-Comedy eine vierte und letzte Staffel zugesprochen. Die Produktion dazu begann Anfang dieses Jahres, allerdings kam es durch COVID-19 zum Abbruch der Dreharbeiten. Nun hat sich Netflix dazu entschieden, die sehr physische Comedy, bei dir sich die Protagonistinnen körperlich sehr nah sind, nicht weiter fortzuführen. Damit ereilt "GLOW" das gleiche Schicksal wie den anderen beiden Netflix-Produktionen "The Society" und "I Am Not Okay With This" - zunächst verlängert, dann Corona bedingt gecancelt.

"On Becoming A God In Central Florida": Geteiltes Leid, ist halbes Leid. Im Falle der Showtime-Serie ist das Leid das Corona bedingte Ende, welches sich die Serie mit vielen anderen Produktionen teilen kann. Die Serie mit Kirsten Dunst wurde vor mehr als einem Jahr in die zweite Verlängerung geschickt. Allerdings wird die Serie nun doch nicht fortgeführt. Die Pandemie ließe eine Fortführung nicht zu.

"Teenage Bounty Hunters": Erst im August gestartet, geht es auch schon auf den Serienfriedhof für die Netflix-Serie über das junge Zwillingspaar, welches zusammen mit Profi Bowser Jenkins in Kopfgeldjagd macht. Nach nur zehn Folgen gehen die Lampen also aus.

"The Outpost": Noch ist die dritte Staffel des Fantasy-Abenteuers gar nicht bei The CW gestartet und schon gibt es ein Extrageschenk. Bestellt wurde zwar keine vierte Staffel, allerdings wurde der Drittling um satte 13 Folgen aufgestockt.

US-Quoten-Update

Ellen DeGeneres © Screenshot
Wirkt sich der Image-Schaden, den Ellen DeGeneres nach den Vorwürfen zahlreicher Mitarbeiter fraglos davon trug, nun auch nachhaltig auf die Quoten ihrer Talkshow "Ellen" aus? Die erste Woche nach der Sommerpause zeichnet jedenfalls erstmal ein düsteres Bild. Während die erste Show nach der Pause, die mit einem siebenminütigen Statement inklusive Entschuldigung von DeGeneres begann, noch in etwa auf Vorjahresniveau lag, lagen auf die gesamte Woche gesehen die Reichweiten mit im Schnitt noch 1,7 Millionen Zuschauern um massive 37 Prozent unter dem Vergleichswert des Vorjahres. Auch die anderen syndizierten Daytime-Talks lassen in diese Herbst zwar deutlich Federn - im Schnitt ging es laut Nielsen um 19 Prozent nach unten - aber niemand verlor auch nur annähernd so stark wie "Ellen". Die einzigen beiden Formate, die zumindest leicht über den Vorjahreswerten lagen, waren "Tamron Hall" und "Live with Kelly and Ryan".

black-ish Election Special © ABC
Eigentlich geht die neue Staffel der Comedy "Black-ish" erst am 21. Oktober an den Start, ihre Schatten voraus warfen die neuen Folgen aber bereits am vergangenen Sonntag. Da ging nämlich auf dem ungewöhnlichen Sendeplatz am späten Sonntagabend ein einstündiges Special zur anstehenden Präsidentschaftswahl über den Sender. Es bestand zur Hälfte aus Real-Life-Szenen, zur Hälfte wurde animiertes Material verwendet, womit man die Produktion während des Lockdowns sicherstellen wollte. Gemessen daran, dass es eine der ersten Network-Serien war, die nun mal wieder ein Lebenszeichen von sich gab, war das Interesse allerdings eher verhalten: 2,2 Millionen Zuschauer schalteten im Schnitt ein. Zum Vergleich: Die letzte Staffel zählte im Schnitt 2,6 Millionen Zuschauer. Das Zielgruppen-Rating lag bei 0,6 Prozent und lag damit auf dem Vorjahres-Schnitt.