FOX © FOX
Fox hat es getan: die erste offizielle Serienbestellung für die Season 2021/22 ist raus. Und dabei hat man einen Blick nach Europa geworfen und eine Adaption auf den Bestellzettel geschrieben, welche schon länger anvisiert wurde. Die BBC Three Comedy "This Country" erhält 14 Folgen für die Premierenstaffel und wird von Drehbuchautorin Jenny Bicks ("Sex and the City") und Regisseur Paul Feig ("Bridesmaid") amerikanisch aufbereitet. Und worum geht’s? Als "Doku-Com" beschrieben, folgt sie einem Paar, welches von einem Dokumentarfilm-Team begleitet. Der Alltag changiert dabei irgendwo zwischen eigenwillig und absurd.

The Tonight Show starring Jimmy Fallon © NBC
"The Tonight Show Starring Jimmy Fallon" geht weiter. NBC gab grünes Licht für den Late-Night-Talker bis Ende des nächsten Jahres. Im Team selbst gibt es jedoch Veränderungen. Der Showrunner Gavin Purcell wurde bereits durch Jamie Granet-Bederman ersetzt. Und an dem Sprichwort "Tragödie plus Zeit gleich Komödie" orientiert sich in gewisser Weise Rebecca Drysdale, die Headautorin der "Tonight Show". Diese zieht Konsequenzen und verlässt ihren Posten mit der Begründung, dass sie keine Witze mehr über Donald Trump machen will – wenn auch wissend, dass Humor generell ein gutes Werkzeug sein kann. Allerdings schätzt sie die Lage hinsichtlich Gags und Imitationen über Trump so kritisch ein und sieht eher die Gefahr, dass es perspektivisch mehr auf ihn einzahlt als alles andere und die Stimmung aufheizt. Daher möchte sie nun Trump aus ihrem kreativen Berufsleben streichen, auch mit der Erfahrung im Hinterkopf, dass die Beschäftigung mit Trump immer wieder zu Zerwürfnissen in Kreativteams, zu Schmerzen, oder gar Tränen führte. Die Trennung nach nur sechs Monaten auf dem Posten sei einvernehmlich, so Drysdale.

The Chase © ITV
ABC hat in Sachen Gameshows in den letzten Monaten und Jahren massiv aufgerüstet und holt im Zuge dessen nun auch das britische Quizformat "The Chase", das hierzulande unter dem Titel "Gefragt - Gejagt" große Erfolge im ARD-Vorabendprogramm feiert, ins US-Networkfernsehen. Bislang gab es eine US-Adaption nur im kleinen Game Show Network. Während die aus "The View" bekannte Sara Haines moderiert, bedient sich ABC für die Jäger bei "Jeopardy - The Greatest of All Time": Den Jängern James Holzhauer, Ken Jennings und Brad Rutter gilt es in der US-Version zu entkommen, um das Preisgeld mit nach Hause zu nehmen. Wann das amerikanische "The Chase" an den Start geht, ist noch nicht bekannt.

Fox News © FNC
Die Fox Corporation stand der Coronakrise zum Trotz im 3. Quartal erstaunlich gut da. Der Umsatz zog im Vergleich zum Vorjahr sogar leicht um zwei Prozent an, was man vor allem mit hohen Distributionserlösen für Fox News erklärt, dem in den letzten Monaten vor der US-Wahl meistgenutzten US-Kabelsender. Dank Kosteneinsparungen hätte auch das schon allein für einen Gewinnanstieg gereicht - weil aber dann auch noch eine Zahlung von Disney im Zuge der Übernahme des Studio-Geschäfts in Höhe von 462 Millionen dazu kam, schoss der Gewinn auf 1,1 Milliarden Euro nach oben. In diese Regionen drang Discovery zwar nicht vor, auch dort lag der Gewinn aber um 15 Prozent höher bei 300 Millionen Euro, der Umsatz ging nur leicht um 4 Prozent zurück. Anderswo waren die Corona-Auswirkungen deutlich heftiger: Bei AMC Networks brach der Netto-Gewinn von 117 auf gut 62 Millionen Euro ein, Lionsgate schrieb sogar rote Zahlen, nachdem der Umsatz um 20 Prozent zurückgegangen ist.

ViacomCBS Networks GSA © ViacomCBS Networks GSA
2018 verließ Kenya Barris die ABC Studios, wo er u.a. "black-ish" und seine Ableger ins Leben gerufen hat, und heuerte bei Netflix an. Es war die Zeit, in der Netflix einen Mega-Deal nach dem anderen verkündete und mit viel Geld nahmhafte Produzenten an sich band. 100 Millionen US-Dollar schwer soll der mehrjährige Exklusiv-Deal mit Barris sein - doch obwohl dieser noch läuft, stehen die Zeichen nun überraschen doch schon wieder auf Abschied. So soll er sich nun mit ViacomCBS in Verhandlungen über die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens befinden, an dem er auch Anteile halten würde. Netflix soll zumindest darüber nachdenken, ihm diese Möglichkeit nicht zu verbauen. Offizielle Kommentare dazu gibt's von keiner Seite. Bei Netflix hat Barris bislang die Serie #blackAF an den Start gebracht, in der er auch zu sehen ist, zudem produziert er noch eine Sketch-Comedy-Serie - allzu durchschlagend war sein Erfolg dort bislang aber eher nicht.

