Shonda Rhimes © MIPCOM
Als Netflix 2017 Shonda Rhimes verpflichtete, war das ein Paukenschlag: Rhimes stand bis dahin bei ABC unter Vertrag und lieferte dem Network verlässlich einige seiner größten Hits, von "Grey's Anatomy" über "Scandal" bis "How to get away with Murder". Bei Netflix dauerte es einige Zeit, doch mit "Bridgerton" gelang ihr schließlich auch dort ein durchschlagender Erfolg. Nun haben Netflix und Rhimes ihren Deal nicht nur verlängert, sondern sogar noch ausgebaut. So soll sie nun auch Filme produzieren und zudem Spiele entwickeln. "Als Ted und ich beschlossen, mit dem traditionellen Network-TV-Geschäftsmodell zu brechen und Shondaland zu Netflix zu verlagern, haben wir beide einen Sprung ins Ungewisse gewagt", kommentiert Rhimes den neuen Deal. "Heute floriert Shondaland bei Netflix kreativ, ist profitabel und fesselt das Publikum auf der ganzen Welt mit Geschichten, die die Zuschauer furchtlos herausfordern und sie gleichzeitig bestens unterhalten."

Netflix © Netflix
Uzo Aduba und Matthew Broderick übernehmen die Hauptrollen in der Netflix-Miniserie "Painkiller", die sich den Ursprüngen der Opioid-Epidemie in den USA und der Rolle des inzwischen insolventen Unternehmens Purdue Pharma widmet. Purdue Pharma brachte 1995 das Schmerzmittel Oxycontin auf den Markt, das über Jahre zu den umsatzstärksten Arzneimitteln der Welt zählte. Dem Unternehmen wird aber vorgeworfen, unzureichend über die Suchtgefahren gewarnt zu haben und wurde 2007 zu einer Strafzahlung von über 600 Millionen Dollar verurteilt. Daraufhin gab es zahlreiche Schadensersatzklagen und auch persönlich wurden zahlreiche Mitglieder der Sackler-Familie, die Eigentümer des Unternehmens war, angeklagt. Aduba wird Edie spielen, eine Ermittlerin, die den Fall gegen Purdue leitet. Broderick ist als Richard Sackler zu sehen, Spross der Milliardärsfamilie Sackler und leitender Angestellter bei Purdue Pharma. Die Produktion des Sechsteilers soll noch in diesem Jahr in Toronto starten.

Amazon Prime Video © Amazon
Amazon adaptiert den koreanischen Film "The Villainess", der 2017 bei den Filmfestspielen in Cannes zu sehen war, in Serienform. Als Autorin und ausführende Produzentin der Pilotfolge ist Francisca Hu ("Dynasty", "Sleepy Hollow") an Bord. Jeong Byeong-Gil, der beim Originalfilm Regie geführt hat, wird den Pilotfilm inszenieren. Im Mittelpunkt steht eine asiatischen Frau, die glaubt, von weißen Eltern in einer amerikanischen Kleinstadt adoptiert und großgezogen worden zu sein. Doch nach einem gewalttätigen Zwischenfall auf einer Reise nach Seoul entdeckt sie, dass sie eine tödliche Vergangenheit hat, die mit ihrem Mutterland verbunden ist. Der einzige Weg, ihre wahre Identität aufzudecken, könnte darin bestehen, ihre Seele an eine dunkle und korrupte Organisation zu verkaufen.

Peacock © NBC Universal
Der NBC-Universal-Streamingdienst Peacock hat eine Datingshow geordert, für die man sich von Jane Austens "Stolz und Vorurteil" inspirieren ließ. In "Pride and Prejudice: An Experiment in Romance" soll eine "Heroine" nach ihrem "Duke" suchen. Dementsprechend findet alles auch auf einem Schloss statt und auch sonst erinnert alles an eine Zeitreise in längst vergangene Tage inklusive Kutschfahrten, handgeschriebenen Liebesbriefen und Bogenschießen. Profaner geht's bei ABC zu, wo der längst vor allem im TV beheimatete Rapper "50 Cent" alias Curtis Jackson einen Hip-Hop-Wettbewerb entwickelt. Promis sollen in "Unrapped" gegeneinander antreten und ihre Hip-Hop-Qualitäten unter Beweis stellen. Curtis Jackson ist mit ABC schon als Produzent der Serie "For Life" verbandelt.

