Hillary Clinton © imago images / UPI Photo
Wie nah Politik und Showgeschäft in den USA doch zusammenhängen: Während die Obamas bei Netflix unter Vertrag stehen - und unter anderem gerade eine Sketch-Comedy über die US-Regierung produzieren - ist auch Hillary Clinton derzeit verstärkt im TV-Bereich unterwegs. Für The CW wird sie die fiktionale Anthologie-Serie "The Woman's Hour" produzieren, bei Apple TV+ wird sie nun gemeinsam mit ihrer Tochter Chelsea die neue Dokuserie "Gutsy Women" produzieren und auch präsentieren. Die beiden haben auch schon das Buch "The Book of Gutsy Women: Favorite Stories of Courage and Resilience" herausgebracht, das ist nun die TV-Umsetzung. Beleuchtet werden sollen ganz verschiedene Frauen, die bahnbrechendes geleistet haben - und in dem Zusammenhang die Frage, was es eigentlich braucht, um so ein "Gutsy Woman" zu sein.

Netflix © Netflix
Einen Comedy-Neuzugang gibt es bei Netflix. Der Streamingdienst macht gemeinsame Sache mit der aus den "Gilmore Girls" und "Mike & Molly" bekannten Melissa McCarthy und ihrem Ehemann, dem Multitalent Ben Falcone. Bestellt wurden zunächst 16 Folgen von "God's Favorite Idiot", welches aus der Feder Falcones stammt. McCarthy und ihr Mann werden nicht nur als ausführendes Produzententeam tätig sein, sie fungieren auch als Protagonisten der Serie. Darin spielt er einen einfachen Angestellten, der zum Mitwisser Gotts wird. Was er erfährt: eine Apokalypse steht bevor. Blöd nur, dass er ausgerechnet jetzt seiner Arbeitskollegin (McCarthy) näher kommt. Bei der bevorstehenden Starz-Serie "Blindspotting" – nicht zu verwechseln mit der bereits zu Ende erzählten NBC-Serie "Blindspot" – gibt es News von der Besetzungscouch. Oscarpreisträgerin Helen Hunt wird Teil der Dramedy.

Vikings © T5 Vikings Productions
Der History Channel gibt die Erstausstrahlungsrechte an seiner Serie "Vikings" etwas überraschend auf den letzten Metern ab. In diesem Jahr wurden bislang zehn Folgen der sechsten Staffel gezeigt, zehn stehen nun noch aus. Diese werden ab dem 30. Dezember aber nicht beim History Channel, sondern zuerst bei Prime Video zu sehen sein - übrigens auch in Deutschland. Die Ausstrahlung im linearen Programm erfolgt dann erst später zu einem noch nicht genannten Zeitpunkt. Prime Video hat auch die bisherigen Staffeln gezeigt, allerdings erst nach der Premiere beim History Channel. Die Nachfolge-Serie wird dann übrigens nicht mehr bei Amazon laufen: Die Rechte an "Vikings: Valhalla" hält der Konkurrent Netflix. Trotzdem bleibt auch der History Channel mit "Vikings"-Schöpfer Michael Hirst im Geschäft und entwickelt für den Sender die Miniserie "The Plague Year". Die Serie soll im 17. Jahrhundert in London spielen, wo die Pest besonders schlimm wütete.

The Walt Disney Company GmbH © The Walt Disney Company GmbH
Nachdem Disney Mitte Oktober eine grundlegende Reorganisation angekündigt hat und dabei unter anderem das Produktions- vom Vertriebsgeschäft getrennt hat, stellte Dana Walden nun auch die personelle Neuaufstellung in ihrem Bereich vor. Karey Burke, bislang Head of ABC Entertainment, leitet künftig das Studio 20th Television und verantwortet damit nicht länger das Programm von ABC. Diese Aufgabe fällt künftig Craig Erwich zu, der schon seit längerem die Eigenproduktionen von Hulu unter seiner Verantwortung hat. Craig Hunes, bislang President Walt Disney Television Studios, wird nun President Walt Disney Entertainment, er verantwortet unter anderem 20th Animation und die non-fiktionalen Produktionen. Touchstone Television wird es künftig nicht mehr als eigenständige Einheit geben, der langjährige Leiter Bert Salke verlässt das Unternehmen, bleibt Disney aber als eigenständiger Produzent verbunden.

Showtime Logo © Showtime
ViacomCBS arbeitet weiterhin daran, Synergien zwischen den einzelnen Konzernteilen zu heben. Im Zuge dessen wird auf dem werbefinanzierten, kostenfreien Streaming-Dienst Pluto TV nun auch ein Channel des Pay-TV-Senders Showtime gestartet. Zu sehen gibt es dort vor allem erste Episoden diverser mehr oder weniger aktueller Showtime-Serien, die dazu führen sollen, dass die Zuschauer so angefixt sind, dass sie die knapp 12 Dollar für das Showtime-Streamingangebot ausgeben. Teils werden aber auch ganze Staffeln veröffentlicht, so wie zum Auftakt von "The Loudest Voice", der Serie über Fox-News-Gründer Roger Ailes. Die Finanzierung erfolgt über Werbespots vor und nach der jeweiligen Folge, Unterbrechungen soll es nicht geben, um die Premium-Anmutung nicht zu zerstören.

