Jon Stewart © imago images / ZUMA Wire
16 Jahre lang war Jon Stewart Moderator der "Daily Show" bei Comedy Central, ehe er 2015 dort seinen Hut nahm und die Sendung an Trevor Noah übergab. Inzwischen hat er einen Deal mit Apple TV+ und wird im Rahmen dessen mit einem neuen Format sein Comeback auf dem Bildschirm feiern. Darin soll er sich wieder mit aktuellen Themen auseinandersetzen, jede der einstündigen Folgen soll dabei monothematisch ausgerichtet sein. Nähere Details zum Konzept hat Apple noch nicht verraten - es war aber offenbar so überzeugend, dass man direkt mehrere Staffeln bestellt hat, die jeweils auch von einem Podcast begleitet werden. Unterdessen hat Apple mit "Platonic" noch eine weitere Comedy-Serie bestellt. Rose Byrne und Seth Rogen spielen darin zwei ehemals bester Freunde, die sich später zerstritten haben. Als Erwachsene versuchen sie nun, den Riss zwischen ihnen wieder zu kitten - doch die Freundschaft wird so fordernd, dass sie ihr restliches Leben zu destabilisieren droht.

Einstein © Sat.1
Und jährlich grüßt die "Einstein"-Adaption: Nachdem vor zwei Jahren Macher von "Shadowhunters", "Unforgettable" und "CSI" für NBC an einer US-Version der einstigen Sat.1-Serie arbeiteten und im vergangenen Jahr das "Monk"-Produzentenduo für CBS eine US-Adaption entwickelten, steht nun der nunmehr dritte Anlauf an. Auch diesmal ist CBS der Auftraggeber, auch diesmal stehen bekannte Namen hinter dem Projekt: "Insatiable"-Creator Lauren Gussis und "American Gothic"-Creator Corinne Brinkerhoff. Die beiden entfernen sich etwas weiter vom Original: Statt des Urur-Enkels von Albert Einstein steht im Mittelpunkt diesmal die Ururenkelin des Physikers, die widerwillig mit einem Ermittler aus Boston an der Aufklärung verzwickter Mordfälle arbeitet. Und nachdem in den USA nach den neuerlichen Fällen von Polizeigewalt und Rassismus die Polizei auch in Serien nur noch schwer als makellos dargestellt werden kann, soll sie sich auch um die Probleme innerhalb der Polizei-Behörden kümmern. Ob es diesmal mit einer Serien-Bestellung klappt, ist natürlich erneut unklar - aber vielleicht sind ja aller guten Dinge tatsächlich drei. Die deutsche Vorlage wurde hierzulande von Zeitsprung Pictures produziert und von Martin Ritzenhoff und Matthias Dinter geschrieben.

CBS © CBS
Auch wenn inzwischen die Networks ihre Serien nach und nach auf den Bildschirm zurückbringen, ist man natürlich mehrere Wochen zu spät dran im Vergleich zu den letzten Jahren. In der Folge hat sich CBS nun entschieden, die Staffel-Länge seiner Serien entsprechend zu verkürzen. Statt der üblichen 22 Folgen werden so nur noch zwischen 15 und 18 Episoden produziert. Angesichts der angespannten wirtschaftlichen Situation spart sich CBS damit einen Teil der Produktionskosten, für die Produzenten ist es aber natürlich eine weniger gute Nachricht. Definitiv beschlossen wurde die Kürzung schon bei den Inhouse produzierten Serien, mit externen Produktionsstudios wird nun über die Modalitäten der Kürzung verhandelt. Einen anderen Weg geht ABC bei "black-ish": Hier hat man gerade entschieden, die Folgenanzahl auf 21 aufzustocken. Aprospos verspäteter Start: Nun hat auch The CW einen Ausblick gegeben, wann dort die eigenen Serien zurückkehren. Am 12. Januar macht "Two Sentence Horror Stories" den Anfang, "Batwoman" kehrt am 17. Januar mit neuer Hauptdarstellerin zurück, am 18. Januar "All American", einen Tag später "Riverdale" und "Nancy Drew". Am 21. Januar gibt's mit "Walker" dann auch eine neue Serie, der "Legacies" folgt. "Charmed" meldet sich am 24. Januar zurück, "Black Lightning" am 8. Februar, "Superman & Lois" feiert seinen Serienauftakt erst am 23. Februar, gemeinsam mit "The Flash".