Abgesetzt oder verlängert

Evil © ProSieben
"Evil": Dass ViacomCBS die Serie "Evil" von Robert und Michelle King nach der ersten Staffel von CBS zum Streamingdienst Paramount+ verschoben hat, war kein schlechtes Omen, im Gegenteil: Nach nur drei ausgestrahlten Folgen der zweiten Staffel gab's jetzt bereits grünes Licht für eine dritte Runde. In der Serie arbeiten eine forensische Psychologin, ein Priester in Ausbildung und ein Technologie-Unternehmer daran, der Kirche bei der Aufklärung vermeintlicher Wunder und anderen unerklärliche Phänomene zu helfen. Die CBS Studios binden die Kings obendrein mit einem neuen 5-Jahres-Deal weiter exklusiv an sich.

"Lovecraft Country": Im vergangenen Jahr gehörte die Serie "Lovecraft Country" noch zu den von Kritikern am stärksten bejubelten Neustarts - um so überraschender gab HBO nun bekannt, dass es keine zweite Staffel geben wird. Dass HBO trotz guter Quoten und guter Kritiken nicht weiter macht, dürfte auch damit zusammenhängen, dass Staffel 1 noch auf einer Buchvorlage basierte, Staffel 2 hätte nun ohne diese Vorlage auskommen müssen. Die Ideen von Serienschöpferin Misha Green fand man bei HBO offenbar nicht überzeugend genug. Via Twitter gewährte sie einen kleinen Einblick in ihre Pläne für Staffel 2.

"Rutherford Falls": Peacock hat grünes Licht für eine zweite Staffel der Comedyserie "Rutherford Falls" mit Ed Helms und Jana Schmieding in den Hauptrollen gegeben. Die Serie hatte vor allem dadurch für Schlagzeilen gesorgt, dass vor und hinter der Kamera zahlreiche indigene Personen eingebunden wurden, mit Sierra Teller Ornelas ist auch eine der Co-Creatorinnen dieser Abstammung. Neben ihr stecken auch Ed Helms und Michael Schur (u.a. "Brooklyn Nine-Nine") als kreative Köpfer hinter der Serie.

"The Crew": Netflix zieht bei der Comedyserie mit Kevin James nach nur einer Staffel den Stecker, nachdem die allgemein als ziemlich altbacken wahrgenommen wurde. Stattdessen will man nun eine neue Single-Camera-Sitcom mit dem ehemaligen "King of Queens" entwickeln. Und Netflix hat auch noch gleich bei drei weiteren Comedy-Serien den Stecker gezogen. Im Einzelnen sind das: "Country Comfort", "Mr. Iglesias" und "Bonding".

US-Quoten-Update

Love Island © ITV
CBS kann sich weiterhin auf "Big Brother" verlassen: Mit rund vier Millionen Zuschauern startete die mittlerweile 23. Staffel des Reality-Formats am Mittwoch erfolgreich in die neue Runde und bescherte CBS locker die Marktführung. Vor allem über das 1,0-Prozent-Rating in der Zielgruppe der 18- bis 49-Jährigen wird man sich freuen, das ist in heutigen Zeiten ja längst nicht mehr allzu vielen Formaten vergönnt. "Love Island", vor allem in Großbritannien ein großer Hit, tut sich hingegen in den USA weiterhin recht schwer und erreichte im Anschluss nur 1,8 Millionen Zuschauer - ein Rückgang um mehr als ein Viertel im Vergleich zum Auftakt der zweiten Staffel. In der klassischen Zielgruppe blieb das Rating mit 0,4 Prozent zwar konstant - aber auf einem überschaubaren Niveau.