William Shatner © IMAGO / Future Image
William Shatner, am besten bekannt wohl aus seiner Rolle als Captain Kirk, später auch nochmal brillant als alternder, exzentrischer Star-Anwalt Denny Crane in "Boston Legal", feiert sein TV-Comeback - und zwar ausgerechnet beim vom russischen Staat finanzierten Sender RT America. In der Ankündigung seiner Sendung "I don't unterstand", die am 12. Juli ihre Premiere feiert, heißt es, Shatner werde versuchen, "faszinierende und aktuelle Fragen zu beantworten, die das natürliche Interesse eines jeden Menschen wecken, die aber von den etablierten Medien nur allzu oft nur zögerlich angegangen werden". Shatner selbst sagt: "Ich habe oft über die Fragen nachgedacht, die wir stellen sollten, aber vielleicht nicht stellen. Wie viel Zeug ist eigentlich im Weltraum?  Wenn ich wirklich darüber nachdenke, wird mir klar, dass ich gar nichts verstehe. Also werde ich Fragen stellen, die sonst niemand im Fernsehen stellt, und wir werden sehen, ob wir gemeinsam eine Reise zur Erleuchtung unternehmen können". Die Kritik an "etablierten Medien" scheint hier zwar etwas verquer, allzu politisch scheinen die Fragen, die dort beleuchtet werden sollen, allerdings nicht zu sein. Kritiker bemängeln dann auch eher, dass solch prominente Namen einen Sender wie RT America generell aufwerten könnten, der an anderer Stelle dann wieder für Propaganda des russischen Staates genutzt werden kann.

Bill Cosby © IMAGO / ZUMA Wire
Bill Cosby ist wieder auf freiem Fuß: Nachdem ihm zahlreiche Frauen sexuelle Übergriffe vorgeworfen hatten, die zum Großteil allerdings bereits verjährt waren, wurde er 2018 in einem Fall wegen sexueller Nötigung zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Der Oberste Gerichtshof von Pennsylvania hat dieses Urteil nun wieder aufgehoben, weil aus Sicht der Richter das Verfahren gar nicht hätte stattfinden dürfen. Dabei stellte das Gericht nicht in Frage, dass die sexuelle Nötigung stattgefunden habe, allerdings hatte es in einem früheren Verfahren eine Absprache zwischen Cosbys Verteidigern und der Staatsanwaltschaft gegeben, dass dieser Fall nicht mehr strafrechtlich verfolgt werde. Auf Basis dieser Vereinbarung hatte Cosby dann in einem zivilrechtlichen Verfahren aussagen müssen, wo er sonst die Aussage hätte verweigern können. Darin hatte er sich selbst belastet - was dann im Verfahren 2018 wiederum gegen ihn verwendet wurde. Dies habe sein Recht verletzt, sich nicht selbst belasten zu müssen, so das Gericht. Rehabilitiert ist Cosby damit hinsichtlich der Vorwürfe gegen ihn aber nicht. Beim "Spiegel" gibt es eine recht gute Zusammenfassung der rechtlichen Lage.

Unknown Identity © RTL
2011 spielte Liam Neeson die Rolle des Wissenschaftlers Martin Harris, der nach einem Unfall nach mehreren Tagen aus dem Koma erwacht und sein Gedächtnis verloren hat. Doch als die Erinnerung langsam zurückkehrt, stellt sich heraus, dass seine Identität gestohlen wurde. TNT will auf Basis des Films "Unknown Identity" nun eine ganze Serie entwickeln, die an die Ereignisse aus dem Film anknüpfen soll. Jaume Collet-Serra, der schon den Film inszeniert hat, ist auch hier als Regisseur und Executive Producer an Bord, am Buch arbeitet Sean Finegan. TNT hat mit der Strategie, Filme zu Serien weiterzuentwickeln, zuletzt gute Erfahrungen gemacht, auch bei "Animal Kingdom" und "Snowpiercer" hat das schon gut geklappt. In einer Zeit der Serien-Schwemme hilft ein bekannter Titel fraglos, Aufmerksamkeit für seine Produktionen zu bekommen.

HBO Logo © HBO
Der Sänger und Songwriter Abel Tesfaye, besser bekannt als The Weeknd, will sich nun auch im TV-Bereich versuchen und in der Serie "The Idol" nicht nur die Hauptrolle übernehmen, sondern auch gemeinsam mit Showrunner Joseph Epstein am Drehbuch mitschreiben. Tesfaye arbeitet dabei mit "Euphoria"-Schöpfer Sam Levinson und Reza Fahim zusammen, die die Serie gemeinsam für HBO entwickeln. Die Serie handelt von einer Popsängerin, die eine Romanze mit einem rätselhaften Clubbesitzer aus Los Angeles beginnt, der zugleich Anführer einer geheimen Sekte ist.