Amazon Prime Video © Amazon
2018 bestellte TNT die Psychothriller-Serie "Tell me your secrets" - änderte dann aber doch nochmal seine Meinung und nahm wieder Abstand von der Serie. Nun hat die Produktion aber doch noch eine neue Heimat gefunden: Amazon Prime Video wird sie 2021 ausstrahlen. Die 10-teilige Serie wird als "intensiver, moralisch komplexer Thriller" beschrieben. Im Mittelpunkt stehen drei Leute, von denen jeder eine mysteriöse Vergangenheit hat: Emma ist eine junge Frau, die einst in die Augen eines gefährlichen Killers blickte, John ist ein ehemaliger Serienräuber, der verzweifelt nach Erlösung sucht, und Mary ist eine trauernde Mutter, die davon besessen ist, ihre vermisste Tochter zu finden. Im Verlauf der Serie wird die Wahrheit über ihre Vergangenheit und ihre Motive immer unklarer und die Grenzen zwischen Opfer und Täter verschwimmen.

Peacock © NBC Universal
30 bis 35 Millionen aktive Nutzer bis 2024 - das war das Ziel, das NBCUniversal zum Start seines Streaming-Dienstes Peacock ausgegeben hat. Im April war der Dienst für Comcast-Kunden gestartet, seit Juli ist er darüber hinaus verfügbar - und angesichts dessen ist man offenbar auf dem besten Weg, diese Zahlen bei Weitem zu übertreffen. So zählt man nun schon 22 Millionen Anmeldungen, nachdem es Mitte September noch 15 Millionen waren. Zu verdanken hat man das vor allem dem großen Archiv, das etwa die Serien von Dick Wolf oder auch "30 Rock" umfasst. Genauere Zahlen zur Nutzung von Peacock gab man nicht, die internen Erwartungen seien aber in jeder Hinsicht weit übertroffen worden, so das Unternehmen. Dabei seien die geplanten neuen Produktionen noch gar nicht am Start, auch das Schwergewicht "The Office" kommt erst Anfang 2021, dazu wartet im November noch "Yellowstone" als meistgesehene Kabel-TV-Serie des Jahres auf ihren Streaming-Einsatz.

Netflix © Netflix
Der Platzhirsch in Sachen Streaming bleibt aber weiterhin natürlich Netflix, einstweilen unangefochten. Die gewaltige Anzahl an Produktionen des Dienstes will aber auch irgendwie finanziert werden. Und hier greift Netflix nun zur nächsten Preiserhöhungsrunde. Zwar hält man den Preis für den Basis-Tarif, der allerdings noch nicht mal HD umfasst, stabil bei 9 US-Dollar, für die meisten dürfte aber wohl erst der Standard-Tarif in Frage kommen - und dessen Preis steigt nun von 12,99 auf 13,99 US-Dollar, eine Preiserhöhung also um rund 8 Prozent. Der Premium-Tarif, der bis zu 4 gleichzeitige Streams ermöglicht, wird 2 Dollar teurer und kostet dann knapp 18 Dollar. Die letzte Preiserhöhung hatte Netflix in den USA Anfang 2019 durchgeführt. Die Preise in Deutschland hängen nicht unmittelbar mit dem US-Niveau zusammen - wenn es dort teurer wird, ist in der Regel mit etwas Verzögerung aber auch in anderen Ländern eine Preisanpassung zu erwarten.

Grey's Anatomy © ABC Studios
"Wir wissen noch nicht, wann die Sendung wirklich zu Ende geht. Aber die Wahrheit ist, dass es in diesem Jahr geschehen könnte." Fans der Serie "Grey's Anatomy" dürften nun Schnappatmung bekommen, denn die Aussage tätigte die Protagonisten der Serie selbst in einem Interview gegenüber dem Magazin "Variety". Seit dem Startschuss der Krankenhausserie im Seattle Grace Hospital im Jahr 2005 ist die 50-Jährige der Kopf der ABC-Produktion. Allerdings macht sie sich Gedanken darüber, welches kreatives Potential sich nach all den Jahren noch ausschöpfen lässt. Im November startet nun also die vielleicht letzte Staffel von "Grey's Anatomy". Und über diese 17. Runde verliert sie nur gute Worte: "Es wird vermutlich eine unserer besten Staffeln bisher. Ich weiß, das hört sich verrückt an, aber es ist wahr."

