True Blood © RTL II
Horror, Sex und Fantasy vermischt, gab es über sieben Staffeln in "True Blood" zwischen 2008 und 2014 bei HBO zu sehen. Laut Mediendienst "Deadline Hollywood" arbeitet Ideengeber Alan Ball zusammen mit "Riverdale"-Schöpfer Roberto Aguirre-Sacasa an einem Reboot der Vampirserie. Das Original drehte sich um die Kellnerin Sookie Stackhouse (Anna Paquin) mit telepathischen Fähigkeiten, die eine Liebesbeziehung zu einem Vampir pflegt. Teil des Ensembles der Emmy- und Golden Globe prämierten Serie waren auch der verstorbene Nelsan Ellis, Stephen Moyer und Alexander Skarsgård. Einen großen Schritt weiter ist unterdessen Paramount+ mit einem Reboot von "iCarly", welches geordert wurde. Die ursprüngliche Serie lief sechs Staffel lang bei Nickelodeon und wird in der Neuauflage auch die ursprünglichen Ensemble-Mitglieder Miranda Cosgrove, Jerry Trainor und Nathan Kress integrieren.

Showtime © Showtime
Emma Stone, die für "La La Land" mit einem Oscar ausgezeichnet wurde, kehrt wieder auf den TV-Bildschirm zurück und übernimmt an der Seite von Nathan Fielder eine Hauptrolle in der neuen Showtime-Comedy "The Curse". Im Februar hatte der Pay-TV-Sender einen Pilot dazu bestellt - dann kam Corona. Nun verzichtet man kurzerhand auf den Piloten und hat direkt grünes Licht für die Serie gegeben. Die Comedyserie handelt davon, wie ein vermeintlicher Fluch die Beziehung eines frisch verheirateten Paares stört, das gerade versucht, ein Kind zu zeigen, während sie gleichzeitig für ein neues HGTV-Format vor der Kamera stehen. Kreiert wurde die Serie gemeinsam von Fielder und Benny Safdie, der ebenfalls in der Serie zu sehen sein wird. sein Bruder Josh Safdie wird die Serie produzieren.

Apple TV+ © Apple
Einen Blick über die wissenschaftliche Betrachtung des Klimawandels hinaus, will Scott Z. Burns mit der Serie "Extrapolations" bei Apple wagen. Ziel der jüngst bestellten Serie ist es, mittels Comedy, Drama, Mystery und weiteren Genres, die Aspekte des Themas zu beleuchten, die die Welt in den weiteren Jahren verändern wird – die Frage ist, wie wird das geschehen und können sich die Menschen auch ändern? Burns selbst hat bereits bei dem Dokumentarfilm über globale Erderwärmung "Eine unbequeme Wahrheit" mit dem Vizepräsidenten Al Gore mitgearbeitet, will nun aber einen fiktionalen Zugang zum uns allen tangierenden Sujet wählen. Auch im Comedy-Sektor gibt es Neues: bestellt hat Apple TV+ die Comedy-Serie "Acapulco" mit Eugenio Derbez. Gedreht wird auf Basis der Filmvorlage "How to Be A Latin Lover" aus dem Jahr 2017 auf englisch und spanisch.

NBC © NBC
Für NBC hat sich ein Kreativteam mit prominenten Namen zusammengetan, um an einer Neuinterpretation von "Zorro" zu arbeiten. Robert Rodriguez, den man auch gerne in einem zweiten Atemzug nach Quentin Tarantino nennt, seine Schwester Rebecca Rodriguez und die aus "Modern Family" bekannte Sofia Vergara wollen eine Frau in Mantel, Maske und Hut stecken und aus Sicht der einer Guerilla-Künstlerin mit dem Namen Sola Dominguez erzählen. Diese kämpft für soziale Gerechtigkeit und wird dabei von mehreren kriminellen Organisationen bedroht.

Nielsen Logo © Nielsen
Das Marktforschungsunternehmen Nielsen, das in den USA die TV-Quoten ermittelt, hat eine grundsätzliche Überarbeitung des Systems in Aussicht gestellt, mit dem man auf die rapide änderne Nutzung reagiert. Ab dem 4. Quartal 2022 will man "Nielsen One" einführen, das dann eine einheitliche Messung der Bewegtbildnutzung über alle Plattformen hinweg bieten soll - also egal ob linear oder Streaming. Spätestens ab Herbst 2024 soll es dann die vorherrschende Währung für den Werbeverkauf sein. Bis dahin gilt es aber, die Sender auf der einen und die Werbekunden und Agenturen auf der anderen Seite davon zu überzeugen - auch wenn der Druck, valide crossmediale Reichweiten zu liefern steigt, werden alle Änderungen mit Argusaugen beobachtet, schließlich geht es um einen Werbetopf in Höhe von rund 60 Milliarden US-Dollar, der in jedem Jahr im klassischen Fernsehen investiert wird.