Netflix © Netflix
Netflix hat mit "Echoes" eine neue Serie von "13 Reasons Why"-Mitschöpfer Brian Yorkey und Vanessa Gazy als Showrunnerin in Auftrag gegeben. Beschrieben wird die Serie als Mystery-Thriller über die eineiigen Zwillinge Leni und Gina, die ein gefährliches Geheimnis teilen: Seit ihrer Kindheit haben Leni und Gina heimlich ihre Leben getauscht, was in einem Doppelleben als Erwachsene gipfelte. Sie teilen sich zwei Häuser, zwei Ehemänner und ein Kind, doch alles in ihrer perfekt choreografierten Welt gerät aus den Fugen, als eine der Schwestern verschwindet.

Amazon Prime Video © Amazon
Janine Nabers, die beispielsweise an der HBO-Serie "Watchmen" mitgeschrieben hat, steht nun bei Amazon Studios unter Vertrag und hat auch ihr erstes Projekt vor der Brust: Das Tech-Drama "Syd". Es geht darin um einen mächtigen Schwarzen Tech-CEO, der eines Morgens aufwacht und feststellt, dass sich ein mysteriöses Wesen in sein Leben gehackt hat. Auch Dwayne Johnson ist mit Amazon im Geschäft und arbeitet am Film "Red One". Beschrieben wird es als Holiday-Action-Adventure-Comedy. Und als französisch-amerikanische Produktion hat Amazon auch noch "I Love America" in Auftrag gegeben. Sophie Marceau spielt eine alleinstehende Frau, die von Paris nach L.A. zieht, um nochmal nach der großen Liebe zu suchen. Dabei erhält sie Hilfe von ihrem besten Freund, der eine Drag-Queen-Bar betreibt und für sie ein Profil auf einer Datingapp erstellt.

Verlängert oder abgesetzt?

"For Life": Noch gibt es keine Entscheidung, doch die Chancen, dass die im Mai von ABC nach zwei Staffeln abgesetzte Serie doch noch eine Fortsetzung finden könnte, sind deutlich gestiegen. Der von Amazon betriebene, werbefinanzierte Streamingdienst IMDb TV hat die ersten beiden Staffeln auf seine Plattform genommen und steht nach Medienberichten kurz davor, eine dritte Staffel in Auftrag zu geben. Die Serie basiert auf dem Leben von Isaac Wright Jr., der unschuldig zu lebenslänglicher Haft verurteilt wurde, dort Rechtsanwalt wurde und Mithäftlingen half.

Good Girls © NBC
"Good Girls": Nach der derzeit noch laufenden vierten Staffel ist Schluss für die "Good Girls" von NBC. Christina Hendricks, Retta and Mae Whitman spielten darin drei ganz normale Frauen, die wegen Geldproblemen den lokalen Supermarkt überfallen - und überraschend viel mehr Geld erbeuten als gedacht. Das führt dazu, dass sie sich immer weiter im kriminellen Milieu verstricken. Eigentlich wollten die Macher noch eine letzte fünfte Staffel machen, letztlich konnte sich NBC aber nicht dazu durchringen. Nach "Debris", "Zoey's Extraordinary Playlist" und "Manifest" ist also auch für die vierte und letzte der Serien, über deren Zukunft bei den Upfronts noch nicht entschieden war, Schluss.

"Made for Love": Die schwarze Comedy mit Cristin Milioti von HBO Max hat grünes Licht für eine zweite Staffel bekommen. Milioti spielt darin die Mittdreißigerin Hazel Green, die nach einer jahrzehntelangen, erstickenden Ehe mit einem Tech-Milliardär, gespielt von Billy Magnussen, auf der Flucht ist. Ihr Mann hat ihr allerdings einen Chip ins Gehirn implantiert hat, um ihre "emotionalen Daten" zu verfolgen.

US-Quoten-Update

Fox News © FNC
Nach dem Wahlsieg von Joe Biden büßte Fox News Anfang des Jahres zwischenzeitich die seit vielen Jahren gewohnte Marktführerposition ein, stattdessen schob sich CNN an die Spitze. Diese Zeiten sind nun schon lange wieder vorbei: Im 2. Quartal lag Fox News nun wieder deutlich vorn, im Juni lag die durchschnittliche Reichweite von Fox News in der Primetime bei 2,13 Millionen, MSNBC kam mit 1,31 Millionen Zuschauerinnnen und Zuschauer abgeschlagen auf Platz 2, CNN zählte nur noch knapp 800.000 Zuschauende im Schnitt. Ähnliche Verhältnisse gibt's auch in der Zielgruppe und bezogen auf den gesamten Tag. Nach den aufgeheizten Trump-Jahren haben aber alle drei Sender mit deutlichen Zuschauerverlusten zu kämpfen. Verglichen mit dem Vorjahres-Juni verlor Fox News über den gesamten Tag betrachtet 35 Prozent seines Publikums, MSNBC 37 Prozent, CNN sogar fast die Hälfte.