Uzo Aduba als Crazy Eyes © Netflix
Die Idee, die Serie "In Treatment" in Corona-Zeiten fortzuführen, oder neu aufzulegen, lag angesichts der Serienanlage für HBO nahe. Im August gab es dann grünes Licht für eine vierte Staffel der Serie, die zuvor aus einem Zweiergespräch mit viel Abstand zwischen Therapeut und Patient bestand. Unsicher war jedoch noch, ob Gabriel Byrne wieder in der Rolle des Therapeuten Paul Weston zurückkehren würde. Nun ist klar, dass die Ausrichtung eine andere ist. Die mehrfache Emmy-Preisträgerin Uzo Aduba ("Orange Is the New Black") wird ihn als Dr. Brooke Lawrence beehren und dabei ein Trio therapeutisch betreuen. Und natürlich hat sie auch dem Klischee entsprechend einen bunten Strauß an eigenen Problemen. Die eine hat also einen neuen Job, ein anderer verliert einen noch nicht gestarteten: den Präsident der USA sollte eigentlich Timothy Hutton bei der lange angekündigten FX-Serie "Y: The Last Man" mimen. Noch vor dem Produktionsstart wird seine Rolle mit Paul Gross umbesetzt. Im März berichtete BuzzFeed über Vorwürfe einer Vergewaltigung, die sich 1983 ereignet haben soll. Auch wenn Hutton widersprach, dürfte die Entscheidung damit zusammenhängen.

Abgesetzt oder verlängert?

"Big Brother": CBS hat eine 23. Staffel der Reality-Show bestellt, die im Sommer 2021 on air gehen wird. Auf so viele Staffeln "Big Brother" bringt es auch keine Gastgeberin: Julie Chen Moonves ist seit Beginn im Jahr 2000 Teil der Produktion und wird dies auch weiterhin sein. Die Moderatorin hat einen neuen Vertrag bei CBS unterzeichnet und wird daher das Gesicht der sozialen Wettbewerbsshow bleiben.

"Brave New World": Mitte Juli ist der zu NBCUniversal gehörende Streamingdienst Peacock in den USA gestartet. Als eine Art Prestigeprojekt galt dabei die Serie "Brave New World", welche auf dem gleichnamigen Klassiker von Aldous Huxley basiert. Doch bereits nach einer Staffel ist Schluss für die Serie mit Alden Ehrenreich in der Hauptrolle.

"Mindhunter": Aus den Augen, aber nicht ganz aus dem Sinn ist laut David Fincher "Mindhunter" bei Netflix. Es gab viel Spekulation über eine mögliche dritte Staffel der Serie über die Anfänge des Profilings – vor allem, als die Darstellerverträge ausliefen. Danach wurde es auf unbestimmte Zeit auf Standby gesetzt. Die kostspielige und sperrig erzählte Serie ist laut Serienschöpfer Fincher nun aber erst mal vom Tisch. Ein Lichtblick gibt es für Fans: "vielleicht sieht das in fünf Jahren wieder anders aus", so ein Netflix-Sprecher gegenüber "Vulture".

Narcos Mexico © Netflix
"Narcos: Mexico": Der Ableger zur originären Serie "Narcos", die auch den Untertitel "Columbia" trägt, erhält weitere Folgen. Die Gaumont-Produktion sollte eigentlich als vierte Staffel der Ursprungsserie fungieren, startete dann aber eigenständig mit dem Titel "Narcos: Mexico" über den illegalen Drogenhandel in dem Untertitel gebenden Land. Nun hat Netflix eine dritte Staffel bestellt, bei der Wagner Moura, der in zwei Staffeln Pablo Escobar spielte, bei zwei Episoden Regie führen wird.

"No Activity": Nicht lösen wird sich CBS All Access von "No Activity". Allerdings gibt es eine große Veränderung in der Darstellungsweise: aus der Serie über Special Agent Nick Cullen (Patrick Brammall) wird eine Animationsserie. Staffel 4 kommt also gezeichnet daher.

"Ted Lasso": Die Ursprungsgeschichte zu "Ted Lasso" liest sich mit einem Schmunzler. 2013 wurde die Figur von NBC kreiert, um die Spiele der Premiere League zu bewerben. Der Charakter kam so gut an, dass die Figur in Serienform gegossen wurde. Nun gab es bei Apple sogar grünes Licht für eine dritte Staffel noch bevor die zweite in Produktion ging. Jason Sudeikis spielt darin den untalentierten Fußballtrainer Ted Lasso aus Kansas, der eine Profimannschaft in England trainiert.