YouTube © YouTube
YouTube ist dazu übergegangen, neue Videos zu löschen, in denen weiterhin behauptet wird, bei der US-Wahl habe es massive Manipulationen und Wahlfälschung gegeben, die zum Sieg von Joe Biden geführt hätten. Donald Trump behauptet dies zwar weiterhin, konnte aber auch mehr als einen Monat nach der Wahl keinerlei Belege dafür vorlegen und kassiert fortwährend auch vor Gerichten Niederlagen. "Unser Hauptziel im Zusammenhang mit der Wahl war es, sicherzustellen, dass wir die Menschen mit verlässlichen Informationen versorgen, während wir gleichzeitig die Reichweite von Fehlinformationen begrenzen und schädliche Inhalte entfernen", erklärte YouTube in einem Blogpost. Trotzdem blieben Videos, in denen unbewiesene Behauptungen über Wahlbetrug aufgestellt wurden, bis zum 8. Dezember weitgehend unangetastet. Begründet wurde das damit, dass in mehreren Bundesstaaten die endgültige Zertifizierung der Ergebnisse noch ausstand. Mit dem 8. Dezember ist nun die Frist abgelaufen, in denen Staaten die Ergebnisse noch anzweifeln konnten, kommende Woche stimmt nun das "Electoral College" ab.

Emmy Awards 2020 © Television Academy
Die Television Academy lichtet ein wenig den Kategorien-Dschungel und hat angekündigt, die bislang getrennten Kategorien Variety-Sketch- und Variety-Talk-Series zusammenzulegen. Das bedeutet, dass "Saturday Night Live" künftig direkt gegen "Last Week Tonight with John Oliver" und die klassischen Late-Night-Shows antreten wird. 2016 waren die beiden Kategorien aufgeteilt worden - eine Begründung, warum man sie nun wieder zu "Outstanding Variety Series" zusammenlegt, wurde nicht mitgeliefert. Bei den Sketch-Formaten gewann vier Mal in Folge nun "Saturday Night Live", bei den Talk-Formaten war John Oliver gleich fünf Mal in Folge siegreich. Eine weitere Anpassung gab's im fiktionalen Bereich: Anthologie-Serien gehören nun auch ausdrücklich zu den Limited Series. Die Kategorie wird umbenannt in "Outstanding Limited or Anthology Series". Zuvor war es zum Teil Auslegungssache, in welcher Kategorie die Produktion eingereicht wurde. Ebenfalls neu: Künftig wird exklusiv eine Stunt Performance ausgezeichnet.

Abgesetzt oder verlängert?

Big Sky © ABC
"Big Sky": Am 17. November startete der Thriller in Serienform von David E. Kelley bei ABC. Da es sich bei dem Neustart um den erfolgreichsten seit "The Rookie" im Oktober 2018 handelt, ist es wenig überraschend, dass ABC mehr davon will. "Big Sky" erhält daher einen Aufschlag um weitere sechs Episoden, womit es die erste Staffel auf 16 Folgen bringen wird.

"Feel Good": Eine Fortführung, aber zugleich auch ihren Abschluss erfährt die Serie "Feel Good" von und mit der Kanadierin Mae Martin. Darin versucht sie als ehemalige Kokainsüchtige eine stabile lesbische Beziehung mit George (Charlotte Richie) zu etablieren, für die das die erste Beziehung zu einer Frau ist. Die Dramedy endet damit mit der zweiten Staffel, was allerdings auch dem Plan der Schöpferin entspricht.

"For All Mankind": Vertrauen setzt Apple in "For All Mankind". Noch vor dem Start des Zweitlings gab es grünes Licht für eine Fortsetzung um eine dritte Staffel. Weiter geht es mit der Geschichte über den Wettstreit um's All am 19. Februar mit der Premierenfolge und danach wöchentlich mit einer neuen Episode.

"Hoops": Die Abrufe ins Verhältnis zu den Kosten setzen und dann feststellen, dass es kein Match gibt. Zu diesem Ergebnis kam Netflix bei der animierten Erwachsenen-Sitcom mit Basketball-Bezug. Daher wird es nach nur einer Staffel nicht weitergehen mit der Serie um Highschool-Trainer Ben Hopkins, welcher von Jake Johnson ("New Girl") gesprochen wurde.

"Industry": Die Hälfte der Auftaktstaffel bei HBO ist bereits geschafft. Klar ist nun auch, dass damit noch kein Ende erreicht ist. Die Produktion der BBC, Bad Wolf und HBO geht in eine zweite Runde. Damit ist ein weiterer Blick auf das Arbeitsumfeld in der Finanzwelt, in der Hierarchien einen besonderen Wert haben, gewährleistet.