Abgesetzt oder verlängert?

DuckTales © Disney
"DuckTales": Während die Überlegungen, "Darkwing Duck" in einer Neuauflage eine größere Bühne zu geben, bei Disney+ reifen, geht es für die Mutterserie nicht weiter. Das Reboot der "DuckTales" bei Disney XD erhält keine vierte Staffel. Nach 75 Folgen in drei Jahren ist damit ein weiteres Ende von "DuckTales – uhuhuuu" aus Entenhausen besiegelt.

"Fear The Walking Dead": Auf dem Twitter-Account der AMC-Serie wurde die News kommuniziert: "Fear The Walking Dead" erhält eine siebte Staffel. Der Ableger von "The Walking Dead" nähert sich aktuell der Halbzeit ihrer im Oktober angelaufenen sechsten Staffel. Im September wurde kommuniziert, dass die Mutterserie 2022 mit einer umfassenderen elften Staffel zu Ende gebracht wird. Ein neues, noch namenloses Spinoff mit den Charakteren Daryl Dixon und Carol Peletier ist für 2023 geplant. Außerdem läuft aktuell die zweite Staffel von "The Walking Dead: World Beyond".

Superstore © NBC
"Superstore": Ende Oktober kehrte die Arbeitsplatz-Comedy von NBC mit einer sechsten Staffel auf den Schirm zurück. Und das mit der Person, die die Show über Jahre prägte, America Ferrera. Allerdings nur in Form eines zwei Folgen umfassenden Gastauftrittes. Weitere Parts wird es darüber hinaus auch nicht geben, denn NBC wird die Serie nach der sechsten Staffel nicht fortführen.

"The Masked Singer": Rapper Busta Rhymes, Schaupspieler Mickey Rourke, oder NBA-Spieler Lonzo Ball waren Teil der aktuell noch laufenden vierten Staffel von "The Masked Singer" in den USA. Noch verblieben ist ein Trio bestehend aus Sonne, Fliegenpilz und Krokodil. Ihren Kostümphantasien freien Lauf lassen können die Beteiligten der Fox-Show perspektivisch schon mal, denn der Sender hat grünes Licht für eine fünfte Staffel gegeben.

"Utopia": Gemeinsam Nostradamus spielte die Gruppe aus Comicfans bei "Utopia". Sie versuchten aus den Seiten des gezeichneten Produkts Bedrohungen rauszulesen, die für die Realität relevant werden – und das passierte auch. Nach den acht Folgen dieses Sci-Fi-Dramas macht Amazon jedoch Schluss, denn die auf der britischen Serie gleichen Titels fußende Serie wird nach nur einer Staffel nicht fortgeführt.

US-Quoten-Update

The Masked Singer © FOX
Generell konnte die vierte Staffel von "The Masked Singer" bei Fox in diesem Herbst lange nicht so ganz an die Erfolge früherer Staffeln anknüpfen, auch wenn die Quoten noch immer auf einem hervorragenden Niveau lagen. Doch in der vergangenen Woche zeigte die Show dann nochmal so richtig, welches Potential in ihr steckt: Statt wie üblich Mittwochs ging "The Masked Singer" donnerstags an Thanksgiving an den Start - mit einer Football-Übertragung im Vorlauf. Das ließ die Reichweite auf 11,4 Millionen Zuschauer nach oben schießen, mal eben fünf Millionen mehr als noch eine Woche zuvor. Das Zielgruppen-Rating bei den 18- bis 49-Jährigen lag bei 3,5 Prozent. Im Schlepptau steigerte sich dann auch "I can see your Voice" auf neue Rekorde: 6,1 Millionen Zuschauer sahen diesmal zu, 2,3 Millionen mehr als noch in der Vorwoche. Doch wie so häufig bei durch einen starken Sport-Vorlauf explodierenden Quoten war eine Woche später nichts mehr vom Aufschwung übrig. Mit 6,2 Millionen Zuschauern und einem Zielgruppen-Rating von 1,5 Prozent fiel "The Masked Singer" diese Woche auf Normalniveau zurück.

The Undoing © HBO
Drei Millionen Zuschauer sahen am vergangenen Sonntag über alle Plattformen hinweg das Finale von "The Undoing" mit Nicole Kidman und Hugh Grant, ein massiver Anstieg um 43 Prozent im Vergleich zur vorletzten Folge und mehr als doppelt so viel wie bei der Premiere. Damit war es auch die meistgesehene HBO-Sendung seit dem Staffel-2-Finale von "Big Little Lies" im vergangenen Jahr. Die Gesamt-Reichweite wird natürlich noch deutlich höher ausfallen, wenn auch die zeitversetzte Nutzung mit eingerechnet wird - die Zahlen von Premieren-Tag zeigen aber jetzt schon, dass HBO damit wohl seinen größten Hit des Jahres landen konnte.