Abgesetzt oder verlängert?

"Castle Rock": Stephen King liefert nicht nur dem Bücher begeisterten Publikum Gruselstoffe, er ist auch immer eine willkommene Adresse für Fernsehmacher, die sein geschriebenes Wort in Serienform gießen wollen. Zahlreiche Projekte befinden sich momentan in der Entwicklung und so manche Serie war oder ist aktuell Teil des Programms. Für eine geht es jedoch nicht weiter. Der Streamingdienst Hulu trennt sich nach zwei Staffeln von der Anthologieserie "Castle Rock".

"Connecting": Der Umgang mit sozialer oder besser gesagt physischer Distanz wurde in der NBC-Comedy spielerisch vorgeführt. Sie zeigt, wie ein Freundeskreis über Videochat gemeinsam durch die Corona-Krise kommen will und zeigt eben diesen Videochat selbst. Doch die Serie mit Aktualitätsbezug endet vorzeitig bei NBC. Die letzten drei Episoden der ersten Staffel werden stattdessen bei Peacock und NBC.com zu sehen sein.

"Filthy Rich": Die soapige Familiengeschichte über einen vermögenden toten TV-Prediger, seine Familie, uneheliche Kinder und die Aufteilung des Erbes geht nicht weiter. Die Serie mit Kim Cattrall ("Sex and the City") verpasste es, beim Publikum zu punkten, was in Corona Zeiten schneller zum Ende führt. Nach nur einer Staffel ist daher Schluss bei Fox.

"Interrogation": Eine Serie, bei der die Reihenfolge der Episoden egal ist? Das versuchte die CBS-Serie "Interrogation". Der Zuschauer konnte sich aussuchen, welche Struktur er sich selbst aufbaut. Die Folgen selbst orientierten sich je an einem Verhör, welches aus den Akten der Polizei entnommen wurde. Allerdings endet das nun nach nur einer Staffel bei CBS All Access.

"Next": Keine zweite Staffel gibt es für "Next". Laut "Variety" spielen dabei auch steigende Produktionskosten durch die COVID-19-Pandemie eine bedeutende Rolle. Hinzu kommt, dass "Next" nur 2,8 Millionen Zuschauer pro Folge erreichen konnte. Damit bringt es die Serie mit John Slattery auf lediglich eine Staffel.

US-Quoten-Update

CNN © CNN
So viele Menschen wie noch nie gaben bei dieser US-Wahl ihre Stimme ab. Wer nun aber auch Rekord-Quoten für die Wahlnacht erwartet hat, hat sich getäuscht: Nimmt man alle 21 Sender zusammen, die am Wahlabend live auf Sendung waren, dann erreichten sie zusammen 56,9 Millionen Zuschauer. Bei der letzten Wahl lag diese Zahl noch bei 71 Millionen, bei Obamas Wiederwahl vier Jahre davor knapp 67 Millionen. Vor allem die großen Broadcast-Networks haben Zuschauer verloren - bei den klassischen Nachrichtensendern hingegen gab's Grund zum Jubeln. Meistgesehener Sender war in der ersten Wahlnacht nämlich Fox News mit 13,7 Millionen Zuschauern - noch nie hatte ein Nachrichtensender mit seiner Wahlberichterstattung mehr Zuschauer erreicht. CNN lag mit 9,1 Millionen Zuschauern dahinter. Am zweiten Abend nach der Wahl zog CNN schließlich an Fox News vorbei und setzte sich mit 7,1 Millionen Zuschauern an die Spitze, Fox News lag noch bei 6,3 Millionen Zuschauern. Nimmt man nicht nur den Abend, sondern den gesamten Tag, dann war der Tag nach der Wahl nach Senderangaben sogar der zweiterfolgreichste in der Geschichte von CNN.

The Good Doctor © MG RTL D
Abseits der US-Wahl ging die langsame, sukzessive Rückkehr der normalen US-Serien weiter. Am Montag meldete sich "The Good Doctor" bei ABC zurück. Doch eine große Sehnsucht nach der Serie hatte sich auch dort trotz der langen Pause nicht aufgestaut: Mit 4,9 Millionen Zuschauern fiel die Zuschauerzahl zum Auftakt der vierten Staffel auf ein Allzeit-Tief, in der Zielgruppe lag das Rating mit 0,7 Prozent Marktanteil ebenfalls auf Höhe der bisherigen Tiefstwerte. Für "Superstore" gab's bei NBC vergangene Woche zum Comeback zwar keine neuen Tiefstwerte, mit 2,8 Millionen Zuschauern insgesamt und einem Zielgruppen-Rating von 0,6 Prozent lagen die Quoten aber auch hier leicht unter dem Vorjahresniveau.