Its always sunny in Philadelphia © FX
"It's Always Sunny In Philadelphia": Wem schon mal eine Packung Salz auf den Boden gefallen ist und das ohne vernünftiges Hilfswerkzeug aufsammeln musste, der kennt ungefähr die Stimmung von "It's Always Sunny In Philadelphia". Neben kuriosen Szenen gibt es sehr gerne Gebrüll, Ausraster und wildeste Diskussionen einer Truppe aus Soziopathen. Und das geht weiter, denn die Gang um Kaitlin Olson und Danny DeVito baut den Vorsprung auf "Ozzie & Harriet" aus und erhält – man glaubt es kaum – vier weitere Staffeln. Sie ist auch ohne die Bestellung bereits die längste nicht animierte Comedy-Serie des FX-Universums. Damit wird die Serie in jedem Fall 18 Staffeln zählen und bricht alle Rekorde. Ziel sind aber ja ohnehin ambitionierte 36 - die Hälfte wäre damit also geschafft.

"One Day At a Time": Vier Staffeln Neuauflage kann das Original von Norman Lear zählen. Und dabei wird es auch bleiben. Nachdem das Reboot zunächst drei Staffeln lang von Netflix protegiert wurde und für eine weitere Staffel zu Pop wanderte, kommt das Reboot nun final an ein Ende. Auch wenn das Produktionsstudio Sony Pictures TV zunächst noch Hoffnung machte und nach einem neuen Heim für das Thema suchte, ist jetzt klar: der Vorhang ist gefallen – das Thema ist durch.

"The Family Business": Zu Tarnzwecken ein sonderbares Autohaus betreiben und nachts illegalen Aktivitäten nachgehen? Das gibt es in "The Family Business" und wie der Titel schon vermuten lässt, geschieht dies im Familienverbund. Die Geschichte darüber befindet sich bei BET+ derzeit in der zweiten Staffel. Und dies wird fortgeführt, denn im Warenkorb liegt bereits eine dritte.

The Handmaid's Tale © Hulu
"The Handmaid's Tale": Die auf dem Buch "Der Report der Magd" von Margaret Atwood basierende Serie mit Elisabeth Moss in der Hauptrolle trägt das nicht mehr abnehmbare Label, die erste Emmy prämierte Serie in der Kategorie "Beste Drama-Serie" eines Streamingdienstes zu sein. Nur ein Erfolg unter vielen, doch das dürfte wohl der größte, weil geschichtsträchtigste sein. Der Grundstein für weitere Positiv-Schlagzeilen ist zudem gelegt, denn die Hulu-Serie erhält noch vor dem Start der vierten Staffel das Go für eine fünfte.

US-Quoten-Update

Magnum P.I. © CBS Studios Inc. and Universal Television
Mehr und mehr Serien kehren nach der corona-bedingt verlängerten Pause wieder auf den Bildschirm zurück, bleiben aber meist ein ganzes Stück unter den Reichweiten der letzten Jahre. Besonders bei CBS - jahrelang wegen des recht hohen Durchschnittsalters das stabilste unter den Networks - zeigt sich das in diesen Wochen. Am Freitag etwa liefen erstmals wieder "MacGyver", "Magnum, P.I." und "Blue Bloods". Mit 4,9 bis 6,4 Millionen Zuschauern waren die Reichweiten durchaus noch beachtlich, bedeuteten aber für jede einzelne der Serien neue Tiefstwerte. Im Vergleich zum Vorjahresschnitt kamen rund eineinhalb Millionen Zuschauer abhanden. Auch "SEAL Team" meldete sich mittwochs schwächer zurück - half aber dem bislang etwas einsam dastehenden "SWAT" im Anschluss wieder etwas auf die Beine. Ohne den Kompagnon waren die ersten Folgen im Schnitt nur auf rund 2,75 Millionen Zuschauer gekommen im Vergleich zu über vier Millionen im Jahr zuvor. Mit "SEAL Team" als Vorlauf schoss die Reichweite auf nun immerhin 3,9 Millionen nach oben.

Young Sheldon © 2019 CBS Broadcasting / Bill Inoshita
Womöglich braucht es auch einfach seine Zeit, bis die Zuschauer wieder vor den Fernseher zurückfinden, nachdem das Programm der Networks dort zuletzt nur auf Sparflamme lief. Bei den Donnerstags-Comedyserien geht's beispielsweise seit dem Staffel-Auftakt nun Woche für Woche bergauf. "Young Sheldon" ist inzwischen wieder bei 7,6 Millionen Zuschauern angelangt. Das sind immer noch über eine Million weniger als in der letzten Saison im Schnitt, aber immerhin auch schon wieder 800.000 mehr als beim Auftakt vier Wochen zuvor.  Und während neue Serien sonst nach dem Auftakt meist deutlich verlieren, erreichte im Schlepptau "B Positive" in der vergangenen Woche mit 5,3 Millionen Zuschauern ebenfalls ihren bisherigen Bestwert, ebenso "Mom". Ernüchternd sind die Zahlen zwar weiterhin, ganz hoffnungslos scheint die Lage dann aber doch nicht zu sein.