"The Baby-Sitters Club": Eine Mädchentruppe gründet ein Unternehmen für professionelles Babysitting. Dies bringt nicht nur neue Facetten der Freundschaft zum Vorschein, sondern auch viel Abenteuer. Die Kinderserie auf Basis der Bücher von Ann M. Martin geht zudem weiter, denn Netflix hat eine zweite Staffel der Serie geordert.

US-Quoten-Update

Donald Trump / Joe Biden © Fox News
Nachdem das zweite Duell zwischen Trump und Biden im US-Präsidentschaftswahlkampf ja zu einem kuriosen Fernduell auf zwei Sendern wurde - mit dem Quotensieg für Biden - fand das finale Duell dann doch wieder regulär statt. Nachdem Donald Trump sich diesmal sichtlich bemühte, nicht ständig dazuwischenzuschreien, war es insgesamt deutlich sehenswerter - fand aber gleichwohl trotzdem erheblich weniger Zuschauer. Laut Nielsen-Zahlen sahen über alle übertragenden Sender hinweg 63 Millionen Zuschauer zu, das waren knapp zehn Millionen weniger als beim ersten Duell Ende September. Die finale Debatte vor der letzten Wahl 2016 hatten noch 71,5 Millionen Zuschauer verfolgt. Womöglich hat sich hier auch ausgewirkt, dass diesmal so viele Amerikaner wie nie schon vorab ihre Stimme abgegeben haben. Die meisten Zuschauer sahen übrigens bei Fox News zu (15,4 Millionen), gefolgt von ABC (11,2 Millionen). Großes Interesse gab's auch an der "60 Minutes"-Ausgabe letzten Sonntag, die schon vorab für reichlich Schlagzeilen sorgte, weil Donald Trump sich ungerecht behandelt fühlte und einen Teil des Interviews vorab selbst veröffentlichte. Trotzdem wollten 17,4 Millionen Zuschauer die Sendung am Sonntagabend sehen, das war für "60 Minutes" die höchste Reichweite seit zwei Jahren. In der Zielgruppe lag das Rating bei hervorragenden 2,5/13 Prozent.

The Undoing © HBO
Bei HBO feierte am Sonntag unterdessen die sechsteilige Miniserie "The Undoing" mit Nicole Kidman und Hugh Grant Premiere. 1,4 Millionen Zuschauer sahen sich den Auftakt über alle Plattformen hinweg an - das liegt im Normalbereich dessen, was HBO zuletzt mit seinen Serien erzielt hatte. "Lovecraft" kam auf identische Werte, am erfolgreichsten war "Perry Mason" mit 1,7 Millionen Zuschauern am Premieren-Tag. Nun hofft man bei HBO darauf, dass durch zeitversetzte Nutzung ähnlich große Zuschauerzahlen zusammenkommen wie das zuletzt auch bei "Lovecraft" geklappt hat. Denn alles in allem steigerte sich die Reichweite der Auftakt-Folge dort von den anfänglichen 1,4 noch auf über zehn Millionen.

This is us - Das ist Leben © NBCUniversal Media / Maarten de Boer
Auch im Network-Fernsehen kehren nach und nach die Serien aus ihrer Corona-Pause zurück. An diesem Dienstag lief zum ersten Mal wieder "This is us". 7,3 Millionen Zuschauer sahen hier im Schnitt zu. Keine schlechte Zahl und mehr als der Staffel-Schnitt in der vergangenen Saison - allerdings fast 600.000 weniger als beim Staffelauftakt im Herbst vergangenen Jahres. Falls sich das Zielgruppen-Rating in der Nähe der nun erreichten 1,4/8 Prozent bei den 18- bis 49-Jährigen halten würde, dürfte man bei NBC aber heilfroh sein. Bei ABC sortierte sich am Mittwoch noch "American Housewife" in den vergangene Woche gestarteten Comedy-Block ein. 3,45 Millionen Zuschauer sahen hier zu, 0,6/4 Prozent betrug der Marktanteil bei den 18- bis 49-Jährigen (Rating/Share).  Nur einmal in der vergangenen Staffel hatte es eine höhere Reichweite gegeben, allerdings lief die Serie da anfänglich auch noch am generell schwierigen Freitagabend.